Über die Wissenschaftlichkeit der Anthroposophie

Die Anthroposophie wird in der herrschenden öffentlichen Meinung als eine esoterische Lehre betrachtet, deren Inhalte Rudolf Steiner aus alten gnostischen, mystischen und theosophischen Anschauungen sowie eigenen Spekulationen zusammengestellt habe. Insbesondere das Urteil der etablierten Wissenschaft lautet unisono geringschätzig, sie sei alles andere, nur keine Wissenschaft. Denn eine Wissenschaft vom Geiste – wenn dieser überhaupt existiere – könne es grundsätzlich nicht geben, an eine geistige Welt könne sich allenfalls der Glaube wenden. – All diese Urteile stammen aus vielfach medial genährten Antipathien, Vorurteilen und wissenschaftsdogmatischen Behauptungen, denen nachfolgend der Versuch einer Widerlegung entgegengestellt werden soll. *

Rudolf Steiner machte von Anfang an – auch innerhalb der Theosophischen Gesellschaft, der er einige Jahre angehörte – das, was er an esoterischen Inhalten vertrat und lehrte, ausschließlich als Ergebnisse eigener übersinnlicher Forschung geltend, deren streng wissenschaftliche Methode an Exaktheit der naturwissenschaftlichen Methode nicht nachstehe. Und mit der Bezeichnung „anthroposophische Geisteswissenschaft“ entwarf er die Anthroposophie als einen Spezialfall der Wissenschaft. Dies zeigt, dass die Wissenschaftlichkeit der Anthroposophie für Rudolf Steiner von fundamentaler Bedeutung ist. Die Anthroposophie hätte keine Daseinsberechtigung, wenn sie nicht dem Bedürfnis des modernen Menschen nach wissenschaftlicher Klarheit und Sicherheit gerecht werden könnte.

Eine Kritik an der Wissenschaftlichkeit der Geisteswissenschaft geht nun von einem bestimmten Begriff von Wissenschaft aus, der als Maßstab angelegt wird. Diesen gilt es also zunächst zu untersuchen, ob und inwieweit er selbst wissenschaftlich begründet ist. Wissenschaft beansprucht, eine methodisch abgesicherte Form von Erkenntnis zu sein. Dies wiederum setzt die Klärung der Frage voraus, was Erkenntnis ist. Fließen in die Formulierung des Wissenschaftsbegriffs ungeklärte Voraussetzungen darüber ein, was man unter Erkenntnis versteht, ist dieser Wissenschaftsbegriff selbst unwissenschaftlich.

Wissenschaft der Erkenntnis

Die Grundlagendisziplin, die sich mit der Erkenntnis der Erkenntnis befasst, ist die Erkenntnistheorie. Ein Wissenschaftsbegriff lässt sich folglich nur auf der Basis der Erkenntnistheorie begründen. Das hat Rudolf Steiner sehr wohl gewusst, denn bevor er die Anthroposophie als Geisteswissenschaft in unterschiedliche Richtungen ausarbeitete, befasste er sich fast zwanzig Jahre lang damit, eine Erkenntnistheorie als wissenschaftliche Grundlegung auszuarbeiten und sie in den „Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung“, in „Wahrheit und Wissenschaft“, seiner Dissertation, und in „Die Philosophie der Freiheit“ darzustellen.

Dabei ging er so vor, dass er den Erkenntnisvorgang als Phänomen vor den inneren Blick stellte und ihn voraussetzungslos untersuchte. Was passiert eigentlich, wenn wir irgendwelche Erkenntnisse geltend machen? Es gibt immer irgendein Phänomen, das uns vor die Sinne tritt und von dem uns nicht vollständig klar ist, um was es sich handelt. Wir beginnen darüber nachzudenken, und wenn es gut geht, hellt sich die Sache auf. Damit unterscheiden wir zwei wesentliche Dinge: einerseits Phänomene, die uns von außen entgegenkommen, und andererseits unser Denken, das Begriffe und Ideen über diese Phänomene bildet und damit durchdringt.

Deswegen sagt Rudolf Steiner: „Beobachtung und Denken sind die beiden Ausgangspunkte für alles geistige Streben des Menschen.“ In unserem alltäglichen Bewusstsein fließt aber in dem unbewussten Erkenntnisbemühen beides sofort ineinander. Wir müssen sie voneinander trennen, um sie in ihrer je eigenen Qualität untersuchen zu können: einerseits die Beobachtungs-Phänomene und andererseits das Denken, denn beide entstammen zwei verschiedenen Quellen.

Alle Erkenntnisse sind Verschmelzungsprodukte von Elementen, die einerseits im Wahrnehmen und andererseits im Denken ihren Ursprung haben. Die Wahrnehmungen für sich, ohne gedankliche Durchdringung, sind völlig bestimmungs- und zusammenhanglos, aus sich selbst heraus absolut unerklärlich. Die Rätselhaftigkeit ihrer Erscheinung ist es gerade, die uns unbefriedigt lässt und die Aktivität unseres Denkens herausfordert. Das Denken produziert Begriffe wie Kausalität, Ursache und Wirkung, Ding und Eigenschaft oder Mittel und Zweck, durch welche die Wahrnehmungswelt geordnet erscheint. Im Denken erfassen wir Inhalt, Prinzip und Zusammenhang der Dinge, die sie als reine Wahrnehmungen nicht an sich tragen. Die Wahrnehmungen nehmen wir durch Beobachtung wahr, ihr Wesen in den Begriffen unseres aktiven Denkens. Erst durch die Verschmelzung beider entsteht Erkenntnis.

Das bedeutet, dass wir zwar real, aber nicht in unserem Bewusstsein von vorneherein der Wirklichkeit gegenüberstehen. Wir sind subjektiv so organisiert, dass die Wirklichkeit der Dinge sich für uns in zwei Teile spaltet. Die Wahrnehmungen, die uns durch die Sinne vermittelt werden, offenbaren nur den äußeren Teil, den anderen, wesenhaften Teil, nehmen wir sozusagen mit dem Denken wahr. Erst in der Verschmelzung beider kommen wir in die Wirklichkeit hinein, die außer uns vorhanden, aber durch unsere Organisation für unser Bewusstsein in zwei Teile getrennt wird.

Die Rätselhaftigkeit der Wahrnehmung als halbe Wirklichkeit ruft in uns die Frage nach der fehlenden anderen Hälfte hervor. Ja die Frage nach dem, was das Wesen des Wahrgenommenen eigentlich sei, ist bereits dessen eigene denkende Ankündigung. Die Wahrnehmungswelt, wie sie sich unserem Bewusstsein zunächst darbietet, ist noch nicht die Wirklichkeit. Sie bleibt uns äußerlich und fremd, so lange wir sie nur beobachten und uns des Denkens enthalten. Setzen wir jedoch unser Denken in Bewegung, hören die Wahrnehmungen auf, außer uns zu sein. Dann taucht in den Begriffen und Ideen ihr inneres Wesen in uns auf. Das Innere der Natur tritt in das Innere des Menschen ein. Zwischen uns und den Dingen besteht keine Trennung mehr. Die Dinge sprechen sich in unseren Gedanken selber aus.

„Wer zu diesem Verständnisse nicht gelangt, dem bleiben die Dinge der Außenwelt fremdartig. Er hört aus seinem Innern das Wesen der Dinge nicht zu sich sprechen. Deshalb vermutet er, dass dieses Wesen hinter den Dingen verborgen sei. Er glaubt an eine Außenwelt noch hinter der Wahrnehmungswelt. Aber die Dinge sind nur so lange äußere Dinge, so lange man sie bloß beobachtet. Wenn man über sie nachdenkt, hören sie auf, außer uns zu sein. Man verschmilzt mit ihrem inneren Wesen. Für den Menschen besteht nur so lange der Gegensatz von objektiver äußerer Wahrnehmung und subjektiver innerer Gedankenwelt, als er die Zusammengehörigkeit dieser Welten nicht erkennt. Die menschliche Innenwelt ist das Innere der Natur.“ 2

Wahrnehmen und Denken

Erkenntnis ist also die Vereinigung von Wahrnehmung und Begriff. Wir arbeiten uns erkennend erst in die Wirklichkeit hinein. Aus der aufeinander bezogenen Wahrnehmungs- und Begriffswelt folgt, dass die Erkenntnis immer offen sein muss gegenüber der Widerlegung ihrer Ergebnisse. Denn zukünftige Wahrnehmungen und zukünftige Denkprozesse können in ihrer Kombination zu differenzierteren und auch weiteren Ergebnissen führen. Aber diese Erkenntnisse dürfen sich nicht wirklich widersprechen, weil dies der Einheitlichkeit der Begriffswelt zuwiderliefe. Sie müssen aufeinander beziehbar sein. Wissenschaftliche Erkenntnis ist also in hohem Grade evolutionär. Nur wenn die Wahrnehmungswelt abschließbar wäre, könnte auch die Erkenntnis als abschließbar und begrenzt betrachtet werden.

Zugleich legt diese Erkenntnistheorie Wissenschaftsauffassungen als unwissenschaftlich bloß, die entweder ungeprüft von der Wahrnehmungswelt als einer abgeschlossenen Wirklichkeit ausgehen (naiver Realismus), oder Wahrnehmungswelt und Begriffswelt dualistisch als zwei völlig unabhängig voneinander bestehende Welten vorstellen, von denen man nicht weiß, wie man sie zusammenbringen soll, und schließlich die Auffassung, dass es außer der Realität, die man entweder wahrnimmt oder denkt, noch weitere Realitätsbereiche gebe, an die man niemals herankomme (metaphysischer Realismus). Die Einwände gegen die Geisteswissenschaft kommen nicht zuletzt von solchen Theorien, die als Wissenschaft auftreten, aber auf irrtümlichen Erkenntnistheorien beruhen, also wissenschaftlich nicht fundiert sind.

Insofern die Naturwissenschaft aber in ihrer Methode der genauen Beobachtungen, Experimente und Berechnungen einen Wirklichkeitsanspruch geltend macht, Phänomene aussondert, gedanklich aufeinander bezieht und das begriffliche Ergebnis dieses Bezuges experimentell überprüft, wird im Prinzip ihr Vorgehen von Rudolf Steiner ausdrücklich bestätigt. Die naturwissenschaftliche Methodologie von Beobachtung, Experiment und vollständig klarer begrifflicher Durchdringung wird durch Steiners Erkenntnistheorie wissenschaftlich gestützt und von ihm auch für die Geisteswissenschaft geradezu als vorbildlich betrachtet. Daher hat er bereits unter den Titel seines Buches „Die Philosophie der Freiheit“ den methodologischen Hinweis gesetzt: „Seelische Beobachtungsresultate nach naturwissenschaftlicher Methode“.

