Epiphanias – das verschüttete Fest der Erscheinung des Logos

Was wird eigentlich am Epiphanias-Tag am 6. Januar, erst wenige Tage nach dem großen Weihnachtsfest gefeiert? Er ist bloß in drei Bundesländern gesetzlicher Feiertag und tritt für viele nur dadurch ins Bewusstsein, dass die FDP da jährlich ihr „Dreikönigs-Treffen“ in Stuttgart veranstaltet. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) weiß es wohl auch nicht so recht. „An Epiphanias, dem 6. Januar, ziehen nach altem Brauch Kinder als Sternsinger singend von Haus zu Haus. … Epiphanias ist eines der ältesten kirchlichen Feste. Der Tag erinnert an Jesus in der Krippe, also nach christlichem Glauben an das Erscheinen Gottes in der Welt. Daher kommt auch der Name Epiphanias, abgeleitet vom griechischen Wort ´epiphaneia` für ´Erscheinung`.“ 1

Man fragt sich, warum der Tag „an Jesus in der Krippe, also an das Erscheinen Gottes in der Welt“, zu dem auch die kleinen Sternsinger-Könige pilgern, erinnern soll, wo das doch gerade erst ganz groß an Weihnachten gefeiert worden ist. Etwas genauer versucht es die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern. Epiphanias „meint die Erscheinung des Göttlichen in der menschlichen Person Christi. Im theologischen Zentrum der Verkündigung stehen bis heute drei Geschichten, die sich alle am 6. Januar zugetragen haben sollen: Die Ankunft der heiligen drei Könige in Jerusalem, die Taufe Jesu durch Johannes sowie Jesu erstes Wunder, die Umwandlung von Wasser in Wein auf einer Taufe in Kana.“ 2

Abgesehen davon, dass die Verwandlung von Wasser in Wein auf einer Hochzeit stattfand, bleibt ebenfalls offen, inwiefern die drei verschiedenen Geschichten es wert sein sollen, über Weihnachten hinaus noch als „Erscheinung des Göttlichen in der menschlichen Person Christi“ besonders gefeiert zu werden. Die Evangelien sind ja voll mit ähnlichen „Geschichten“. Im Gottesdienst der evangelischen Kirche wird auch der Taufe Jesu erst am nächsten Sonntag und der Hochzeit zu Kana am 2. Sonntag nach Epiphanias gedacht. Es ist offensichtlich, dass man an den Sinn eines der ältesten kirchlichen Feste, im Grunde nicht mehr herankommt. Im Urchristentum wurde bis in das 4. Jahrhundert hinein überhaupt nicht die Geburt des Jesuskindes, sondern nur die Taufe Jesu am 6. Januar als das Fest der Erscheinung des Sohnes Gottes gefeiert. Was waren die Gründe? Und warum ist das völlig in den Hintergrund getreten?

Die Schwierigkeiten mit der Erkenntnis

„Was für eine Philosophie man wähle, hängt … davon ab, was man für ein Mensch ist“, schrieb der Philosoph J. G. Fichte. Sie hängt von seiner seelischen Verfasstheit und der Weite seines Bewusstseins ab. Nun ist das Christentum keine Philosophie, aber mit welcher inneren Einstellung, Bewusstseinsverfassung und welchem zumeist unbewussten Vorverständnis über Gott und die Welt man an die zentralen Dokumente des Neuen Testamentes herangeht, ob man spiritualistisch, rationalistisch oder materialistisch denkt z. B., davon hängt ab, wie man die Schriften interpretiert und zu verstehen glaubt. Doch da es sich um Texte handelt, die vor zweitausend Jahren entstanden sind, ist die entscheidende Frage, wie die damaligen Autoren sie selbst verstanden, d.h. aus welcher Erkenntnisverfassung heraus sie geschrieben haben. Denn die Geschichte der Menschheit, das wird zumeist übersehen, ist auch eine Geschichte der Entwicklung des menschlichen Bewusstseins.

Die Meinung, die Art des heutigen Wahrnehmens und intellektuellen Denkens sei der Gipfel des menschlichen Erkennens, und bei den Menschen der Vergangenheit habe es sich nur um primitive Vorstufen, vielfach um Zustände abergläubischer Phantasie gehandelt, ist ein überheblicher, unhistorischer Kurzschluss. Er kennzeichnet nicht die früheren Bewusstseinszustände, sondern die Phantasie des heutigen. Und er übersieht naiv, dass die Menschen sich in einer bestimmten Verfassung einfach vorfinden, die temporäres Ergebnis einer sukzessiven Bewusstseinsveränderung der Menschheit ist.

