Endzeiterwartung und Fanatismus – Zur kriegerischen Energie des „Islamischen Staates“

Das Jüngste Gericht

Ein wesentlicher Bestandteil des islamischen Glaubens ist die Erwartung des Weltenendes und Jüngsten Gerichts, das schon nach dem Koran nahe bevorstehen soll. Sein Herannahen wird durch den Posaunenstoß eines Engels angekündigt, worauf alle Lebewesen sterben und die ganze Welt zerstört wird. Allah stellt darauf die Ordnung wieder her, und nach einem zweiten Posaunenstoß werden alle Lebewesen wieder ins Leben zurückgerufen. Alle versammeln sich dann am Ort des Gerichts, „auf der verwandelten Erde Jerusalem“. Allah steigt aus dem Himmel zur Erde nieder, und jeder Mensch empfängt sein Buch, in dem Engel seine guten und bösen Taten aufgezeichnet haben.

Allah zieht jeden einzelnen zur Rechenschaft, indem die Taten eines jeden auf einer großen Waage gewogen werden, wobei der Glaube alle Sünden aufwiegt. Nachdem Allah sein Urteil gesprochen hat, schreiten die Gerichteten über die große Brücke, welche die Hölle überspannt. Die Verdammten versinken in die peinvolle Hölle, während die Guten ins Paradies ewiger Freuden gelangen, die in der bekannten sinnlich-erotischen Weise ausgemalt werden. Während die Ungläubigen und Heuchler ewig in der Hölle bleiben, können manche Sünder nach einiger Zeit der Läuterung wieder befreit werden.1

Zeichen

Wenn auch der Zeitpunkt des Weltenendes allein Allah bekannt ist, so kündigt sich sein Nahen doch durch bestimmte Zeichen an. Im allgemeinen werden die Zeitverhältnisse immer schlechter, und vor allem werden religiöse Gefühle, religiöse Gedanken und religiöse Handlungen abnehmen, die Beachtung der religiösen Vorschriften wird vernachlässigt, die Gottesdienste werden nicht mehr getätigt und unmoralisches Verhalten wird gesellschaftsfähig. Der Alkoholkonsum steigt, die Unzucht wird offen ausgelebt, und Mord und Zwietracht nehmen ungeheure Ausmaße an. Die Juden und die Muslime kämpfen gegeneinander, und die Erde revoltiert durch zunehmende Erdbeben (vgl. hier).

Durch das Auftreten eines „Mahdi“ (Gott-Geleiteten) wird zwar vorübergehend die Rechtsordnung des Goldenen Zeitalters der Kalifen wiederhergestellt und der Unglaube zurückgedrängt, auf Dauer lässt sich aber der Verfall nicht aufhalten. Denn es tritt der „Daddschal“, ein falscher Messias auf (vergleichbar dem Antichrist), der versuchen werde, die Religion des Islam und die Muslime zu beschädigen, sie zum Bösen aufzurufen und Zwietracht unter ihnen zu säen. Sein rechtes Auge ist blind und zwischen den beiden Augen wird das Wort „Kafir“ für „Ungläubiger“ stehen. Er werde vor allem durch viele übernatürliche Phänomene die Menschen verführen.

Die Rettung bringt der wiederkommende Jesus, dessen Geburt schon als die eines großen Propheten im Koran geschildert wird. Er tötet den Daddschal mit einer Lanze und richtet für eine Reihe von Jahren ein Reich des Friedens und der Gerechtigkeit auf. Er nimmt den Islam an und richtet nach der Scharia. Er wird heiraten, Kinder erzeugen und alle Schweine schlachten. Er wird die Juden und die Christen vor die Alternative stellen: Islam oder Schwert. Alle lebenden Menschen werden dann also den Islam annehmen oder angenommen haben. Nach vierzigjähriger Herrschaft auf Erden wird Jesus sterben und in Medina neben Mohammed beigesetzt werden.2    

Die Entscheidungsschlacht

Doch bevor der Messias erscheint, wird es zu einer finalen Schlacht, zum Armageddon zwischen den wahrhaft Gläubigen und den Ungläubigen kommen, die mit dem Sieg der Muslime endet und die Wiederkehr Jesu und damit das Ende der Welt einläutet. Diese Schlacht wird nach einem überlieferten Ausspruch (Hadith) Mohammeds in Syrien stattfinden.

Die letzte Stunde wird erst kommen, wenn die Römer bei Al-A’maq oder Dabiq aufmarschieren. Dann wird ein Heer aus Medina, bestehend aus den besten Leuten der Erde, aufbrechen und sich ihnen entgegenstellen.“ 3

Mit Römern ist das damalige Byzanz (Ostrom) gemeint, das stellvertretend für die Ungläubigen steht. Das feindliche Heer wird in einer Allianz aus vielen Ländern antreten. „Sie werden sich gegen euch unter 80 Flaggen vereinen, und unter jeder Flagge sind zwölftausend (Männer)“, heißt es in einer überlieferten Aussage. Ein Drittel der Muslime, so Mohammed, werde fliehen, ein weiteres Drittel werde getötet, und das letzte Drittel der Muslime werde schließlich siegen (vgl. hier).

Die beiden genannten Orte Al-A’maq und Dabiq liegen in Syrien nordöstlich von Aleppo, etwa 10 km von der türkischen Grenze entfernt im Herrschaftsbereich des „Islamischen Staates“. Diesen islamischen Fanatikern, die der fundamentalistischen Strömung des auch in Saudi-Arabien herrschenden Wahhabismus angehören und sich als Krieger für die reine Lehre des Islam verstehen, ist die eschatologische Bedeutung dieser Orte wohlbekannt. Insbesondere der etwas mehr als 3.000 Einwohner zählende Ort Dabiq markiert für sie den Endsieg über die Ungläubigen. Sie haben daher auch ihr monatlich auf Englisch erscheinendes Hochglanz-Propaganda-Magazin symbolträchtig „DABIQ“ genannt (s. hier).

Antriebe und Ziele des IS

Sie glauben, dass alle Zeichen eingetreten seien und das Jüngste Gericht herannahe. Sie sind von der Überzeugung durchdrungen, dass die Entscheidungsschlacht unmittelbar bevorstehe, ja, dass sie berufen seien, sie herbeizuführen. Sie halten sich für das verheißene „Heer aus Medina“, das sich mit der wachsenden militärischen Anti-IS-Koalition von bisher 15 Ländern, die seit mehr als einem Jahr Luftangriffe gegen sie fliegt, der prophezeiten Allianz aus vielen Ländern gegenübersieht. Da sie sich des prophezeiten Sieges sicher sind, legen sie durch provokative grausamste Hinrichtungen westlicher und christlicher Geißeln alles darauf an, den Westen auch zum Einsatz von Bodentruppen zu bewegen. Denn nur dann kann ihr vor 1.400 Jahren verheißener Sieg auch total sein.