Aus Wahrnehmen und Denken werden also die Elemente gewonnen, die jede Erkenntnis ausmachen. Was auch Objekt unserer Erkenntnis werden soll: Es muss einerseits wahrgenommen und andererseits denkend durchdrungen werden. Darauf ist die alltägliche wie die wissenschaftliche Erkenntnis gegründet. Daraus folgt, dass es prinzipiell keine Erkenntnisgrenzen geben kann. Und ob ein Erkenntnisbemühen wissenschaftlich ist, wird grundsätzlich nicht durch eine bestimmte Art von Objekten, z.B. sinnlich wahrnehmbaren, bestimmt, sondern dadurch, dass etwas als Wahrnehmung erfasst und mit entsprechenden Begriffen durchdrungen werden kann.

Die Geisteswissenschaft

Damit ist die erkenntnis- und wissenschaftstheoretische Grundlage auch für eine Wissenschaft des Geistes gelegt. Rudolf Steiner macht geltend: Es gibt eine geistige Welt, diese ist für den Menschen prinzipiell wahrnehmbar und die geistigen Wahrnehmungen können denkend durchdrungen und unter wissenschaftlichen Anforderungen erforscht werden. Dagegen werden nun die verschiedensten Einwände erhoben.

–  Eine geistige Welt gebe es nicht. –  Doch dass es die Möglichkeit einer geistigen Welt gibt, lässt sich nicht widerlegen. Man kann kein logisches Argument vorbringen, das die Unmöglichkeit erweisen könnte. Nur wenn man den gesamten Weltinhalt überschauen und dies feststellen könnte, oder wenn sich der Gedanke selber als widersprüchlich herausstellen würde, wäre ein solcher Einwand unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten möglich. Wenn Rudolf Steiner die Existenz einer geistigen Welt geltend macht, kann das also nicht von vorneherein verneint werden, sondern man muss sich auf seine Begründungen erst einmal einlassen.

–  Eine geistige Welt möge es zwar geben, man könne sie aber nicht wahrnehmen. –  Dass jemand oder auch eine große Gruppe von Menschen etwas nicht wahrnehmen können, ist noch kein Beweis, dass es nicht möglich ist. Andere Menschen könnten sehr wohl solche geistigen Wahrnehmungen haben. Man darf nicht das eigene Unvermögen ohne Prüfung einfach generalisierend auf andere übertragen. Das ist keine wissenschaftliche Vorgehensweise. Rudolf Steiner und andere können also durchaus solche Wahrnehmungen gehabt haben.

Ob wir Wahrnehmungen von etwas haben oder haben können, hängt davon ab, dass wir Sinnesorgane dafür haben. Bei denjenigen, die geistige Wahrnehmungen geltend machen, wie Rudolf Steiner, müssen wir also solche Wahrnehmungsorgane voraussetzen. Wahrnehmungsorgane sind aber etwas, was im Prinzip nicht nur irgendeinem Menschen zukommt und anderen nicht, sondern wozu mindestens eine allgemeine Veranlagung bestehen muss. Es kann nicht sein, dass diese nur exklusiv bei einigen wenigen vorhanden sind. Dies verbietet sich aufgrund der oben angedeuteten Erkenntnistheorie. Denn dort ist nicht gesagt, für einige Menschen spaltet sich die Welt in Wahrnehmung und Begriff, sondern für alle.

Wer noch keine geistigen Wahrnehmungen hat, muss aber die Möglichkeit haben, die bei ihm veranlagten geistigen Wahrnehmungsorgane zu entwickeln. Denn Anlagen zeichnen sich dadurch aus, dass sie im Prinzip entwickelt werden können, sonst wären sie keine. Rudolf Steiner hat in einem wesentlichen Teil seiner geisteswissenschaftlichen Ausführungen einen Schulungsweg zur Entwicklung solcher übersinnlichen Wahrnehmungsorgane dargestellt.3 Damit genügt er einem Kriterium der Wissenschaft, auch der Naturwissenschaft, dass man zur Behauptung von Wahrnehmungen immer auch angeben können muss, unter welchen Bedingungen diese Wahrnehmungen gemacht werden können.

Vom wissenschaftlichen Standpunkt aus ist dies natürlich erst einmal eine Hypothese. Um aber über die Wahrheit dieser Hypothese zu entscheiden, bleibt nur, sich auf diese Bedingungen einzulassen. Wenn man das nicht tut, liegt es an einem selbst, das Experiment nicht durchgeführt zu haben. Man kann aber dann über die Möglichkeit der Ausbildung solcher Wahrnehmungsorgane und damit über die Existenz solcher Wahrnehmungen nicht qualifiziert reden und muss den Mund halten.

–  Es würden viele übersinnlichen Wahrnehmungen behauptet, die sich als Unsinn herausstellten. –
Das liegt daran, dass die notwendige gedankliche Schulung und entsprechende begriffliche Durchdringung fehlt. Denn aus der Erkenntnistheorie folgt, dass die bloße Wahrnehmung einer geistigen Welt noch keine Erkenntnis und keine Wissenschaft ist. Wer solche Wahrnehmungen geltend macht, kann, wenn er sich nur auf die Wahrnehmungen beschränkt, nicht behaupten, er hätte irgendetwas erkannt. Sicher gibt es viel unwissenschaftliches Gerede über eine geistige Welt. Nur kann man nicht von dem Vorhandensein von Unsinn darauf schließen, dass alles Reden über eine geistige Welt Unsinn sei.

Dass es so viel unwissenschaftliches Gerede über die geistige Welt gibt, liegt nach R. Steiner insbesondere an der fehlenden naturwissenschaftlichen Schulung. Dort haben wir die Wahrnehmungen erst einmal unmittelbar, können unsere Begriffe auf ein sicheres Wahrnehmungsfundament stützen und systematisches Denken üben. Anders ist man nicht in der Lage, auch die zunächst viel zarteren und flüchtigeren geistigen Wahrnehmungen mit entsprechenden Begriffen zu durchdringen. Nur diese stellen Zusammenhänge her und durchschauen Illusionen und Halluzinationen.

Vermittlung der Geisteswissenschaft

Nun gilt es im Verhältnis von Wahrnehmen und Denken einen Unterschied zu machen zwischen dem Vorgehen des forschenden Wissenschaftlers selbst und der Vermittlung der Geisteswissenschaft an andere, die geistige Wahrnehmungen noch nicht haben. Der Forschende hat die geistigen Wahrnehmungen vor sich, die er denkend durchdringt. Dass er dazu auch ein geschultes tieferes Denken erworben haben muss, sei hier vorausgesetzt. Will er anderen seine Erkenntnisse bekannt machen, kann dies nur durch die Schilderung der geistigen Phänomene und Zusammenhänge in Begriffen und Ideen geschehen, was Rudolf Steiner in zahlreichen Schriften und Vorträgen in breitem Maße getan hat. Von jedem entsprechend denkfähigen Menschen können diese Gedankeninhalte gedacht, nachvollzogen und verstanden werden, auch wenn ihnen die entsprechenden Wahrnehmungen noch fehlen. Wissenschaftlich gesehen können für ihn diese Erkenntnisse natürlich zunächst nur den Charakter von Hypothesen haben.

Auch wer Geisteswissenschaftler werden will und sich auf den Schulungsweg zur Entwicklung geistiger Wahrnehmungsorgane begibt, muss vorher, zumindest parallel, die von anderen bereits erforschten Ergebnisse studieren, um sein Denken daran zu schulen, damit es den später auftretenden eigenen geistigen Wahrnehmungen gewachsen ist.
Dies sieht bei den Naturwissenschaften nicht anders aus. Auch hier bekommt man nicht gleich Phänomene unmittelbar vorgeführt, sondern zunächst theoretische komplexe Erklärungen, die erst begrifflich erarbeitet werden müssen. Auch die Naturwissenschaften gehen als Wissenschaften im Studium vom Begriff zur Wahrnehmung. Wenn man anderen etwas vermitteln will, stellt man zunächst die begrifflichen Zusammenhänge dar. Je nachdem wie überzeugend sie sind, wird man es für plausibel oder nicht halten, dass dem auch bestimmte Wahrnehmungen entsprechen.

Ein weiteres Kriterium der Plausibilität ist, dass Begriffe immer mit anderen Begriffen zusammenhängen, mit ihnen in Verbindung stehen. So müssen auch alle geisteswissenschaftlichen Begriffe und Ideen einen großen organischen Zusammenhang, einen Gedankenorganismus bilden, der in sich stimmig, widerspruchsfrei ist, wo ein Gedanke den anderen trägt, stützt und zu einem Organismus ergänzt.

Natürlich kann es nicht hier eine naturwissenschaftliche und dort eine geisteswissenschaftliche Begriffswelt geben, sondern nur eine einzige, denn die Welt ist ein Ganzes. Daraus folgt, dass alle geisteswissenschaftlichen Begriffsbildungen mit allen wahren naturwissenschaftlichen Begriffsbildungen zusammenstimmen müssen, so dass wirkliche Geisteswissenschaft wirklicher Naturwissenschaft niemals widersprechen kann. Es gibt erkenntnistheoretisch auch nur eine Wahrnehmungswelt, wenngleich durch unterschiedliche Sinnesorgane in unterschiedlichen Sphären erfassbar, so dass alle geisteswissenschaftlichen Begriffsbildungen auch mit unserer sinnlichen Erlebniswelt zusammenstimmen müssen.

Wenn Begriffe Zusammenhänge der Wahrnehmungswelt darstellen, haben sie eine grundsätzliche Erklärungskraft. Wir können also geisteswissenschaftliche Begriffsbildungen daraufhin untersuchen, inwieweit sie uns Zusammenhänge in unserer sinnlichen Wahrnehmungswelt erklären. Das heißt, sie müssen sich in letzter Konsequenz dadurch bewähren, dass sie für die Erklärung unseres Lebens einen plausiblen Ansatz bieten. Zu dieser ständigen Prüfung fordert Rudolf Steiner auch immer wieder auf.

Dasselbe Verfahren findet aber auch in den Naturwissenschaften statt, wo ebenfalls zahlreiche Wahrnehmungen erst nach der Entwicklung bestimmter Theorien gemacht wurden; zunächst in der Astronomie, später in der Mikrophysik. Dort führten bestimmte Plausibilitätserwägungen im Denken zur Suche nach bestimmten Wahrnehmungsinhalten. Planeten sind auf diese Weise entdeckt worden.