Je weiter man in der Geschichte zurückgeht, desto selbstverständlicher findet man in allen Kulturen die Gewissheit einer übersinnlichen, göttlichen Welt, in welche die Menschen noch hellseherische Einblicke hatten. Diese Fähigkeiten gingen allmählich zurück und waren zur Zeit Christi kaum noch vorhanden. Es gab aber noch Mysterienstätten, in denen einzelne ausgewählte Menschen geschult und in die hellsichtigen Erkenntnisse der geistigen Welten eingeweiht wurden, was mit einem Erleben außerhalb des Leibes verbunden war. Die griechischen Philosophen Plato (428-348 v. Chr.) Menippus (um 280 v. Chr.) und Plutarch (45-125 n. Chr.) z. B. berichteten einiges von ihren Erfahrungen als Mitglieder von Mysterien.3  Alle vier Evangelien enthalten Darstellungen, die zeigen, dass ihre Autoren wie auch Johannes der Täufer durch eine besondere stufenweise Mysterien-Schulung gegangen sind.4

Das Erscheinen Christi

Es ist auffällig, dass der Schwerpunkt aller vier Evangelisten in der Schilderung der letzten drei Jahre des Lebens Jesu Christi liegt, die mit der Taufe durch Johannes den Täufer beginnen. Nur Lukas und Matthäus schildern zuvor noch die Geburt des Jesusknaben, ohne aber über die frühe Kindheit hinaus auf das weitere Leben Jesu bis zum 30. Lebensjahr einzugehen. Das Wesentliche des Lebens und Wirkens Jesu Christi hat sich also für alle vier Evangelisten in seinen letzten drei Lebensjahren abgespielt. Das heißt, dass er erst in dieser Zeit als Sohn Gottes aufgetreten ist. Schon diese Komposition der vier Evangelien legt nahe, dass sich der Christus, das hohe Gotteswesen, erst in der Taufe im Jordan mit dem Menschen Jesus verbunden, in ihn inkarniert hat. Und dass es sich bei der Geburt nur um das für die spätere Aufnahme des Christus vorbestimmte Menschenkind Jesus handelt, sicher eine höchste Frucht der Menschheit, von Christus sozusagen überschwebt, aber noch nicht er selbst. Wäre Christus bereits als Kind geboren worden, hätten die Evangelisten sein ganzes Leben und nicht erst die drei letzten Jahre als besonders bedeutsam geschildert.

Dies wird noch dadurch erhärtet, dass Lukas und Matthäus jeweils ganz verschiedene Stammbäume der Vorfahren Josefs und unterschiedliche Familien und Lebensumstände anführen, also danach offensichtlich zwei Jesusknaben geboren worden sind. Diese Tatsache wird von den heutigen Theologen völlig übergangen, weil man aus der Verengung des modernen Bewusstseins auf die Wahrnehmung der physischen Welt mit diesem großen Rätsel nichts anzufangen weiß. Darauf kann hier nicht eingegangen werden; dazu sei auf diesen Artikel verwiesen, wo das Thema gründlich behandelt worden ist.

Die Evangelisten Matthäus und Markus schildern übereinstimmend, wie sich bei der Taufe im Jordan durch Johannes den Täufer „der Himmel auftat und der Geist Gottes wie eine Taube auf ihn herabkam.“. Lukas schreibt ergänzend: „… und der heilige Geist fuhr hernieder in leiblicher Gestalt auf ihn wie eine Taube.“ Dann heißt es bei allen drei Synoptikern in der Luther-Übersetzung, dass eine Stimme vom Himmel sprach: „Dies ist …“ bzw. „Du bist … mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“ Das ist selbstverständlich die Schilderung von übersinnlichen (imaginativen und inspirativen) Wahrnehmungen, wobei „an dem ich Wohlgefallen habe“ allerdings eine triviale, unzureichende Übersetzung ist, welche die ganze Größe des Sohnesverhältnisses nicht zum Ausdruck bringt. Rudolf Steiner wies darauf hin, dass die richtige Übersetzung lauten müsse: „Du bist mein vielgeliebter Sohn, in dem … mir mein eigenes Selbst entgegentritt.“ Im Lukas-Evangelium heiße es eigentlich sogar: „Du bist mein Sohn; ich habe dich heute gezeugt.“ 5

Auch im Reclam-Lexikon der Heiligen steht der Hinweis, diese Stelle „kann … auch nach einem älteren Lukastext, nach dem 2. Psalm, Apostelgeschichte 13,33, Hebr. 1,5 und 5,5 heißen: ´Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.`“ 6 In der Tat verwendet Lukas, der auch die Apostelgeschichte geschrieben hat, dort genau wieder diese Formulierung, ebenso Paulus zweimal in seinem Brief an die Hebräer. Daraus geht die Überzeugung hervor, dass sich in der Taufe der göttliche Sohn des Vatergottes, der Christus, in den Menschen Jesus hineingesenkt, sich in ihm verkörpert hat. Anstelle des Geistes Jesu, der sich gleichzeitig herausgelöst haben musste, sprach von da an der göttliche Geist des Christus aus dem Munde des Jesus von Nazareth. Daher schreibt Lukas nach dieser Schilderung: „Und Jesus war, als er anfing, ungefähr dreißig Jahre alt und ward gehalten für einen Sohn Josephs, welcher war ein Sohn Elis …“ (usw.).  Das heißt, die Menschen, die diesen Vorgang nicht miterlebt haben und auch nicht durchschauen konnten, hielten Christus verständlicherweise nach wie vor für den Jesus von Nazareth, den Sohn des Josephs und dessen dort ausführlich geschilderten Vorfahren, der er ja dem Leibe nach auch war.

