Luthers Rebellion und die Protestanten heute

„Hebet euch weg von den reinen Quellen, ihr unreinen Schweine! Hinaus mit euch aus dem Heiligtum, ihr verruchten Krämer! Berührt nicht länger mit den oft entweihten Händen die Altäre … Das Maß ist voll. Sehet ihr nicht, dass die Luft der Freiheit weht?“                                                                                             (Ulrich von Hutten)

Als Luther am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen an das Hauptportal der Schlosskirche in Wittenberg anschlug, um die Auswüchse des Ablasshandels anzuprangern, ahnte er nicht, dass er damit eine Entwicklung in Gang setzte, die sich zu einem reißenden Strom auswachsen sollte: Die katholische Kirche wurde tief erschüttert, alte Bindungen und Maßstäbe zertrümmert, die mittelalterliche Gesellschaftsstruktur eingerissen und Europa in Nationen und getrennte Konfessionen aufgegliedert. Ein solcher Thesenanschlag mit dem Angebot, sie gegen jeden zu verteidigen, war an sich nichts Besonderes, sondern eine alte Praxis der mittelalterlichen Universitäten. Und der zuständige Bischof hatte auch an den akademischen Thesen nichts zu beanstanden.

Doch auf die von Luther zusätzlich besorgte Verbreitung der Thesen im Volk strömte ihm wachsende Zustimmung aus allen Teilen des Landes zu; und die heftigen Erwiderungen und Angriffe der Ablassprediger und ihrer gelehrten Helfer ließen den kampfesmutigen Luther zu weiteren Angriffen übergehen, in denen er seine Kritik an der Kirche kräftig ausweitete. Sie gipfelte schließlich darin, die päpstliche Autorität über die Christenheit überhaupt zu bestreiten. Ja, er rief Kaiser, Könige und Fürsten auf, wenn die Raserei der Römlinge so weitergehe, diese Geißeln der Menschheit mit Waffen anzugreifen „und die Angelegenheit nicht erst mit Worten, sondern mit gezücktem Schwert zur Entscheidung zu bringen.“ Im Volk fanden seine deftigen Formulierungen helle Begeisterung. „Einen hemmungsloseren und wirkungsvolleren Polemiker hat die Weltgeschichte nie gekannt. Beinahe alles, was er schrieb, war kriegerisch, mit Humor gesalzen und mit Schmähreden gepfeffert.“ 2 Ein Gesandter des Papstes fand halb Deutschland in offenem Aufruhr gegen Rom, so dass er es nicht wagte, sich als solcher zu erkennen zu geben.

Die Empörung Luthers fand ein Echo in allen Ständen, in denen sich das Freiheitsgefühl einer neuen Zeit und der Drang nach einer grundlegenden Erneuerung von Kirche und Gesellschaft bereits ausgebreitet hatte. Nach Reformation sehnten sich nicht nur viele Theologen, sondern auch die aus kirchlicher Bevormundung sich lösenden Humanisten, viele Reichsritter und Adlige, die Freiheitsluft atmenden Bürger in den Städten und vor allem die Masse der unter feudalen Lasten leidenden Bauern. Die neu erfundene Buchdruckerkunst machte es möglich, dass Luther bald im ganzen Land verehrt und bejubelt wurde. Der vom Papst nach Deutschland gesandte Kardinal Aleander schrieb in einem Bericht: „Ganz Deutschland ist aufgebracht gegen Rom. … Martin wird abgebildet mit einem Heiligenschein und einer Taube über seinem Kopf. Das Volk küsst diese Bilder. … Ich kann nicht auf die Straße gehen, ohne dass die Deutschen ihre Hand ans Schwert legen und die Zähne gegen mich knirschen.“ 3