Zusammenfassend lässt sich festhalten: Geisteswissenschaft ist also wie die Naturwissenschaft in genau demselben Sinne Wissenschaft.  Beider Gegenstände sind prinzipiell wahrnehmbar, mit exakten Begriffen zu durchdringen, und diese Begriffe bilden einen systematischen Zusammenhang. Es gibt keinen methodischen Unterschied. Und nicht der Gegenstand, sondern die geschilderte Methode macht den Wissenschaftsbegriff aus.

Vor diesem Hintergrund sagte daher Rudolf Steiner:
„Diese Geisteswissenschaft, sie ist durchaus nicht darauf angewiesen (…), von naturwissenschaftlicher oder sonstiger wissenschaftlicher Fachtüchtigkeit sich ihre Anerkennung erbetteln zu müssen.“ 4

Zur Besonderheit übersinnlicher Wahrnehmungen

Die Ausbildung seelisch-geistiger Wahrnehmungsorgane ist natürlich nicht einfach ein technischer Vorgang: ein paar Übungen – und schon könne man in die höhere Welt wahrnehmen. Bevor die menschliche Seele die Organe aus sich herausbilden kann, muss sie sich gegenüber ihrem jetzigen Zustand, in dem sie weit entfernt von der geistigen Welt ist, verändern, umwandeln, sie muss sich
gewissermaßen der Welt, die sie wahrnehmen will, entgegen bewegen, sich ihr angleichen. Sie muss sich mit Gedanken und Gefühlen der Bewunderung, Ehrfurcht, Verehrung gegen Welt und Leben erfüllen. Und da sie einer Welt höchster Moralität entgegenstrebt, ist es notwendig, im eigenen moralischen Leben unentwegt Fortschritte zu machen.

Alle Tugenden sind Entwicklungsbedingungen des seelisch-geistigen Lebens. Selbstsucht, Zorn, Ärger, Furchtsamkeit, Aberglaube, Vorurteilssucht, Eitelkeit und Ehrgeiz z.B. bilden dagegen Hindernisse, die jeder Ausbildung höherer Erkenntnis entgegenstehen. Auch in allem irdischen Leben nur nach der Wahrheit zu streben und danach zu handeln, muss der höchste Leitstern sein.

Erst auf der Grundlage dieser Bemühungen können die speziellen Meditationen und Übungen zur Vertiefung der seelischen Fähigkeiten des Denkens, Fühlens und Wollens, welche die seelischen Wahrnehmungsorgane ausbilden, in der richtigen Weise wirken. Insofern handelt sich um einen seelischen Entwicklungsprozess, der je nach den bereits vorhandenen Fähigkeiten und der Ausdauer lange, oft ein ganzes Leben dauern kann.

Die wissenschaftliche Fundierung der anthroposophischen Praxisfelder

Mit der Wissenschaftlichkeit der Anthroposophie ist auch die wissenschaftliche Fundierung der Waldorfpädagogik, der anthroposophischen Medizin und Heilmittelherstellung sowie der biologisch-dynamischen Landwirtschaft aufgezeigt.
Wissenschaftliche Grundlage der anthroposophischen Pädagogik und Medizin ist die übersinnliche Erkenntnis des Menschen, welche die sinnliche Menschenkunde, die Anthropologie, in die übersinnlich-geistige Kunde des Menschen, die Anthroposophie, erweitert hat.
Die Anthroposophie weist aus konkreter übersinnlicher Anschauung darauf hin, dass der Mensch nicht nur einen physischen Leib, sondern darüber hinaus noch einen Lebenskräfte (Äther-)leib, Seelenkräfte(Astral-)leib und eine geistige Ich-Organisation hat, die den physischen Leib durchdringen, aufbauen und gestalten. Dies ist in den Kreisen der traditionellen Pädagogik und insbesondere im Schmieren-Journalismus immer wieder Gegenstand verächtlicher Kommentierung, was aber nichts anderes als die aus materialistischer Arroganz aufsteigende Ahnungslosigkeit und fehlende Selbsterkenntnis bedeutet.

Denn schon eine unvoreingenommene Beobachtung kann – wie hier schon mehrmals aufgezeigt – dazu führen, dass es solche übersinnlichen, aber real im Physischen wirksamen Kräfte im Menschen geben muss.
Keiner dieser Hochmütigen kann erklären, wie bereits in der Pflanze mineralische Stoffe aus der Umgebung, die dort der Schwerkraft unterliegen, in eine ihnen völlig fremde Gestalt gezwungen werden, die gerade der Schwerkraft entgegenwächst – und so auch in Tier und Mensch.
Keiner stellt in seiner materialistischen Beschränktheit die Frage, wodurch denn beim Tier und beim Menschen die Materie des physischen Leibes, die bei der Pflanze noch an eine Stelle der Erde gebunden ist, einen seelischen Innenraum entwickelt, der auf die Außenwelt reagiert und seelische Bewegungen in äußere Bewegungen umsetzt, also Erscheinungen zeigt, die niemals aus den Gesetzmäßigkeiten der mineralischen Stoffe selbst erklärbar sind.
Und keiner von ihnen denkt darüber nach, wodurch der Mensch im Gegensatz zum Tier aufrecht gehen kann und dadurch seine vorderen Gliedmaßen von der Notwendigkeit, den Körper mitzutragen, befreit und zu Instrumenten kultureller Tätigkeiten gebildet hat. Dies aus Vorgängen der Materie zu erklären, heißt das Einstellen jedes inhaltlich-logischen Denkens. Siehe dazu näher hier.

Dass diese hier übersinnlich tätigen Lebens-, Seelen- und Geisteskräfte nicht nur indirekt in ihren materiellen Auswirkungen, sondern direkt und unmittelbar in ihrer übersinnlichen Wesensnatur wahrgenommen und erkannt werden können, bedeutet eine ungeheure Erkenntniserweiterung des Menschen von einer fragmentarischen, ganz auf das Physische reduzierte Erkenntnis auf die vollständige Wesenheit des Menschen, die primär geistig-seelisch ist und sich im physischen Leib ein irdisches Instrument verdichtet, das nur aus den höheren geistig-seelischen Wesensgliedern des Menschen konkret erklärbar ist.

Die nur an die Sinneswahrnehmung gebundene Pädagogik und Medizin tappen im Grunde weitgehend im Dunkeln. Da sie die übersinnlichen Wesensglieder des Menschen nicht kennen, wissen sie nicht, was sie mit ihren physischen Maßnahmen in ihnen anrichten. Geschichtlich ist ihre Zeit abgelaufen. Sie ragen nur noch aus der Vergangenheit in unsere Zeit herein.

Die anthroposophische Pädagogik und Medizin sind, bei aller anfänglichen Unvollkommenheiten, die Disziplinen der Gegenwart und der Menschheits-Zukunft. Der auf breiter Front gegen sie geführte Kampf ist ein Kampf gegen die notwendige, heilsame Entwicklung der Menschheit.

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*   Wichtige Anregungen zu Aspekten des Themas verdanke ich dem   Philosophen und Geisteswissenschaftler Lars Grünewald, Hamburg
1   Rudolf Steiner: Einleitungen zu Goethes Naturwissenschaftliche Schriften, GA 1, S. 332 f.
2   a.a.O.
3   Rudolf Steiner:
– Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten,
– Theosophie, Kap. Der Pfad der Erkenntnis,
– Die Geheimwissenschaft im Umriss, Kap.  Zur  Erlangung übersinnlicher             Erkenntnisse
4   R. Steiner in GA 324, S. 11

34 Kommentare zu „Über die Wissenschaftlichkeit der Anthroposophie“

  1. Rudolf Steiner zu lesen, ist aufschlussreich, doch die Sprache seiner Zeit ist sperrig. Wir sind seit 1945 durch die Umerziehung anders geprägt worden. Hinzu kommt die Unterwanderung der Antroprosophie durch den Zeitgeist, der die Gedanken von Rudolf Steiner konterkariert. Dieser ermüdende Konflikt stieß mir bitter auf. Ich wandte mich von dieser Gedankenwelt ab, nachdem ich mehrere Bücher von gegenwärtigen Antroprosophen gelesen hatte.

    Was ich im Artikel vermisse, sind die Schöpferqualitäten des Menschen und sein Talent, beliebige Gedankenwelten als Leitlinie für das Alltagsleben zu erschaffen. Dies erklärt die Fülle an Kulturen weltweit, die einander sogar widersprechen, um zwei Gruppen aufeinanderhetzen zu können. Warum geschieht dies? Wer betreibt dies? Diese Taktik wirkt ungebrochen und ist kaum durchschaubar.

    Warum werden Menschen durch die Erziehung davon abgehalten zu denken? Wer etwas hinterfragt, wird gemobbt! Warum? Im Namen von vermeintlicher Wissenschaftlichkeit wird größter Unsinn verbreitet, um monetäre Interessen zu verfolgen und zu wahren. Gefälligkeitsgutachten und gut bezahlte Auftragsstudien sind wissenschaftlicher Alltag! Eine Menschheit, die so dumm ist, Kriege zu führen und sich ausbeuten zu lassen, hat noch etwas zu lernen. Es geht auch anders!

    Was mich betrifft, war es enormer jahrzehntelanger Leidensdruck, der mich allmählich dazu brachte, das Denken zu erlernen und beizubehalten. Ob die Antroprosophie nun mit der Erkenntnistheorie harmoniert oder wissenschaftlich ist, erscheint mir unwesentlich. Was zählt, sind die Ergebnisse!

    Wenn die Herzen von Menschen erreicht werden und sich ihr Leben zum Besseren wendet, lohnt ein Blick auf eine Gedankenwelt. Der aktuelle Zusammenbruch des dekadenten sogenannten Wertewestens hingegen ist ein abschreckendes Beispiel. Das unermessliche Leid, mit dem die abrahamischen Religionen den Planeten überzogen haben, veranlasst immer mehr Menschen, sich von diesen schlechten Früchten abzuwenden. Die menschliche Natur ist eine andere. Zur Abrundung füge ich noch einen Hinweis aus Wikipedia hinzu:

    „Die Christengemeinschaft, Bewegung für religiöse Erneuerung, ist eine christliche Kirche, die sich als der Anthroposophie nahestehende, aber selbständige Kultusgemeinschaft versteht. Sie wurde nach Anregungen Rudolf Steiners, der den Kultus entwarf, am 16. September 1922 in Dornach (Schweiz) von einer Gruppe von 45 Theologen, Pfarrern und Studierenden überwiegend evangelischer Herkunft unter der Leitung von Friedrich Rittelmeyer gegründet.“

    Die Anastasia-Bücher vertiefen das Verständnis für den Zustand der Menschheit sehr tiefschürfend. In der Russischen Föderation und in weiteren Ländern wurden die Anregungen Anastasias aufgegriffen und umgesetzt, weil Millionen von Menschen es so wollten. Kern des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandels sind die Familienlandsitze mit etwa einem Hektar Größe und den steuerfreien Erträgen aus diesem Land. In immer mehr Ländern der Erde entstehen Familienlandsitze. Die Zeit ist reif, die Anastasia-Bücher zu lesen:
    https://www.ebay.de/itm/184840413100
    Ich lese gerade Band 8.1 von 10.