In einem IS-Propaganda-Video, das im Oktober 2014 veröffentlicht wurde, sprach ein deutscher Dschihadist Michael N. alias Abu Dawud al-Almani, der aus dem nordrhein-westphälischen Gladbeck stammt:

„Wir befinden uns hier an einem historischen Ort. Dieser Ort heißt Dabiq. Oh, ihr Römer, oh, ihr Deutschen, ihr Engländer, ihr Franzosen, ihr Holländer, ihr Italiener, ihr Amerikaner, die ihr euch versammelt, um den Islam zu bekämpfen. Kommt! Wir warten auf euch. Seit über 1400 Jahren warten wir auf euch. Und das Versprechen von Allah ist wahr!“

Das Hauptziel des „Islamischen Staates“ besteht also offensichtlich darin, die von Mohammed prophezeite apokalyptische finale Schlacht zu schlagen, damit die Tage des Jüngsten Gerichtes anbrechen können, die den totalen Sieg des Islam über alle religiösen Irrlehren und die ewige Seligkeit für alle Rechtgläubigen bringen werden.

Den IS nur als eine islamistische Terrorgruppe zu bezeichnen, ist eine gewaltige Unterschätzung. Er ist ein länderübergreifendes islamisches Staatsprojekt, dessen Antriebsenergien und Ziele noch einer ganz anderen Dimension entstammen als ein gewöhnlicher Dschihad zur Ausbreitung des Islam.

Bedeutung des Kalifats

Anführer ist seit 2010 der 1971 geborene Ibrahim al-Badri aus Samarra im Irak, der in Bagdad Koranwissenschaft studiert und mit einem Magister abgeschlossen hat. Der Universitätsdirektor urteilte gegenüber Reportern 2015 über seinen Werdegang: „Er hatte bescheidene Noten, war ein ruhiger Student. Er ist nicht qualifiziert für eine Führungsposition, wie er sie jetzt beansprucht. Er hat den Koran studiert: dabei geht es in erster Linie darum, auswendig zu lernen, nicht um Analysen oder Interpretationen.“ (Zitiert nach Wikipedia). Seine Doktorarbeit galt der Interpretation eines islamischen Gedichtes. Von Februar bis Dezember 2004 war er in dem Gefangenenlager Camp Bucca der US-Streitkräfte interniert, in dem alte Saddam-Gefährten, Generäle und Geheimdienstler gemeinsam mit Islamisten saßen. Das Gefängnis wurde zur Kaderschmiede für den „Islamischen Staat“, was dem Camp den Namen „Akademie“ einbrachte (Wikipedia).

Er wurde im Mai 2010 Führer der Organisation und zum Emir gewählt. Am 9. April 2013 rief er den „Islamischen Staat im Irak und der Levante“ (ISIS) aus und am 29. Juni 2014 das Kalifat auf syrischem und irakischem, also staatsübergreifendem Gebiet. Denn niemand kann Kalif, Herrscher der Gläubigen, in nur einem Staat sein. Damit ist er, nach Ansicht seiner Anhänger, als „Kalif Ibrahim“ fortan Befehlshaber der Muslime und oberster Führer des Islamischen Staats. Sein Kampfname Abu Bakr al-Baghdadi (der aus Bagdad), den er sich zugelegt hat, ist Programm. Abu Bakr war der Schwiegervater Mohammeds und herrschte nach dessen Tod als dessen Nachfolger (arabisch Kalif) über die Gläubigen. Bagdad war später Sitz des Kalifats der Abbasiden (750-1258), das auf die Osmajjaden in Damaskus folgte und ein Weltreich von Spanien bis an die Grenzen Indiens begründete.

„Wenn man die Symbolik radikalisierter Sunniten entschlüsselt, dann heißt dies: Der ´Islamische Staat` tritt in der Tradition der Abbasiden die Nachfolge der Omajjaden an, womit Saudi-Arabien gemeint ist. Der IS ist nunmehr der Hüter des wahren Glaubens, so wie einst Abu Bakr das Erbe Mohammeds bewahrte. Und der IS wendet sich an die gesamte islamische Welt, wird ihr ´geistiges` und ´spirituelles` Zentrum – so wie einst Bagdad. Die Kalifatsidee war auch deswegen ein kluger Schachzug, weil sie radikalisierten Sunniten sehr viel mehr Identifikationsoberfläche bietet als AL-Qaida. Die steht für 9/11 und Osama bin Laden, weist aber nicht in die Zukunft. AL-Qaida war gestern, der IS markiert Heute und Morgen.“ 4

Der neue Kalif handelt bewusst mit historischer Symbolik, die auf die fanatischen Kämpfer ihre tiefe Wirkung ausübt. Das Kalifat wurde am ersten Tag des Ramadan ausgerufen und am ersten Freitag danach hielt er in der Moschee von Mossul seine erste Freitagspredigt. Mit schwarzem Turban und Umhang bekleidet, wie sie auch Mohammed bei der Rückeroberung Mekkas im Jahr 630 getragen haben soll, bestieg er, im Dschihad verletzt, nur humpelnd die Kanzel, reinigte in frommer salafistischer Geste mit einem Zahnhölzchen seinen Mund, bevor er Koranverse, also „Worte Gottes“ in den Mund nahm, und hielt in klassischem Hocharabisch seine Predigt.

Demütig präsentierte sich Abu Bakr al-Baghdadi vor den Kämpfern als ein ´Gleicher unter Gleichen`, der die schwere Bürde des Kalifats auf sich genommen habe. Und er sprach dieselben Worte, die Abu Bakr, der Schwiegersohn Mohammeds, bei der Amtseinführung als Kalif im Jahr 632 gesprochen hatte: „Gehorcht mir, so wie ich Allah und seinem Gesandten gehorche. Wenn ich Allah und seinem Gesandten nicht gehorche, so müsst auch ihr mir nicht gehorchen.“ 5 Solche Rituale wirken tief in das Unterbewusstsein der Kämpfer und schmieden eine verschworene religiöse Gefolgschaft.

Der historische Rückgriff auf Mohammeds schwarze Kleidung führte auch zu den schwarzen Fahnen des IS und die häufig schwarze Kleidung seiner Kämpfer. Schwarze Flaggen und Uniformen gehörten aber ebenfalls zur höfischen Etikette der Abbasiden im achten Jahrhundert, die das goldene Zeitalter des Islam repräsentieren. Diese Symbolik ist für den gläubigen Muslim nicht ein äußerliches Beiwerk, sondern von großer Wirkung auf Gefühl und Kampfeswillen für das erhabene Ziel des Endkampfes.

Unterwerfung und Dogma

Das Wort Islam bedeutet „Unterwerfung“, und ein Muslim ist „einer, der sich Allah unterwirft“. Er nimmt dadurch Teil an der Allmacht Allahs. Nach dem Koran kann man kein wahrer Muslim sein, wenn man sich nicht Allah unterwirft:

„O ihr, die ihr glaubt! Gehorcht Allah und gehorcht dem Gesandten (Mohammed) und denen, die Befehl unter euch (Muslimen) haben.“
Sure 4, 59 nach The Noble Quran

Dieser absolute Gehorsam gilt nicht nur dem Koran, den Worten Allahs, sondern auch den „Hadithen“, den verbindlichen Schilderungen der Dinge, die Mohammed während seines Lebens gesagt und getan hat, also seiner Lehre und seinem Vorbild.6 In allem lebt der Wille Allahs, der durch den Kalifen und seine Unterführer hindurchwirkt. Zu den Hadithen gehört auch, wie schon erwähnt, die Prophezeiung des Endkampfes bei Dabiq, der gleichsam den absoluten Höhepunkt des im Koran befohlenen Dschihads, des Heiligen Krieges, darstellt.

