Ex-Botschafter: Assange wird zu Tode gefoltert

„Jedes Mal, wenn wir Zeuge einer Ungerechtigkeit werden und nicht handeln, üben wir unseren Charakter in Passivität gegenüber diesem Geschehen und verlieren dadurch schließlich alle Fähigkeit, uns und diejenigen, die wir lieben, zu verteidigen.“                        Julian Assange

Von der Weltpresse und den „liberalen“ Politikern weitgehend im Stich gelassen, muss Julian Assange in seiner Londoner Haft nicht nur – vergeblich – um selbstverständliche rechtsstaatliche Rechte, sondern offenbar auch um sein Leben kämpfen. Der ehemalige britische Botschafter und jetzige Menschenrechtsaktivist Craig Murray (61 J.) hat Julian Assanges gerichtliche Anhörung am 21.10.2019 persönlich miterlebt und beschreibt in einem aufrüttelnden Bericht seine Empörung über den britischen Rechtsstaat und seine Sorgen um das Leben von Julian Assange. (hl)


Assange vor Gericht

Ein Augenzeugen-Bericht von Craig Murray
Schottland,
22. Oktober 20191

Craig Murray
Craig Murray
Quelle: craigmurray.org.uk

Ich war zutiefst erschüttert, als ich gestern die Ereignisse im Westminster Magistrates Court miterlebte. Jeder Beschluss wurde gegen die kaum beachteten Argumente und Einwände von Assanges Verteidigungsteam durchgeboxt, von einer Richterin, die sich nicht einmal den Anschein gab zuzuhören.

Bevor ich zu dem eklatanten Mangel an fairem Verfahren komme, muss ich als erstes auf Julians Zustand hinweisen. Ich war äußerst schockiert wahrzunehmen, wie dünn mein Freund geworden ist, wieviel Haar er verloren hat und wie offenkundig vorzeitiges und stark beschleunigtes Altern bei ihm bemerkbar sind. Auffällig war auch ein Hinken, das ich bisher noch nie bei ihm beobachtet habe. Seit seiner Verhaftung hat er über 15 kg an Körpergewicht verloren.

Sein physischer Anblick war jedoch nicht so schockierend wie sein geistiger Verfall. Als er gebeten wurde, seinen Namen und sein Geburtsdatum zu nennen, kämpfte er sichtlich mehrere Sekunden lang darum sich beides ins Gedächtnis zu rufen. Auf den wichtigen Inhalt seiner Aussage am Ende des Verfahrens werde ich später zurückkommen, aber wieviel Schwierigkeiten es ihm bereitete, diese zu machen, war offensichtlich; es war ein richtiger Kampf für ihn, die Worte zu artikulieren und sich auf seinen Gedankengang zu konzentrieren.

Bis gestern war ich immer etwas skeptisch gewesen jenen gegenüber, die behaupteten, dass Julians Behandlung als Folter betrachtet werden müsse – sogar Nils Melzer2, dem UN-Sonderberichterstatter über Folter gegenüber; ebenso skeptisch war ich jenen gegenüber, die nahelegten, er sei möglicherweise beeinträchtigenden medikamentösen Behandlungen ausgesetzt. Da ich jedoch in Usbekistan den Prozessen von mehreren Opfern extremer Folter beigewohnt habe und auch mit Überlebenden aus Sierra Leone und andern Ländern gearbeitet habe, kann ich sagen, dass ich aufgrund des gestrigen Erlebnisses meine Ansicht gänzlich geändert habe und feststellen musste, dass Julian genau die Symptome eines Folteropfers zeigte, das mit blinzelnden Augen ans Licht geführt wird – besonders auch in Bezug auf seine Desorientierung, Verwirrung und den echten Kampf, seinen freien Willen durch den Nebel erfahrener Machtlosigkeit hindurch zu behaupten.

Noch skeptischer war ich jenen gegenüber gewesen, die – wie ein führendes Mitglied seines Rechtsteams es mir gegenüber am Sonntagabend tat –, behaupteten, in Sorge zu sein, ob Julian das Ende des Auslieferungsverfahrens überleben werde. Jetzt glaube ich es nicht nur, sondern der Gedanke verfolgt mich. Jeder in diesem Gerichtssaal gestern sah, dass einer der größten Journalisten und wichtigsten Dissidenten unserer Zeit vor unseren Augen vom Staat zu Tode gefoltert wird. Es war unerträglich, meinen Freund, den redegewandtesten Menschen und schnellsten Denker, den ich je gekannt habe, in ein schlurfendes, inkohärentes Wrack verwandelt zu sehen. Die Vertreter des Staates, besonders die gefühllose Richterin, Vanessa Baraitser, waren jedoch nicht nur bereit, sondern begierig, an dieser Hetzjagd teilzunehmen. In der Tat sagte sie ihm, falls er unfähig sei, dem Verfahren zu folgen, dann wäre es Sache seiner Anwälte, ihm später zu erklären, was geschehen ist.
Die Frage, wie es dazu gekommen ist, dass ein Mann, bei dem geradezu aus der Anklage gegen ihn hervorgeht, dass er hochintelligent und fachkundig ist, vom Staat zu einer Person reduziert worden ist, die unfähig ist, dem Gerichtsverfahren zu folgen, scherte sie keinen Deut.

Die Anklage gegen Julian ist sehr spezifisch: sich mit Chelsea Manning verschworen zu haben, die Kriegsprotokolle des Irak-Kriegs und Afghanistan-Kriegs, sowie die Telegramme des amerikanischen Außenministeriums an die Öffentlichkeit gebracht zu haben. Die Anklagen haben nichts mit Schweden, nichts mit Sex und nichts mit den USA-Wahlen 2016 zu tun; eine einfache Klarstellung, welche die Mainstream-Medien scheinbar nicht in der Lage sind zu begreifen.