Dass der Geist des Sohnesgottes in Gestalt der Taube nicht etwa nur segnend über Jesus schwebte, sondern sich wirklich mit ihm verband, in seinem Leibe und seiner Seele Wohnung nahm, ergibt sich völlig eindeutig aus dem Johannes-Evangelium: „Und Johannes bezeugte und sprach: ´Ich sah, dass der Geist auf ihn herabfuhr wie eine Taube vom Himmel und blieb auf ihm (mit ihm verbunden). Ich kannte ihn nicht, aber der mich sandte zu taufen mit Wasser, sprach zu mir: Über welchen du sehen wirst den Geist herabfahren und auf ihm (mit ihm verbunden) bleiben, der ist`s, der mit dem heiligen Geist tauft. Und ich habe es gesehen und bezeuge, dass dieser Gottes Sohn ist.“ (Joh. 1,32.34)

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Miniatur aus dem Hitda-Evangeliar, um 1020

Wie der Geist des göttlichen Sohnes aus den Händen des Vaters nach unten fährt, wird in diesem Bild von Leonardo da Vinci veranschaulicht:

Leonardo Taufe Jesu

Der Logos

Als was für ein Wesen wurde Gottes Sohn von den eingeweihten Zeitgenossen Christi angesehen? Am deutlichsten geht dies aus dem Johannes-Evangelium hervor. Der hochgebildete Johannes stand in der Tradition einer tiefen philosophischen Anschauung, der Logos-Lehre, die von dem Griechen Heraklit (ca. 520-460 v.Chr.) ihren Ausgang genommen hatte, in der stoischen Philosophie weiter ausgebaut wurde und bei den Juden sowie den Römern weite Verbreitung fand. Heraklit war ein Eingeweihter der Mysterienstätte von Ephesus in Kleinasien, die im Artemis-Tempel ihr Zentrum hatte. Ihm war offenbar die Aufgabe übertragen, das in übersinnlicher Wahrnehmung erworbene bildhafte Wissen der Eingeweihten in die Gedankenformen des sich in Griechenland entwickelnden logischen Denkens zu übersetzen. Sein Buch mit dem sinngemäßen Titel „Vom Wesen der Welt nach ihrer Entstehung verstanden“, das nur in Fragmenten erhalten geblieben ist, legte er im Tempel zu Füßen der Artemis-Statue nieder, damit wohl ausdrückend, dass zunächst nur die Eingeweihten „die Voraussetzungen zum Verständnis dieses unmittelbar aus dem Mysterienwissen hervorgehenden Gedankengebäudes mitbrachten.“ 7

Die zentralen Gedanken der Logoslehre sind zum einen der Schöpfungsvorgang aus dem göttlichen Logos, der göttlichen Vernunft, dem göttlichen Wort, und zum anderen der Erkenntnisprozess im Innern des Menschen, in dem sich der Logos als Gedanke offenbart und sich im Wort äußert: In weisheitsvoller Planung, in wesenhaften Seins-Gedanken gestaltete sich im Innern des Gottes, in welchen Formen das geistige Sein ins äußere Dasein treten sollte. Und auf den Flügeln seines Wortes tönten sie hinaus und verdichteten sich zu den ihnen innewohnenden Gestalten. Alles Gewordene ist aus der Substanz des Logos gebildet, ist Logos-durchtränkt; das Wort des Logos ist in alle Schöpfung hineinverstummt. Je höher das Geschaffene organisiert ist, desto mehr beginnt der Logos aus seiner Hülle wieder hervorzutreten. Im Menschen gelangt er zur vollen Ausgestaltung. Er verkörpert sich in vollständiger Weise, kommt in dessen Bewusstsein erkennend zu sich selbst und tönt wieder als Wort hervor. Der Mensch als das höchste Logos-Geschöpf auf Erden ist der reinste Ausdruck, der Sohn des Logos.

Zwar ist auch in seinen Leib das Wort des Logos hineinverstummt, aber in seiner Seele ist das höchste Logos-Wort zum Abbild von dessen innersten Wesen gebildet. Und im Kleide der menschlichen Vernunft kann sich die göttliche Vernunft selbst offenbaren und auf den Flügeln des Logos-geschaffenen Wortes aus dem Menscheninnern wieder hervortönen. Ist der Logos durch das materielle Kleid aller Dinge verhüllt, so tritt er im Schrein unserer Seele, in unserer Vernunft, unserer „Logik“ rein und leuchtend in Erscheinung. Der göttliche Logos ist Geist; in unserem Geiste lebt er als in seinem ureigenen Medium auf. Zwischen dem göttlichen Logos und den reinen Gedanken der menschlichen Vernunft besteht gar keine Trennung. Das Leben in den reinen Gedanken ist zugleich das Leben in Gott.

