100 Jahre Freie Waldorfschule – Das Neue und Zukunftsweisende ihrer Pädagogik

Am 7. September 1919 wurde auf Betreiben des Direktors der Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik, Kommerzienrat Emil Molt, für die Kinder seiner Arbeiter in Stuttgart die erste Freie Waldorfschule eröffnet, deren Unterricht auf der von Rudolf Steiner begründeten Pädagogik, der dann so genannten „Waldorfpädagogik“, beruhte. Mit inzwischen insgesamt 1.149 Schulen, davon 245 in Deutschland, und mehr als 2.000 Kindergärten ist die Waldorfschulbewegung heute weltweit die größte freie Schulbewegung. Was liegt ihrer Anziehungskraft zugrunde?

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Rudolf Steiner und Emil Molt

Vielfach wird sie in Deutschland der Reformpädagogik zugerechnet, wie sie etwa von den „Landerziehungsheimen“ gepflegt wird, der es darum geht, „den jungen Menschen in Distanz zur zivilisatorischen Lebenskulisse zu einer Besinnung und Aktivierung der ihm eigenen Kräfte zu bringen.“1 Doch das ist eine oberflächliche Verkennung dessen, was Rudolf Steiner mit seiner Pädagogik eingeleitet hat. Ihm ging es nicht um eine Reformierung der offiziellen Pädagogik, wodurch diese in Teilen etwas verbessert, aber in ihrem Wesen bestehen bleibt, sondern darum, sie durch einen völlig neuen Ansatz zu ersetzen.

Die bisherige Pädagogik beruht auf der gewöhnlichen Erkenntnis, die auf die materielle Außenseite der Dinge, also beim Kinde auf das reduziert ist, was man an körperlicher und seelischer Entwicklung sinnlich wahrnehmend und verstandesmäßig erschließend verfolgen kann. Damit bleiben aber die Tiefen des menschlichen Wesens, aus denen alle Entwicklung hervorquillt, im Unbewussten. Man erzieht und unterrichtet die jungen Menschen, ohne im Grunde ihr tieferes seelisch-geistiges Wesen zu kennen. Man handelt also vielfach im Nebel des nicht genauen Wissens, ob die pädagogischen Maßnahmen eine positive oder negative Wirkung auf das Kind haben. Wenn man erst nachher merkt, dass sie ihm geschadet haben, ist es ja bereits passiert.

Tiefere Dimensionen

Für ein verantwortungsvolles pädagogisches Handeln muss es also drauf ankommen, das bisherige Erkenntnisvermögen auf die tieferen Dimensionen des menschlichen Wesens zu erweitern. In einer frühen pädagogischen Schrift von 1907 schrieb Rudolf Steiner:
Das ganze Leben ist wie eine Pflanze, welche nicht nur das enthält, was sie dem Auge darbietet, sondern auch noch einen Zukunftszustand in ihren verborgenen Tiefen birgt. … Wie aber soll jemand sagen können, wie diese Organe aussehen werden, der nur das an der Pflanze erforschen wollte, was sie gegenwärtig dem Auge darbietet. Nur der kann es, der sich mit dem Wesen der Pflanze bekannt gemacht hat. Auch das ganze menschliche Leben enthält die Anlagen seiner Zukunft in sich. Um aber über diese Zukunft etwas sagen zu können, muss man in die verborgene Natur des Menschen eindringen.“ 2

Der Mensch besteht nicht nur aus einem physischen Leib, der sich unseren Sinnen darbietet, aus dessen materiellen Prozessen – wie Materialisten träumen – die seelischen Äußerungen angeblich wie Rauch aufsteigen und mit dem Tode wieder in Nichts zusammensinken. Jeder kann sich klarmachen, dass schon alle materiellen Stoffe einer Pflanze, die für sich der Schwerkraft unterliegen, niemals von sich aus eine solche Gestalt annehmen können, die gerade der Schwerkraft entgegen nach oben strebt. Es muss hier eine höhere Kraft wirken, die sie entgegen ihrer eigenen Natur in diese Form zwingt, in einem unaufhörlichen Strom weitere Stoffe aufnimmt, Wachstum und ständige Verwandlungen bewirkt, also das hervorruft, was wir allgemein als Leben bezeichnen. Entsprechend ist dies beim physischen Leib des Menschen der Fall.

Beim Tier und beim Menschen kommen nun noch höhere, seelische Kräfte hinzu, die die materielle Gestalt weiter so formen, dass sie einen Innenraum seelischen Erlebens bildet, der durch Sinnesorgane mit der Außenwelt in Beziehung tritt und auf die äußeren Eindrücke reagiert. Niemals können die physischen Stoffe und die Lebenskräfte von sich aus eine solche Gestalt bewirken. Es sind reale seelische Bewegungskräfte, die äußere Bewegungsorgane aus dem Leib heraustreiben, um sich den seelischen Intentionen gemäß in der Außenwelt fortzubewegen und auszuleben.

Und im Menschen nun verbinden sich noch höhere, reale geistige Ich-Kräfte mit der physischen, lebendigen und seelischen Organisation, die diese weiter so gestalten, dass sie den Körper aus der Horizontalen in die Vertikale, die Aufrechte, erheben, ihn dadurch weitestgehend den irdischen Schwerekräften entziehen und das Haupt mit seinem Denkorgan frei schwebend dem Himmelsgewölbe entgegenhalten, um die schaffenden Geisteskräfte im eigenen Denken nachzubilden.

In allen Gestaltungsstufen des Leibes: im Pflanzlich-Lebendigen, Tierisch-Seelischen und Menschlich-Geistigen, sehen wir, wie die Ursachen für das Wesen der Erscheinungen nicht in den Tiefen der Materie zu finden sind, sondern in real schaffenden höheren Kräften, die sinnlich nicht direkt wahrnehmbar sind, aber indirekt in ihrer realen physischen Wirksamkeit erfasst werden können. Dies ist im vorherigen Artikel ausführlicher dargestellt worden.3

Erkenntniserweiterung

Wir können sie nicht wahrnehmen, weil wir keine Wahrnehmungsorgane für sie ausgebildet haben. „Es gibt für den Menschen diejenigen Welten, für die er Wahrnehmungsorgane hat“, bemerkte Rudolf Steiner lapidar. Und er wies darauf hin, dass sich durch bestimmte seelisch-geistige Übungen – wozu auch die im vorigen Artikel erwähnte Erkraftung des Denkens gehört – im Menschen veranlagte seelische Wahrnehmungsorgane entwickeln lassen, mit denen diese drei übersinnlichen Kräfte nicht nur verstandesmäßig erschlossen, sondern direkt beobachtet und beschrieben werden können.4

Er sprach daher ganz konkret von Lebens- oder nach einem alten Ausdruck Ätherkräften, die in leiblicher Begrenztheit den physischen Leib durchdringen, von Empfindungs- oder Astralkräften, die als übersinnlicher Leib wiederum beide durchsetzen, und der Ich-Organisation des Menschen, die alle drei zur aufrechten menschliche Gestalt aufruft. Erst in ihrer Gesamtheit machen diese vier Wesensglieder den ganzen Menschen aus. Der physische Leib des Menschen ist nicht nur physischer Leib. Er verdankt seine Gestalt, mit der er vor uns steht, der Wirksamkeit der anderen drei Wesensgliedern, dem (in Steiners Bezeichnungen) Äther- oder Lebensleib, dem Empfindungs- oder Astralleib und dem Ich-Leib, die aus höheren Welten als der physischen stammen.