Der Zweck der gestrigen Anhörung war Case Management, ihr einziges Ziel, den Zeitplan für das Auslieferungsverfahren festzulegen. Die zur Debatte stehenden Kernpunkte waren die Bitte von Julians Verteidigern um mehr Zeit zur Vorbereitung ihres Beweismaterials, sowie deren Argumentation, dass in dem Auslieferungsabkommen politische Delikte ausdrücklich ausgeklammert sind. Wie sie vorbrachten, sollte deshalb eine Voruntersuchung stattfinden, um festzustellen, ob das Auslieferungsabkommen hier überhaupt Geltung hat.

Die von Assanges Verteidigungsteam vorgebrachten Gründe, warum mehr Zeit zur Vorbereitung nötig sei, waren sowohl triftig als auch überraschend. Sie hatten nur sehr begrenzten Zugang zu ihrem Klienten im Gefängnis, und man hatte ihnen erst vor einer Woche erlaubt, ihm die seinen Fall betreffenden Dokumente auszuhändigen. Zudem war ihm auch erst jetzt begrenzter Zugang zu einem Computer gewährt worden, und all seine einschlägigen Dokumente und Materialien waren von der US-Regierung aus der Botschaft Ecuadors beschlagnahmt worden; er hatte keinen Zugang zu seinen eigenen Unterlagen, um sich auf seine Verteidigung vorzubereiten.

Außerdem brachte die Verteidigung vor, dass sie in Zusammenhang mit einem sehr wichtigen und relevanten Gerichtsfall in Madrid 3, der wesentliche Beweise liefern würde, mit den spanischen Gerichten in Verbindung ständen. Dieser Fall zeige, dass die CIA – durch eine spanische Firma, UC Global, die von der ecuadorianischen Botschaft selbst ursprünglich zu seinem Schutze angestellt worden war – direkte Anordnungen gegeben hat, Julian in der Botschaft auszuspionieren. Entscheidend dabei sei, dass auch privilegierte Gespräche zwischen Assange und seinen Anwälten bezüglich seiner Verteidigung gegen dieses (von den USA seit 2010 bestehende) Auslieferungsbegehren, abgehört wurden. In jedem normalen Prozess würde allein schon diese Tatsache genügen, um das Auslieferungsverfahren abzuweisen. Zufällig erfuhr ich am Sonntag, dass das dem Gericht vorgelegte spanische Material, das von der CIA in Auftrag gegeben worden war, insbesondere auch die hochauflösende Videoerfassung eines Gesprächs zwischen Julian und mir über verschiedene Angelegenheiten beinhaltet.

Das Beweismaterial vor dem spanischen Gericht umfasste auch ein Komplott der CIA, Assange zu entführen, was ein Licht wirft auf die Einstellung der US-Behörden zum Recht in seinem Fall, sowie auch die Behandlung, die er in den Vereinigten Staaten zu erwarten hätte. Julians Team erklärte, dass das spanische Gerichtsverfahren gegenwärtig stattfinde und dass das daraus resultierende Beweismaterial außerordentlich wichtig sei; möglicherweise wäre aber dieses Verfahren noch nicht beendet, und daher das Beweismaterial noch nicht endgültig validiert und stände dadurch bei dem jetzt vorgeschlagenen Zeitplan für die Auslieferungsanhörung von Assange möglicherweise nicht rechtzeitig zur Verfügung.

Für die Staatsanwaltschaft erklärte James Lewis QC, dass die Regierung jegliche Gewährung eines Aufschubs zwecks Vorbereitung der Verteidigung streng ablehne, ebenso auch eine gesonderte Erwägung der Frage, ob die Anklage ein vom Auslieferungsabkommen ausgenommenes politisches Delikt sei. Baraitser nahm diese Gedanken von Lewis auf und stellte kategorisch fest, dass der Termin für die Auslieferungsverhandlung, nämlich der 25. Februar, nicht geändert werden könne. Sie sei jedoch offen für Änderungen der Termine für die Einreichung von Beweismitteln und Rückmeldungen vor dem oben genannten Datum; dann forderte sie eine zehnminütige Unterbrechung, damit Staatsanwaltschaft und Verteidigung sich diesbezüglich einigen könnten.

Was sich dann ereignete, war sehr aufschlussreich. Es waren fünf Vertreter der US-Regierung anwesend (anfangs drei, später kamen zwei weitere während der Anhörung dazu), die an Pulten hinter den Anwälten im Gerichtssaal saßen. Die Staatsanwälte steckten sofort die Köpfe mit den US-Vertretern zusammen und verließen dann mit diesen den Gerichtssaal, um ihre Antwort bezüglich der Termine abzuklären.

Nach der Unterbrechung erklärte das Verteidigungsteam, seiner fachlichen Beurteilung nach sei eine angemessene Vorbereitung nicht möglich, wenn für die Anhörung auf dem Februartermin bestanden werde; aber im Rahmen von Baraitsers Anweisung umriss das Verteidigungsteam dennoch einen vorgeschlagenen Zeitplan für die Einreichung der Beweismittel. Um hierauf zu antworten, eilte der „Junior Counsel“ von Lewis in den hinteren Teil des Gerichtssaals, um nochmals mit den Amerikanern zu beraten, während Lewis der Richterin tatsächlich sagte, „er erhalte seine Instruktionen von denen da hinten“. Es ist wichtig zur Kenntnis zu nehmen, dass es sich hierbei nicht um die Generalstaatsanwaltschaft des Vereinigten Königreichs handelt, die konsultiert wurde, sondern um die Botschaft der USA. Lewis erhielt seine amerikanischen Instruktionen und war einverstanden, dass die Verteidigung zwei Monate zur Vorbereitung ihres Beweismaterials haben könne (letztere hatte gesagt, dass sie ein absolutes Minimum von drei Monaten benötige), aber der Februartermin der Anhörung dürfe nicht verschoben werden. Baraitser fällte eine Entscheidung, die mit allem, was Lewis gesagt hatte, konform ging.