Freiheit

In Luther war wie in vielen anderen das Selbstbewusstsein des eigenen Ichs erwacht, das sich als in sich selbst gegründet erlebt und keine Bevormundung durch äußere Autoritäten und Dogmen mehr ertragen kann. Aber in Luther lebte es besonders kräftig auf, und er hatte nicht nur die Fähigkeit, ihm durch die Kraft seiner Sprache, sondern auch durch eindrucksvolle Taten wirkmächtigen Ausdruck zu geben. Eigenhändig warf er am 10. Dezember 1520 vor den versammelten Studenten die Bannandrohungsbulle des Papstes ins Feuer, erschien trotz inzwischen erfolgter Exkommunizierung am 17. April 1521 auf dem Reichstag zu Worms („Ich will hinein ziehen, wenn gleich so viele Teufel darinnen wären als Ziegel auf den Dächern“) und lehnte – alleine gegen die kirchlichen und weltlichen Autoritäten – es ab, seine Kritik zu widerrufen, mit der überlieferten Bekräftigung: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir.“ 4

Luther war zu der Überzeugung gekommen, dass ein Mensch, der fest an Gott und sein Seelenheil durch den Opfertod Christi glaube, nicht nur die Freiheit des Willens besitze, sondern auch zur Freiheit von seiner eigenen fleischlichen Natur und von allen bösen Mächten gelangen könne. Ja, er werde auch frei von der Bindung, die priesterliche Regeln und Dogmen ihm auferlegen wollen. Denn jeder Christ werde durch die Taufe selbst ein Priester mit einem eigenen unmittelbaren Verhältnis zu Gott. Und da jeder Christ Priester sei, besitze er auch das Recht, die Heilige Schrift nach seiner eigenen Erleuchtung auszulegen. Das war offene Rebellion der freien Individualität gegen den mittelalterlichen Herrschaftsanspruch der katholischen Kirche über die gläubig-untertanen Seelen.

Die Bibelübersetzung

Das eigene Erkenntnis-Verhältnis zur Bibel setzte voraus, dass jeder auch eine Bibel in den Händen hatte. Sie war ja bisher nur im Besitz des Klerus und einiger Gebildeter, zudem in lateinischer Sprache, wie auch die Messe lateinisch gehalten wurde. Zwar gab es bereits achtzehn Übersetzungen ins Deutsche, von denen aber nur wenige Exemplare existierten und wegen vieler Irrtümer und einer schwerfälligen Sprache kaum anerkannt waren.2  Luther machte sich an eine Übersetzung, die jeder verstehen sollte. Die Theologen und Gelehrten dürften „nicht länger auf Stelzen gehen“, man müsse dem gemeinen Mann auf Markt und Gasse „aufs Maul sehen“, und so wie er spricht, müsse das Bibelwort formuliert werden.5

Luthers Übersetzung wurde ein epochales Ereignis. Noch zu seinen Lebzeiten wurden in Wittenberg hunderttausend Exemplare seines Neuen Testamentes gedruckt; und obwohl man die Verbreitung teilweise obrigkeitlich verbot, wurde es das meistverkaufte Buch Deutschlands. Es war sprachlich ein Wunderwerk aus einem Guss, wie aus der formenden Kraft des deutschen Sprachgeistes selbst geschrieben und hob die deutsche Sprache auf eine neue Stufe. Luthers Sprache prägte den ost-mitteldeutschen Dialekt zur neuhochdeutschen Schriftsprache, nahm also über das Religiöse hinaus mächtigen Einfluss auf die deutsche Sprachentwicklung und wurde zum Fundament der nachfolgenden deutschen Literatur.