Doch die Menschen, sagte schon Heraklit, begreifen nicht den Zusammenhang ihres eigenen Denkens mit dem Logos. Und diese Unkenntnis ist ihm die Ursache aller Verwirrung und Chaotisierung auf Erden. Der Logos, die Weltenvernunft, ragt in ihre Seelen herein, kann aber dort nur wirksam werden, wenn er durch den Willen des Menschen in Reinheit ergriffen wird. „Von dem Logos, dem Lenker des Alls, mit dem die Menschen am engsten und ständig vereint sind, sondern sie sich ab, und fremd erscheinen ihnen die Dinge, auf die sie jeden Tag stoßen.“ Die Welt ist Logos-geordnet, und ohne die bewusste innere Verbindung mit dem Logos in seinem Denken hat man nicht den Schlüssel zur Welt. Man fällt in die Isolierung und Willkür.

Zenon (350-264 v. Chr.), der Begründer der Stoa, brachte seinen Schülern den Gedanken der Logos-durchdrungenen Welt durch ein Bild nahe: „Wenn ein Ölbaum melodisch spielende Flöten hervorbrächte, würdest du dann zweifeln, dass ihm eine gewisse Kenntnis des Flötenspiels eigen ist? Oder wenn auf den Platanen rhythmisch tönende Lauten wüchsen, so würdest du natürlich gleichfalls urteilen, dass die Platanen musikalisch sind. Warum soll man also das Weltall nicht für lebendig und Logos-haltig halten, da es doch lebendige und Logos-begabte Wesen aus sich erzeugt?“ 8

Auch die Stoiker unterschieden das Wirken des Logos in den Naturwesen einerseits und in der Seele des Menschen andererseits. Als samenhafte Logoi, „Logoi spermatikoi“, werden die Geistkeime der Naturwesen bezeichnet, zu denen auch der Leib des Menschen gehört. Sie werden zwar in die Welt hinausgesandt, verbleiben aber im kosmischen Kraftfeld des Logos; sie werden also in ihrem Werden von außen gelenkt und bestimmt. Demgegenüber werden die Geistkeime der Menschen vom kosmischen Logos abgespalten; sie werden aus seinem Kraftfeld herausgelöst und in das Eigensein entlassen. Sie leben als abgetrennte Logos-Monaden im Menschen-Innern, und ihre Entfaltung zum Welt- und Selbstbewusstsein erfolgt nicht zwangsläufig, wird nicht von außen besorgt, sondern muss aus dem eigenen Innern kommen, insofern ja dort die volle Logos-Instanz anwesend ist.

Das bedeutet, dass der Mensch kein fertiges Wesen ist wie das Tier, sondern sich als geistiges Vernunft-Wesen selber entwickeln und vollenden muss. So sagte der römische Stoiker Seneca (1-65 n. Chr.): „Die Natur hat uns als bildsame Wesen entlassen, und sie gab uns eine unvollständige Vernunft, die aber vollendet werden kann.“  Durch den Logos ist der Mensch mit den über ihm stehenden göttlichen Wesen verwandt. „Der Logos ist den Göttern und Menschen gemeinsam. Bei den Göttern ist er vollkommen, bei den Menschen vervollkommnungsfähig.“ Und der gemeinsame Logos bestimmt die erhabene Beziehung des Menschen zu den Göttern: „Der Logos-Durchdrungene ist Genosse der Götter, nicht ein untertänig Flehender.“ Das macht die Würde des Menschen aus. So schrieb Epiktet (ca. 50-138 n. Chr.): „Der Mensch erlangt die Würde eines Tischgenossen der Götter und nicht nur eines Tischgenossen, sondern sogar eines Mitregenten.“ 9

Einen Höhepunkt erreichte die Logoslehre bei Philo von Alexandria (25 v. Chr. bis 50 n. Chr.), einem strenggläubige Juden von umfassender Bildung. Während in der Stoa das höchste Göttliche und der Logos mehr als philosophische Prinzipien formuliert wurden, betonte Philo ihren wesenhaften, personellen Charakter. Aber das Wesen des höchsten Gottes ist für den Menschen nicht erkennbar, da es selber die Schöpfung nicht vollzogen hat und so auch nicht in die Veräußerlichung des Daseins getreten ist. Denn dann hätte er aufgehört, das absolute, ursprüngliche Sein zu sein. Aus ihm erfließt die Substanz der Welten, die das Dasein alles Erschaffenen unterhält. Aber das Schaffen ist seinem Wesen nicht eigen. Wo es beginnt, tritt eben der Logos in Kraft. Er ist der erstgeborene Sohn des höchsten Gottes, der Erzeuger und Lenker der Welt.