Zu diesem Zeitpunkt war es unklar, warum wir diese Farce durchmachten. Die US-Regierung diktierte Lewis ihre Instruktionen und dieser leitete dieselben an Baraitser weiter, die sie ihrerseits als ihren Rechtsspruch äußerte. Genauso gut hätte die Scharade abgebrochen werden können und die US-Regierung hätte einfach auf dem Richterstuhl sitzen und den ganzen Prozess kontrollieren können. Keiner konnte hier anwesend sein und glauben, er wohne in irgendeiner Weise einem echten Rechtsverfahren bei oder dass Baraitser auch nur einen Augenblick lang die Argumente der Verteidigung berücksichtige. Bei den wenigen Gelegenheiten, dass sie in die Richtung der Verteidigung blickte, zeigte ihr Gesichtsausdruck entweder Verachtung, Langeweile oder Sarkasmus. Wenn sie Lewis ansah, war sie aufmerksam, offen und warm.

Es ist offensichtlich, dass die Auslieferung gemäß eines von Washington diktierten Zeitplans durchgepeitscht wird. Was ist an dem Februardatum für die USA so wichtig, wenn nicht der Wunsch, dem spanischen Gericht zuvorzukommen, ehe es die Beweismittel über die CIA-Aktivitäten liefern kann, und damit die Verteidigung zu sabotieren? Jede Idee ist mir willkommen.

Die Bitte der Verteidigung um eine gesonderte vorherige Anhörung zur Abklärung, ob das Auslieferungsabkommen überhaupt in diesem Fall Geltung hat, lehnte Baraitser ab, ohne irgendwelche Gründe anzuführen (vermutlich hatte sie nicht mehr in Erinnerung, worauf genau sie – Lewis’s Instruktionen zufolge – eingehen dürfe). Hier ist nun der volle Paragraph 4 des Auslieferungsabkommens 2007 zwischen Großbritannien und den USA 4:

PARAGRAPH 4
Politische und Militärische Straftaten

  1. Die Auslieferung wird nicht gewährt, wenn es sich bei der Straftat, für die die Auslieferung beantragt wird, um eine politische Straftat handelt.
  2. Im Sinne dieses Vertrags gelten die folgenden Straftaten nicht als politische Straftaten:
    a) eine Straftat, für die beide Parteien aufgrund eines multilateralen internationalen Übereinkommens verpflichtet sind, die gesuchte Person auszuliefern oder den Fall ihren zuständigen Behörden zur Entscheidung über die Strafverfolgung vorzulegen;
    b) Mord oder sonstige Gewalttat gegen die Person eines Staatsoberhauptes einer der Vertragsparteien oder eines Familienangehörigen des Staatsoberhauptes;
    c) Mord, Totschlag, böswillige Verwundung oder schwere Körperverletzung;
    d) Eine Straftat, die Entführung, Verschleppung oder jede Form der rechtswidrigen Inhaftierung, einschließlich der Geiselnahme, beinhaltet;
    e) Das Aufstellen oder Verwenden oder die Androhung des Aufstellens oder der Verwendung von Spreng-, Brand- oder Zerstörungsmitteln oder Feuerwaffen, die lebensgefährlich sind, schwere Körperverletzungen verursachen oder erhebliche Sachschäden verursachen können;
    f) Besitz eines Sprengstoffs, Brand- oder Zerstörungsmittels, das das Leben gefährden, schwere Körperverletzungen oder erheblichen Sachschaden verursachen kann;
    g) Ein Versuch oder eine Verschwörung, eine der oben genannten Straftaten zu begehen, sich an der Begehung, Beihilfe oder Begünstigung zu beteiligen, die Begehung zu b raten oder zu beschaffen oder vor oder nach der Tat ein Mittäter zu sein.
  3. Abweichend von Paragraph 2 wird eine Auslieferung nicht gewährt, wenn die zuständige Behörde des ersuchten Staates feststellt, dass das Ersuchen politisch motiviert war. In den Vereinigten Staaten ist die Exekutive die zuständige Behörde im Sinne dieses Paragraphen.
  4. Die zuständige Behörde des ersuchten Staates kann die Auslieferung von Straftaten nach dem Militärrecht verweigern, die keine Straftaten nach dem ordentlichen Strafrecht sind. In den Vereinigten Staaten ist die Exekutive die zuständige Behörde im Sinne dieses Paragraphen.

Von außen betrachtet ist die Anklage gegen Assange per se die genaue Definition eines politischen Vergehens – ist sie es nicht, was ist dann ein politisches Vergehen? Keine der aufgeführten Ausnahmeregelungen treffen in diesem Fall zu. Es gibt also allen Grund dafür zu prüfen, ob ein Auslieferungsverfahren für diese Anklage überhaupt in Frage kommt, und zwar vor dem langen und sehr kostspieligen Prozess der Prüfung sämtlicher Beweise, die im Falle eines Auslieferungsverfahrens stattfinden müsste. Aber Baraitser wies das Argument ohne weiteres zurück.

Um niemanden im Zweifel zu lassen, was hier vor sich ging: Lewis stand dann auf und empfahl, dass der Verteidigung nicht erlaubt werden solle, mit einer Menge Argumente die Zeit des Gerichtshofes zu verschwenden. Alle Argumente für die inhaltliche Anhörung sollen im Voraus schriftlich unterbreitet und eine „Guillotine-Klausel angewendet werden“ (seine genauen Worte) für Argumente und Zeugen vor Gericht, von vielleicht fünf Stunden für die Verteidigung. Letztere hatte darauf hingewiesen, dass sie mehr als die geplanten fünf Tage benötigen würde, um ihren Fall darzulegen. Lewis entgegnete, die ganze Anhörung sollte in zwei Tagen abgewickelt sein. Baraitser sagte, dass dies verfahrensrechtlich nicht der richtige Zeitpunkt sei dies festzulegen, dass sie es aber berücksichtigen werde, sobald sie die Beweispakete erhalten habe.
(Spoiler: Baraitser wird tun, wie von Lewis angewiesen, und die inhaltliche Anhörung kürzen.)