Nun konnte jeder fortan aus der verdeutschten Bibel heraus selbst den Weg nachzugehen versuchen, den Luther erkämpft hatte. Er erreichte, dass sich das Gotteswort, das für ihn in der Bibel geoffenbart war, direkt an den Einzelnen wenden und zu ihm verständlich sprechen konnte. Und wenn sich jeder in seinem Herzen mit Gottes Wort verbinden konnte, bedurfte er keines priesterlichen Mittlers und keines kirchlichen Vormunds. „Ja, auf dem Felsgrund der Bibel stehend, kann der Einzelmensch die ganze kirchliche Vergangenheit zur Rechenschaft fordern. … Dadurch wird der Mensch frei in sich von kirchlicher Vormundschaft. … Der Mensch ist reichsunmittelbar zu Gott.“ 6

Entstehungshintergrund der Bibel

Doch mit der Übersetzung der Bibel war ein Problem verbunden, das Luther nicht überschauen konnte. Luther lebte noch in der mittelalterlichen Überzeugung, dass die Bibel aus göttlichen Inspirationen hervorgegangen sei. Einmal befragt, worin er den Beweis dafür sehe, erwiderte er, dieser liege in ihren eigenen Lehren; nur mit göttlicher Inspiration hätten jene Männer einen solch innigen und tröstlichen Glauben schaffen können.7  Aber er konnte nicht mehr angeben, aus welchen Zusammenhängen die Evangelisten kamen und was sie für diese inspirativen Erkenntnisse vorbereitet hatte, die dem neuzeitlichen Denken zunehmend Verständnisschwierigkeiten machten.

Vielfach besteht heute die Meinung, das gegenwärtige Bewusstsein des Menschen, die Art des Wahrnehmens der Welt und des intellektuellen Denkens, sei die einzig mögliche Form des Bewusstseins, und bei den Menschen der Vergangenheit habe es sich nur um primitive Vorstufen gehandelt. Die Alten seien noch nicht so klug und aufgeklärt, dafür mit abergläubischer Phantasie begabt gewesen, mit der sie sich allerlei Götter zur Erklärung der Welt und zum Trost für schwere Tage ausgemalt hätten. – Das ist ein Kurzschluss aus unhistorischen, überheblichen Vorstellungen. Er kennzeichnet nicht die früheren Bewusstseinszustände, sondern die Phantasie des heutigen. Je weiter man in der Geschichte zurückgeht, umso selbstverständlicher findet man in allen Kulturen die Gewissheit einer übersinnlichen, göttlichen Welt, in welche die Menschen noch hellseherische Einblicke hatten, wie aus zahlreichen historischen Dokumenten auch klar hervorgeht.

Diese übersinnlichen Erkenntnisfähigkeiten gingen aber ganz allgemein sukzessive zurück und waren zur Zeit Christi kaum noch vorhanden. Darauf hatte der Mensch keinerlei Einfluss, wie überhaupt alle Bewusstseinsentwicklung mit dem Menschen einfach geschieht und er sich in einer bestimmten Bewusstseinsverfassung immer nur vorfindet. Es gab aber noch Mysterienstätten, in denen einzelne ausgewählte Menschen geschult und in die hellsichtigen Erkenntnisse der göttlichen Welten eingeweiht wurden, was mit einem Erleben außerhalb des Leibes verbunden war. Die griechischen Philosophen Platon (428-348 v. Chr.) Menippus (um 280 v. Chr.) und Plutarch (45-125 n. Chr.) z. B. berichteten einiges von ihren Erfahrungen als Mitglieder von Mysterien.8

Alle vier Evangelien enthalten Darstellungen, die zeigen, dass ihre Autoren durch eine besondere stufenweise Mysterien-Schulung gegangen sind. Lukas spricht sogar eingangs (nach dem griechischen Urtext) davon, dass die Kunde von den Ereignissen „auf uns gekommen (ist) durch die, die von Anbeginn an zu Selbstsehern (also zu hellsehenden Eingeweihten) und Dienern des Wortes (des Logos) geworden sind. Und so muss auch ich, nachdem ich sorgfältig und genau die Stufen des Pfades von Anfang an durchschritten habe, was sich mir gezeigt hat, in rechter Aufeinanderfolge niederschreiben.“ (vgl. Emil Bock Das neue Testament). Lukas bezeichnet sich also selbst als jemand, der die Stufen zum Eingeweihten durchgemacht hat. Luther konnte diesen Mysterien-Hintergrund nicht mehr erfassen und übersetzte ganz äußerlich: „Wie uns das gegeben haben, die es vom Anfang selbst gesehen und Diener des Wortes gewesen sind: Habe ich es auch für gut angesehen, nachdem ich alles von Anbeginn erkundet habe …“  Hier wird der Mysterien-Hintergrund verwischt.