Nach welchem Bilde schuf der Logos den Menschen? Nach seinem eigenen. Der Logos selbst ist der zunächst himmlische Mensch, das Urbild und Siegel, nach dem der Erdenmensch geprägt ist. „Jeder Mensch ist durch seine Vernunft mit dem göttlichen Logos verwandt, da er als Abbild, als Abspaltung seines seligen Wesens entstanden ist.“ 10  Der Logos hat eine Mittlerstellung zwischen den Menschen und der höchsten Gottheit. Was er auch tut, geschieht in Ausführung des Willens des Vaters.

Merkwürdig ist, dass Philo oft geradezu formelhaft wiederholend davon spricht, wie der Logos vom Himmel auf die Erde herabsteige. Doch meinte er dies im geistigen Sinne. Eine irdische Inkarnation des Logos in einem menschlichen Leib konnte er sich nicht vorstellen. „Der erhabene göttliche Logos erschien nicht in sichtbarer Gestalt.“ 11 Es hat eine tiefe Tragik, dass eben dies als die Erfüllung der ganzen Logoslehre in seinem 55. Lebensjahr in Palästina eingetreten ist, wovon ihn wohl keine glaubwürdige Nachricht erreicht hat.

Der Prolog des Johannes-Evangeliums

Ein anderer, noch tiefer in die Geheimnisse des Logos eingeweihter jüdischer Gelehrter in Palästina dagegen hatte den in Jesus herabgestiegenen Sohnesgott erkannt. Er hatte ihn auf seinen Wegen begleitet, mit ihm zusammengelebt und sein hinter dem leiblichen Antlitz Jesu verborgenes machtvolles göttliches Wesen geschaut. Es ist von tiefer symbolischer Bedeutung, dass er sich am Ende seines 100-jährigen Lebens nach Ephesus, von wo die Logoslehre ihren Ausgang genommen hatte, zurückzog, um seine erlebten Erkenntnisse vom Mensch gewordenen Logos für die Nachwelt aufzuschreiben.

Er blickte im Geiste zurück auf den Zeitpunkt vor der Schöpfung der Welt, da bei dem höchsten Gott nur erst der göttliche Sohn, der Logos, vorhanden war; wie alles durch ihn entstanden, alles Leben aus ihm geflossen und im Menschen zum Erkenntnis-Licht geworden ist.  Aber wie schon Heraklit musste er feststellen: Die Menschen in ihrer Verfinsterung begreifen es nicht. „Und das Licht scheint in die Finsternis; aber die Finsternis hat es nicht ergriffen.“ Und Johannes bezeugte aus eigener Wahrnehmung und Erkenntnis, was noch sein Zeitgenosse Philo von Alexandria für unvorstellbar hielt: Der Logos, das Weltenwort, ist in Christus Erdenmensch geworden. „Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns.“

Und in hymnischen Worten stellte Johannes das Wesen des Logos, des Weltenwortes, als Prolog seinem Evangelium voran, damit von Anfang an klarstellend, um wen es sich bei dem handelt, der sich mit der Taufe im Jordan in Leib und Seele des Jesus von Nazareth verkörperte, was Johannes dann gleich anschließend als erstes schildert.

Abklingendes Verständnis

Das Bewusstsein vom kosmischen Christus als dem Weltenlogos war im Urchristentum lebendig und wurde insbesondere von den großen Kirchenvätern Justin der Märtyrer (ca. 100 – 165), Clemens von Alexandria (ca. 150 – 215) und Origenes (ca. 185 – 254) weiter philosophisch behandelt. Bis in das 4. Jahrhundert hinein feierte man nur Epiphanias, das Fest der Erscheinung, der Geburt des Sohnesgottes in Jesus durch die Taufe im Jordan am 6. Januar. Dann erreichte die fortschreitende Reduzierung des Bewusstseins auf die Sinneswahrnehmungen der physischen Welt einen Punkt, wo das Wissen und Verständnis dafür bei den maßgebenden Führern der Kirche verschwand. Und man führte als das zentrale Weihnachtsfest am 24./25. Dezember das Gedenken an die Geburt des von Lukas geschilderten Jesuskindes ein.

Dies jährlich ins Bewusstsein zu heben, hat ja auch seinen tiefen Sinn, und der Zauber der Geburt des für den Christus bestimmten besonderen Kindes in der Heiligen Nacht hat für viele Menschen zur Verinnerlichung des Christentums wesentlich beigetragen. Aber Epiphanias, das man äußerlich noch beibehielt, wurde in seiner ursprünglichen Bedeutung nicht mehr erfasst und insbesondere vom Gedenken an die Ankunft der Heiligen drei Könige, das man auf den 6. Januar legte, zugedeckt.