Baraitser setzte dann allem noch die Krone auf, indem sie verkündete, dass die Anhörung im Februar nicht in dem vergleichsweise offenen und zugänglichen Westminster Magistrates Court (wo wir uns befanden), abgehalten werde, sondern im Belmarsh Magistrates Court, der düsteren Hochsicherheitseinrichtung, die für die vorbereitende juristische Sachbearbeitung bei Terroristen benutzt wird und die dem Hochsicherheitsgefängnis, in dem Assange verwahrt wird, angeschlossen ist. Sogar im größten Gerichtssaal in Belmarsh gibt es nur sechs Plätze für die Öffentlichkeit; die offensichtliche Absicht ist, öffentlicher Prüfung zu entgehen und sicherzustellen, dass Baraitser nicht durch einen wahrhaftigen Bericht über ihr Verfahren, (wie etwa den vorliegenden) öffentlich exponiert wird. Wahrscheinlich werde ich somit der inhaltlichen Anhörung in Belmarsh nicht beiwohnen können.

Eindeutig waren die Behörden angesichts Hunderter aufrichtiger Menschen irritiert, die gekommen waren, um Julian zu unterstützen. Sie hoffen, dass weit weniger zu dem viel schlechter zugänglichen Belmarsh gelangen werden. Ich bin mir ziemlich sicher (und rufe in Erinnerung, dass ich eine lange diplomatische Karriere hinter mir habe), dass die beiden zusätzlichen amerikanischen Regierungsbeamten, die etwa in der Hälfte der Verhandlungen auftauchten, bewaffnetes Sicherheitspersonal waren, das angesichts der beunruhigenden Anzahl Protestierender rund um eine Anhörung herbeigerufen wurde, der ranghohe US-Beamte beiwohnten. Die Verschiebung nach Belmarsh könnte auf amerikanischer Veranlassung beruhen.

Assanges Verteidigungsteam erhob heftigen Widerspruch gegen die Verschiebung nach Belmarsh, besonders aufgrund der Tatsache, dass es dort keine Besprechungsräume gibt, wo es sich mit seinem Klienten beraten könne; und dass es ohnehin schon nur sehr unzulänglichen Zugang zu ihm im Gefängnis habe. Baraitser lehnte ihren Einwand mit einem betont spöttischen Lächeln kategorisch ab.

Zum Schluss wandte sich Baraitser an Julian, befahl ihm aufzustehen und fragte ihn, ob er die Verhandlungen verstanden habe. Er verneinte dies, sagte, dass er nicht klar denken könne und mutete in jeder Hinsicht desorientiert an. Dann schien er eine innere Stärke zu gewinnen, richtete sich ein wenig auf und sagte:
„Ich verstehe nicht, wie dieser Prozess gerecht sein soll. Diese Supermacht hatte 10 Jahre, um diesen Fall vorzubereiten und ich habe nicht einmal Zugang zu meinen eigenen Notizen. Es ist sehr schwierig überhaupt irgendetwas zu tun, dort wo ich bin. Diese Leute haben unbegrenzte Ressourcen.“

Dann schien die Anstrengung zu groß zu werden, seine Stimme sank und er wurde zunehmend verwirrt und sprach zusammenhanglos. Er sprach davon, dass Whistleblower und Publizisten zu Volksfeinden deklariert werden; dann sprach er davon, dass die DNA seiner Kinder gestohlen wird und er während der Zusammenkünfte mit seinem Psychologen ausspioniert werde. Ich sage in keiner Weise, dass sich Julian in diesen Punkten irre, aber er konnte sie weder ordentlich formulieren noch artikulieren. Er war offensichtlich nicht er selbst, sondern sehr krank, und das mitanzusehen war einfach entsetzlich schmerzlich. Baraitser zeigte weder Mitgefühl noch die geringste Sorge. Sie bemerkte schroff, dass, falls er es selbst nicht verstehen könne, seine Anwälte ihm erklären sollten, was vorgefallen sei, und rauschte aus dem Gerichtssaal.

Das ganze Erlebnis war ungeheuer erschütternd. Es war nur allzu klar, dass hier kein ernsthafter Ablauf rechtlicher Erwägungen stattfand. Was uns geboten wurde, war eine nackte Demonstration der Macht des Staates und eine unverhüllte Bevormundung des Verfahrens durch die Amerikaner. Julian befand sich in einem separaten Abteil hinter kugelsicherem Glas, und ich und die ungefähr dreißig anderen Mitglieder der Öffentlichkeit, die sich hereingezwängt hatten, waren in einem anderen Abteil ebenfalls hinter kugelsicherem Glas. Ich weiß nicht, ob Julian mich oder seine anderen Freunde im Gerichtssaal sehen konnte, oder ob er fähig war, jemanden zu erkennen. Er gab kein diesbezügliches Zeichen.

In Belmarsh wird er 23 Stunden am Tag in völliger Isolation gehalten. Es werden ihm 45 Minuten Bewegung gestattet. Wenn er an einen andern Ort geleitet werden muss, werden die Korridore geräumt, bevor er diese entlang geht, und alle Zelltüren geschlossen, um sicherzustellen, dass er keinen Kontakt mit irgendeinem anderen Gefangenen hat, abgesehen von der kurzen und streng überwachten Zeit körperlicher Aktivität. Es gibt keine mögliche Begründung, dieses unmenschliche, bei bedeutenden Terroristen angewandte System über einen Verleger zu verhängen, der sich in Untersuchungshaft befindet.