Wir haben es also im Islam mit generellen Dogmen zu tun, deren Wahrheitsgehalt und Gehorsamsanspruch unumstößlich ist und denen gegenüber der Mensch keine Möglichkeit und kein Recht hat, mit seiner subjektiven Vernunft etwa eine distanziert prüfende und beurteilende Haltung einzunehmen. Koran und Hadithen können, so wird ihre behauptete Wahrheit abgesichert, von vorneherein nicht der Vernunft widersprechen; sie sind die objektive Vernunft selbst. Damit sind die Würde individueller Erkenntnis des Menschen und seine Handlungsfreiheit ausgeschaltet. Er handelt ohne selbst erworbene Einsicht, führt in blindem Gehorsam aus, was befohlen ist. Er ist kein vollwertiger Mensch, sondern nur ein höherer Automat für den Willen anderer. Was das Tier als Instinkt von innen führt, treibt hier den Menschen als Dogma von außen an.

Da die meisten Muslime eigenes Denken und moralisches Gewissen nicht ganz unterdrücken können, halten sie sich nur an die positiven Inhalte des Islam und ignorieren die Befehle zum Hass auf die Ungläubigen und zum mörderischen Dschihad. Dies führt nur bei einzelnen zur Abkehr vom Islam, denn die familiären und gesellschaftlichen Fesseln sowie der Fluch der ewigen Verdammnis wirken stark. Einem ehemaligen Professor für die Geschichte des Islam an der Kairoer Al-Azhar-Universität, der schon mit zwölf Jahren den gesamten Koran auswendig konnte, gelang es. Unter dem Namen Mark Gabriel schildert er:

„In dem Bestreben, dem Dschihad und der Tötung von Nichtmuslimen aus dem Weg zu gehen, griff ich nach jeder Auslegung des Korans, doch überall wurden diese Praktiken befürwortet. … Allah, der Gott, der im Koran geoffenbart wird, ist kein liebender Vater. … Der Islam ist voller Diskriminierung – gegen Frauen, gegen Nichtmuslime, gegen Christen und ganz besonders gegen Juden. Der Hass ist in diese Religion eingebaut. Die islamische Geschichte, die mein besonderes Fachgebiet war, war nur als ein einziger blutiger Strom zu charakterisieren. … Ich kann nicht mehr sagen, dass der Koran direkt vom Himmel und von Allah kommt. Dies kann nicht die Offenbarung des wahren Gottes sein.“ 7

Die Menschen aller islamischen Völker sind mit ihrem Bewusstsein noch stark in den Abstammungsgemeinschaften der Familie, Sippe und des Stammes verhaftet, die als das dem Einzelnen übergeordnete Kollektiv in der Gestalt des väterlichen Anführers autoritativ sein Leben bestimmen. Schon von daher ist der Gehorsam tief verankert und eingeübt, der sich in der allumfassenden Gemeinschaft des Islam gegenüber dem göttlichen Vater fortsetzt (siehe näher hier). So pflegen die meisten im Innern einen mehr oder weniger friedlichen Islam. Wachsende radikale Strömungen aber, mit keinerlei eigenen intellektuellen und moralischen Skrupeln ausgestattet, nehmen den Islam mit allen Konsequenzen ernst. Seine Ideen haben für sie eine unantastbare ewige Wahrheit und müssen durchgesetzt werden.

Der Fanatismus

Wer sich einer Idee nicht erlebend gegenüberstellt, gerät unter ihre Knechtschaft, stellte Rudolf Steiner sinngemäß am Ende seiner grundlegenden Schrift „Die Philosophie der Freiheit“ warnend fest. Dies ist vor allem dann leicht der Falle, wenn es sich um religiöse, überhaupt die Existenz des Menschen betreffende bedeutungsvolle Ideen handelt, die mit einer übermenschlichen Autorität ausgestattet sind. Die Idee hält das Bewusstsein besetzt und verdrängt das eigene Denken. Sie wird zwanghaft und nimmt fanatische Formen an. Fanatismus ist „das Besessensein von einer Idee oder Vorstellung“, heißt es treffend auf Wikipedia. Die Idee ergreift unter Ausschaltung der eigenen denkerischen und moralischen Instanz unmittelbar den Willen, der rauschhaft nach Taten drängt, die keinen inneren Widerspruch des Menschen oder äußeren Widerstand anderer dulden.

Doch Gedanken sind gewöhnlich von schattenhafter Natur, die ebenso wenig wie ein Schatten oder ein Spiegelbild zwingen können. Es ist eine wesenhafte Kraft hinter den Ideen, die mit ihnen die Seele des Menschen ungehindert besetzen und durchdringen kann, unter Umgehung von Hirn und Herz direkt in den Willen schießt und mit Macht zum Handeln treibt. Es handelt im Grunde nicht die innere geistige Instanz des Menschen selbst; er wird sozusagen gehandelt; etwas anderes handelt durch ihn. Wer als Christ die Worte und Taten Christi versteht und ernst nimmt, der nach den Evangelien seine übersinnlichen Gegner als Teufel und Satan offen ansprach und deren Dämonen aus Menschen austrieb, um sie wieder zu freien, selbst handelnden Menschen zu machen, wird hier nicht nur eine Besessenheit von Ideen, sondern darüber hinaus eine Besessenheit von satanischen Wesen erahnen.

Im Gegensatz zum westlichen Menschen ist für den Orientalen sowieso das Leben in der jenseitigen Welt wichtiger als das irdische Leben. Die Vorstellungen des nahen Jüngsten Gerichts und der vorangehenden Entscheidungsschlacht bei Dabiq, die herbeizuführen der IS sich auserwählt glaubt, wirken bei den islamischen Fundamentalisten daher in tiefgreifender Weise. Der eines natürlichen Todes gestorbene Gläubige muss auf das Paradies noch bis zum Gericht Allahs am Jüngsten Tag warten. Dem im Dschihad, im Kampf gegen die Feinde des Islam gefallenen Krieger oder Selbstmörder sind jedoch nach Mohammed die Freuden des Paradieses unmittelbar sicher. So kommt dem objektiven apokalyptischen Auftrag der subjektive Jenseits-Egoismus des Einzelnen noch zu Hilfe. Beide verbinden sich zu einem ungeheuren fanatischen Energie-Potenzial der Vernichtung.