    Ja, und ich gehe immer noch meine eigenen Wege!
    https://www.dzg.one/Ich-geh-meine-eigenen-Wege

  2. Vielen Dank für die gute Zusammenstellung, wie ich finde. In sogenannten Wissenschaftsdiskussionen, Gesprächen mit Wissenschaftlern (auch in der Grundlagenforschung) habe ich den Spieß einfach mal umgekehrt: diejenigen, die sich als „wissenschaftlich arbeitende Menschen“ selbst so bezeichnen, sollten mir einmal erklären, was sie unter der wissenschaftlichen Methode verstehen (nach der sie ja dann wohl auch arbeiten).
    Interessanterweise dauerte es zumeist erst mal eine ganze Weile, bevor dann geantwortet werden konnte (so als hätte man sich selbst diese Frage noch nicht gestellt ;-).

    Die Antworten sind sich aber dann in der Grundstruktur ziemlich ähnlich: jeder hat da sein Beobachtungsfeld (was oft nur mittels Maschinen und auch einem Allgorithmus!!! der Auswertung, also schon eine Interpretation!!! gewonnen wird) und bildet dazu Hypothesen, die wiederum durch Beobachtung bewahrheitet werden sollen.

    Dann frage ich: für diese Untersuchungen ist es also wichtig, daß derjenige, welche diese tätigt, eine Klarheit über die Parameter, Gegenstände usw. der Versuchsanordnung hat?
    Wären viele Variablen im Spiel, so könnte man ja gar keine gesicherte Aussage treffen?
    Diese Frage wird immer mit einem Ja beantwortet.

    Dann frage ich: wenn es also für das wissenschaftliche Arbeiten so wichtig ist, ein Bewußtsein über die im Experiment verwendeten Mittel, Gegebenheiten usw. zu haben, dann müßten Sie doch ebenso ein klares Bewußtsein darüber haben, was das Mittel anbetrifft, mit dem Sie selbst alles andere ja untersuchen und in eine Beziehung setzen, was also im Versuch an ganz zentraler Position steht?

    Dann gibt es erst mal große Augen, denn keiner weiß, um was es sich hier handeln könnte und es gibt dann so eine Frage in der Art: was meinen Sie denn mit diesem „Mittel“?
    Daraufhin antworte ich: ich meine Ihr Bewußtsein, das Denken selbst, welches Sie ja ständig in diesem Versuch anwenden, es gehört ja genauso dazu, wie auch die anderen Anordnungen usw. in dem Versuch!

    Nun, die meisten winken dann ab und sind offensichtlich verärgert.
    Einige wenige finden das interessant – meiner Meinung nach, sind das diejenigen, von denen ich dann am ehesten behaupten könnte, es seien wirkliche Wissenschaftler ….

  3. Ist Anthroposophie nicht auch nur eine von vielen Weltanschauungen, die auf Anmaßung und Ahnungslosigkeit beruhen? Das kann man schon fragen, wenn man sieht, wie einfältig im Text mit Begriffen wie Wahrnehmung und Denken umgegangen wird, aber im ewigen Spiel Glauben gegen Wissen waren Sophisten wohl schon immer die lautesten Schreier am Spielfeldrand. Da hilft es auch nicht, daß sich Wissenschaft und Glauben schon seit Langem selbst in Verruf gebracht haben. Warum bringen Sie nicht besser so einfache Geschichten wie die vom Unsinn des Impfen unters blöde Volk? Oder die von Massenpsychosen? Warum hat Steiner nicht Farbe bekannt und diese Betrügereien nicht klar benannt? Zu Wahrnehmung wird gratis auf viaveto Punkt de geholfen. Wie schreibt hier einer ständig so witzlos? Meines Erachtens 😂 Salut, RF

  4. Wie ich im Laufe meines Lebens feststellen durfte, gibt es keine einzige Lehre, die nicht zum Zwecke des Mißbrauches korrumpiert und verdreht werden kann.
    Betrachten wir das Christentum, darf festgestellt werden, daß die Lehre Jesu eine sehr einfache, gut verständliche ist. Was daraus gemacht wurde, können wir täglich beobachten.
    Genau so ist es mit den Waldorfschulen und vielem mehr.
    In Zeiten wie diesen, ist man gut beraten, sich selbst auf die Suche nach der Wahrheit zu machen. Wie diese dann konkret aussieht liegt jeweils im Auge des Betrachters.
    Bestimmte Göttliche Gesetze sind jedoch unveränderbar.
    Die Hermetischen Schriften sind da sehr hilfreich.

    George Orwell hat übrigens gesagt: Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

  5. „…wie einfältig im Text mit Begriffen wie Wahrnehmung und Denken umgegangen wird“

    Das ist eine Behauptung ohne Nachweis, wie überhaupt Ihr Kommentar mehr aus Beschimpfungen als aus Argumenten besteht, die ich ausnahmsweise veröffentlicht habe.

  6. Nur ganz kurz: [Alles Weitere können Sie in Steiners erkenntnistheoretischen Schriften lesen.]
    Nun, es gilt zu unterscheiden zwischen dem Denken als solchem und den Denkinhalten!
    Nicht wahr, man kann ja behaupten, das Denken werde vom Gehirn erzeugt; und dabei total vergessen, daß dies nur ein Denkinhalt ist, der seinerseits aber erst einmal gedacht werden muß.
    Ihre Einlassungen sind ähnlich strukturiert.

  7. „Natürlich kann es nicht hier eine naturwissenschaftliche und dort eine geisteswissenschaftliche Begriffswelt geben, sondern nur eine einzige, denn die Welt ist ein Ganzes.“

    Ich habe in diesem Zusammenhang ein Problem mit „Begriff“, „Begriffswelt“ und „Begriffsbildung“. Begriffe sind denkerische Greifhände, mit denen die Welt, die selbstverständlich nur eine einzige ist, auf sehr verschiedene Weise und für unterschiedlichste Zwecke durch Menschen aufbereitet wird.

  8. Wir handhaben normalerweise die Begriffe des Denkens ganz selbstverständlich und unbewusst und richten unsere Aufmerksamkeit nicht auf sie, sondern auf die Dinge der Welt, die wir mit ihnen begreifen.
    Man kann aber auch die Begriffe selbst in das Bewusstsein rücken und sie als Phänomene des Denkens in ihrer Beziehung zu anderen Begriffen denkend erfassen, was z.B. in der Wissenschaft der Logik unumgänglich ist, die sich als Wissenschaft der Beziehungen der Begriffe untereinander darstellt.

  9. „Wenn ihr’s nicht fühlt, ihr werdet’s nicht erjagen,
    Wenn es nicht aus der Seele dringt
    Und mit urkräftigem Behagen
    Die Herzen aller Hörer zwingt.
    Sitzt ihr nur immer! leimt zusammen,
    Braut ein Ragout von andrer Schmaus
    Und blast die kümmerlichen Flammen
    Aus eurem Aschenhäuschen ‚raus!
    Bewundrung von Kindern und Affen,
    Wenn euch darnach der Gaumen steht –
    Doch werdet ihr nie Herz zu Herzen schaffen,
    Wenn es euch nicht von Herzen geht.“
    (Faust 1. J.W.v.G.)

    Die Welt als WILLE und VORSTELLUNG. Ohne den festen WILLEN, sich den Zugang zu höheren Welten zu erarbeiten – kein Zugang. Jedenfalls für die Meisten (Viel zu Vielen), die ihr Leben auf das Materielle, d.h. vielmehr auf materielle Oberflächen beschränken und von der Tiefe nicht mal eine Vorstellung außer der eingejagten ANGST haben und frei nach Heidegger in ihrem (oft rein materialistisch orientiertem) Halbwissen und ihrer Oberflächlichkeit ertrinken und dieses Ertrinken noch für Tiefe halten.
    Frage: Wie will man zu Erkenntnissen einer Geistwelt (der höheren Welten) gelangen, wenn man nicht bereit und (ohne fachliche u. philosophische Bildung u. Anleitung) in der Lage ist, dies zu erlernen und sich nur auf den Glauben und den Unglauben (aus Ignoranz, Unwissen und Hoffnung) stützt? Oder die betreffende Wissenschaft per se ganz und gar ablehnt? Wer den Schlüssel ablehnt, der bleibt halt vor verschlossenen Toren und kann nur noch Glauben u. Hoffen – dies und das oder auch nicht – und wird oft auch Irrlichtern folgen. „Sitzt ihr nur immer! leimt zusammen, braut ein Ragout von andrer Schmaus und blast die kümmerlichen Flammen aus eurem Aschenhäuschen ‚raus!“

    Was die Quantenwissenschaft entdeckte (die Decke wegzog): Das ganze Universum ist durch ein „Informationsfeld“ (mitunter auch unendliches Meer der Möglichkeiten genannt) miteinander verbunden und wirklich alles ist Bestandteil – man könnte dieses Feld auch GEIST-FELD nennen und der Mensch ist untrennbar damit verwoben. Die Masse WILL und kann es mit ihrem NICHT-WOLLEN nicht SEHEN. Wen wundert dieser materialistisch-nihilistische Wille, wenn die MachtPolitik (und das schon sehr lange) den Geist ins Okkulte und Verbotene schiebt und den Glauben – zwecks besserer MassenSteuerung und Beherrschung der Massen – ständig und fortwährend missbraucht?
    Bekämpfung ist auch ein Missbrauch, wie man heute wieder erkennen muss. Und das alles schon sehr, sehr lange. Massenhafte breite Erkenntnis ist für die Macht wie Wasser für das Feuer – dann lieber wie der König zum Priester: „Halte du sie dumm, ich halte sie arm.“ – denn: „selig sind die geistig Armen.“ Das schafft immerhin: „Bewundrung von Kindern und Affen, wenn euch darnach der Gaumen steht.“

    Zitat: „Mit der Nichtexistenz von lokalisierbaren, abtrennbaren Objekten gibt es keine Möglichkeit mehr, von Teilen, im Sinne von Bestandteilen, zu sprechen. Die Welt ist ein nichtauftrennbares GANZES, ein Nicht-Zweihaftes, eine Adualität, ein Kosmos der alles mit allem unauflösbar, irreduzibel verbindet.“ – das Zit. ist von H.-P. Dürr, Physikprof. u. Nobelpreisträger sowie Schüler u. enger Freund Werner Heisenbergs, Zitat Heisenberg: „- Gott würfelt nicht – das war für Einstein ein Grundsatz, der unerschütterlich feststand, an dem er nicht rütteln lassen wollte. Bohr konnte darauf nur antworten:
    «Aber es kann doch nicht unsere Aufgabe sein, Gott vorzuschreiben, wie Er die Welt regieren soll.“

  10. „Die Dinge sprechen sich in unseren Gedanken selber aus.“

    Warum jemand nach Anthroposophie ein Verlangen hat, ähnelt vielleicht dem Verlangen nach frischem Wasser, das jemand in der Wüste hat, der sich in dieser Wüste verirrt hat. Ein arroganter Mensch verirrt sich natürlich niemals in einer Wüste, und er lacht über Menschen, die Irrtümer begingen. Dr. Besserweiß irrt niemals. Er glaubt, sein Brunnen würde niemals austrocknen.
    Er bedenkt nur nicht, daß zum Wasserschöpfen er selber gesund sein muß, denn der Brunnen kann voll sein, doch was nutzt der einem Kranken, der nicht schöpfen kann? Der Volksmund sagt seit der Contergan – Krise dazu: Keine Hände keine Kekse.