Seit Jahren katalogisiere und protestiere ich gegen die zunehmend autoritäre Macht des britischen Staates; dass aber der gröbste Machtmissbrauch so offen und unverhüllt sein könnte, ist noch immer ein Schock. Die Dämonisierungskampagne und Entmenschlichung, der Julian ausgesetzt ist, und die auf einer Regierungs- und Medienlüge nach der anderen basiert, haben zu einer Situation geführt, wo er in aller Öffentlichkeit langsam umgebracht und dafür angeklagt werden kann, die Wahrheit über Regierungsverbrechen enthüllt zu haben; und von der „liberalen“ Gesellschaft erhält er keinen Beistand.

Sollte Julian nicht bald freigelassen werden, dann wird er vernichtet sein. Kann der Staat dies tun – wer ist dann der Nächste?

__________________________
1   Übersetzung: Sigrun Oparah, übernommen mit freundlicher Genehmigung von https://kernpunkte.com/
2   Vgl. UN-Völkerrechtler prangert …
3   https://elpais.com/elpais/2019/10/09/inenglish/1570606428_107946.html
4   https://assets.publishing.service.gov.uk/government/uploads/system/uploads/attachment_data/file/243246/7146.pdf


Liebe Leser, es ist sehr wünschenswert, diesen Bericht Craig Murrays so weit wie möglich zu verbreiten.

 

 

 

30 Kommentare zu „Ex-Botschafter: Assange wird zu Tode gefoltert“

  1. „In Belmarsh wird er 23 Stunden am Tag in völliger Isolation gehalten. Es werden ihm 45 Minuten Bewegung gestattet. “

    Soviel zum sogenannten Rechtsstaat, denn diese Praxis wird nicht nur im Mutterland der Demokratie, sondern in fast allen anderen „demokratischen Rechtsstaaten“ mit Nuancierungen durchgeführt. Der immer wieder laut beschworene Humanismus ist ein Papiertiger. In diesem Sinne ist Assange ein prominentes Beispiel für die evolutorische Entwicklung von vorgetäuschten Demokratien, in deren Namen genauso viele Tote zu beklagen sind wie in totalitären Regimen, bis sie an ihren eigenen Widersprüchen scheitern. Dieser Countdown läuft gerade.

    Und da wir Menschen ganz offensichtlich nicht hinzulernen, werden wir wieder von vorn beginnen und nur die Farbe der Standarte wechseln. Mein Mitgefühl hat er, wenngleich seine narzisstischen Neigung nicht ganz schuldlos an seiner jetzigen Situation zu sein scheint. Er hätte zeitig ein sicheres Land aufsuchen können. Möglichkeiten gab es.

  2. Danke Herbert Ludwig.
    Diese Veröffentlichung ist bestimmt eine der Wichtigsten überhaupt.
    Ich werde diesen Bericht in meinen Weblog aufnehmen und verlinken.
    Die bürgerliche Aufklärung endet mit Auschwitz. Die historische Errungenschaft der bürgerlichen Aufklärung aber, der bürgerliche Staat, hat Auschwitz überlebt. Solange es Menschen gibt wie den ehemaligen britischen Botschafter Craig Murray wird der Kampf und das Ende dieser bürgerlichen Staaten und die Schaffung einer Gesellschaft „Zum ewigen Frieden“ (Kant) nicht enden.
    dasendederrevolutionen.de

  3. Schade, dass Dein Kommentar, der ansonsten einen sympathischen und richtigen Blick auf diese Vorgänge wirft, durch Deine Unterstellung -narzistischer Neigungen- einer Mitschuld dann doch sehr verwerflich wird.

  4. Hallo Michael,

    wenn Sie sich mit dem Phänomen Assange beschäftigen wollen kommen Sie nicht umhin, sich auch mit der anderen Seite seiner Persönlichkeit zu beschäftigen. Mir ist dabei sehr bewusst, dass der Begriff „Narzissmus“ dabei schnell als Schlagwort, als Totschlagargument missbraucht wird. Nur weil die falschen Leute diesen Begriff derart verwenden, muss er aber nicht zwingend falsch sein. Deshalb habe ich auch die Möglichkeitsform, das Konjunktiv gewählt, was Ihnen hoffentlich nicht entgangen ist.

    Anhaltspunkte dafür gibt es reichlich, wenn man die Brille abnimmt und ergebnisoffen hinsieht.
    Es geht dabei nicht um einzelne Beobachtungen seiner Karriere, sondern um die Summe der Zeichen, die zumindest ein übersteigertes Selbstbild vermuten lassen. Ob nun der Dauerkrach um seine Führungsposition bei wikileaks mit den frühen Gründern (z.B. Domscheidt-Berg) oder die vielen medialen Auftritte z.B. als „Easy Rider“, später der Gag mit Pamela Andersen oder seine vor Übertreibungen strotzende beschriebene Jugendzeit, in der er als“Huckleberry Fin“ Abenteuer ohne Ende als australischer Nomade und Hippie erlebt haben will. Nur angebliche glaubwürdige Mitstreiter haben sich bis heute nicht geäußert. Auch das angeblich in die Luft geflogene Haus der Mutter, in dem er gelebt haben will, kann keiner bestätigen. Gesichert ist, im Gegensatz zur Kindheit und Jugend, dass er Physik studiert hat und ganz normal verheiratet war, um danach Jahre um das Sorgerecht seines Kindes zu kämpfen.

    Noch ein Hinweis auf die bisherigen Veröffentlichungen, den angeblichen Verrat von Wikileaks. Welche dieser Veröffentlichungen hatten tatsächlich den Charakter diese Welt auf Trab zu bringen? Die langweiligen Diplomaten-Depeschen? Das Hubschrauber-Video nach Arnis Art? Oder vielleicht die Abhörgeschichte der Amerikaner in Europa, die seit Echolon, also Jahrzehnte vorher bekannt und gesetzlich offen legitimiert war, vorausgesetzt man war politisch interessiert? Richtig, bis auf Kleinkram keines!