Der „Ich-Leib“ ist der Träger des höheren Menschenwesens.
„Das ´Ich` ist aber in dem gegenwärtigen Menschen keineswegs eine einfache Wesenheit. Man kann seine Natur erkennen, wenn man die Menschen verschiedener Entwickelungsstufen miteinander vergleicht. Man blicke auf den ungebildeten Wilden und den europäischen Durchschnittsmenschen, und vergleiche diesen wieder mit einem hohen Idealisten. Sie haben alle die Fähigkeit, zu sich ´Ich` zu sagen; der ´Ich-Leib` ist bei allen vorhanden. Der ungebildete Wilde folgt aber seinen Leidenschaften, Trieben und Begierden mit diesem ´Ich` fast wie das Tier. Der höher Entwickelte sagt sich gegenüber gewissen Neigungen und Lüsten: diesen darfst du folgen, andere zügelt er und unterdrückt sie. Der Idealist hat zu den ursprünglichen Neigungen und Leidenschaften höhere hinzugebildet.“ 5

Dies deutet daraufhin, dass das Ich an den andern Wesensgliedern des Menschen gearbeitet und sie verwandelt hat. Das ist auch der unbewusste Drang des Ich in jedem Menschen, die ihn überwältigenden und unfrei machenden Einflüsse der anderen Glieder von sich aus zu veredeln und zu läutern.
„In dem Zustande, in dem sich der Mensch über das Tier eben erhebt, indem sein „Ich“ aufblitzt, gleicht er in bezug auf die niederen Glieder noch dem Tiere. Sein Äther- oder Lebensleib ist lediglich der Träger der lebendigen Bildungskräfte, des Wachstums und der Fortpflanzung. Sein Empfindungsleib drückt nur solche Triebe, Begierden und Leidenschaften aus, welche durch die äußere Natur angeregt werden.“

Doch wenn man bedenke, dass jedes Erdenleben nur Fragment sei und der Mensch durch aufeinanderfolgende Erdenleben gehe, werde verständlich, wie sein Ich die anderen Wesensglieder Stück für Stück umarbeite und er sich zu immer höherer Entwicklung hindurchringe.
„So wird der Empfindungsleib der Träger geläuterter Lust- und Unlustgefühle, verfeinerter Wünsche und Begierden. Und auch der Äther- oder Lebensleib gestaltet sich um. Er wird der Träger der Gewohnheiten, der bleibenden Neigungen, des Temperamentes und des Gedächtnisses. Ein Mensch, dessen Ich noch nicht gearbeitet hat an seinem Lebensleib, hat keine Erinnerung an die Erlebnisse, die er macht. Er lebt sich so aus, wie es die Natur ihm eingepflanzt hat. Die ganze Kulturentwickelung drückt sich für den Menschen in solcher Arbeit des Ich an seinen untergeordneten Gliedern aus. Diese Arbeit geht bis in den physischen Leib hinunter. Unter dem Einflusse des Ich ändert sich die Physiognomie, ändern sich die Gesten und Bewegungen, das ganze Aussehen des physischen Leibes.“

Die unterschiedliche Entwicklung der Wesensglieder

Als Erzieher und Lehrer wirkt man auf die vier Wesensglieder des Kindes und arbeitet an ihrer Entwicklung, positiv oder negativ, ob man es weiß oder nicht. Wenn man das in förderlicher Weise tun will, muss man die Natur dieser menschlichen Wesensglieder und ihre Entwicklungsbedingungen kennen.
Rudolf Steiner weist darauf hin, dass die vier Wesensglieder bei der Geburt keineswegs gleich weit ausgebildet sind. Sie entwickeln sich in den verschiedenen Lebensaltern nacheinander in verschiedener Weise.

„Vor der physischen Geburt ist der werdende Mensch allseitig von einem fremden physischen Leib umschlossen. Er tritt nicht selbständig mit der physischen Außenwelt in Berührung. Der physische Leib der Mutter ist seine Umgebung. Nur dieser Leib kann auf den reifenden Menschen wirken. Die physische Geburt besteht eben darinnen, dass die physische Mutterhülle den Menschen entlässt, und dass dadurch die Umgebung der physischen Welt unmittelbar auf ihn wirken kann. Die Sinne öffnen sich der Außenwelt. Diese erhält damit den Einfluss auf den Menschen, den vorher die physische Mutterhülle gehabt hat.“ (S. 19)

Mit dem physischen Leib sind aber noch nicht Ätherleib und Astralleib geboren. „Wie der Mensch bis zu seinem Geburtszeitpunkte von einer physischen Mutterhülle, so ist er bis zur Zeit des Zahnwechsels, also etwa bis zum siebenten Jahre von einer Ätherhülle und einer Astralhülle umgeben. Erst während des Zahnwechsels entlässt die Ätherhülle den Ätherleib. Dann bleibt noch eine Astralhülle bis zum Eintritt der Geschlechtsreife.“

Das bedeutet natürlich nicht, dass der Ätherleib als Träger des Gedächtnisses und der Astralleib als Träger seelischer Kräfte auf ihre Weise nicht schon vorher wirken würden. Beide sind ja von Anfang an vorhanden, nur eben jeweils unter einer schützenden Hülle.
Gerade diese schützende Hülle befähigt zum Beispiel den Ätherleib, bis zum Zahnwechsel die Eigenschaften des Gedächtnisses ganz besonders zum Vorschein zu bringen. Aber es sind ja doch auch die physischen Augen am Kindeskeime schon vorhanden unter dessen schützender physischer Mutterhülle. Genau in dem Sinne, wie auf diese geschützten Augen nicht das äußere physische Sonnenlicht entwickelnd wirken soll, so nicht die äußere Erziehung auf die Ausbildung des Gedächtnisses vor dem Zahnwechsel. Man wird vielmehr bemerken, wie sich in dieser Zeit das Gedächtnis durch sich selbst frei entfaltet, wenn man ihm Nahrung gibt und noch nicht auf seine Entwickelung durch Äußeres sieht.“ 6