Eine notwendige neue Vertiefung des Christentums wird nicht ohne die Wiederbelebung des Epiphanias-Festes in seinem ursprünglichen Sinne möglich sein.
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1    https://www.ekd.de/Epiphanias-10818.htm
2    kirchenjahr.bayern-evangelisch.de
3    Vgl. Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache,
TB Dornach 2002, Kap. Mysterien und Mysterienweisheit, S. 18 f.
4    Genauer in Luthers Rebellion Kap. Entstehungshintergrund der Bibel
5    Rudolf Steiner im Vortrag v. 7.9.1910 in GA 123, Dornach5 1971, S. 139
6    Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten,
Suttgart6 1987, S. 113
7    Wilhelm Kelber: Die Logoslehre, Fischer TB 1986, S. 20
8    a.a.O. S. 44
9    a.a.O. S. 57 f.
10  a.a.O. S. 100
11  a.a.O. S. 86

 

19 Kommentare zu „Epiphanias – das verschüttete Fest der Erscheinung des Logos“

  1. Wenn im obigen Artikel vom Logos die Rede ist, entsteht der Eindruck, als sei die Schöpfung Gottes ein reiner Akt der Vernunft gewesen. Die höchste Eigenschaft Gottes, die Liebe, wird dabei nicht berücksichtigt. Wenn ein Menschenpaar ein Kind zeugt, sollte dies auch auf einer Liebesbeziehung und nicht auf einem Akt rationaler Vernunft beruhen. Die Verführung in die Ratio ist geradezu als Akt des Widergöttlichen zu bezeichnen.

  2. Der Eindruck ist falsch. Mit der Beschreibung des Logos als Weltenvernunft, Weltenwort, die den Schwerpunkt des Johannes-Evangeliums bildet, ist die Liebe des Logos nicht ausgeschlossen, die schwerpunktmäßig vom Lukas-Evangelium ins Auge gefasst wird. Sie wäre ein eigenes Thema. Die Logoslehre hat mit dem modernen Rationalismus nichts zu tun.

    Sie sollten sich erst einmal mit diesem geistesgeschichtlichen Phänomen der Logoslehre näher befassen, bevor sie aus dem Bauch heraus ihr Urteil darüber fällen.

  3. Wenn Jesus die kleinen Kinder als den besten Teil der menschlichen Gesellschaft bezeichnet, was sie grösstenteils auch sind, ist damit deren reines Gemüt gemeint und nicht ein rationales philosophisches Denken. Goethe brachte dies einmal mit den Worten zum Ausdruck „wenn ihr es nicht erspürt, ihr werdet es nie erringen“.

  4. Weder die Liebe noch die Vernunft lässt uns Gott erfassen. Wenn ich den Gedanken „Gott“ denke, ist eben nur ein Gedanke und nicht Gott selbst. Wenn ich Gott fühle, ist eben nur ein Gefühl und nicht Gott.

  5. Es gibt die Bösen und die Guten, die dazwischen sind die Bagaluten.

    Doch was ist Das Böse und Das Gute? Welche Masstäbe sollten dafür gelten? Die Einzigen die ich erkennen kann, sind die der (von Gott erschaffenen?) Natur:
    Überlebenden und sich Fortpflanzen als Individuum und Art.

  6. Die Liebe verstehen nur die Liebenden, während sie Liebe machen.
    – Danach schüttelt man sie besser ab, wie ein nasser Hund die Nässe.
    Bei Wikipedia wird Liebe als stärkste Zuneigung oder Wertschätzung definiert.
    Zuneigung oder Wertschätzung muss ein Objekt haben. Woraus leitet sich die Wertschätzung Gottes für den Menschen ab? Doch nicht etwa indem er seinen eigenen Sohn massakriert?

    Ich wette Gott hat den Menschen nur erschaffen um was zum Lachen zu haben. Einerseits über die Liebeskasper, die sich ständig im Kreis drehen wie eine Katze, die ihren eigenen Schwanz Jagd und andererseits, über die Logiker, die eitel Türme von klugen Schlussfolgerungen aufstellen um die Türme der anderen Logiker zu übertreffen und dabei Gott so nahe kommen, wie die Pyramiden dem Weltall.

  7. 1.) Die christlichen Legenden, auch die von Geburt und Kindheit, sind in Wirklichkeit gar nicht so neu und einzigartig. Diese Erzählungen stammen aus Indien und sind somit viel älter. Es sind Geschichten über Buddha und Krischna, die für die christliche Lehre umgearbeitet und ausgeschmückt wurden. In dem Buch von ‚Ludendorff, Matthilde – Erlösung von Jesu Christo; 1931‘ https://archive.org/details/ErlsungVonJesuChristo wird darüber berichtet. Man sollte sich die dort zitierten Textstellen und deren Vergleich mit den biblischen mal durchlesen und wird sehr erstaunt sein über die Ähnlichkeiten.