Für die Kämpfer des IS sind die Vorstellungen und Gebote des Islam unantastbare ewige Wahrheiten, an denen zu zweifeln, ein todeswürdiges Verbrechen ist; ebenso wie alle Ungläubigen, die den Islam nicht annehmen oder sich seiner Herrschaft nicht unterwerfen, des grausamsten Todes schuldig sind. Das sind keine Vorstellungen, die vor der reinen Vernunft und Moral des Menschen bestehen. Sie können nicht „die Offenbarung des wahren Gottes sein“, der den Menschen Erkenntnis und Moral gegeben hat, zu prüfen, wozu sie sich entscheiden. Ein Christ könnte sich sagen: Es ist, als ob das Wesen, das diese hasserfüllten Vorstellungen und Gebote, sowie die angebliche Prophezeiung der nahen Endzeit und Entscheidungsschlacht einst Mohammed unerkannt einflüsterte, die fanatisierten IS-Kämpfer von sich besessen macht, um seine menschenfeindlichen Ziele durch sie als seine Werkzeugen zu realisieren.

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1   Vgl. Helmuth von Glasenapp: Die fünf Weltreligionen,
München 1989, S. 325
2   a. a. O. S. 324 f.
3   Michael Lüders: Wer den Wind sät, München 2015, S. 88
4   a. a. O., S. 90
5   Vgl. a. a. O., S. 92
6   Vgl. Mark A. Gabriel: Islam und Terrorismus,
Gräfelfing, 3. Aufl. 2005, S. 45 f.
7   a. a. O., S. 20 f.

39 Kommentare zu „Endzeiterwartung und Fanatismus – Zur kriegerischen Energie des „Islamischen Staates““

  1. Eine „etwas andere“ Sichtweise: https://germanenherz.wordpress.com/2016/01/20/der-yinon-plan/

    DAzu: Diese interessante Verbindung habe ich bei hartgeld.com gefunden:
    http://vcfx-trade.blogspot.de/2016/01/armageddon-oder-der-systemwechsel_23.html

    Wenn man dann weiter klickt, auf diesen Link: http://vcfx-trade.blogspot.de/2015/11/eretz-israel-land-of-israel_6.html

    Kommt man – man staune und sehe – zu “unseren alten Freunden”! Interessant, nicht?

    Erster link: http://www.hartgeld.com/multikulti.html

    Ich habe schon lange vermutet, dass Eichelburg einer von “denen” ist, und sich mit seiner ständigen Angstmacherei, seinen crashprophezeiungen und seiner Hetze eine goldene Nase verdient. Dies ist allerdings der Beweis für diese meine Vermutung. Die „Krönung“ der Unverschämtheit ist, dass sich diese Leute als „humanistisch“ ausgeben.

  2. Emotionale Unreife und Dummheit führen zu blindem Glauben und das führt wieder zu wahnsinngem Fanatismus.

  3. Wirklich ein sehr schöner Artikel.

    Mohammed war eben ein Krieger, das sollte man nie vergessen. Wirklich bemerkenswert von vielen Muslimen, wenn sie ihrer inneren Stimme vertrauen, und alle Leben als Geschöpfe Gottes erkennen, und das Frieden halten zwischen den Geschöpfen höher werten, als alles Andere.

    Man muß natürlich dazu sagen, daß obwohl Jesus alles Andere als ein Krieger war, auch das Christentum solch eine fanatische Zeit hatte, denn die Zeit der Inquisition, war an Grausamkeit ebenbürtig mit dem, was derzeit aus dem muslimischen Glauben teilweise für fanatische Gewächse treiben.

    Wieviel Menschen an der Frage, ob Maria nun physisch jungfräulich geboren hat oder nicht, ihr Leben lassen mußten, gehen auf keine Kuhhaut. Man muß das wirklich nicht weiter ausschmücken, was über einige Jahrhunderte im Namen des Friedensfürsten getan und legitimiert wurde. Es wurde geraubt, Hexen vergewaltigt, gemordet, was das Zeug hält. Natürlich nicht alle, so wie heute die meisten Muslime ihre Begrüßung mit Friede sei mit euch, ernst meinen, so war auch damals der Friede das höchste Gebot der meisten Christen. Aber es genügen wenige Gewalttäter um eine Kette von Gewalt zu erzeugen.

    Der Glaube wird immer dann gefährlich, wenn er kein Glaube mehr ist, sondern sich Gewißheit anmaßt, und damit selbst die Position eines unfehlbaren Gottes einnimmt. Glaube schließt aber eigentlich die Ungewißheit mit ein, denn sonst würde man eben wissen, oder hätte Gewißheit, und nicht glauben.

    Glaube schließt die eigene Fehlbarkeit durch das Menschen sein mit ein, und im Anerkennen dessen, daß es dem Anderen ebenso menschlich geht, wie einem selbst, entsteht Toleranz.

    Heiligt sich das Ego jedoch selbst zu einem Unfehlbaren, kann es auch im Außen das Fehlbare nicht akzeptieren und muß es gemäß dieses angenommenen Unfehlbaren, vernichten. Wenn das Ego in einem Menschen zu Gott wird, dann geschieht in diesem Menschen das, was in der Luzifer Geschichte erzählt wird. Das Ego will selbst Gott sein.

    Das geschieht jedoch nicht nur in einer Religiösen Form, sondern trifft sich auf so manchen Ebenen.

    Es scheint derzeit überall mal wieder der fanatische Größenwahn in einigen Führern aufzutauchen. Erdogan möchte gerne ein Großkalifat mit ihm an der Spitze. Merkel ein geeintes Europa, unter ihrem Protektorat, Putin ein Groß Rußland, und bei Washington darf es dann gleich die ganze Weltmacht sein. Noch jemanden vergessen? Bestimmt, ich bin ja menschlich.

    Kein Wunder, daß die Grenzen derzeit nirgends mehr geachtet werden. Wenn sich alle zu einem Gott erklären, mit dem Anspruch sich aus dieser Position heraus alles einverleiben zu dürfen, ist der Übergriff unausweichlich. Das sind wahrlich Kriegszeiten.

    Und während alle ihrem Größenwahn frönen, beteuern alle, daß es ihnen dabei nur um den Frieden gehe. Und sie glauben das sogar, und fragen sich, warum das denn Viele noch nicht einsehen, denn wenn doch alle ihnen Untertan währen, und es nur noch einen Herrscher gäbe, und zwar sie selbst, dann,- ja dann, wäre das ewige Reich des Friedens doch da.

    Das sie auf dem Weg dorthin Millionen von Leichen erzeugen,…, ach was, wer wird sich mit solchen Banalitäten abgeben, es geht schließlich um größeres, den ewig währenden Frieden unter IHRER Herrschaft, was sind da schon ein paar Menschenleben, oder Völker.

    Und dann gibt es da noch Einen. Satan das alte Ego. Lächelnd sitzt er da, in sich ruhend, mit der Gewißheit, daß er mal wieder gewonnen hat, den Rest machen die in seinen Dienst getretenen. Wer gewinnt? Er natürlich. Er ist ja keine eigenständige Gestalt, denn der Wille, das Ego kann sich nur an etwas anders heften, es ist ahängig vom Gewollten.

    Es gibt Zauberer, Herrscher, Menschen, und noch vieles mehr, alle mit einer eigenen wirklichen Gestalt, aber hat schon jemand mal ein Ego, oder den reinen Willen alleine gesehen? Nein es besteht nicht aus sich. Es muß sich an etwas heften. Folglich ist es immer in demjenigen am Meisten vertreten, der der Sieger im Kampf um die Macht geworden ist, denn nur wer am Bösesten ist, wird diese Krone Tragen und alle Anderen weniger Bösen vernichten. Natürlich nur des Friedens Willen.