Es wäre also ebenso falsch und schädlich, die kleinen Kinder in dieser Zeit zu einem gedächtnismäßigen Lernen anzuhalten und das abzufragen, wie wenn man bereits Licht und Luft an den physischen Körper im Mutterleib heranbringen würde. Erinnerungen treten spontan, unwillkürlich auf und können nicht willkürlich aufgerufen werden.
Bevor der Zahnwechsel eintritt, arbeitet am Menschen nicht der freie Lebensleib. Wie im Leibe der Mutter der physische Leib die Kräfte empfängt, die nicht seine eigenen sind, und innerhalb der schützenden Hülle allmählich die eigenen entwickelt, so ist es mit den Kräften des Wachstums der Fall bis zum Zahnwechsel. Der Ätherleib arbeitet da erst die eigenen Kräfte aus im Verein mit den ererbten fremden. Während dieser Zeit des Freiwerdens des Ätherleibes ist der physische Leib aber schon selbständig. Es arbeitet der sich befreiende Ätherleib das aus, was er dem physischen Leib zu geben hat. Und der Schlusspunkt dieser Arbeit sind die eigenen Zähne des Menschen, die an die Stelle der vererbten treten. Sie sind die dichtesten Einlagerungen in dem physischen Leib, und treten daher in dieser Zeitperiode zuletzt auf.“

Die ersten sieben Jahre

Bis zum Zahnwechsel um das siebente Lebensjahr herum muss primär der frei gewordene physische Leib weiter ausgebildet werden und für das weitere Leben seine gesunde Grundlage erhalten.
„Die physischen Organe müssen in dieser Zeit sich in gewisse Formen bringen; ihre Strukturverhältnisse müssen bestimmte Richtungen und Tendenzen erhalten. Später findet Wachstum statt, aber dieses Wachstum geschieht in aller Folgezeit auf Grund der Formen, die sich bis zu der angegebenen Zeit herausgebildet haben. Haben sich richtige Formen herausgebildet, so wachsen richtige Formen, haben sich Missformen herausgebildet, so wachsen Missformen. Man kann in aller Folgezeit nicht wieder gutmachen, was man in der Zeit bis zum siebenten Jahre als Erzieher versäumt hat. Wie die Natur vor der Geburt die richtige Umgebung für den physischen Menschenleib herstellt, so hat der Erzieher nach der Geburt für die richtige physische Umgebung zu sorgen. Nur diese richtige physische Umgebung wirkt auf das Kind so, dass seine physischen Organe sich in die richtigen Formen prägen.“ (S. 21)

Die Art und Weise, wie das Kind in dieser Zeit in seine Umgebung lernend hineinstrebt, ist die Nachahmung.
„Was in der physischen Umgebung vorgeht, das ahmt das Kind nach, und im Nachahmen gießen sich seine physischen Organe in die Formen, die ihnen dann bleiben. Man muss die physische Umgebung nur in dem denkbar weitesten Sinne nehmen. Zu ihr gehört nicht etwa nur, was materiell um das Kind herum vorgeht, sondern alles, was sich in des Kindes Umgebung abspielt, was von seinen Sinnen wahrgenommen werden kann, was vom physischen Raum aus auf seine Geisteskräfte wirken kann. Dazu gehören auch alle moralischen oder unmoralischen, alle gescheiten und törichten Handlungen, die es sehen kann.

Nicht moralische Redensarten, nicht vernünftige Belehrungen wirken auf das Kind in der angegebenen Richtung, sondern dasjenige, was die Erwachsenen in seiner Umgebung sichtbar vor seinen Augen tun. Belehrungen wirken nicht formenbildend auf den physischen Leib, sondern auf den Ätherleib, und der ist ja bis zum siebenten Jahre ebenso von einer schützenden Äthermutterhülle umgeben. … Was sich in diesem Ätherleibe vor dem siebenten Jahre an Vorstellungen, Gewohnheiten, an Gedächtnis usw. entwickeln soll, das muss sich in ähnlicher Art ´von selbst` entwickeln, wie sich die Augen und die Ohren im Mutterleibe ohne die Einwirkung des äußeren Lichtes entwickeln. …
Das Kind lernt eben nicht durch Belehrung, sondern durch Nachahmung. Und seine physischen Organe bilden sich ihre Formen durch die Einwirkung der physischen Umgebung. Es bildet sich ein gesundes Sehen aus, wenn man die richtigen Farben- und Lichtverhältnisse in des Kindes Umgebung bringt, und es bilden sich in Gehirn und Blutumlauf die physischen Anlagen für einen gesunden moralischen Sinn, wenn das Kind Moralisches in seiner Umgebung sieht. Wenn vor dem siebenten Jahre das Kind nur törichte Handlungen in seiner Umgebung sieht, so nimmt das Gehirn solche Formen an, die es im späteren Leben auch nur zu Torheiten geeignet machen.“ (S. 22)

Wie die Muskeln der Hand durch eine ihnen gemäße Arbeit stark und kräftig werden, so werden das Gehirn und die anderen Organe des physischen Leibes in die richtigen Bahnen gelenkt, wenn sie die richtigen Eindrücke von ihrer Umgebung erhalten. Zum Beispiel:
„Man kann einem Kinde eine Puppe machen, indem man eine alte Serviette zusammenwindet, aus zwei Zipfeln Beine, aus zwei anderen Zipfeln Arme fabriziert, aus einem Knoten den Kopf, und dann mit Tintenklecksen Augen und Nase und Mund malt. Oder man kann eine sogenannte ´schöne` Puppe mit echten Haaren und bemalten Wangen kaufen und sie dem Kinde geben. … Wenn das Kind die zusammengewickelte Serviette vor sich hat, so muss es sich aus seiner Phantasie heraus das ergänzen, was das Ding erst als Mensch erscheinen lässt. Diese Arbeit der Phantasie wirkt bildend auf die Formen des Gehirns. … Erhält das Kind die sogenannte schöne Puppe, so hat das Gehirn nichts mehr zu tun. Es verkümmert und verdorrt, statt sich aufzuschließen. …
Alle Spielzeuge, welche nur aus toten mathematischen Formen bestehen, wirken verödend und ertötend auf die Bildungskräfte des Kindes, dagegen wirkt in der richtigen Art alles, was die Vorstellung des Lebendigen erregt.“

Zu den Kräften, die bildsam auf die physischen Organe wirken, gehört auch die Freude des Kindes an und mit der Umgebung.
„Heitere Mienen der Erzieher, und vor allem redliche, keine erzwungene Liebe. Solche Liebe, welche die physische Umgebung gleichsam warm durchströmt, brütet im wahren Sinn des Wortes die Formen der physischen Organe aus. Wenn die Nachahmung gesunder Vorbilder in solcher Atmosphäre der Liebe möglich ist, dann ist das Kind in seinem richtigen Elemente. Strenge sollte daher darauf gesehen werden, dass in der Umgebung des Kindes nichts geschieht, was das Kind nicht nachahmen dürfte.“  

Vom Zahnwechsel bis zur Geschlechtsreife

Mit dem Zahnwechsel streift der Ätherleib die äußere Ätherhülle ab, so dass nun von außen bildend auf den Ätherleib eingewirkt werden kann. Dies bedeutet „Umbildung beziehungsweise Entwickelung der Neigungen, Gewohnheiten, des Gewissens, des Charakters, des Gedächtnisses, der Temperamente.“ Gedächtnismäßig Gelerntes kann nun willkürlich erinnert werden, was die Schulreife kennzeichnet.