    Es gehört eigener Wille dazu, sich mit anthroposophischen Dingen zu befassen. Die „Hände“ und „Füsse“, die es braucht, um geisteswissenschaftlich zu arbeiten, was auch eine Arbeit an sich selber bedeutet, setzen INDIVIDUELLEN Entschluß voraus. Wer sich geisteswissenschaftlich trainiert, muss es selber wollen. Solche Schulung ist keine Zwangsschule, zu der ein Kollektiv gezwungen wird, ob es will oder nicht will.
    Ein Ding, das sich in unseren Gedanken selber ausspricht, ist sozusagen das WARUM jemand den festen Entschluß faßt, dran zu bleiben.

    Der „Durst“ nach solcher Schulung ist entweder vorhanden oder ist nicht vorhanden. Wer zu einem Arzt geht, geht meist nicht in die Sprechstunde, weil er kerngesund ist. Es sei denn, er ist Vertreter einer Pharmaindustrie, die dem Onkel Doktor gratis Proben da lassen.
    Mein „Durst“ nach Geisteswissenschaft hing zusammen mit FRAGEN, vor die mich das Leben stellte. Und ich denke, bei jedem Menschen, der sich damit befaßt, sind es INDIVIDUELL völlig andere Gründe, sich zu trainieren. Bei mir war es schon früh so, daß ich begriff, daß es Zeit braucht für jedes Training, und man sagt: Zeit ist Geld. Welchen Beruf jemand ausübt, um sich auch finanzieren zu können, ist selbstverständlich mit eigenen Fähigkeiten verbunden.
    Fähigkeiten des Maurers setzen Beherrschung der Maurerkelle voraus, und ich habe in diversen Bereichen gearbeitet, vom Bau bis zur Hafenarbeit, und genügend Zeit hatte ich dann erst als Autor usw.

    Warum ich den Entschluß früh faßte, mich mit solcher Schulung zu befassen, hängt mit einer Erfahrung zusammen. Als junger Dummkopf. Der 17 jährige Dummkopf machte einen idiotischen Fehler, geriet aus dem materiellen Körper heraus, sah den Körper ausser sich liegen, daneben der Todesengel. Hinter mir der Richter in diesem Prozess. Er lehrt mich DEVOTION.
    Manche Dinge sprechen sich erst nach und nach in unseren Gedanken selber aus.

  11. Die Empirik, als wichtigstes Beweismittel der Wissenschaften fehlt hier, auch wenn Sie es mit den Begriffen Experiment oder Beobachten vielleicht annaehernd umschreiben wollen. Aber wenn Sie einen zentralen Begriff der Naturwissenschaften nicht verwenden, dann vermute ich schon Sophisterei.

    Sie ziehen eine Parallele zwischen den Methoden, der Begriffsbildung, dem Lernen in der Naturwissenschaften und dem meditativen, ‚geistigen‘ Lernen welches der Beobachtung und Analyse seelischer Vorgaenge vorausgesetzt werden muss. So wie manche in den Naturwissenschaften (haeufig in der Medizin) manipulieren, um die gewuenschten Ergebnisse zu erreichen, ist das sicher noch viel einfacher bei der Erfassung oder der Vorstellung seelischer Phaenomene machbar. Bei der Analyse der eigenen seelischen Vorgaenge ist aber eine Ueberpruefung durch Dritte ausgeschlossen. Schon alleine deshalb kann es nie eine Wissenschaft sein. Es gibt so viele Gruppenphaenomene in den Geisteswissenschaften, dass man sich selten sicher sein kann, wirklich etwas reproduzierbares entdeckt zu haben.

  12. Dieser Artikel liest sich wir klares Quellwasser im Vergleich zu viel gechlortem Hahnenwasser oder gar verbrauchtem Wasser, was das Thema Anthroposophie im Kontext der Wissenschaftlichkeit betrifft. Was in einigen der Kommentare auftaucht, ist auch der unklare Begriff von Denken. In der Selbstbeobachtung ist mir ganz klar geworden, dass es einerseits das Vorstellungsdenken gibt, durch das ich selbst den Gedanken bilde und das Denken als Denkprozess, der mich in die Lage versetzt, Begriffe zu finden. Diese Begriffe sind dann aber geistige Wahrnehmung und nichts von mir Geschaffenes. Genauso, wie ich zum sehen einer Kerze das Auge brauche, brauche ich zum Wahrnehmen der Begriffe das Denken. Weder die Kerze, noch den Begriff habe ich selbst hergestellt, weil ich sie wahrnehme! Erst vor kurzem habe ich dazu eine „Gedankenskizze“ verfasst: https://t.me/Gualmaz/181

  13. Nach ungefähr einem Drittel Ihres Textes war ich innerlich so aufgewühlt, ja beinahe wütend, dass ich mit dem Lesen aufhören musste. – Natürlich fragte ich mich sofort, was der Grund dafür sein könnte. – Aus meinem „Wahr-Nehmungs-Organ“ erhielt ich dann eine Antwort. Sie lautete: „Ihre Definition von Geist ist falsch!“ – Und dieses Miss- bzw. Unverständnis zieht sich wie ein roter Faden durch Ihren Text. – Die Frage ist nun: kam diese Antwort aus meinem niederen Ego, das sich möglicherweise gekränkt fühlte und deshalb aufgewühlt, ja beinahe wütend wurde, oder kam sie aus meinem Höheren Selbst, aus meinem Innersten Wesenskern? Aus jenem Geistigen ICH BIN, wo „du und ich, Tag und Nacht, alle eines sind“, wie Hermann Hesse in seinem Werk „Iris“ schreibt.

    „Jede Erscheinung auf Erden ist ein Gleichnis, und jedes Gleichnis ist ein offenes Tor, durch welches die Seele, wenn sie bereit ist, in das Innere der Welt zu gehen vermag, wo du und ich, Tag und Nacht, alle eines sind. Jedem Menschen tritt hier und dort in seinem Leben das geöffnete Tor in den Weg… Wenige freilich gehen durch das Tor und geben den schönen Schein dahin für die geahnte Wirklichkeit des Innern.“

  14. zum Einwand der Empirie, der vordergründig berechtigt scheint, ist zu bedenken, dass die Begründung der Empirie gerade auf dem Misstrauen gegen das Denken beruht (Sir Francis Bacon), also dem Denken selbst seine Berechtigung abgesprochen wird, gleichberechtigt neben der Sinneswahrnehmung zu sein. Empirie ist EINE Prüfmethode (neben anderen), der sich die Wissenschaft bedient. Wird Empirie als einzige Prüfmethode angesehen (und auch noch auf die physisch-sinnliche Wahrnehmung beschränkt), dann kann man natürlich sagen, nur das, was sinnlich empirisch geprüft werden kann (und geprüft worden ist?!) kann als wissenschaftlich bezeichnet werden. Dann tritt aber an die Stelle der Wissenschaftlichkeit eine wissenschaftliche Methode.

  15. Man muss unterscheiden zwischen dem Begriffsinhalt und der individuellen Erarbeitung desselben. Durch die eigene Denkleistung eines Menschen verschafft er sich Zugang zum Inhalt der Begriffswelt. Dieser Zugang kann von den verschiedensten Seiten geschehen, es können 2 Menschen, die sich den selben Begriff erarbeiten, unterschiedliche Aspekte desselben besonders hervorheben. Der Inhalt eines Begriffes kann aber nicht erfunden werden, er wird nur durch die Erarbeitung in seiner Erscheinung(!) für das individuelle Denkvermögen hervorgebracht. Dieses Hervorbringen der DenkFORMEN eines Begriffes ist aber nur die individuelle Denktätigkeit, wodurch der Begriffsinhalt WAHRGENOMMEN wird

  16. Ja, es muss klar unterschiedlichen werden zwischen Denkinhalt (Vorstellungen) und Denken.
    Das Normalbewusstsein ist noch nicht beim Denken angelangt, es „wälzt“ Vorstellungen, ist im Bereich des WAHRNEHMENS der Vorstellungen verhangen, welches Wahrnehmen das Gehirn voraussetzt.
    Das von R. St. angezielte Denken geht darüber hinaus – wenn auch im „normalen“ Vorstellungs-Wälzen bereits seine Kraft – unbemerkt – wirkt, und zwar an den Abbau der vitalen organischen Prozesse gebunden. Jeder geistige Prozess geht mit dem Abbau der „biologischen“ Organik einher. Somit ist Denken der anti-materielle Prozess schlechthin.

    Diese Tatsache, vor 150 Jahren von Carl Fortlage formuliert, ist der ganzen Gehirnforschung etc. (noch immer) unbekannt, man bleibt bei den kindlichen Analogien von PC und Gehirn, wovon sich dann die Fantasien der Transhumanisten (Harari, Schwab, Musk:Neuralink, etc. nähren.

    Die Entdeckung der Verknüpfung von Devitalisierung/ Entmaterialisierung und Bewusstsein wird den Umschwung Richtung Geist-Anerkennung einleiten.

  17. „Die nur an die Sinneswahrnehmung gebundene Pädagogik und Medizin tappen im Grunde weitgehend im Dunkeln,..“

    Es kann ein heißer heller Sommertag sein, wo die Sinneswahrnehmung klar ist. Und doch ist es ein Dunkel. Das wird allerdings erst bemerkbar, dass es ein Dunkel war, wenn urplötzliche geistige Wahrnehmungen ZUR Sinneswahrnehmung HINZU treten. Ein Licht überstrahlt das sinnlich wahrnehmbare Sonnenlicht, und hinzu tritt ein geistiges Hören, das Goethe beschrieb als das „Tönen der Sonne“. Solches Tönen wird zum Donnergang.
    Ist denn das in Vergessenheit geraten? Vor der Sündflut war das bekannt. Nach dieser Zeit gab es fast nur noch Alkohol, denn Noah pflanzte den ersten Weinstock, und Christus spricht: Ich bin der Weinstock, ihr sei die Reben. Was trinkt der Weinstock? Wasser.