  4. „…Da die meisten Muslime eigenes Denken und moralisches Gewissen nicht ganz unterdrücken können, halten sie sich nur an die positiven Inhalte des Islam und ignorieren die Befehle zum Hass auf die Ungläubigen und zum mörderischen Dschihad…“

    Das sieht ein Insider aber etwas anders:
    http://journalistenwatch.com/cms/fischers-fritz-fischt-frische-fische-frische-fische-fischt-fischers-fritz/

    Game over.

    Weil es unbequem ist, sich von der rosaroten Brille zu trennen.

  5. Habe mir den Link angeschaut. Auch gut geschrieben, und ich kann auch dem zustimmen, es gibt mittlerweile Orte wo das so ist.

    Das trifft man leider häufig, daß sobald sich eine Majorität bildet, diese dazu neigt diktatorisch zu werden. Das liegt meines Erachtens aber weniger an der speziellen Kultur, sondern am Sozialverhalten allgemein. Sozialverhalten besteht eben nicht nur aus einem gut zueinander sein, sondern es bestimmt eben was „Gut“ und damit Regelkonform ist, und alles andere wird aus der Herde ausgegrenzt, weil es viel bequemer ist, als sich mit dem Einzelnen Menschen auseinander zu setzen.

    Man sieht es recht gut in Urlaubshochburgen, wo man einst wegen des fremdländischen Flairs hingefahren ist, und je mehr Menschen einer Kultur dort hinstrebten, die auf einmal die typischen Landeskulturen völlig kippen. Siehe zum Beispiel den Ballermann, oder eben jegliche Ghettos. Chinatown, Little India, und so weiter und so fort.

    Das muß nicht schlecht sein, problematisch wird es eigentlich nur dann, wenn die Ghettos sich zu sehr kriminalisieren, und es eben zu solch ausufernden Radikalismen kommt, wie: wir müssen die Juden und Christen alle töten, weil,… Diese Radikalismen hat man aber eben auch in anderen Kulturen. Unsere netten Neonazi’s zum Beispiel. Deutschland den Deutschen.

    Vielleicht wird es Völker geben, die mehr dazu tendieren als Andere, ich weiß es nicht. Sicherlich ist der Islam derzeit wesentlich aggressiver als die meisten anderen Religionen, denn wenn religiös begründete Terroranschläge stattfinden, dann wurden die nahezu zu 100% von radikalen Muslimen gemacht.

    Aber der Islam ist noch jung. Er lebt im 15.Jahrhundert. Was hat das Christentum im15.Jahrhundert nicht versucht alles mit dem Schwert zu missionieren. Mir kommt der Islam oft wie eine in der Pubertät steckende Religion vor. Man macht Krawall, meint, seine Ansicht ist die einzig Wahre, und kriegt man seinen Willen nicht, dann macht man es extra. Und warum, weil man noch nicht zu sich selbst gefunden hat.

    Ich denke also auch, daß man denen in dem Falle, wo sie zu radikal werden, ganz einfach die Grenzen aufzeigen muß, wie einem pubertierenden Jungen, und ihnen durchaus des öfteren mal sagen muß, so lange du deine Füße unter meinem Tisch stellst,…, sonst fliegst du raus.

    Das was unsere Regierung mit ihrem vollkommenen gewähren lassen, da gerade macht, ist eine Katastrophe, deswegen erstarken als Gegenbewegung gerade ja auch die Rechten, und obwohl ich kein Rechter bin, kann ich eigentlich nur sagen, daß es richtig ist, weil wir sonst irgendwann eben wirklich unsere Kultur nicht mehr haben werden, und das hatte Toleranz eigentlich nie im Sinn gehabt.

  6. Du schmeisst Völker und Religionen bunt durcheinander. Ich könnte jeden einzelnen Satz widerlegen, hab ich aber keine Lust zu.

    Nur eine Frage: Wem sonst außer den Deutschen soll Deutschland gehören?

  7. Die Aufklärung , mit ihrem Schwerpunkt auf individuelle Freiheit, schwächt die gemeinsamen Willenskräfte, die Idee der Apokalypse zentriert sie.
    Die kleinen Schwestern der Apokalypse sind die Krisen und ihre kleinen Brüder die Krisenstäbe.

    Im Orient vereinen sich willenstarke Jungmänner hinter einem propagierten großartigen Äonenwechsel , gerichtet auf die letzte Schlacht .
    Der aufgeklärte Westen hat dem Testosteron nichts anderes anzubieten, als billige Pornografie.
    Die Apokalypse ruft nach Helden, die über den Frauen stehen und versorgt sie so gar nach dem Tode mit willigen Frauen.

    Der Okzident füttert die Gehirne , männliche wie weibliche gegendert, mit einer endlos fragmentierten Welt, die in 1000 Probleme zerfällt und ein Heer von Experten nach sich zieht. Ständig droht irgendwo ein kleiner Untergang. Die Presse sorgt für Dauererregung und Daueraufklärung, sodass keiner zur Ruhe kommt und die eigene innere Leere spüren muss .
    Die Verbindung zu Religion und Natur ist im Westen dünn geworden. Ein übergeordneten Bezugspunkt, aus den sich gemeinsame Willenskräfte speisen , gibt es nicht mehr. Höchstens die Wahrung des Wohlstandes durch Privatbesitz.
    Die Idee der Freiheit hat in einer durchrationalisierten Maschinenwelt unter medialer Dauerberieselung ihre Wirkkraft.
    Der Untergang des Abendlandes lockt hier keinen vom Fernseher weg.

    Die Apokalypse dagegen ist ganz einfach gestrickt und bringt das menschliche Unbehagen an den irdischen Gegebenheiten auf einen archaischen Punkt : den letzten Krieg, nach dem paradiesische Verhältnisse einkehren werden.

    Dafür hat das Abendland die ultimative Weltuntergangswaffe, die Atombombe, entwickelt. Wahrscheinlich eine Waffe, die es ohne christliche Apokalypsevorstellungen im Hinterkopf nicht gäbe.
    ( ich weiß, gewagte These )

    Die Spannungen zwischen Orient und Okzident haben in den letzten 2500 Jahren, seit der Schlacht bei Marathon, nicht nachgelassen. Heute zeigen sie sich in Form von Drohnen gegen Messer, zerbombte Hochzeitsgesellschaften gegen geköpfte Ungläubige , individuelle Freiheit gegen gehorsamspflichtige Rechtgläubigkeit .
    Auch nach der Apokalypse wird die Menschheit mit diesem Ost- West – Gegensatz beschäftigt sein.

  8. @Germania2013

    Ich glaube Ihnen gerne, daß Sie im Auseinandernehmen und Widerlegen, ganz hervorragend sind. Also auch daß von mir Geschriebene. Ist eigentlich auch nicht besonders schwer. Kaputt machen und Verhindern, geht eben auch recht einfach. Sich verständigen ist da schon schwieriger. Ich werde aber doch nicht in ein: Deutschland den Deutschen, einstimmen.