Aus den Urfassungen der Evangelien wird deutlich, dass das Wirken Jesu Christi auf Erden in seiner Tiefe nur mit Mysterien-Wissen und -Erkenntnis erfasst und beschrieben werden konnte. So werden von den Evangelisten häufig Ausdrücke gebraucht, die Termini technici, Fachbegriffe der Mysterien sind. Nach Joh. 1; 43 – 51 z. B. bringt Philippus den Nathanael zu Jesus, der ihn sieht und sagt: „Siehe ein rechter Israelit, in welchem kein Falsch ist.“ Und als Nathanael verwundert fragt, woher er ihn kenne, antwortet Jesus: „Bevor dich Philippus rief, als du unter dem Feigenbaum saßest, sah ich dich.“ Da sprach Nathanael: „Rabbi, du bist Gottes Sohn, du bist der König von Israel!“

Rudolf Steiner machte darauf aufmerksam, dass jemand in den Mysterien nach dem Namen seines Volkes – Israelit  oder Perser z. B. – benannt wurde, wenn er den fünften Einweihungsgrad erreicht hatte, in dem er das geistige Wesen des Volkes ganz in sich aufgenommen hatte und aus dem Volksgeist heraus objektiv dachte und handelte, ohne dass dies noch durch Persönliches verfälscht wurde. Jesus hatte ihn zuvor unter dem Feigenbaum sitzend als solchen erkannt, ein bildhafter Ausdruck, der im Buddhismus unter dem Bodhi-Baum heißt und einen bestimmten Zustand der Erleuchtung meint. Wer ihn so außerhalb des Leibes sehen und identifizieren konnte, war ein weitaus höherer Eingeweihter, ein König der Eingeweihten, ein Sohn Gottes.9

Die Schilderung äußerer Tatsachen ist vielfach zugleich die von spirituellen Vorgängen. In Joh. 6; 19 wird geschildert, dass die Jünger ohne Jesus mit dem Schiff fuhren und es schon finster geworden war. „Da … sahen sie Jesus auf dem Meer dahergehen und nahe zum Schiff kommen.“ Natürlich kann da nicht gemeint sein, dass Jesus in seinem physischen Leibe auf dem Meer „wandelt“, wie es vielfach heißt. Sie sahen ihn, obwohl es finster war, auf dem Meer dahergehen und nahe kommen, das heißt, sie sahen ihn übersinnlich in seiner geistigen Gestalt außerhalb des Leibes.

Bewusstseinsentwicklung

Die Evangelien sind also offensichtlich von Eingeweihten der Mysterien aus einem Wissen und anschauenden Erkennen einer übersinnlichen, göttlichen Welt geschrieben. Diese Fähigkeit hatten die Menschen im allgemeinen nicht mehr, aber sie fühlten sich noch einer göttlichen Welt nahe und fassten bis ins Mittelalter hinein die Evangelien auch als Botschaften aus der Welt der Engel, der Angeloi, auf. Und wenn Plato die Ideen als vom Menschen unabhängige lebendige Repräsentanten des Seins beschreibt, die einer realen göttlichen Ideenwelt entstammen, so war dies noch lange allgemeines Erleben der Menschen.