    Das Dunkel, in dem intelligente Wissenschaftler unserer Zeit tappen, bemerken diese Intelligenzbestien nur nicht. Die bevorzugen Sekt statt Selter und ahnen nicht mal, was ihnen entgeht.
    Denen entgeht das volle Ichbewußtsein, das den Paulus vor Damaskus zuerst vom hohen Ross stürzte und dann blendete und später ins Schauen und Erkennen brachte.

    Eine Medizin, die diesen Geist nicht kennt, spielt Blindekuh und ist kindlich geblieben im MATERIALISMUS. Mater = Mutter. Alles, was Materialisten denken, ist wahr, wie wahr ist, was ein Kind denkt, das noch nichts vom Papa wissen soll, weil Mutti den verschweigt.
    Ein Kind darf nur wissen, dass Mami es geboren hat, und wenn solches Kind niemals erkennt, dass ein Vater zeugt, nur, dass Mami es geboren hat, wird es Mutti anbeten.

    Eine Pädagogik, die den Jesuiten und anderen Bruderschaften hörig ist, fördert Gier nach Macht. Die orthodoxen Christen betrachten die als Feind im Osten. Und denen reicht kein Wurfmesser, um sich selber notfalls verteidigen zu können, die brauchen Bomben und Granaten zum Erhalt und zum Vergrössern von antichristlicher Macht.
    Wem eine um den Geist gebrachte Pädagogik den Jesus Christus ausblendet, der wird das Interesse an Lukas 1o „Jesu Jubelruf“ ausblenden:“Siehe, ich habe euch Macht gegeben..“

  18. A propos Vorwurf Sophisterei

    „Empirik“.. Der Begriff meint ja letztlich dasselbe wie Wahrnehmung bzw. das aus Wahrnehmung (Empirie/Evidenz) Stammende, Hervorgehende. Worte wie „evidenzbasiert“ etc. Zielen auf dasselbe.
    In Steiners Erkenntnis-Wissenschaft ist interessanterweise der Wahrnehmungs-Anteil der „subjektive“ Part, der Denk-Anteil hingegen der „objektive“, weil letzterer nicht an die vorgegebenen Bedingungen des Erkennenden (Sinnesorgane, Gehirn…) gebunden, sondern dem Urgrund des DENKENS entstammen.
    Das ist natürlich für die heutigen gehirn-„gebannten“ Wissenschaftstheorien absolut „undenkbar“.

    Goethe, der Unlesbare, dazu…. „…. d i c h prüfe du nur allermeist / ob D u Kern oder Schale seist“

  19. „Man empfindet den Helm der Pallas Athene nicht in der richtigen Weise, wenn man glaubt, daß er aufgesetzt wäre.
    Er ist ihr geschenkt aus einer Konzentration von kosmischen Strahlenkräften, welche in ihr Haupt wirken und um dasselbe sich verdichtend lagern.“
    http://www.anthrolexus.de/Topos/945.html

    „Im Laufe des 19. Jahrhunderts und bis in unsere Tage herein war der große Fortschritt auf dem äußeren materiellen Gebiete verbunden mit einem Zurückgehen der Denkkraft, des klaren, sicheren Denkens. Wo Wissenschaft getrieben wird, ist insbesondere das klare, und namentlich das sichere, das inhalterfüllte Denken zurückgegangen. Und da der Autoritätsglaube, trotzdem es die Menschen nicht glauben, in keiner Zeit so stark ist wie in unserer Zeit, so hat sich mitgeteilt jene Trostlosigkeit in bezug auf die Denksicherheit auch den weitesten Kreisen, dem ganzen populären Denken. Wir leben geradezu in dem Zeitalter des verwahrlosten Denkens, und zu gleicher Zeit in dem Zeitalter des blindesten Autoritätsglaubens. Wie steht doch der Mensch heute durchaus unter dem Eindruck: er müsse glauben, er müsse Autoritäten anerkennen, die von den äußeren Mächten sanktioniert sind. [9] Gerade dem Umstande verdankt die Naturwissenschaft ihre Größe, daß sie, um rechte Naturwissenschaft zu sein, gedankenlos sein darf und sein soll sogar. Aber worauf ich Sie vor allen Dingen aufmerksam machen will, das ist, daß schon in der Gegenwart bemerkt wird, wie die Menschheit durch etwas durchgeht, was ihr das innere Seelenleben zu einem Träumen und die eigentliche Wissenschaft zu einem Schlafen macht, zu einer Ignorantia. Das ist auch das Wohlige, das die Menschen heute an der Wissenschaft und am wissenschaftlichen Denken empfinden, daß sich darinnen seelisch so wohlig schlafen läßt. Man glaubt gar nicht, wie stark die heutige Menschheit schläft, indem sie etwas zu wissen glaubt, wie sie überall autoritätsgläubig bis zum Exzeß ist gegenüber dem, was sie Wissenschaft nennt, und was ihr als Wissenschaft gegeben wird, wie sie aber nirgends aus ihrem tiefen Schlaf heraus diese Wissenschaft auf die wirkliche Umgebung anwenden kann. Ja, sie sieht es als eine Phantasterei an, wenn «Wissenschaftliches» auf das äußere Leben angewendet wird. [10]
    http://www.anthrolexus.de/Topos/14534.html
    [10] GA 190, Seite 156

  20. „Wissenschaft – Berechtigung zur Kritik an der Wissenschaft

    „Erst dann kann man anthroposophisch über die heutige Wissenschaft ein Urteil fällen, wenn man sie kennt. Ich weiß allerdings, wieviel ich im Laufe der Zeit habe im Grunde genommen leiden müssen unter denjenigen Anthroposophen, welche, ohne irgendwelche Ahnung zu haben von der Bedeutung und Aufgabe der heutigen Wissenschaft, immer wieder und wieder über diese Wissenschaft losgezogen haben und geglaubt haben, sie könnten über dasjenige, was in sorgfältigen, gewissenhaften Methoden erarbeitet worden ist, ein Urteil fällen, wenn sie sich ein paar anthroposophische Floskeln angeeignet haben.“ (Rudolf Steiner)
    http://www.anthrolexus.de/Topos/14540.html

  21. Es gibt in der Naturwissenschaft ebenfalls die beiden Pole Theorie (Denken) und Empirie (Messen, Erfahrung, Beobachtung). Man wird sich ewig darueber streiten, was Henne und Ei dabei ist. Es ist nicht so, dass man bei der wissenschaftlichen Empirie dem Denken misstraut, sondern vielmehr den eigenen Sinnen, welche durch das Denken (Bias) beeinflusst werden koennen, aber auch durch unberuecksichtigte Umwelteinfluesse (z.B. unkalibrierte, untaugliche, defekte Messinstrumente). Das gewonnene Erfahrungswissen muss von anderen Personen, an anderen Orten, mit vergleichbaren Experimenten reproduziert werden koennen. Empirik ohne systematische, methodische Erhebung von Daten ist Sterndeuterei.

    Die beruehmte Frage an das asiatische Barmaedchen, was ist weiter weg, der Mond oder Peking. Antwort: Peking. Den Mond kann sie sehen, Peking nicht.

    Man ist sich in den Naturwissenschaften ziemlich einig, dass Theorie nicht allzu viel wert ist, bis sie empirisch belegt werden kann. Reine Empirik ohne das Nachdenken ueber die Kausalitaeten ist auch nichts wert (es gibt da ein paar Webseiten ueber abstruste Korrelationen). So wie ich die Theosophie verstanden habe, beschraenkt sich die Empirik auf individuell erfahrbare Ereignisse, bei denen man Bias nicht ausschliessen kann und deren Daten nicht unabhaengig ueberprueft werden koennen, bzw. von Dritten nicht zuverlaessig reproduziert werden koennen.

  22. „Wissenschaft – Aufgabe der Wissenschaft

    Wäre nun das wahrgenommene Weltbild ein solches, daß es so, wie es für unsere Sinne vor uns auftritt, sich ungetrübt seiner Wesenheit nach auslebte, mit anderen Worten, wäre alles, was in der Erscheinung auftritt, ein vollkommener, durch nichts gestörter Abdruck der inneren Wesenheit der Dinge, dann wäre Wissenschaft die unnötigste Sache von der Welt. Denn die Aufgabe der Erkenntnis wäre schon in der Wahrnehmung voll und restlos erfüllt. Ja, wir könnten dann überhaupt gar nicht zwischen Wesen und Erscheinung unterscheiden. Beides fiele als identisch völlig zusammen. Das ist aber nicht der Fall. Wir müssen zwischen notwendigen und zufälligen Bedingungen einer Erscheinung unterscheiden. Phänomene nun, die so entstehen, daß dabei nur die notwendigen Bedingungen mitwirken, können wir ursprüngliche, die anderen abgeleitete nennen. Wenn wir die ursprünglichen Phänomene aus ihren Bedingungen verstehen, dann können wir durch Hinzusetzung von neuen Bedingungen die abgeleiteten ebenfalls verstehen. Hier wird uns die Aufgabe der Wissenschaft klar. Sie hat durch die phänomenale Welt so weit durchzudringen, daß sie Erscheinungen aufsucht, die nur von notwendigen Bedingungen abhängig sind. Und der sprachlich-begriffliche Ausdruck für solche notwendige Zusammenhänge sind die Naturgesetze. [1] Wenn man einer Sphäre von Erscheinungen gegenübertritt, dann hat man also, sobald man über die bloße Beschreibung und Registrierung hinaus ist, zunächst diejenigen Elemente festzustellen, die einander notwendig bedingen und sie als Urphänomene hinzustellen.
    Die Wissenschaft hat nie und nimmer etwas zur Erscheinungswelt hinzuzubringen, sondern nur die verhüllten Bezüge derselben bloßzulegen. Aller Verstandesgebrauch darf sich nur auf die letztere Arbeit beschränken. Durch Zurückgehen auf ein Nicht-Erscheinendes, um die Erscheinungen zu erklären, überschreitet der Verstand und alles wissenschaftliche Treiben ihre Befugnis. [2]