    Ich bin selbst viel gereist, und es ist etwas wundervolles in anderen Ländern sein zu können. Und noch schöner ist es, wenn man, wenn es einem irgendwo gefällt, auch bleiben kann. Ich möchte das auch allen Anderen Menschen gönnen. Man sollte sich allerdings als Gast eben auch wie ein solcher benehmen.

    Ich habe aber auch nichts dagegen, wenn einige Menschen keine Ausländer mögen, und sich irgendwo zu einem Nationalismus einigeln wollen. Das allerdings auf ganz Deutschland anwenden zu wollen, geht glaube ich, etwas an der Wirklichkeit der Bewohner dieses Landes vorbei.

    Leider sind bei den Deutschland den Deutschen Typen, nicht unbedingt Menschen vertreten, die Freiheit auch den Anderen gewähren wollen, sondern sie sind zwar nicht notwendigerweise, aber oft, ein sehr zwanghafter Haufen, der meint genau zu wissen, was man zu machen, und zu lassen hat, um Deutscher zu sein. Tut man das nicht, dann ist man, was auch immer. Das ist zwanghaft.

    Denken Sie wirklich daß es eine Auszeichnung ist, etwas auseinandernehmen, oder jeden einzelnen Satz widerlegen zu können? Ich wüste nicht, warum ich mich dadurch, daß Sie mich, oder mein Geschriebenes kaputt machen könnten, beeindruckt zeigen sollte? Ich schätze Menschen, die der Toleranz nicht fähig sind, und alles, was anders ist, zerstören wollen, nicht besonders,. Menschen ohne eigene Wirklichkeit, auf der Jagd nach Opfern.

    Dieses Deutschland den Deutschen schließt eben leider mit ein, das die Deutschland den Deutschen Typen allen vorschreiben wollen, was nun Deutsch ist und was nicht. Sie können davon ausgehen, daß ich Deutsch bin, mich aber doch erheblich von den Deutschland den Deutschen Typen unterscheide.

    Da unterscheiden sich die Deutschland den Deutschen Typen, dann von den zwanghaften Muslimen eben nicht viel. Sie wollen beide zwingen nur zu anderen Dingen. Vielleicht geraten sie deswegen aneinander. Ich mag beide nicht sehr. Mir sind Tolerante Muslime lieber als intolerant Deutschland den Deutschen Typen, und ich mag den gleichen Schlag Menschen bei den Muslimen auch nicht sonderlich. Sie neigen beide zu Übergriffen.

    Beide sind gekennzeichnet von Fanatismus und das widerstrebt mir. Meine Wirklichkeit spiegelt auch nicht wieder, daß man immer nur Rechts oder nur Links oder nur Christlich oder nur Muslimisch sein muß. Wenn man immer nur rechts geht, wissen Sie wo man hin kommt? Richtig man geht im Kreis. Das gilt für das fanatisch links Sein genauso.

    In meinem Leben zeigt es sich, daß man durch ein einseitig orientiert sein, nicht wirklich voran kommt. Manche Lebenssituation verlangen, daß man rechts geht, und manchmal ist das Linke der geeignete Weg, und manchmal geht es auch mittendurch. Und wie ich mich in jeder Situation verhalte, würde ich gerne selbst entscheiden , und nicht durch einen Gruppenwahn von Deutschtum aufgezwungen bekommen.

    Derzeit wäre in der Flüchtlingsfrage meines Erachtens sicherlich wesentlich mehr rechts, die glücklichere Lösung, denn man kann bei einen Land nicht einfach die Grenzen öffnen und sich überrennen lassen. Auch nicht von Fliehenden.

    Deswegen werde ich mich allerdings nicht mit den fanatischen Deutschland den Deutschen Typen verbinden, weil die mir eben einfach zu fanatisch sind, und Fanatismus will immer irgendwen, oder irgendwas, zwingen. Und zwingen, wollen immer die, die aus sich keine eigenes Leben haben, und mittels eines Zwangs, auch alle Anderen, in die Unlebendigkeit des Fanatismus zwingen, wo sie dann zusammen ihren Ritualen frönen können. Im Prinzip eben nicht anders wie ein fanatischer Moslem.

    Selbstverständlich gehört Deutschland den Deutschen, aber nicht den Deutschland den Deutschen Typen, wenn Sie verstehen was ich meine. Ich bin nämlich auch Deutsch, und ich finde deren zwanghaften Fanatismus, der jedem sagen will was deutsch ist und was nicht, alles andere als gut.

  9. Nur meine kurze Meinung dazu, denn ich finde, die Thematik betrifft mehr als die Religionen. Der Fluch auch der bösesten Tat ist der sich daraus selbst legitimierende Rächer. Wenn es keine übergeordnete für beide geltende richterliche Instanz gibt, induziert sich ein selbstgerechter Kampf, bei dem stets derjenige die Oberhand führt, der, egal ob richtig oder falsch, zahlenmäßig die meisten Argumente vorweisen kann, oder sich einfach nur als der momentan Stärkere erweist. Aber wo führt das hin, wenn beide Parteien gleich stark sind, oder ihre Stärke mal hier und später dort mit härtesten Bandagen auskämpfen? Es könnte sein, dass die Offenbarung ein sehr altes Lied davon singt, oder auch viele solcher alten Lieder zusammenfasst.

    Worin liegt der Unterschied zwischen einer Drohne und einem Selbstmordattentäter? Und was macht ein al Baghdadi anders als ein Hollande, der eine massive Intensivierung der Luftschläge propagiert? Macht es einen Unterschied, wenn sich einer auf seine Sichtweise Allahs beruft und der andere auf seine Sicht des Völkerrechts oder der Menschlichkeit? Das kann sich natürlich jeder selbst beantworten, doch wer hier einen direkten Bezug erkennt, ahnt die Abhilfe. Da die eingangs erwähnte übergeordnete Instanz nicht anwesend ist, kann es doch nur Deeskalation sein. Indem der Gegenseite keine Gründe mehr zur religiös geäußerten Empörung geliefert würden, entzöge man ihr den fanatistischen Nährboden. Der Fundamentalismus wäre zwar noch nicht ausgelöscht, doch der Zulauf wäre ein gänzlich anderer – und das auf beiden Seiten.

    Wenn unser Volk oder das Abendland es nicht irgendwie schafft, sich auf seine Werte zu besinnen und diese Werte innerhalb seines Machtbereichs zu verteidigen, und auch anderen in gleicher Weise zuzugestehen, halte ich das Ende für sehr wahrscheinlich ähnlich jenem offenbarten.

  10. „auch das Christentum solch eine fanatische Zeit hatte, denn die Zeit der Inquisition, war an Grausamkeit ebenbürtig mit dem, was derzeit aus dem muslimischen Glauben teilweise für fanatische Gewächse treiben.“

    Sorry aber Christentum hat so was nie befürwortet. Das war schlicht ein Machtmissbrauch und absolut nicht vergleichbar. Bitte die Religion nicht mit der Institution Kirche verwechseln, hat herzlich wenig miteinander zu tun.