Dies änderte sich allmählich, und der Mensch erfasste die Begriffe und Ideen immer mehr als eigene seelische Erzeugnisse, die ihm nicht aus einer Ideenwelt zufließen, sondern durch innere Aktivität hervorgebracht werden. Und sie waren geistig leer und schattenhaft. In ihnen war nichts mehr vorhanden, was aus einer höheren Welt stammte. Er erfasste damit nur noch die äußere Sinneswelt, ohne den Hintergrund einer göttlichen Welt, an die jetzt nur noch geglaubt werden konnte.

Der Mensch war in seinem Innern mit sich allein – und er erfasste sich selbst als ein unabhängiges, in sich selbst gegründetes, freies Wesen. Und so strebt der Mensch seit dem 15. Jahrhundert mit aller Macht auch nach Freiheit von allen äußeren gesellschaftlichen Zwängen und Abhängigkeiten. In diesem Übergang lebte Luther und ereignete sich die Reformation.

Die Autorität der Bibel

In seinem Freiheitsbewusstsein stellte Luther der Autorität des Papstes, der Bischöfe und der kirchlichen Dogmen die Bibel entgegen, die jeden Einzelnen unabhängig machen und ihm eine sichere Glaubensgrundlage geben sollte. Das konnte nicht anders sein. Aber die Bibel war doch auch noch ein äußerer Halt, gewissermaßen eine andere Form von Autorität, an die sich zu halten jeder verpflichtet war, wenn auch eine stumme, die man erst in sich zum Sprechen bringen musste. Conrad Ferdinand Meyer dichtete: „Er fühlt der Zeiten ungeheuren Bruch / Und fest umklammert er sein Bibelbuch.“ An die Stelle des Papstes trat gewissermaßen ein papierener Papst.

Und die neue deutsche Bibelübersetzung Luthers war ein Kind des neuen Bewusstseins, das bei ihm noch eine gewisse Seelenfülle hatte, aber an die spirituellen Mysterieninhalte nicht mehr herankam. Sie konnte noch paar Jahrhunderte als Seelennahrung dienen, welche sich aber unter dem ganz an die Sinneswahrnehmungen gebundenen Verstandesdenken immer mehr verlor. Im Zuge der „Entmythologisierung“ der Bibel innerhalb der evangelischen Kirche wurde aller mythische, übersinnliche Gehalt der Bibel schließlich entfernt. Vom Mensch gewordenen Gott blieb nur noch der vom irdischen Verstand leicht erfassbare „schlichte Mann aus Nazareth“ übrig. Ein Mensch wie alle, wenn auch besonders tugendhaft. Zudem begleitete ihn der ständige unterschwellige Zweifel, ob er überhaupt gelebt habe.

Das neuzeitliche Denken hatte die Bibel zum Bollwerk gegen die Übermacht der alten Autoritäten aufgerichtet. Aber eben dieses irdische Denken machte die Bibel zum erstarrenden Bollwerk gegen den eigentlichen, spirituellen Gehalt des Christentums selbst. Das ist die besondere Tragik in der Entwicklung der protestantischen Kirchen. „Heute ist die Bibel ein Trümmerfeld. … Die Bibel als Gottes Wort im Luthersinn ist gefallen. Es gibt in Luthers Nachfolge keine große, mächtige, klare Anschauung vom göttlichen Wort.“ 11

Noch eine weitere Entwicklung wirkte sich ungewollt deformierend auf die neue Kirche aus.

Staatskirche und die Folgen

Am Ausgangspunkt der christlichen Entwicklung steht die vollkommen selbstlose, göttlich-menschliche Gestalt Jesus von Nazareth, der keinerlei Amt bekleidete, der weder in die Politik einzugreifen, noch eine kirchliche Führerrolle zu spielen beabsichtigte. Er war das Bild der bewussten Machtlosigkeit gegenüber allen Machtverhältnissen dieser Welt. „Er macht keinen der Ansprüche irgendeiner Priesterhierarchie mit und ist doch der „Gute Hirte“. Und in der Fußwaschung gibt er kund: nicht um zu herrschen, sondern um zu dienen bin ich da. Hat aber das Christentum in seiner historischen Entwicklung vermieden, sich mit dem Machtprinzip zu verbinden?“ 12