Dabei ist von zentraler Bedeutung, dass den Kindern in diesem Alter das abstrakte, logische Denken noch nicht zur Verfügung steht und auch nicht von außen herangetragen werden darf, da dieses seinen Sitz im Empfindungs- oder Astralleib hat, der erst mit der Geschlechtsreife frei wird. Der Ätherleib besteht aus strömenden Bildekräften, von denen ein Teil von der Arbeit am physischen Leib frei geworden ist und nun für Gedankenbilder, Vorstellungen zur Verfügung steht, die vornehmlich vom Gefühlsleben der Kinder ergriffen werden.

„Auf den Ätherleib wirkt man durch Bilder, durch Beispiele, durch geregeltes Lenken der Phantasie. Wie man dem Kinde bis zum siebenten Jahre das physische Vorbild geben muss, das es nachahmen kann, so muss in die Umgebung des werdenden Menschen zwischen dem Zahnwechsel und der Geschlechtsreife alles das gebracht werden, nach dessen innerem Sinn und Wert es sich richten kann. Das Sinnvolle, das durch das Bild und Gleichnis wirkt, ist jetzt am Platze. Der Ätherleib entwickelt seine Kraft, wenn eine geregelte Phantasie sich richten kann nach dem, was sie sich an den lebenden oder dem Geiste vermittelten Bildern und Gleichnissen enträtseln und zu seiner Richtschnur nehmen kann.
Nicht abstrakte Begriffe wirken in der richtigen Weise auf den wachsenden Ätherleib, sondern das Anschauliche, nicht das Sinnlich-, sondern das Geistig-Anschauliche. Die geistige Anschauung ist das richtige Erziehungsmittel in diesen Jahren.“
Daher haben hier Märchen, sinnige Naturgeschichten, Legenden, Sagen und natürlich Gedichte Balladen usw. ihren wichtigen Platz im Unterricht.

Auch in dem Erzieher und Lehrer selbst tritt dem Kind in wesenhaft geistiger Anschauung der Mensch entgegen, der ihm voraus ist und den inneren Sinn und Wert der Welt repräsentiert, in die es hineinwachsen will, so dass es zu ihm in selbstverständlicher Autorität aufblickt.
„Daher kommt es vor allen Dingen darauf an, dass der junge Mensch in diesen Jahren in seinen Erziehern selbst Persönlichkeiten um sich hat, durch deren Anschauung in ihm die wünschenswerten intellektuellen und moralischen Kräfte erweckt werden können. Wie für die ersten Kindesjahre Nachahmung und Vorbild die Zauberworte der Erziehung sind, so sind es für die jetzt in Rede stehenden Jahre: Nachfolge und Autorität. Die selbstverständliche, nicht erzwungene Autorität muss die unmittelbare geistige Anschauung darstellen, an der sich der junge Mensch Gewissen, Gewohnheiten, Neigungen herausbildet, an der sich sein Temperament in geregelte Bahnen bringt, mit deren Augen er die Dinge der Welt betrachtet. … Verehrung und Ehrfurcht sind Kräfte, durch welche der Ätherleib in der richtigen Weise wächst.“ (S. 27)

Zu den lebendigen Autoritäten der Erzieher und Lehrer als Verkörperungen der sittlichen und intellektuellen Kraft müssen die geistig aufzunehmenden großen Autoritäten der Vergangenheit treten.
„Die großen Vorbilder der Geschichte, die Erzählung von vorbildlichen Männern und Frauen müssen das Gewissen, müssen die Geistesrichtung bestimmen, nicht so sehr abstrakte sittliche Grundsätze, die erst dann ihre richtige Wirkung tun können, wenn sich mit der Geschlechtsreife der astrale Leib seiner astralen Mutterhülle entledigt. Man muss insbesondere den Geschichtsunterricht in eine Richtung lenken, welche durch solche Gesichtspunkte bestimmt ist.
Vor dem Zahnwechsel werden die Erzählungen, Märchen usw., die man an das Kind heranbringt, Freude, Erfrischung, Heiterkeit allein zum Ziele haben können. Nach dieser Zeit wird man bei dem zu erzählenden Stoff außer diesem darauf Bedacht zu nehmen haben, dass Bilder des Lebens zur Nacheiferung vor die Seele des jungen Menschen treten.“

Durch die richtige Bildung des Äther- oder Lebensleibes kann dieser „dem physischen Leib diejenigen Kräfte zuführen, durch welche (er) seine Formen gediegen und in sich fest machen kann. Das, was die stärksten Eindrücke auf den Ätherleib macht, das wirkt auch am kräftigsten auf die Festigung des physischen Leibes zurück. Die allerstärksten Impulse werden aber auf den Ätherleib durch diejenigen Empfindungen und Vorstellungen hervorgerufen, durch die der Mensch seine Stellung zu den ewigen Urgründen des Weltalls fühlt und erlebt, das heißt durch die religiösen Erlebnisse. Niemals wird sich der Wille eines Menschen und damit sein Charakter gesund entwickeln, wenn er nicht tiefeindringende religiöse Impulse in der in Rede stehenden Lebensepoche durchmachen kann. In der einheitlichen Willensorganisation kommt es zum Ausdruck, wie der Mensch sich eingegliedert fühlt in das Weltganze. Fühlt sich der Mensch nicht mit sicheren Fäden angegliedert an ein Göttlich-Geistiges, so müssen Wille und Charakter unsicher, uneinheitlich und ungesund bleiben.“ (S. 37)

Von der Geschlechtsreife bis zum 21. Lebensjahr

Mit der Geschlechtsreife wird der Astral- oder Empfindungsleib geboren. Jetzt kann erst von außen an den Menschen alles das herantreten, was die abgezogene Vorstellungswelt, die Urteilskraft und den freien Verstand entfaltet. Vorher müssen sich diese Fähigkeiten unbeeinflusst innerhalb der richtigen Handhabung der andern Erziehungsmaßnahmen entwickeln, „wie sich unbeeinflusst im mütterlichen Organismus Augen und Ohren entwickeln. Mit der Geschlechtsreife ist die Zeit gekommen, in der der Mensch auch dazu reif ist, sich über die Dinge, die er vorher gelernt hat, ein eigenes Urteil zu bilden.

Man kann einem Menschen nichts Schlimmeres zufügen, als wenn man zu früh sein eigenes Urteil wachruft. Erst dann kann man urteilen, wenn man in sich erst Stoff zum Urteilen, zum Vergleichen aufgespeichert hat. Bildet man sich vorher selbständige Urteile, so muss diesen die Grundlage fehlen. Alle Einseitigkeit im Leben, alle öden ´Glaubensbekenntnisse`, die sich auf ein paar Wissensbrocken gründen, und von diesen aus richten möchten über oft durch lange Zeiträume bewährte Vorstellungserlebnisse der Menschheit, rühren von Fehlern der Erziehung in dieser Richtung her.