    In der Bibel steht „liebe deinen Feind“ und „halt die andere Wange hin“ – im Koran steht dagegen „töte alle ungläubige, wenn sie sich nicht (zwangs-)bekehren lassen“.

  11. Etwa dieser Marx, dessen Mutter von der Familie Philips kommt und der eine deutsche Baroness (Jenny von Westphalen) geheiratet hatte?

    Dass ich nicht lache… Disney’s Lustiges Taschenbuch macht viel mehr Sinn, als ein reicher Aristokrat, der was vom Kommunismus schwafelt.

  12. Na das zeigen Sie doch eindrucksvoll in dem Kommentaren, die erste Zeile reicht bereits.

    Gerade die Ente mit Yinon-Plan, die seit gefühlt 10 Jahren in einschlägigen Kreisen unermüdlich rotiert wird, ist ein alter Lacher. Nur erwarten Sie von mir jetzt keine Diskussion, mit bestimmten Menschenarten geht das einfach nicht, ideologische Verblendung ist da längst zu weit fortgeschritten.

  13. @ Germania, was sind denn diese „Deutschen“? Meinen Sie die ehemaligen Baltischen Slawen im Osten (etwa 15-20% der Deutschen), oder die Kelten aus Frankreich (etwa 40% der Deutschen), oder Alpenslawen in Bayern (halb Bayern und Ösiland)? „Reine“ Teutonen werden Sie sicherlich kaum oder gar nicht mehr finden.

    Aber dass heute unsere Bildung echt mies ist, das beweisen Sie dagegen eindrucksvoll.

  14. So, so, Sie finden es also wundervoll, in anderen Ländern sein zu können. Ich auch. Ich habe dabei auch immer das spezifische Länderflair des Landes, welches ich bereist habe, genossen. In Deutschland wird das aber bald nicht mehr gehen, weil es bald kein Deutschland und keine Deutsche Kultur mehr geben wird. Offensichtlich gönnen Sie das den Deutschen aber nicht, da Sie ja schreiben: „Deutschland den Deutschen“, das mögen Sie nicht.

    Übrigens hat eine gesunde Abgrenzung nichts mit Einigeln zu tun. Dafür ist es allerdings in Deutschland längst zu spät, wir haben längst viel zu viele Fremde.
    Sie pauschalisieren und kennen nur Schwarz und Weiß.

    Ich kenne den Text „Fischers Fritz“ auch, und, hier, wo ich wohne, ist auch nichts mehr Deutsch, ich fürchte, Sie müssen solche Un-Zustände auch erstmal am eigenen Leib und dauerhaft kennen lernen, damit Sie wissen, wovon geredet wird.

    Ich mag auch Fremde, und zwar da, wo sie hin gehören, in ihre Heimat, da sollten sie sein; jedem Volk seine Heimat, dagegen gibt es keine Argumente, auch nicht dagegen, dass Deutschland den Deutschen gehören soll und sonst niemand. Kein anderes Volk hat darauf ein Anrecht.

    Die Freiheit des anderen (Volkes) ist halt eben nicht, massenweise überfallartig in einem anderen Land einzufallen und alles kaputt zu machen. Sowas nennt man gemeinhin „Krieg“, oder: „Invasion“, wenn man außer acht lässt, dass unsere selbsternannte „Führerin“ (Doppeldeutigkeit von mir bewusst gewollt), das ja alles so wollte, denn sie hat diese Leute eingeladen. Wie soll man diese Invasion sonst nennen? Eine Überschwemmung? Mit Ziel: Ausradierung autochthoner Deutscher? Heute wurde wieder ein deutsches Kind von einem Südländer vergewaltigt, Gratulation, System, du bist deinem Ziel ein Stück näher gekommen.

    Aber das interessiert Sie ja alles nicht, weil es Sie nicht betrifft.

    Toleranz ist übrigens die letzte Scheintugend eines untergehenden Volkes. Ich wüsste nicht, warum ich Systemfeinden gegenüber tolerant sein sollte. Ich wüsste nicht, warum ich Menschen, die falsch argumentieren, weil sie Religion und Rasse permanent verwechseln, gegenüber tolerant sein sollte. Es muss erlaubt sein, auf solche eklatanten Fehler hin zu weisen. Wenn Sie das nicht vertragen können, dass man Sie auf Ihre Fehler in der Diskussion aufmerksam macht, sind Sie derjenige, der intolerant ist.

    Ich würde mal behaupten, Sie kennen persönlich keine „Deutschland –den-Deutschen-Typen“, außer aus der Bildzeitung oder sonst einem Hetzblatt. Es dürfte jedem Denker bekannt sein, dass über solche Klischees, wie Sie sie hier ansprechen, anklingen lassen, diese „Medien“ das deutsche Restvolk seit Jahrzehnten versuchen zu spalten. Aber Sie fallen da voll drauf rein. Sie bedienen das Klischee „Pöser Nazi“ – ja, ich weiß, das haben Sie nicht geschrieben, aber gedacht, und auch gemeint, als Sie gehört haben „Deutschland den Deutschen“, und deshalb war Ihre Abneigung absolut und kam reflexartig, ohne dass Sie überhaupt nachgedacht haben.
    Denken Sie doch demnächst vorher, bevor Sie schreiben, und überprüfen Sie mal ob Ihre Meinung auch der Realität stand hält.

    Und natürlich, ja, wir „Deutschland den Deutschen –Menschen“, wissen selber, was deutsch ist, wir brauchen dabei keine Hilfe von entfremdeten, entwurzelten Deutschen, wie Sie offensichtlich einer sind, und wir brauchen auch keine Hilfe von Menschen anderer Völker. Das wäre ja so, als wollten Türken Japanern erzählen, was Japanisch ist.

  15. Slawen gab es nie. Ich rate Ihnen dringend, Ihr nur lückenhaftes, und noch dazu ideel systembehaftetes Halb- und Scheinwissen zu erneuern.
    google findet zu dem Thema genügend Einträge, und es gibt dazu wissenchaftliche Literatur.

    Und ich rate Ihnen ebenso dazu, ob Ihrer eigenen Unwissenheit, und systemgewollten Dummheit, nicht andere, die nun mal ein bisschen mehr wissen als Sie, was gewisse Bereiche angeht, nicht weiter der Dummheit zu bezichtigen. Damit entlarven Sie sich nämlich selbst als Systemling. Oder gehören Sie hier zu den bezahlten Schreibern, die dafür Geld kriegen, Lügen zu verbreiten?

  16. @Germania2013
    Meine Bitte, die persönlichen Angriffe zu unterlassen, gilt natürlich ganz allgemein, also auch für Sie. Ich werde nur noch auf den Inhalt bezogene, sachliche Kommentare veröffentlichen.

  17. Na dann hätten Sie aber schon einiges hier löschen müssen. Ich muss mich hier nicht der Dummheit bezichtigen lassen.
    Aber Sie können gerne mit Ihren hier reichlich versammelten Systemschreiberlingen alleine weiter machen. Das ist ja grauenhaft hier. Vom „Fassadenkratzen“ sind Sie sehr weit entfernt.