    Es ändert nichts daran, dass mit der Behandlung von Assange in England nochmals unsere Demokratie-Fassade seine Fratze zeigt. Das war aber kaum sein Ziel. Seine persönlichen Ziele sind bis heute unbekannt und man kann nur spekulieren, wie ich.

  5. Hallo,
    „Die bürgerliche Aufklärung endet mit Auschwitz. Die historische Errungenschaft der bürgerlichen Aufklärung aber, der bürgerliche Staat, hat Auschwitz überlebt.“

    Bitte erlaeutern Sie diese Aussage; es wuerde uns auch interessieren was dieser Artikel damit zu tun hat.
    MFG

  6. Schade Hubi, wirklich schade, daß Sie seit Jahren Ihre Intelligenz dafür mißbrauchen, besser mißbrauchen lassen – statt die beklemmende HEUCHELEI & perverse DOPPEL-MORAL des Westens, rund um die Menschenrechte zu beleuchten, die kein anderer Fall derart deutlich vor Augen führt, wie der absolut MENSCHEN-VERACHTENDE Umgang mit JULIAN ASSANGE, dem letzten freien Journalisten des Westens, der ähnlich wie einst Solschenytzin’s „Archipel Gulag“, den Westen ALARMIEREN & hellwach rütteln sollte – daß Sie statt dessen lieber den göttlichen & allwissenden Psychiater mimen, und mit geradezu grotesken Nebensächlichkeiten aus dem Kindergarten vom lichterloh BRENNENDEN Thema ABLENKEN, wie der faire & ausgeschlafene Kommentator @Michael Schwegler Ihnen bereits mit glasklarer Analyse bescheinigt hat . . . !

    Dem brillanten Kommentar von Herrn Schwegler zu Hubi’s Verirrung im Geiste ist – weder in seiner Würze, noch in seiner Kürze – nichts hinzuzufügen!

    Es wäre besser gewesen, Sie hätten die Worte vernommen & verarbeitet – statt sich hier öffentlich zum Verteidiger der staatlichen bitischen PERVERSIONEN im FOLTER-KNAST in Belmarsh, mitten in London, & damit mitten in Europa aufzuschwingen – DENN GENAU SO OBSZÖN KOMMT IHR KOMMENTAR BEI MIR AN.

    Auch JESUS von NAZARETH hätten Sie mit ihrer verwinkelten schwarzen Umkehr-Logik im Quadrat der Hypothenuse als Tangential-Differenz genauso als „SCHULDIG“ verdammt – weil er ja auf dem Weg zur Hinrichtung schon blutete, und damit die Straße schuldhaft beschmutzte – also auch selber SCHULD . . . ?

    Merken Sie denn nicht, daß Sie zu 100 Prozent die Gehirn-Wäsche-Propaganda der kriminellen REGIERUNGS-TÄTER verwenden & verbreiten – statt endlich zu begreifen, daß Sie selbst als intelligenter Mitläufer, also auch MITTÄTER – das ERGEBNIS der FOLTERUNGEN, als PSEUDO-URSACHE der inzwischen totalitären ZENSUR im Westen & der gewaltsamen UNTERDRÜCKUNG der Wahrheit schön reden . . . ?

  7. „Jede Idee ist mir willkommen.“

    Ich vermute, es geht um Trump. Die Dems erkennen, daß das akt. Impeachment mangels Beweise und zuviel Widersprüchlichkeit verpuffen wird und erhoffen sich vielleicht über Assange eine letzte Chance, Trump doch noch zu Fall zu bringen. Hinzu kommt die wohl zunehmend geringe Lebenserwartung von Assange.

  8. Eine Antwort auf die Frage, welche @ aphachamber an @ Michael Schwegler gestellt hat, würde auch mich interessieren.
    Wie die Briten mit den Amerikanern kooperieren, wird besonders deutlich erkennbar an der unaufrichtigen, unehrlichen – deutlicher ausgedrückt – verlogenen Art & Weise dieses „Gerichtsprozesses“, der eine Farce ist.

    Die Verbrecher werden nicht dadurch zu Richtern, dass sie sich eine Robe überwerfen und so tun, als seien sie selber die „Gerechtigkeit in Person“. Schon die Verbrechen, die Julian Assange ans Licht der Öffentlichkeit brachte, reichen aus, um Verbrecher beim wahren Namen zu nennen.
    Unabhängig davon, ob es dem „Gericht“gelingt, Julian Assange körperlich, seelisch und geistig zu zerstären, bleiben die Tatsachen, die er ans Licht der Öffentlichkeit brachte, im Bewusstsein vieler Menschen bestehen, und das wirkt weiter.

    Ob Assange selber auch Fehler begangen hat, interessiert mich wenig. Einen Mord jedenfalls hat er – soweit mir bekannt – nicht begangen. Er hat nicht aus einem Hubschrauber heraus wehrlose Zivilisten erschossen, die versuchten, ein Kind zu retten.