Bevor man reif zum Denken ist, muss man sich die Achtung vor dem angeeignet haben, was andere gedacht haben. Es gibt kein gesundes Denken, dem nicht ein auf selbstverständlichen Autoritätsglauben gestütztes gesundes Empfinden für die Wahrheit vorangegangen wäre. Würde dieser Erziehungsgrundsatz befolgt, man müsste es nicht erleben, dass Menschen zu jung sich reif dünken zum Urteilen und sich dadurch die Möglichkeit nehmen, allseitig und unbefangen das Leben auf sich wirken zu lassen. Denn ein jedes Urteil, das nicht auf der gehörigen Grundlage von Seelenschätzen aufgebaut ist, wirft dem Urteiler Steine in seinen Lebensweg. Denn hat man einmal über eine Sache ein Urteil gefällt, so wird man durch dieses immer beeinflusst, man nimmt ein Erlebnis dann nicht mehr so auf, wie man es aufgenommen hätte, wenn man sich nicht ein Urteil gebildet hätte, das mit dieser Sache zusammenhängt. In dem jungen Menschen muss der Sinn leben, zuerst zu lernen und dann zu urteilen.“ (S. 40-41)

Mit dem Freiwerden des Astral- oder Empfindungsleibes wird auch das Gefühlsleben des Jugendlichen selbständig, löst sich von der Bindung an die vermittelten Gefühle der Eltern und Lehrer los. Dies liegt ja den Autoritätskonflikten in der Pubertät zugrunde, die viele Eltern nicht durchschauen und allzu persönlich nehmen.
Jetzt tritt aber auch intensiv Empfindung, Gefühl für das allgemein Menschliche in ihm auf. Während er bis dahin mehr in sich selber lebte, wird er für die Welt aufgeschlossen und fähig, für den anderen Menschen und seine Angelegenheiten in der Welt Verständnis und Liebe zu entwickeln. Das Erwachen der geschlechtlichen Liebe ist nur ein Teil einer umfassenden Liebefähigkeit, die im Astral- oder Empfindungsleib beheimatet ist. Mit ihr ist das Auftreten von starken Idealen verbunden, an denen die Wirklichkeit mitunter radikal gemessen wird.

Der Jugendliche entwächst damit natürlich der bis dahin idealiter selbstverständlichen Autorität des Lehrers. Er wird sehr sensitiv für die Unmöglichkeiten und insbesondere Gesinnungen bei dem einen oder anderen Lehrer und sucht sich die Autorität unter den Lehrern selbst, der er nachstreben kann und die ihm oft das ganze Leben als ein gewisses Vorbild vor Augen steht.

Die Ausübung der eigenen Urteilskraft macht bis zur 12. Klasse Stufen durch, die von der Schärfe und Radikalität der Pubertät, die in ersten Ansätzen im 12. Jahr beginnt und bis zum 16. Lebensjahr geht, zu den mehr sorgfältig abgewogenen Urteilen der 18-, 19-Jährigen reichen. Doch auch dann fehlt ihnen noch der Prüfstein der willentlichen Verantwortung, die zu übernehmen erst das Ich in der Lage ist, das um das 21. Lebensjahr geboren wird. Erst in dieser Zeit tritt die Mündigkeit ein, deren rechtliche Vorverlegung auf das 18. Lebensjahr ein Unsinn ist.

Diese Ausführungen können hier natürlich nur skizzenhaft sein. Sie sollen lediglich das absolut Neue und Zukunftsweisende der Waldorfpädagogik aufzeigen. Dies besteht in der Erweiterung der Erkenntnis des Menschen in seine geistig-übersinnlichen Wesensglieder hinein. Sie muss aller Pädagogik zugrunde liegen, wenn diese ein Handeln aus Erkenntnis sein soll, das allein dem modernen wissenschaftlichen Bewusstsein angemessen ist. Lehrer und Eltern sind herausgefordert, diesen Weg der Erkenntniserweiterung zu gehen.

Dies bedeutet nicht, dass man bereits Wahrnehmungen der übersinnlichen Wesensglieder des Menschen und ihrer Entwicklungsmetamorphosen haben muss, um Kinder im Sinne der Waldorfpädagogik erziehen und unterrichten zu können. Wenn man die Beschreibungen und Erkenntnisse Rudolf Steiners studiert, ihre Wahrheit hypothetisch annimmt und unter diesem Gesichtspunkt die Kinder beobachtet, stellt man immer mehr mit Erstaunen fest, wie zutreffend sie sind. Wenn die übersinnlichen Wesensglieder Realität und Teil der Gesamtwirklichkeit des Menschen sind, so muss sich ihre Wirklichkeit auch in der Ebene des physischen Leibes zeigen und beobachtbar auswirken.
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1    Hermann Röhrs nach Wikipedia – Waldorfschule
2    Rudolf Steiner: Die Erziehung des Kindes, Einzelausgabe, Dornach 1969, S. 7-8
3    Siehe den Artikel: Der unsichtbare Mensch, dessen Lektür ausdrücklich vorbereitend empfohlen sei.
4    Rudolf Steiner: – Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten, Dornach,
– Theosophie. Einführung in übersinnliche Welterkenntnis und
Menschenbestimmung
5    Anm. 2, S. 15 f.
6    a.a.O., S. 19, dort Anm. 6 auf S. 43,44

Die Schrift Rudolf Steiners „Die Erziehung des Kindes“ im Internet: http://anthroposophie.byu.edu/aufsaetze/a121.pdf (andere Seitenzahlen)

 

 

16 Kommentare zu „100 Jahre Freie Waldorfschule – Das Neue und Zukunftsweisende ihrer Pädagogik“

  1. ,,Damit bleiben aber die Tiefen des menschlichen Wesens, aus denen alle Entwicklung hervorquillt, im Unbewussten. Man erzieht und unterrichtet die jungen Menschen, ohne im Grunde ihr tieferes seelisch-geistiges Wesen zu kennen.“
    Genau, und mit der Digitalisierung und Visualisierung in Videos und Filmen ,,vertrocknet“ die Phantasie und zerstört man die angelegte Kreativität im Menschen, anstatt zur Entfaltung zu bringen.

    p.s. Durch frühes Schließen der Kommentare gehen wahrscheinlich gute Beiträge verloren, die erst bei längerer und intensiver Auseinandersetzung mit dem Thema im Artikel zustande kommen. Sehr schade.

  2. „Waldorfschüler“ war zu meiner Zeit (Jahrgang 68) ein Schimpfwort, für Versager, die sich nicht durchsetzen konnten. Vielleicht Synonym mit Bettnässer.