  18. @ Germania 2013, ich habe SEHR viel Literatur und Geschoichte zu diesen Themen konsumiert, da können Sie garantiert nicht mal ansatzweise ankommen. Würden Sie die Geschichte nur ansatzweise beherrschen, würde sich evtl. auch eine echte auf Fakten basierte Diskussion lohnen.

    Hier aber ganz offensichtlich nicht.

  19. Lieber Germania, zu den in der Genetik klar nachgewiesenen Tatsachen dürfen Sie sich gern mit Wissenschaftlern streiten. Die Prozente habe ich Ihnen bereits genannt, dies sind offizielle Ergebnisse aktueller Forschung.

  20. Sorry Herr Ludwig, aber wenn man altbekannte Nazi-Hetze wie den sgn. Yinon-Plan durchs Dorf treibt, fühle ich mich da bereits angegriffen und antworte entsprechend. Judenhass der primitivsten Sorte wollen Sie hier hoffentlich nicht unterstützen.

  21. Religionen verdummen. Lediglich der Teil einer Religion der zu einem gesellschaftlichen Zusammenhalt und Normen menschlichen Zusammenlebens fördert hat einen Sinn. In allen Religionen tummeln sich machtversessenen Figuren. Religion gehört ins Private zurückgedrängt.

  22. Die Stärke des Islams ist unsere eigene Schwäche. Hat die USA und GB nicht Deutschland in die Knie gebombt ? Mit der gleichen Entschlossenheit müsste heute gegen den IS vorgegangen werden. Aber die USA und GB haben eigene, meist wirtschaftliche Interessen. Ausserdem sind beide Staaten im Niedergang.

  23. Es gibt viele Schöpfungsmythen und Weltinterpretationen, alle mit Anspruch auf Wahrhaftigkeit. Die schlimmsten sind rein anthropozentrisch und ohne Transzendenz
    Zum Monotheismus der abrahamitischen Religonen mit einem männlichen allmächtigen Weltschöpfer in Menschengestalt, passt die letzte Schlacht, wie Schlüssel zum Schloss. Die Idee dahinter lautet : Die Menschheitsgeschichte steuert unter der Aufsicht des einzigen Gottes auf einen letzten erlösenden Punkt zu, zu dessen Ausgang die guten Menschen entscheidend beitragen können.
    Zum griechischen Polytheismus korrespondiert besser die Idee der Krise . Die Weltgeschichte hangelt sich von Krise zu Krise , von Reform zu Reform und das menschliche Bewußtsein erklimmt auf diese Weise die höhere Stufen des Fortschritts.

    Beide Ansätze sollen den Menschen in seiner Geworfenheit und Hilflosigkeit Trost spenden, indem sie ihn Teil einer höheren Ordnung sein lassen. Er soll seine Naturgebundenheit überwinden und sie appellieren an ihn, sich selbst zu übertreffen in einem inneren Dschihad oder in der größten aller Schlachten.
    Der Mensch kommt nicht heraus aus der Brühe der Medienlügen, die seinen Geist umschwappen , aus der heraus Priester- oder Politkerphrasen blubbern. So wissen die Tapferen nicht einmal. für was sie eigentlich kämpfen, weil man in diesem Wörterlabyrinth zu keinem Verständnis finden kann, schon gar nicht zur Liebe. Je mehr und je lauter gesprochen wird , umso weniger wird verstanden. So wird uns wieder einmal die letzte Schlacht ins 1000 jährige Reich versprochen oder nur der Sieg der Gerechtigkeit und Freiheit . Vielleicht stellt diese pathetischen Kriegsphantasmata eine Art Fluch des Monotheismus dar.
    Oder es liegt dem Krieg, nach Ernst Jünger , doch ein heiliger Zauber inne ? Oder nur ein gewisser Kick, der aus der Monotonie de Alltags befreit ?

  24. Danke Robert,
    in Ihrem Kommentar kann ich meine Position wiederfinden, vervollständigen und festigen. Bleibt nur noch zu erwähnen, dass es eine kleine gesellschaftliche Schicht gibt, die sich der Politiker , der Medien und der religiösen Bilder bedient, um kampfhungrige junge Menschen als Kanonenfutter zu verheizen und sich an deren Eroberungen zu bereichern.

  25. Danke Uwe für das Lob, allerdings möchte ich zu Deiner weiteren Ausführung etwas anmerken.

    Es mag diese kleine gesellschaftliche Schicht in mehreren Ausprägungen und an mehrerlei Orten geben. Jedoch kann ich jener niemals die alleinige Schuld am Elend zuweisen, solange ich – für mich selbst – nicht ausschließen kann, ob ich nicht ebenfalls in irgendeiner Form dazu beitrage. Überhaupt ist es wahrscheinlich, dass arme Länder mit dem Finger auf uns reiche zeigen und uns damit den vollständigen Anspruch an Schuld zuweisen. Hätten sie damit recht, sich so gänzlich aus der eigenen Verantwortung zu ziehen?

    Meine Urteilskraft, der es sowieso nie gelingen kann, alles bis ins letzte Detail endgültig zu hinterfragen, weswegen die Antworten in noch weiterer Ferne als die Fragen verharren, beginnt langsam einen Zusammenhang der hintergründig gärenden Dinge zu verstehen. Ein bedeutender Teil davon ist weniger die winzige gesellschaftlich weltweit Fäden umspannende Oberstschicht, als vielmehr mein eigener Anteil am Elend, meine erlesenen Speisen, meine Grundstücke, mein Gold, mein Luxus und mein Eigennutz. Und hier ist es ebenso die Gesamtheit an Masse, die alles in Wallung bringt, viel Masse bei wenigen und wenig Masse bei vielen. Deshalb erachte ich es als besonders unwahrscheinlich, dass einzig eine einzelne Person oder eine kleine gesellschaftliche Oberstschicht am gesamten Elend überhaupt schuld sein kann.

    Ich denke jetzt absolut nicht, dass ich nur alles hinwegwerfen müsste und alles wird wieder gut. Was ich aber weiß, ist, wenn es sich irgendwann einmal als nötig erweist, werde ich genau das mit Sicherheit tun. In welcher Form auch immer.

  26. Super, Danke, wieder Mal. Und die Kontroversen vorbildlich. Ich würds für den Unterricht vorschlagen.
    Deutlich wird auch die Überheblichkeit der Aufklärung, sich allein schon den Ausdruck Endzeit anzumaßen…
    Und immer dieses Aber gelaber dann doch pro Religion, ein Hohn.
    Religionen versuchen gleich zu machen was ähnlich ist das muss ja im Rassenwahn enden.
    Hört mal in die neue letzte Kunze rein, da stehen ein paar Antworten die ich mir darum spare, denn wir werden es nicht ändern können da einigen etwas fehlt was sie meinen in religion zu finden weil es ihnen verloren obwohl es tief in ihnen drin – Bewußtsein für das eigene Selbst und die Welt des lebens und erlebens. Toleranz apropo, Georg Danzer R.I.P. Frieden…

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