  9. Kann ich etwas tun? Ich kann.

    Ich habe den englischen Botschafter in Berlin angeschrieben, zudem Herrn Heiko Maas.
    Meine Appelle an die beiden Politiker sind hier zu lesen:
    http://bumibahagia.com/2019/11/09/causa-julian-assange-brief-an-den-englischen-botschafter-in-berlin/

    Ich appelliere auch an dich, Fassadenkratzerleser. Schreibe! Politiker müssen mit 1001 Schreiben bedacht werden, mit klaren, sachlichen, höflichen, appellierenden Briefen. So du einen Draht zu einem englischen Parlamentarier hast…umso besser!

    bb Freund Mkarazzipuzz hat Adressen eruiert:

    Hier zunächst die Adresse der britischen Botschaft in Berlin.
    ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
    Britischer Botschafter in der BRD
    Herr Sebastian Wood

    Wilhelmstraße 70/71
    10117 Berlin
    Deutschland
    Telefon: 0049 30 204 570

    email für nichtkonsularisches Anliegen:
    ukingermany@fco.gov.uk
    ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
    Postanschrift Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz
    11015 Berlin
    Mohrenstraße 37
    10117 Berlin
    Telefon +49 (0) 30 18 580 – 0
    Fax +49 (0) 30 18 580 – 9525
    emaill poststelle@bmjv.bund.de
    De-Mail poststelle@bmjv.de-mail.de
    ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
    Und ganz zuletzt im Verein,
    ganz klimperklein (Realsatire)
    das Bundesaußenmaasilein:

    Hausanschrift:
    Werderscher Markt 1
    10117 Berlin

    Postanschrift:
    Auswärtiges Amt
    11013 Berlin
    email: buergerservice@diplo.de
    Tel: 0049 30 1817 0 (Zentrale)

    Auf geht’s.

    Thom Ram, 09.11.07

  10. Termine,
    Du sagst es.

    Nicht nur egal ist es. Scheissegal ist es. Was hat seine Persönlichkeitsstruktur damit zu tun, dass er Verbrechen aufgedeckt und bekanntgemacht hat?
    Ich habe keine Ahnung davon, ob er narzistischer ist als du oder ich es sind, doch auch wenn er um sein Bett ein Spiegelkabinett gehabt haben und sich täglich 12 Stunden im Spiegel bewundert haben sollte…was hätte das mit seinen Taten für die Menschenfamilie zu tun?

  11. Grüße dich Thom Ram.
    Schön von dir hier zu lesen.
    Danke für die Adressen.
    Werde ich anschreiben.

    Liebe Grüße
    Palina

  12. Ist Belmarsh innerhalb oder ausserhalb der BAR organisation? An einen Staat gebunden oder nicht bwirkt eine sehr bestimmte Ausganslage. Forsche UNIDROIT.

  13. Assange ist nur gerade das bekannteste Opfer eines uralten Systems.

    Es gibt ja Sendungen über die Gefangenen in den US Gefängnissen. Ungeheuer starke Naturen, die dort der Isolationshaft unterzogen werden,
    Männer zumeist, sie kann aber auch sehr schwer den anderen Gefangenen zugemutet werden. Trotzdem erhellend, wie Einzelhaft diese psychisch starken Männer mit der Zeit zermürbt.

    Vernunft ist ihnen nicht beizubringen, vor ihnen kapitulieren, geht auch nicht……. was tun?
    Assange ist bestimmt nicht so stark wie diese Underdogs, die in den Drogenvierteln von Chicago aufwuchsen, sich immer behaupten mussten, den Kampf gewohnt sind.

    Ich denke auch, Assange ist nicht das liebe süsse Kind welches seine Verehrer von ihm zeichnen, aber ich denke auch, er wird härter behandelt wie andere weit schlimmere Verbrecher.
    Gedankenverbrechen die sich gegen die Politik richten, sind eben noch immer weit schlimmer wie reale Mordtaten. Wäre er ein Mörder, man würde sich um ihn mehr sorgen, ihm einen Psychiater zur Seite stellen, ihn beschäftigen usw. So aber zielt man darauf ab seine Psyche zu zerstören durch das arrangierte „nichts“……

    In den USA machte man solche Dinge einst mit „weissen“ Strafanstalten.
    Zellen, Gänge, Möbel, Geschirr, Kleider, alles war nur einfach weiss….. der totale Reizentzug schaffte, was Isolationshaft auch macht…… es zerstört die Psyche.

    Tja, es ist in England so, dass der Bürger keine Waffen haben darf….. in Australien darf er das nicht, in Europa soll er das auch nicht mehr……..
    Warum…..?

    Es ist eines der Anzeichen dafür, dass der Staat nach der absoluten Kontrollierbarkeit der Bürger strebt, ihnen misstraut, sich vor ihnen fürchtet. Dieser Staatsapparat weiss, dass er als Staat seine Macht missbraucht und er darum des Schutzes bedarf. Waffenverbote sind eine der Massnahmen dazu.

    Was wird dort erleben, hatte Deutschland unter dem 1000 Jährigen, Spanien unter Franco, die Russen unter den Kommunisten usw. usf. Der Rechtsstaat funktioniert nicht mehr, weil die Bürger zunehmend machtloser werden.
    Viele Bürger leben ihre Reste ihrer Demokratie auch nicht mehr, sie sind apathisch.
    In Deutschland sieht man das Resultat auch sehr gut an den Aktionen gegen die AfD.
    Assange wäre in den USA womöglich besser aufgehoben. Die Dienste in England betreiben ihre überaus schmutzigen Spiele seit eh und je, so als ob sie noch ein Empire zu verwalten hätten. Eine schmutzige Tradition, die dringendst durchleuchtet gehört.
    Aber das Volk ist schwach……..

  14. ZITAT @ Walter Roth:
    „Aber das Volk ist schwach……..“

    Hallo Herr Roth,
    stehen Sie gerade vor dem Spiegel – wenn Sie solche Sätze raushauen . . ?
    Werden SIE gefoltert?
    Ihr Kommentar reicht von Weltklasse – wie in:
    „Assange ist nur gerade das bekannteste Opfer eines uralten Systems.“
    . . . bis hin zu absolut unterirdisch – wie in:
    „Ich denke auch, Assange ist nicht das liebe süsse Kind, welches seine Verehrer von ihm zeichnen, aber ich denke auch, er wird härter behandelt wie andere weit schlimmere Verbrecher. Gedankenverbrechen die sich gegen die Politik richten, sind eben noch immer weit schlimmer wie reale Mordtaten.“

    Ja WAS nun Herr Roth – WAS WOLLEN SIE DENN SAGEN – ist der angebliche „Gedankenverbrecher“ Assange aus Ihrer Sicht „schlimmer als ein Mörder“ . . . ?
    Oder doch nur „…das bekannteste Opfer eines uralten Systems?“

    Mein FAZIT:
    Nicht das VOLK ist schwach, sondern Ihre LOGIK – also verzeihe ich Ihnen, denn Logik wird ja nicht mehr gelehrt in Deutschland – diese Kunst der friedlichen ERKENNUNG & LÖSUNG von Problemen müssen wir erst alle miteinander wieder mühsam lernen!