Doch nicht nur die römische Kirche verband sich früh mit der Staatsmacht und wurde schließlich eine eigene politische Instanz. Auch Luther holte gegen die übermächtige Macht der katholischen Kirche die Regional-Fürsten zu Hilfe, „um die junge, noch nicht allein lebensfähige Kirche in ein Stützkorsett politischer Gewalt zu stecken, und setzt so an die Stelle des Kirchenstaates die Staatskirche.“ 13  Damit leitete er eine weitere verhängnisvolle Fehlentwicklung ein. Bereits 1526 kam es dazu, dass die Landesfürsten zu Notbischöfen erklärt wurden. Schon vorher wurde praktiziert und 1555, nach Luthers Tode, festgelegt, dass die Untertanen eines Fürsten dessen Religion anzunehmen hatten: Cujus regio, ejus religio – wem das Land gehört, dem gehört die Religion.

Nach diesem Prinzip fielen alle Kirchengüter eines Landes dem Landesfürsten zu, wenn er zur Reformation übertrat. Häufig war diese materielle Aussicht das ausschlaggebende Motiv. Umgekehrt wurden die Bewohner oft gezwungen, gegen ihre Überzeugung evangelisch oder katholisch zu sein, es sei denn, sie wanderten aus – etwas, was der Lutherschen „Freiheit eines Christenmenschen“ diametral zuwiderlief. Dieser Bund, den Luther mit den weltlichen Mächten schließen musste, war gleich im Entstehungsaugenblick der protestantischen Ära ein schwerer Sündenfall, der den reinen Reformationsimpuls schwer schädigte. Bis 1918 war z. B. der König von Preußen zugleich Bischof und oberster Führer der preußischen evangelischen Landeskirche. Nach der Revolution ging die Leitung auf ein Kollegium von drei protestantischen Ministern, also praktisch an den Verwaltungsrat der Juristen und Beamten über.

Diese Verbundenheit mit der staatlichen Macht hat den Geist der evangelischen Kirchen bis heute geprägt. Man hat die Trennung von Kirche und Staat innerlich nie ganz vollzogen. „Die beiden großen Kirchen in Deutschland sowie die ´Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche` regeln die Rechte und Pflichten der Pfarrer durch Kirchengesetz (Pfarrerdienstrecht), das sich weitgehend am staatlichen Beamtenrecht und an den Laufbahnen von Studienräten orientiert.“ (Wikipedia)

Man hat niemals die Trennung von Kirche und Staat ernstlich gewollt. Im Gegenteil hat man die Verquickung von Politik und Religion sogar für gut gehalten und hält bis heute daran fest. Das ist die steckengebliebene Reformation. … Mit dieser Tragödie hängt zusammen, dass der Protestantismus, mindestens in Deutschland, aber auch in anderen Ländern, immer zu einer gewissen Vergötterung des Staates neigt. Das ´Gottesgnadentum` der Fürsten hält auch da, wo die monarchische Staatsform fallen gelassen wurde, in veränderter Form immer noch an durch den göttlichen Nimbus, den man dem Staat zugestehen möchte. Die Stimmung ´Thron und Altar` wirkt weiter. …
Da ist es denn kein Wunder, dass man es immer wieder mit politisierenden Pastoren zu tun hat. … Je mehr vonseiten der Geistlichkeit in die Politik hineingeredet wird …, umso weniger hat faktisch das Christentum als solches Einfluss auf den Gang der Menschheitsschicksale. Durch jede Verquickung von Politik und Religion wird das eigentliche Niveau des Christentums heruntergedrückt. Oft hat man den Eindruck: Wenn nur die Kirchenleute mehr Religion hätten, d.h. wenn sie sich zu der spirituellen Überschau eines apokalyptisch-christlichen Zeitbewusstseins aufschwingen könnten, so brauchten sie für den Inhalt ihrer Kundgebungen keine Anleihen bei der Politik zu machen; die christliche Verkündigung würde von einer höheren, umfassenderen Warte aus erfolgen und dadurch wahre menschlich-menschheitliche Zielsetzungen und Wegweisungen vermitteln.“
14