    Wir mögen den Blick hinauswenden zunächst naiv auf unsere Umgebung. Wenn wir aber dabei bleiben, das Auge bloß auf die äußeren Eindrücke zu richten, dann tun wir nicht unsere Schuldigkeit. Wir tun sie nur dann, wenn wir uns bewußt sind, daß wir die äußeren Eindrücke beziehen müssen auf hinter ihnen stehende geistige Mächte. Wenn wir Wissenschaft treiben und machen es so wie die Gelehrsamkeit, dann tun wir nicht unsere Schuldigkeit. Wir müssen alles das, was wir erfahren können über die Gesetze der Naturerscheinungen, über die Gesetze der Seelenerscheinungen so betrachten, daß wir es wie eine Sprache anschauen, die uns hinaufführen soll in eine göttlich-geistige Offenbarung. Wenn wir das Bewußtsein haben, daß wir alle physikalischen, chemischen, biologischen, physiologischen, psychologischen Gesetze so betrachten sollen, daß wir sie auf etwas Geistiges beziehen, was sich uns offenbart, dann tun wir unsere Schuldigkeit.“
    (Rudolf Steiner)
    http://www.anthrolexus.de/Topos/14538.html

  23. Wissenschaft – Begriffssystem der heutigen Wissenschaft

    „Schon in unseren einfachsten Wissenschaften stecken Definitionen, die eigentlich gar keine Berechtigung haben. Schlagen Sie irgendein Physikbuch auf. Sie finden darin eine Definition: Was ist Undurchdringlichkeit? Undurchdringlichkeit ist die Eigenschaft der Körper, daß an dem Orte, wo ein Körper ist, nicht zugleich ein anderer sein kann. – Das ist eine Definition der Undurchdringlichkeit. Im ganzen Umfange des Wissens und Erkennens darf aber so gar nicht definiert werden, sondern diese (Definition der) Undurchdringlichkeit ist eigentlich bloß ein maskiertes Postulat. In Wirklichkeit müßte gesagt werden: Man nennt einen Körper undurchdringlich, wenn er so beschaffen ist, daß an dem Orte, wo er ist, nicht zugleich ein anderer sein kann, – Es ist das nämlich bloß eine Anleitung, einen Körper zu bestimmen, seine Eigenart zu postulieren; und erst unter dem Einfluß der materialistischen Denkweise werden Postulate maskiert als Definitionen gegeben. Das alles bildet ein ganzes Meer von Schwierigkeiten, deren sich die heutige Menschheit gar nicht bewußt ist, weil sie es wirklich von der untersten Volksschulklasse an eingesaugt hat; man weiß gar nicht, auf welchem brüchigen Boden, auf welchem Glatteis man in Wirklichkeit herumgeht mit dem, was heute als Begriffssystem ausgebildet ist. Dieses Begriffssystem, das nun tatsächlich fast noch mehr korrumpiert ist als die theologischen Begriffe – denn die Physiker haben oftmals gar keine Ahnung, wie ihre Wissensbegriffe korrumpiert sind –, das ist dasjenige, was nun nicht nur den Glauben tötet, sondern was in vieler Beziehung auch das Leben tötet. Diese korrumpierten Wissensbegriffe sind nicht nur der Seele, sondern sogar dem leiblichen Leben schädlich. Wer Pädagoge ist, weiß das.“ (Rudolf Steiner)
    http://www.anthrolexus.de/Topos/14539.html

  24. In dieser Welt braucht niemand etwas erfinden, alles ist bereits erfunden. Es sind nur äußere Zustände, die den Nutzen des bereits erfundenen verhindern. Demzufolge wird auch echte Wissenschaft nur das Wissen erweitern können, nämlich dann wenn die Zeit gekommen ist, entdeckt zu werden und der Weg für die Nutzung für die gesamte Menschheit zur Verfügung gestellt wird.
    Die Geisteswissenschaft, oder früher Metaphysik genannt, hat sobald sie den Menschen mitnimmt eine Wissensfunktion, eine Lehrfunktion in Sachen Natur zb. Sie ist völlig untauglich einer möglichen Beeinflussung durch den Menschen, sie macht das was nötig ist, um die Erde zu erhalten, sie setzt sich einfach durch und folgt ihrem Plan.
    Ihr Plan folgt ihrer Logik, das Gesamtmodell betrachtend, das dadurch einzig richtig erscheint. Der Ausspruch „Gott würfelt nicht“ kommt dort voll zum tragen.

    Aus einer anderen Perspektive betrachtet ist das Wort „Logik“ nicht unbedingt die Wahrheit oder das des besseren gewählten Übels, der Lüge oder dergleichen, sondern sie ist nur eine Möglichkeit, zwei oder mehrere Ansichten vergleichen zu können um dann eventuell für sich rationale Entscheidungen zu treffen. Wer Steiner liest, muss zwischen den Zeilen lesen können, Steiner beschreibt den wahren Charakter der Dinge und löst das, was nicht zusammengehört.

  25. „…esoterische Lehre..“ und: „…eine Wissenschaft vom Geiste – wenn dieser überhaupt existiere – könne es grundsätzlich nicht geben,..“

    Der Begriff „Esoterik“ bedeutet: „Im engsten Kreis“. Es braucht ein Verständnis für Geometrie, um den Begriff überhaupt denken zu können, was ich hierdurch aufzeigen möchte:
    Jemand nimmt ein weisses Blatt Papier und einen Zirkel, zeichnet zuerst ein Kreuz, sticht dann mit dem Zirkel in dessen Mittelpunkt und zeichnet einen Kreis auf das Papier.
    Die Kreislinie trennt sozusagen das, was ausser dem Kreis liegt von dem, was im Kreis liegt.

    Nun ist ein geometrischer Punkt definiert als einer ohne Ausdehnung im Raum. Was keine Ausdehnung im Raum hat, ist unsichtbar für äussere Augen. Ein geometrischer Punkt ist unsichtbar für äussere Augen, ist nur denkbar. Der sinnlich sichtbare Mittelpunkt des Kreises muss Fläche sein, denn sonst wäre er unsichtbar. Diese Fläche – der Einstich mit dem Zirkel hinterläßt ein Loch, das gewisse Ausdehnung im Raum hat – ist wie ein Krater, der sichtbar ist. Also noch kein Punkt, der keine Raum-Ausdehnung hat und nur als Bild eine solche haben muss.
    Ebenso mit der Kreis-Linie. Sie ist eine Fläche wie ein „Rundhaus“, hat Breite, Länge und sogar eine Höhe, denn ohne das wäre auch sie unsichtbar für äussere Augen.

    Der engste Kreis ist unsichtbar und braucht äussere Sinne, um sichtbar gemacht werden zu können.
    Der gedachte Kreis ist EINS = ALLES. Er bleibt übrig, wenn die sichtbare Kreislinie und Mittelpunkt nicht mehr gebraucht werden. Ein Glückspfennig ist sichtbar und anfassbar und rund. Das Glück selber ist ein WORT, das geistig erlebbar ist: Im Urbeginne war das Wort.
    Wo manche nur einen Blitz sehen, schauen andere das WORT.

  26. „(…) sie muss sich gewissermaßen der Welt, die sie wahrnehmen will, entgegen bewegen, sich ihr angleichen.“

    Danke Herr Ludwig, ich denke dazu passt: „Klopfet an, so wird euch aufgetan.“ Die Frage ist dann nur, welchem Türöffner habe ich mich mehr angeglichen?
    Wenn mich eine Frage sehr beschäftigte und die Antwort mich „brennend“ interessierte, so bemerkte ich, dass sich zeitnah ein Hinweis auf die Antwort finden liess. Zu unterscheiden von wem der Fingerzeig in „unserer“ disseitigen Welt kam, ist Teil der Schulung, denke ich.

  27. Artikel: „…Denn eine Wissenschaft vom Geiste – wenn dieser überhaupt existiere – könne es grundsätzlich nicht geben, an eine geistige Welt könne sich allenfalls der Glaube wenden.“

    Cui bono? Wem nutzt so ein Sinn? Dem Wahnsinn? „Geist – wenn dieser überhaupt existiere“ ???
    Existieren“ ist von „existere“ abgeleitet und „existere“ bedeutet übersetzt: hervortreten, auftreten, hervorkommen, erscheinen, sich zeigen…Genau darum geht es, denn der Geist existiert, tritt hervor und zeigt sich im und durch den Menschen und ist in jeder FORM des Seins in unterschiedlicher Ausprägung und Zielrichtung beobachtbar – man muss nur die Barrieren, Schranken und Grenzen das gesellschaftlich vorherrschende NICHT-WOLLEN überwinden – um das zu SEHEN. Das Problem ist mal wieder, dass das heute VOR-HERRSCHENDE Denken sich ausschließlich in dogmatisch vorgegebenen engen Grenzen bewegen DARF – ansonsten von einer nach wie vor tätigen „Inquisition“ (aus Clustern der Politik, Presse und Kirchen) als gesetzlos (verleumderisch auch als rechtsradikal und Nazi geframt) verächtlich gemacht, ausgegrenzt und gequält wird – bestenfalls wird wegen fehlender Aussicht auf kurzfristige Profite die Finanzierung gestrichen. Warum? Letztinstanzlich um der Macht WILLEN. Denn es ist in unserer Welt die WIRKLICHKEIT bis zur Perversion total VERDREHT und im weltweiten Großversuch auf den Kopf gestellt – so auch in der WISSENSCHAFT – welche z.B. in der Medizin zur Hure gemacht ist. JEDE WISSENSCHAFT UNTERSUCHT UND FORSCHT NACH DEM GEIST, DER IN DER ERSCHEINUNG WIRKT UND FINDET SEINE NATÜRLICHEN GRENZEN IM SELBST und nicht im induziertem Willen der zivilisatorischen Gemächte. Insofern ist Wissenschaft unbegrenzt und lässt sich NICHT teilen und aberkennen. Formen der Wissenschaft helfen lediglich beim Ordnen in Fächer und Schubladen. Gott würfelt und er würfelt eben nicht – und wenn es sein Wille ist, beides gleichzeitig am gleichen Ort und ortlos und in alle Ewigkeit – kein Mensch kann die Allmacht daran hindern – auch keinerlei von Menschen aufgestellte Regeln etc.