  15. „Opfer eines uralten Systems.“

    Nein, nein, sondern Assange ist Gefangener von unmoralischen Menschen, die ein System aufgebaut haben, um sich dahinter verstecken zu können. Das sind feige Kreaturen.
    Die haben sich Richter-Roben übergeworfen, um den Anschein erwecken zu können, sie seien „im Recht“, und bei Ihnen scheint ja schon das System Richterrobe das eigene freie Denken auszuschalten.

  16. Nun ja, ich selber habe mich lange mit der politischen Situation in Thailand beschäftigt.
    Und da haben die Dokumente die Assange veröffentlichte, sehr viel Licht ins Dunkel gebracht. Verändert hat es nicht viel, aber vielen Menschen die Augen geöffnet…. und gerade das ist der Anfang von jeder Veränderung.

    In Thailand hat es eine Demokratische Opposition gegen all diese Verbrecher auf dem Thron, der Politik und in der Armeeführung. Wikileaks hat dazu ein paar wichtige Erkenntnisse beigesteuert.

    Egal wie man Assange beurteilen möchte, was er tat war richtig und wichtig. Klar, mit seinem Tod versucht man nun alle Nachahmer abzuschrecken, denn nichts fürchten die Regierungen mehr wie die Wahrheit.
    Wo diese Wahrheit aber gefürchtet ist, ist sie besonders wichtig.
    Assanges Tod wäre dabei eben viel wirksamer wie ein Prozess………..

  17. @ Michael……

    das System besteht ja aus Menschen……. und die Menschen sind es, die es tragen.

    ———————————–

    Karl Möllmann……

    Bevor sie mir da was unterstellen, lesen sie meine Worte nochmals.
    Zudem bin ich Schweizer und zu meiner Schulzeit war unser Schulsystem ausgezeichnet.
    Kann gut sein, dass Sie mir nicht folgen können, macht nichts.
    Aber warum outen darum hier Sie Ihren Mangel an Fantasie?

    Lincoln wird folgendes in den Mund gelegt:
    „Besser schweigen und als Narr scheinen, denn sprechen und es bestätigen“

    Ich bin übrigens ein Appenzeller…… und wussten Sie…..
    ………“ dass es einem anständigen, pflichtbewussten und ehrenhaften Appenzeller als Ehrentat gilt, täglich einen Schwaben zu ärgern ?
    Ist von denen gerade keiner zur Hand, was in der Schweiz aber nur noch selten der Fall ist, nehme man Zürcher an deren Statt, davon aber 2, denn die gelten nur die Hälfte“.
    Alles ennet dem Bodensee, also hinter dem schwäbischen Meer, gilt dabei als Schwabe……(((-:
    ————-

    Es gibt nicht nur eine Wahrheit……… nur ihr Deutschen seid eben derart verdoktriniert, dass Ihr meint, es müsse und dürfe nur eine geben.
    Assange hat sich verschätzt, wollte eine Rolle in der Geschichte spielen, war aber nicht Realist genug, sich vorher abzusetzen. Snowden war da cleverer.
    Ich habe viel Sympathie für Assange, aber hat er sich in Sachen England nicht doch zu viele Illusionen gemacht? Warum war der noch dort, als es kritisch wurde ?

    Die Engländer sind in derlei Angelegenheiten schon immer mies, mieser am miesesten.
    Der bekannte Fall Sikorsky war da nur ein prominentes Müsterchen …….
    Die haben ihre Landsleute in der Industrie, der Schifffahrt, den Kohlemienen, Webereien usw. in früherer Zeit als Trash betrachtet und sehen es in gewissen Kreisen noch immer so.
    Hören Sie sich mal die Volkslieder an…….. „Irisch Rover“ zum Beispiel.

    Erkennen Sie, warum die kleinen Leute solche Lieder sangen ?

    Wobei es auch wirklich viel Trash gibt……… Spazieren Sie mal durch eine Englische Stadt….. und besehen sie sich, was Multikulti dort bedeutet.
    Als ich in England im Kaufhaus in die Umkleidekabine miner Frau ging, sie wollte, dass ich mir das Kleid ansehe, gabs ein Riesen-Geschrei und plötzlich war die Polizei da………warum ?

    Man muss sich die Geschichte dieses Landes vor Augen halten, um zu verstehen, warum sie ein System haben.
    Sehen Sie sich auch an, was mit dem überaus klugen und auch cleveren Aktivisten „Tommy Robinson“ geschieht.
    Auch den versuchte man wohl, in den Mühlen des Gefängnissystems zu ermorden.

    Also Karl Möllmann… ich verzeihe Ihnen Ihr Unverständnis, denn bei Ihnen trifft das mit den Schulen ja wirklich zu.

  18. „Was der Fürst will, das spricht der Richter,
    daß er ihm wieder einen Dienst tun soll.
    Die Gewaltigen raten nach ihrem Mutwillen,
    Schaden zu tun, und drehen’s, wie sie wollen.“
    (Mich. 7, 3 – 700 v. Chr.)

    Jedes Imperium entartet zu einem ‚Reich des Bösen‘,
    wenn es nicht mehr den Menschen dient,
    sondern den Geostrategien von Macht und Geld;
    dies gilt auch für „God’s Own Country“auf dem
    absteigenden Ast, das so rücksichtslos zuschlägt
    wie einst das überdehnte britische Weltreich
    zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

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