  3. Ja, das kennen wir. Das kommt aus der Arroganz der Unwissenheit.
    Ich habe viele Schüler in meine Klassen aufgenommen, die in dem brutalen Ausleseklima der Staatsschule unterzugehen d.h. sitzen zu bleiben drohten, allmählich wieder Interesse am Lernen fassten und an unserer Schule dann Abitur oder Fachhoschulreife gemacht haben.
    (Wobei das am Schluss isoliert aufgesetzte staatliche Zentralabitur an der Waldorfschule schwerer ist als an den Staatsschulen, in denen bereits Klausurnoten der vorangehenden Oberstufenklassen in die Abiturnoten einfließen.)

  4. ZITAT @ michel o. neland:

    „Durch frühes Schließen der Kommentare gehen wahrscheinlich gute Beiträge verloren, die erst bei längerer und intensiver Auseinandersetzung mit dem Thema im Artikel zustande kommen. Sehr schade.“

    DANKE, ich finde das sogar noch wesentlich schlimmer als nur “ sehr schade“

    Das Abschneiden einer Kommunikation BEVOR der „Sender“ sie BEWUSST beendet – erzeugt bei eben diesem „Sender“ den Gedanken: „Oh, ich wurde nicht wirklich verstanden!“ – und provoziert so eine VERLÄNGERUNG der Absicht einen Gedanken zu transportieren, nun aber DEUTLICH ausführlicher, im logischen Glauben. das Gegenüber habe den Gedanken NICHT verstanden, und nun versucht man automatisch noch viel AUSFÜHRLICHER dem Gegenüber die Idee zu verklickern . . .

    Wenn dann aber der Gesprächs-Faden einfach ABGESCHNITTEN wird „Kommentare geschlossen“ – dann kommt ein ZWEITER störender Gedanke dazu: „Oh, man versteht mich NICHT, und statt mir Raum & Zeit zu gewähren „nachzubessern“ – schlägt knallhart die „Moderation“ die Tür zu : FEIERABEND!

    Die absoluten Profis in der Kommunikation – gemeint sind die von Hubbard professionell in ZWEI-WEGE-KOMMUNIKATION ausgebildeten AUDITOREN, die Menschen tief in den eigenen Verstand, und oft bis in sehr zarte und flüchtige Gedanken in früheren Leben begleiten – nennen das: „PREMATURE ACKNOWLEDGEMENT“ (VORZEITIGE BESTÄTIGUNG)

    Beim Orgasmus ist der Fehler inzwischen als „Vorzeitiger Samenerguss (Ejaculatio praecox)“ bekannt, und der Arzt odxer Apotheker hilft gerne – in der VERBALEN Kommunikation sind wir noch nicht so weit – da herrschen Verwirrung, Ohnmacht, Krieg & Chaos.

    Auf die Spitze getrieben könne man so ein Gegenüber – OHNE sich strafbar zu machen – in den Wahnsinn treiben. DIESE Art der KAMPF-KOMMUNIKATION kann man zunehmend bei deutschen TALK-Mastern und deutschen TALK-Frauen beobachten, die ähnlich wie ein KAMIKAZE besonders gern AfD-Wählern & Wirtschafts-Bossen in’s Wort fallen, um so eine Aussage mit GEWALT ZU UNTERBRECHEN & mit purer GEWALT die Aussaged des VORSÄTZLICH VERWIRRTEN danach gezielt in die FALSCHE Richtung zu zwingen.

    DAS aber würde niemand Herbert Ludwig als Absicht unterstellen wollen – wohl eher müßte man über eine SOS-Funktion nachdenken, oder eine Art „Kummerkasten“ – wo man im Falle eines Falles vielleicht auch noch NACH Ladenschluß noch DIREKT zur Kenntnis an Herbert Ludwig etwas nachliefern können müßte . . .

    So daß eventuell auch ein alter Artikel noch einmal „aufgemacht“ werden könnte . . .

    Das deutsche GRUNDGESETZ mit der angeblich unantastbaren „WÜRDE“, und dem GRUNDRECHT auf angeblich „FREIE“ MEINUNGS-ÄUSSERUNG wird im deutschen Fernsehen seit eh & je auf eine hoch kriminelle Art & Weise ad absurdum geführt . . . !

    In Frankreich lebt DIESE Gesprächskultur dagegen noch einigermaßen – nur bei Marine Le Pen & den GELBEN Westen macht man da eine Ausnahme – aber das sind ja auch nur 80 Prozent der „normalen“ Franzosen, die 20 Prozent „besseren“ Franzosen sind dagegen ausgesprochen höflich untereinander . . .

    VOLTAIRE hat gesagt wie es RICHTIG geht, und wie es Gott sei DANK auch im Grundgesetz steht::

    „Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“

    WAS DAS ANGEHT – da sollten ALLE deutschen talk-master noch einmal in eine ECHTE Kultur-Schule gehen zum nachsitzen – vielleicht mit der rühmlichen Ausnahme des Tirolers Marcus Lanz . . .

  5. @michel o. neland
    Es hat Überlastungsgründe. Ich war in letzter Zeit derart mit späteren langen, ausufernden, weitschweifenden Kommentaren befasst, deren Autoren sich an keine Regeln wollten und ich etliche Kommentatoren sperren musste, so dass mir viel Zeit und Kraft für die Recherchen meiner Artikel verlorenging.
    Ich habe die Kommentarfunktion jetzt von 3 auf 4 Tage wieder erhöht. Das müsste für die treuen Leser eigentlich reichen.

  6. Was ist denn das Ziel guter Erziehung des Menschen? Ist es nicht Selbständigkeit und Freiheit?
    Was ist das Ziel guter Erziehung des Hundes? Er wird an die Leine genommen und lernt, das zu tun, was der Mensch will, das er zu tun und zu lassen hat. Freiheit ist nicht seine Bestimmung, sondern Unfreiheit ist ihm bestimmt.
    Er muss dem Menschen gehorchen.

    Wenn uns die staatl. Schulen weismachen wollen, der Mensch sei ein Trockennasenaffe, passt doch dazu die Stimmungsmache gegen das Rauchen. Denn Affen im Urwald sind nicht dafür bekannt, dass sie in den Baumkronen ein Feuer entfachen.
    Eher sind Menschen dafür bekannt, dass sie bei der Firma Waldorf – Astoria – Tabake arbeiten.

    Lukas 12 – 49: „Ich bin gekommen ein Feuer anzuzünden auf Erden. Was wollte ich lieber, als dass es schon brennte !“

  7. Nach mehrmaligem Lesen der Auszüge aus Steiners Schaffenswerk durch-wirken die Gedanken und Ideen seiner Philosophie einen regelrecht. Ohne Das Werk im einzelnen zu kennen, erscheint vieles ganz nativ, also was im Menschen steckt und angelegt ist, falls dies nicht durch ,,kulturellen Einfluss denaturiert“ wird.
    Neben der Digitalisierung, die schon großen Schaden verursacht, sind die zerstörerischen Auswirkungen einer Frühsexualisierung- gerade von einer bestimmten Partei besondert propagiert und in der Umsetzung – geradezu desaströs und katastrophal.
    (p.s. Danke für Ihre Erläuterungen, Herr Ludwig)

  8. DANKE . . .

    Je besser WIR miteinander werden – je wahnsinniger werden automatisch die Störungen!