    Zu welchen ekelhaften Exzessen Dummheit (in jeglicher Form) in der Vergangenheit führte – hier ein vergleichsweise harmloses Beispiel: „Exurge, Domine, et judica causum meam“ (Erhebe dich, Herr, und richte meine Sache) – das stand auf der Standarte der Inquisition nach dem Originale im Escorial zu Madrid.„Unter dieser Standarte verbrannte Thomas von Torquemada, der Beichtvater der Königin Isabella, in dem kurzen Zeitraume von 14 Jahren über 10.000 Personen und verurteilte 8.000 zur Folter…“ – Was nichts anderes beweist, als das der menschliche Geist vom Wahnsinn besessen war und heute, vielleicht mehr als damals, wieder IST – und dies die „Massen“ nur immer aus der Perspektive von einigen Jahren/ Jahrzehnten/ Jahrhunderten der sog. zivilisatorischen Entwicklung staunend erkennen (DÜRFEN). Von den IrrsinnsKriegen und vom laufenden WK 3 mal ganz abgesehen. Wir leben in einer vielfachen großen Illusion – MahaMaya – und NUR der GEIST hilft da raus, raus in die grenzen- und zeitlose WIRKLICHKEIT. (Aber nur dem, der das auch WILL);

    „Hat Big Pharma die evidenzbasierte Medizin an sich gerissen?“
    https://uncutnews.ch/hat-big-pharma-die-evidenzbasierte-medizin-an-sich-gerissen/
    „Der Kardiologe Dr. Aseem Malhotra zeigt auf, dass Big Pharma eine Pandemie von falsch informierten Ärzten geschaffen hat, die unwissentlich Patienten geschädigt und falsch informiert haben…Malhotra zitierte den verstorbenen Stephen Hawking, der sagte: „Der größte Feind des Wissens ist nicht die Unwissenheit, sondern die Illusion des Wissens. „Was die Gesundheitsversorgung betrifft, so wurde die evidenzbasierte Medizin von Big Pharma gekapert; sie ist jetzt eine Illusion. Es besteht auch die Illusion, dass wir an der Spitze der Medizin stehen, mit angesehenen Organisationen an der Spitze, während in Wirklichkeit mehrere Gesundheitskrisen auf uns zukommen.“

  28. @pol-Emik-Wurst, Hans
    (…)
    Das ist m. E. auch das schon vor langem inszenierte und immer schneller vorangetriebene Ziel der m. E. SAT-AN-ischen Seite, die Menschen von sich selbst, ihrer Seele und damit von ihrer eigenen Wahr-nehmung (etwas für wahr nehmen, empfinden) zu trennen – das bedeutet m. E. in erster Linie die Aussage von Schw.b und Har.ri und Konsorten zur „Abschaffung der Seele“.

    Niemand kann seine Wahr-nehmungen beweisen – niemand kann z. B. sein eigenes sog. Nahtoderlebnis was nach meiner eigenen Erfahrung ein Todeserlebnis ist beweisen. Doch wer ein solches Erlebnis hatte, dessen Zweifel sind von jetzt auf gleich weg – er/sie WEISS dann einfach und niemand kann ihm/ihr nochmal was anderes erzählen und keine Aussagen von sog. Schulmedizinern/-medizinerinnen über illusionsauslösende Endorphine z. B. kann sie nochmal von diesem WISSEN durch eigenes Erleben abbringen.

    Das ganze ALL-EINE – wie ich es nenne – ist in seinem Urzustand nichts als geist-seele-durchdrungene Energie und das Leben in dieser Urenergie sind eben Geist und Seele und alle sog. Mater-ie ist nichts als durch das Empfinden der Seele und durch den Geist in die vorgestellte und dann ver-dichtete Form gebrachte Urenergie des ALL-EINEN in ihren unterschiedlichen Ver-dichtungszuständen, zu denen der Geist sie in ihren verschiedenen Dimensionen/Welten jeweils ver-dichtet hat – und so finden sich diese unterschiedlichen Ver-dichtungen auch im tierischen wie menschlichen wie auch pflanzlichen Körper, die in ihren feinstofflichen bis rein energetischen Abstufungen dann beim Sterben den sog. feststofflichen Körper verlassen, der dann je nachdem tausende von Jahren braucht, bis auch er wieder in seinen reinen Energiezustand zurückgekehrt ist, sofern er nicht aus irgendwelchen Gründen konserviert wurde – aber vermutlich wird er auch jede Konservierung irgendwann hinter sich lassen. – Alles kehrt zu seinem Urzustand, das es in Wahrheit ausschließlich ist, zurück.

    Das ist meine Erkenntnis aufgrund der Kombination von Informationen, die zu mir fanden auf meinem Weg meiner Wahrheitssuche, meinen eigenen Wahr-nehmungen gefühlter wie medialer Art und meinem eigenen plausiblem komplexen Denkvermögen.

    Kann ich das alles beweisen? Nein – das kann niemand beweisen, was gefühlt wie medial/geistig von einem Wesen wahr-genommen wird – es kann nur in einen logischen Konsens gebracht und als wahrscheinliche und/oder naheliegende Theorie dann dargelegt und vermittelt werden – ob das dann als Wissen-schaft bezeichnet wird oder nicht.

    Auch bin ich überzeugt, dass, wer als Geist-Seele-Wesen die Veranlagung zu dieser Sensibilität wie zur medialen Wahr-nehmung hat, bereits eine sog. alte Seele ist, die durch Erkenntnis nach Hause strebt und daher mit entsprechenden Veranlagungen inkarniert ist. Eine solche Seele kann vielleicht ihre Veranlagungen etwas ausbilden, aber grundsätzlich bringt sie sie mit und entweder sie hat sie oder sie hat sie nicht.

    Wer sie nicht hat, der kann trainieren und üben wie er/sie will – es ist einfach dann seine meist junge Seele noch nicht bereit zu diesen Wahr-nehmungen, dieser Erkenntnis – sie könnte sie, käme sie zu ihm/ihr, auch garnicht fassen und wenn man solche Seelen zu der selbst erlangten Erkenntnis zu drängen, wird man auf völliges Unverständnis bis hin zur massiven Abwehr stoßen – sie wenden sich einfach von einem ab.

    „Wer suchet der findet – wer anklopfet, dem wird aufgetan“ – alles kommt zur rechten Zeit zu der Seele, dem Geist, der/die in sich, in seinem Herzen den Drang zur Erkenntnissuche fühlt und nichts und niemand kann ihn/sie dann davon abbringen und er/sie bekommt seine/ihre Antworten auf allen nur erdenklichen und für ihn/sie geeigneten Wegen.

    Das ist meine Erfahrung, meine Erkenntnis.

    Meines Erachtens.

  29. @pol. Emik-Wurst, Hans

    Ergänzung: DAS ist m. E. auch die wahre Bedeutung des Gedichtes von Schiller:

    Meines Erachtens.

  30. @romanfidel

    Die EINE bin ich und wieso soll da ein Witz sein? – „Meines Erachtens“ schreibe ich unter meine Ansichten und Erkenntnisse, weil es eben MEINE Ansichten und Erkenntnisse sind, die ich darlege und sozusagen „anbiete“ denen, die MEINE Erkenntisse für sich selbst überdenken möchten !!! und das FREIWILLIG, die aber niemand lesen oder gar annehmen muss. Ist jemand anderer Ansicht, zu anderen Erkenntnissen gekommen, so ist das halt so und ist ebenfalls dann „seines/ihres Erachtens.“

    Nicht mehr und nicht weniger besagt das „Meines Erachtens“ unter meinen Kommentaren. 🙂

    Meines Erachtens.

  31. @Evamaria

    „George Orwell hat übrigens gesagt: Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.“

    Das erleben wir gerade in dieser m. E. mit rasantem Tempo errichteten orwellschen „Schönen neuen Welt“, die bitte alle guten Mächte und Kräfte des ALL-EINEN noch verhindern und beenden mögen für immer und alle Zeit und Ewigkeit nebst den Mächten und Kräften, die dabei sind, sie zu errichten in rasantem Tempo.

    Meines Erachtens.

  32. @vier
    Der menschliche Geist, der seinen Ursprung im Geist Gottes hat, im sogenannten Heiligen Geist, und aus diesem heraus entstanden ist, kann nicht „vom Wahnsinn besessen sein“, wie Sie schreiben. Das ist völlig unmöglich, denn der Geist steht über (!) allem Nicht-Geistigen, also sowohl über dem Seelischen als auch über dem Körperlich-Materiellen, zu dem auch der an Raum und Zeit gebundene Verstand gehört. Der Geist ist das Zentrum, der innerste Wesenskern des Menschen, und seine ausstrahlende Kraft durchdringt und formt den feinstofflichen Seelenkörper ebenso wie den grobstofflichen Erdenkörper des Menschen. Dieser Geist kann nicht zerstört werden, denn er trägt den Willen Gottes in sich. Er kann lediglich blockiert werden. Vom niedereren Willen des an Raum und Zeit gebundenen Verstandes, der sich gegen den Willen Gottes aufzulehnen vermag, kann er in seiner Ausstrahlung blockiert werden. Aber auch das nur bis zu einem gewissen Grad.

    Letztendlich wird der Geistige Wille des Menschen, der eins ist mit dem Göttlichen Willen, im Kampf gegen den Willen des Verstandes immer der Sieger sein, denn der Geist des Menschen ist – im Gegensatz zum Verstand (der tatsächlich dem Wahnsinn verfallen kann) – unsterblich. Das ist das Wunderbare am Geist, jedenfalls für diejenigen, die ihn bejahen, aber natürlich auch das Schrecklichste und Entsetzlichste für diejenigen, die ihn verneinen. Denn wenn der Wille des Geistes vom Willen des Verstandes blockiert und auf diese Weise daran gehindert wird, Seele und Körper zu durchdringen und zu beherrschen, damit der Mensch sich zu einem sich-selbst-bewussten Geistwesen entwickeln kann, dann hat der Geist als „ewiger Sieger“ nur zwei Möglichkeiten: entweder er quält den „Verlierer“, also den Menschen, der sich dem Willen des Verstandes unterworfen hat, so lange, bis er aufwacht, zur Einsicht kommt und Reue zeigt, damit ihm vergeben und er gerettet werden kann, oder, wenn das nicht funktioniert, dann besteht der „Sieg“ des Geistes darin, dass er sich von dem ihm widerstrebenden, aber noch an ihm haftenden Seelischen und Körperlichen trennt, indem der Mensch am „Jüngsten Tag“ in ein Schwarzes Loch gezogen wird, wo er alles bereits gewonnene Bewusstsein verliert und sich wieder in geistigen Ursamen verwandelt, um so seinen Weg von vorne beginnen zu können.
    Um den Menschen dieses Szenario so weit wie möglich zu ersparen, hat Gott Seine Strahlkraft im letzten Jahrhundert, vor allem in den letzten Jahrzehnten, immer weiter verstärkt, so dass jeder Mensch noch die Möglichkeit hat, sich zu retten bzw. sich vom CHRISTUS-GOTTES-GEIST retten zu lassen.

    Ich kann Ihnen also nur zustimmen, wenn Sie schreiben: „Wir leben in einer vielfachen großen Illusion – MahaMaya – und NUR der GEIST hilft da raus, raus in die grenzen- und zeitlose WIRKLICHKEIT. (Aber nur dem, der das auch WILL)“

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