    2.) Selbst wenn man an Jesus Christus glauben würde – der im Alten Testament verheißene Messias kann er selbst nach nach A.T. und N.T. nicht gewesen sein und auch nicht »Sohn« des jüdischen Gottes Jahwe. Das hat die damalige Kirche bzw. deren Priester, »versaut«, als sie die sog. Jungfrauengeburt, also ohne Beteiligung von Josef, festgelegt hat. Nach dem A.T. soll eine leibliche Abstammung von David erforderlich sein. Beides zusammen, väterliche Abstammung bis David und Jungfrauengeburt, geht aber nicht.

    3.) Auch der bekannte Spruch: »So sehr hat Gott die Welt geliebt, das er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. Johannes 3,16« schließt das aus. Man braucht sich doch nur mal das Alte Testament vornehmen und nach eine Stelle suchen, die aussagt, das der jüdische Gott die Welt geliebt hat. Man wird keine einzige finden. Er war – rein biblisch gesehen – allein nur der Stammesgott von Israel, ebenso wie andere Völker ihre eigenen Götter hatten. Aus Sicht des A.T. ist die Variante Christentum statt Judentum nicht nur zu 100 % ausgeschlossen, sondern genau das Gegenteil wird angekündigt, nämlich die Unterordnung der Heiden, alo Nichtjuden, unter jüdischer Herrschaft und seines Gottes. Siehe dazu u.a. das Buch Sacharja 8, 20ff !

    4.) Das Wort Logos soll ja auch was mit Sinn und Vernunft zu tun haben. Von daher wäre es sinnvoll, wenn das Christentum sich endlich vom Alten Testament und dem Gott der Juden trennen würde, um so eine neue Reformation des Christentums durchzuführen, also die falschen Wurzeln des Christentums zu entfernen. Schon Anfang des vorigen Jahrhunderts gab es eine öffentliche Auseinandersetzung über dieses Thema. Siehe z.B. Andersen, F. – Der Deutsche Heiland (1921) , der Hauptpastor an St. Johannis in Flensburg war. https://archive.org/details/derdeutscheheila00ande Selbst Luther soll in seinen letzten Jahren dieser Ansicht gewesen sein, wie ich mal las. Als Quelle wurde angegeben: Gert Händler Kirchengeschichte II/3+4, II/5 und II/6 (Evang. Verlagsanstalt Berlin, 1980). Natürlich ist das aus politischen und wirtschaftlichen/finanziellen Gründen in den nächsten Jahrzehnten nicht zu erwarten…

  8. Peter. Das Gute ist immer das Göttliche und dessen höchstes Attribut ist die Liebe. Wenn Sie es verstanden haben Menschen aufzubauen anstatt sie herunter zu ziehen, wenn Sie sehen konnten, dass Hoffnung fast alles reparieren kann und man damit Menschen glücklich machen kann ist jedes hohle philosophieren völlig überflüssig. Was müssen Sie ein armer Wicht sein, dass Sie den Unterschied zwischen Liebe und dem was Sie “ Liebe machen“ nennen nicht verstanden haben. Sie brauchen auch hierauf nicht zu antworten, dies ist zwecklos, es wäre so als wenn ein Blinder meine Schilderung einer blühenden Wiese in Abrede stellen wollte.

  9. Noch eine Anmerkung zu den zwei Jesus-Knaben. Auf Leadbeater geht die Geschichte von den beiden Jesus-Knaben zurück, die er „hellsichtig“ in der Akashachronik geschaut haben will. Rudolf Steiner übernahm (später) diese Theorie. Andererseits behauptet derselbe Leadbeater in seinem Buch „The Inner Life“, der Jesus der Evangelien habe überhaupt nie gelebt. Das betont auch Besant in verschiedenen ihrer Schriften. Demnach soll alles, was im Neuen Testament über Jesus und die Apostel steht, unwahr und eine Erfindung von Mönchen aus dem 1. oder 2. Jahrhundert sein. Die Menschen sollten sich von solchem Unsinn nicht in die Irre führen lassen. Denn der kluge Marcion von Sinope beschwerte sich schon im Jahre 144/n. Chr. vor der Gemeinde in Rom über deren Fälschung und wurde mit seichtem Geschwätz fortgeschickt.

  10. Hinzugefügt sei noch, dass Marcion den Gott Jesu als den superioren Gott, im Gegensatz zum alttestamentlichen Jahwe/Jahuh/El Schaddai bezeichnete. Die Menschen sollten wach werden und erkennen wie man mit den verschiedenen Systemen und Religionen ausgerechnet den Wahrheitsbringer Jesus beseitigen oder relativieren will.

  11. griepswoolder. Das Judentum erwartete doch einen völlig anderen Messias als es Jesus gewesen ist. Einen rein weltlichen Herrscher welcher alle Probleme des Diesseits für sie lösen sollte Da kommt Jesus spricht aber nicht von weltlicher Macht und Weltherrschaft, er spricht auch nicht davon wie man noch mehr Länder zu Pfandschuldnern machen kann, also in die Schuldknechtschaft zwingt, nein er spricht von den jenseitigen Welten und dem Rückweg ins Vaterhaus, er spricht von der ethischen Entwicklung des Menschen die dazu notwendig ist. Dies ist die völlige Gegenposition zur jüdischen Religion.