    Ein GUTES Zeichen – wenn Sie sich daran gewöhnen können, und sich einen lockeren, sportlichen Umgang mit derartigen & manchmal langfristig angelegten Projekten zur Unterwanderung zwecks Ausschaltung antrainieren können – und nicht zuviel Herzblut oder Tränen beim Aussortieren der bestens GETARNTEN Provokateure vergießen . . .

    Die GEHEIMEN „Dienste“ im Westen haben & investieren unbegrenzte Zeit & Mittel – unliebsame Meinungen „ABZUSCHALTEN“ – das muß nicht immer so offensichtlich sein, wie bei Julian Assange, Ursula Haverbeck oder Sylvia Stolz – bei Dr. med. Ryke Geerd Hamer gab man sich unendlich viel Mühe, die Entdeckung der „EISERNEN REGEL DES KREBS“ total & komplett zu unterdrücken.

    „KLIMA RETTEN“ – ist der CODE-Name für das derzeitige GLOBALISTEN-PROJEKT – denn damit läßt sich erstens wahnsinnig viel Profit machen & zweitens (so hoffen sie) die totale Kontrolle über den Planeten übernehmen.

    Wer aber EHRLICH diejenigen „MENSCHENLEBEN RETTEN“ will – die auf unserem „verrückten“ Planeten zunehmend von Krankheiten wie Krebs oder Depressionen umgebracht werden – der müsste das exakte Gegenteil tun – und die Kontrolle dramatisch lockern, um die INDIVIDUELLEN Wahl-Möglichkeiten der Menschen zum Erreichen der persönlichen Ziele zu vergrößern!

    Das nennt man FREIHEIT, denn Freiheit läßt Menschen glücklich & gesund sein – doch Freiheit ist leider der Todfeind unserer Globalisten-Sekte – also werden nur diejenigen Philosophien & Technologien hochgejubelt, die erst die Demokratie & danach die Freiheit abschaffen & beenden!

    Wenn Sie aber erst einmal anfangen, DIESE satanischen Kräfte zu erkennen – die sich hinter der Fassade von angeblicher „Humanität“ & angeblichem „Völkerrecht“ TARNEN – dann läuft die ENT-Tarnung der echten UNTERDRÜCKER immer schneller & schneller . . .

    Nehmen wir als Beispiel die perfekt GETARNTE Greta Thunberg – auf die besonders die verblödete deutsche Jugend im Alk-Wahn & Drogen-Rausch herein fällt – weder Amerikaner noch Franzosen lassen sich so leicht blenden.

    Die autistische Greta (Impfschaden?) wird gesponsert vom „CLUB of ROME“, der seit der Ermordung von L. Ron Hubbard im Jahr 1972 durch das FBI im Knast in New York und die zeitgleiche Unterwanderung & gewaltsame Übernahme der Scientology-Kirche durch CIA & Mossad mit „ORGANISIERTER PANIK“ den gesamten Planeten auf die Knie zwingen will.

    Weil PANIK allein in den letzten 47 Jahren seit dem Beginn des „Club of Rome“ nicht funktioniert hat – wurden ein paar „Farben-Revolutionen“, der „arabische Frühling“ und ein paar gut getarnte ANGRIFFS-KRIEGE nachgeschoben – um die Welt endlich bereit für die totale Unterwerfung, also die globale Versklavung zu machen.

    Die perfekt als angeblich „unschuldiges Kind“ vom Lande positionierte Greta wird finanziell, Marken rechtlich & organisatorisch gemanagt von Ingmar Rentzhog und seiner Firma „EXTINCTION REBELLION“ unter dem Logo: „We don’t have time“ und unter der Schirmherrschaft des Club of Rome & ist damit ein weiteres GETARNTES GLOBALISTEN-PROJEKT der Möchtegern-Weltregierung zum Ziele der globalen Übernahme der totalen Kontrolle.

    Und wer die Georgia Guide Stones dieser Globalisten-MAFIA kennt – der fragt sich ob JETZT der geplante GENOZID in die Endrunde geht – denn am Ende wünschen sich die globalen Zyniker ja das VERSCHWINDEN von SIEBEN (7) MILLIARDEN von Menschen & das „harmonische“ Überleben von nur noch 500 Mio Gleichgesinnten.

    Umso größer fallen dann die einzelnen privaten Ländereien der überlebenden Oligarchen aus.
    Schöne neue Welt – aber nur für die neuen kriminellen Könige.

    Morgen jährt sich der MEGA-BETRUG zur TARNUNG des „war on terror“ zum 19. Mal, der den TERROR LEGALISIERTE & INSTITUTIONALISIERTE – und ALLE Profi’s wissen inzwischen – daß 9/11 der größte BETRUG der Menschheit war, bei dem Israel & die USA gemeinsame Sache gemacht haben, um sich das angebliche Völker-Recht zu erschleichen – ALLE Länder rund um ISRAEL mit KRIEG & CHAOS zu überziehen & auszulöschen.

    Weil aber die WAHRHEIT die einzige Waffe der Welt ist – die auch durch Meter dicken Stahl geht – denke ich, daß auch diese offiziellen LÜGEN kurze Beine haben, und immer weniger Bürger sich hinter das Licht führen lassen . . .

  9. ZITAT @ Buhnenpuper:
    „Waldorfschüler“ war zu meiner Zeit (Jahrgang 68) ein Schimpfwort…“

    Jaja – SOOOOOO blöd war Deutschland 1968!
    Und Kriminelle aus genau DIESER Zwangs-verblödeten Generation wie Joschka Fischer, wurden danach „Außenminister“ und durften völkerrechtswidrige ANGRIFFS-KRIEGE (copyright: © Ex. Bundeskanzler Gehrhard Schröder) gegen Jugoslawien STARTEN – dieser grüne Massen-Mörder mit dem Blut von rund 100-000 Menschen an seinen Händen verdient prächtig bei seinen vermutlich ebenso kriminellen „Beraterjobs“ für den „Tiefen Staat“ . . . ?

    Ich hätte mir gewünscht, mit meinem IQ von 158, damals auf eine Waldorfschule gehen zu dürfen – denn die Waldorfschulen, als die mit Abstand BESTEN deutschen Schulen, blühen & gedeihen völlig zu Recht – rund um den Erdball.

    Klicke, um auf Waldorf_World_List.pdf zuzugreifen

    Als „Anfang“ könnten Sie ja mal erforschen – WER sich denn überhaupt damit beschäftigt – derartige „Schimpfworte“ in die Welt zu setzen.
    DANN könnten Sie dramatisch MEHR über die Hintergründe & das echte Leben lernen – als von den CIA- & Mossad-gesteuerten Ruf-MORD-Kampagnen – die ja in Deutschland zu Ihrer Zeit über die „Frankfurter Schule“ den perversen Schul-Alltag im besetzten Deutschland kontrollierten . . .

  10. Wenn Sie sich schon „logos“ nennen – sollten Sie auch den eigenen Logos , also den eigenen Verstand gebrauchen – denn es gibt keine FREIHEITLICHE Gruppe auf dieser Welt, die nicht früher oder später von Unterdrückern unterwandert wird.

    Und Unterdrücker auf dem Weg zu totalen Kontrolle – die TEILEN um zu herrschen – und genau daran lassen sie sich erkennen.

    Legitim ist TEILUNG also nur im Falle von KRIMINELLEN TÄTERN.

    Da brauchen Sie aber BEWEISE – und das RECHT des Angeklagten – erstens seine Ankläger & zweitens alle BEWEISE & ZEUGNISSE gegen ihn in Kopie ausgehändigt zu bekommen, damit er sich zur Wehr setzen kann , wenn die Beschuldigungen FALSCH sind wie so oft . . .

    PAUSCHALE Angriffe gegen Nationen,. Philosophien, Religionen, Hautfarben, Kulturen, Geschlechter, Rassen oder andere GRUPPEN sind in den allermeisten Fällen kriminelle Aktivitäten um die MACHT.

    WER also wie Steiner die FREIHEIT predigt – der kann aus meiner Sicht unmöglich gleichzeitig den KRIEG gegen Rechts oder gegen Rosa anzetteln – ich vermute also mindestens EINEN echten KRIMINELLEN innerhalb dieser Gruppe: „Arbeitskreis Waldorfschulen gegen Rechts“.

    Wenn logos nicht hilft, dann sollte Sherlok Holmes mal ran, denn „WALDORF GEGEN . . . “ – das kann für mich nur ein ähnlicher Wahnsinn sein, wie das EIGENE World Trade Center in die Luft zu sprengen – um so zu versuchen einen größeren illegalen KRIEG anzuzetteln & zu rechtfertigen, der letzten Endes WALDORF von innen heraus zur Implosion bringen soll . . . !

    Also kriminelle global Mafiosi im verdeckten KRIEG gegen die FREIHEIT!

  11. „Politischer Fundamentalismus“ und ausgerechnet „Waldorfschulen“ ?

    Steiners Gedanke ist doch der, Bildung, Schulen und Hochschulen mit FREIHEIT zu verbinden, wohingegen das Ideal des Staates bzw der Politik die GLEICHHEIT ist und das der Wirtschaft die BRÜDERLICHKEIT.
    Also die Politik hat sich aus den Schulen rauszuhalten und hat sich mit Gesetzen und Repräsentation und der Gleichheit aller Menschen vor dem Recht zu beschäftigen

    Lehrer brauchen Freiheit !
    Sie haben die Aufgabe, Schüler zur Freiheit & Selbständigkeit zu bringen. Wenn es „Waldorfschulen gegen Rechts“ gibt, dann erscheint mir das so, als seien solche „Waldorfschulen“ eine politische Propaganda – Organisation, die nach aussen hin so tut, als sei sie ein Freies Geistesleben. In Wahrheit aber ist es eine Mogelpackung mit gebundenen Händen.
    Denn ein FREIES Geistesleben fragt nicht zuerst bei dubiosen politischen Parteien nach, welche Propaganda Abteilung der Politik es selber zu sein hat.

  12. Lüge und Wahrheit durchdringen die Erde im ewigen Ringen um die Seelen. So ist’s, so war’s, so wird’s hier bleiben.

    Um der Wahrheit willen wünschte ich, daß der schillernde Begriff ‚Freiheit‘ nie mehr alleine stünde. Kampf für die ‚Freiheit‘? Was soll das?

    Befreit von ‚allem‘ ist nicht einmal Gott.

    Diener unseres Herren sollten wir sein – somit also jenen Grad der Freiheit täglich neu erkämpfen, der uns erlaubt, unserem Gewissen – unserem Herrn – zu folgen. Hier ist JEDER nur sich selbst gegenüber – seinem Herrn – verantwortlich. Nie darf er sich entmutigen lassen und sieht er auch oft nur mehr die ‚Diener ohne Gewissen‘ um sich her.

  13. @ GP :“…dass der schillernde Begriff „Freiheit“nie mehr alleine stünde.“

    „…und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ Joh. 8 – 32

    Wofür macht die Erkenntnis der Wahrheit uns frei ? Wenn wir z.B. die Wahrheit erkennen, dass wir jemandem zweimal 25 Euro schulden und richtig rechnen können, weil uns ein Lehrer das Rechnen lehrte,
    erkennen wir die Wahrheit, dass wir EUR 50 zahlen müssen .
    Die Erkenntnis der Wahrheit macht uns frei, die Summe richtig zu berechnen.
    So gesehen gehören Wahrheit und Freiheit zusammen wie zwei Seiten einer Münze.
    Freiheit steht also nie mehr alleine.

  14. ZITAT @ GP:
    „…der schillernde Begriff ‚Freiheit‘…“

    „Schillern“ bedeutet laut WAHRIG, Deutsches Wörterbuch: in wechselnden Farben glänzen; in allen Regenbogenfarben; in vielen Farben glänzen;

    Wie SIE darauf kommen – die Freiheit ALLER Menschen auf IHR schräges Konzept brutal zu begrenzen – „Diener unseres Herren sollten wir sein“ – und obendrein diese offensichtliche UN-Freiheit auch noch „täglich neu erkämpfen“ zu müssen . . . ???

    Muß ich das verstehen – oder darf ich das als IHR persönliches Konzept von „Freiheit“ – mit einem Schmunzeln in meinem Kuriositäten Schrank verstauen . . . ?

  15. Meine Zeilen beziehen sich auf den ‚Schlagwortcharakter‘ des Freiheitbegriffs. Interessensverbände jeglicher Art folgen ihren proklamierten Zielen – und merkwürdig: bei vielen (den meisten/allen?) findet sich auch die ‚Freiheit‘ als lohnenswertes Ziel. Zwei Gruppen bekämpfen sich und kämpfen doch für dieselbe Sache – die Freiheit. Merkwürdig.

    Der langen Rede kurzer Sinn: ‚Freiheit‘ im Sinne von z.B. ‚Redefreiheit‘ ist für mich nachvollziehbar. Freiheit nicht als Selbstzweck (wie in vielen Forderungskatalogen zu finden ist), sondern nur als Mittel für einen Zweck.

    ‚Freiheit‘ im Sinne von ‚Bindungslosigkeit‘, ‚Unverbundenheit‘ läßt ja schon erkennen, daß ‚totale Freiheit‘ ein Unding ist, denn wo wäre im ganzen Universum auch nur etwas, das nicht mit irgend etwas verbunden wäre?

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