  12. Sehr geehrter Herr Ludwig,

    herzlichen Dank für die ausgezeichnete Darstellung!

  13. Nicht auf Leadbeater geht die „Geschichte von den zwei Jesusknaben“ zurück, sondern auf die Evangelien und auf apokryphe Schriften. Rudolf Steiner hat sie auch nicht von Leadbeater übernommen, ebenso nicht von den Evangelien, sondern übersinnlich eigenständig erforscht und so die religiösen Schriften bestätigt gefunden. Während seiner Tätigkeit in der Theosophischen Gesellschaft hat Rudolf Steiner nie etwas von anderen Theosophen übernommen, sondern er vertrat nur die Ergebnisse seiner eigenen übersinnlichen Erkenntnisse. Diese Differenzen führten ja schließlich auch zum Bruch mit der Theosophischen Gesellschaft.

  14. hwludwig. Mögen Sie mit Rudolf Steiner glücklich werden, ich stehe dieser Sache äusserst skeptisch gegenüber. Der Arzt und Psychologe C.G. Jung sagte einmal in Bezug auf das Ueberhandnehmen artfremder Religionen , Sekten und Kulte in Europa: „Wenn man versucht, seine Blössen mit orientalischen Prunkgewändern zu verhüllen, wie es die Theosophen tun, so würde man seiner eigenen Geschichte untreu. Man wirtschaftet sich nicht zuerst zum Bettler herunter, um nachher als indischer Theaterkönig zu possieren!“

  15. hwludwig. Hinzugefügt sei noch, dass wir auch in unserem Kulturkreis beachtliches an Neuoffenbarungen haben. Ob von Swedenborg, Lorber, Böhme oder von Friedericke Hauffe, der Seherin von Prevorst. Wobei gerade Letztere wichtiges mitteilt.

  16. @Hans Reuter
    Ich habe mich in dem Artikel über die zwei Jesusknaben und auch in dem obigen Artikel zur Begründung nicht auf die Anthroposophie Rudolf Steiners gestützt, will aber trotzdem kurz zum letzten mal auf Ihre neue Polemik gegen R. Steiner eingehen.

    Die Anthroposophie ist keine Religion, sondern eine Wissenschaft, eine Wissenschaft des Geistes, der geistig-göttlichen Welt, bei der an die Stelle des Glaubens das Wissen aus übersinnlicher Erkenntnis tritt. Genauer: durch die der Glaube erst seine Erkenntnis-Grundlage erhält. Das ist ihr geistesgeschichtlich revolutionärer Charakter, der sie auch von anderen „Neuoffenbarungen“ grundlegend unterscheidet.

    Um das einsehen zu können, müssten Sie allerdings wohl erst mal aus ihrer selbst gebauten Burg der religiösen Glaubensgewissheit herabsteigen und die erkenntnis- und wissenschaftstheoretischen Grundschriften Rudolf Steiners durcharbeiten, in denen die wissenschaftliche Grundlegung der Anthroposophie erfolgt. Ein Studium des in „Wie erlangt man Erkenntnisse höherer Welten“ z. B. beschriebenen Schulungsweges zur notwendigen Erweiterung des Erkenntnisvermögens könnte dann dazu kommen – wenn Sie der Glaube, dass dies des Teufels sei, nicht daran hindert.

  17. Der 6. Januar ist der letzte Tag, der die letzte Rauhnacht bringt.
    Alle germanischen Festtage wurden zu kirchlichen gemacht, im Rahmen der Christianisierung.
    Alles zu finden in der JOVIAN OFFENBARUNG, die dann die Offenbarung des Johannes hieß.
    DAS empfinde ICH als besonders wichtig in unserer heutigen Zeit!

  18. Warum wird die Person Marcion nicht erwähnt. Die marcionitische Lehre könnte man auch als eine Art Urchristentum sehen. Marcion las die geheimen Schriften seines Vaters, erkannte den Betrug um Jahwe, diesen Betrug er schon in seiner Kindheit gefühlt hat, und musste als sein Vater dies bemerkte fliehen. Auf seiner Flucht traf er in Ephesis Jovian, sprich Johannes, der ihm kurz vor seinem Tode seine Schriften übergab. Nach jahrelangen Übersetzungen und Reisen bis nach Indien kam er nach Rom zurück und verkündete seine Lehren, sehr zum Verdruss der dort herrschen Religion. Marcion wurde aufgegriffen, angeklagt und umgebracht. Seine Schriften wurden konfisziert und verbrannt.
    Ich vermute, dass im Geheimarchiv des Vatikans Schriften von Marcion liegen.
    Siehe auch hier: http://www.causa-nostra.com/Einblick/Marcion–e0812a06.htm
    und hier: http://deacademic.com/dic.nsf/dewiki/912725

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