Diese Worte eines ursprünglich evangelischen Theologen wurden 1951 geschrieben. Jeder erlebt heute täglich, dass die Verquickung der protestantischen Kirchen mit der Politik und den gesellschaftlichen Verhältnissen noch viel schlimmer geworden ist. Der Medienwissenschaftler Norbert Bolz bringt sie auf den Punkt. Der heutige Glaube sei auf ein Glaubensminimum reduziert, auf die Funktionserfordernisse einer sogenannten Zivilreligion, einer „Schwundstufe des Christentums“, das nicht mehr wegen seines Wahrheitsanspruches, sondern nur noch wegen seiner ethisch und politisch stabilisierenden Funktion ernst genommen werde. Es gehe nicht mehr um den Glauben, sondern um die Genugtuung, ein guter Mensch zu sein.15

Die unvollendete Reformation

Luthers Rebellion gegen die Zustände der Kirche und ihren absoluten Autoritätsanspruch war zeitgemäß. Er handelte aus entwicklungsgeschichtlicher Notwendigkeit heraus, die er kraftvoll erfasste. Mehr als er erreicht hat, konnte man, gemessen an den Zeitverhältnissen und Umständen, denen er ausgesetzt war, kaum erwarten. Es war schon gigantisch. Aber wo lebt dieser Geist Luthers heute, der aus der Erkenntnis des Zeitgemäßen auf Veränderung drängt? In der evangelischen Kirche ist er nicht erkennbar.

Wie würde Luther heute handeln, wenn er sähe, dass die Absicht, dem einzelnen Christen durch den Verweis auf das Wort des Evangeliums eine eigene, freie und unmittelbare Verbindung zu Gott zu schaffen, letztlich nicht gelungen ist? Der Mensch ist an Worte gebunden, denen der ursprüngliche spirituelle Inhalt entschwunden ist. Die Evangelisten haben aus ihrem damaligen Bewusstsein Ideen und Bilder mit übersinnlichem Inhalt in die Worte gelegt, die der heutige Mensch mit seinen Verstandesbegriffen, die ganz auf die Sinneswelt bezogen sind, nicht mehr darin finden kann. Er füllt die Worthülsen selbstverständlich mit heutigen sinnlichen Inhalten.

Ein wahrer Nachfolger in lutherischem Geiste müsste sich sagen: Also müssen wir unser heutiges Denken, das mit seinen Inhalten von der göttlichen Welt isoliert ist, aber dadurch das Bewusstsein der Freiheit gebracht hat, wieder in die übersinnlich göttliche Welt hineinführen, damit wir überhaupt wieder an die Substanz des Christentums herankommen. Aber die bedeutendsten Ansätze in dieser Richtung hat es nur außerhalb der Kirche und gegen sie in der deutschen Klassik und idealistischen Philosophie gegeben. Immerhin hatten so bedeutende Gestalten wie Fichte, Hegel, Schelling auch evangelische Theologie studiert, von deren Dogmatik sie sich aber nicht fesseln ließen. Sie waren die wahren Träger einer fortwährenden Reformation des Geistes. Ihre Ansätze zur Spiritualisierung des Denkens hat bisher nur Rudolf Steiner aufgegriffen und zu konkreten Erkenntnissen übersinnlicher Welten weitergebildet. Nur in Kirchen, die auf neuen spirituellen Erkenntnissen aufbauen, kann eine fortdauernde Reformation stattfinden. Die bröckelnde evang. Kirche, die sich auf einer „Schwundstufe des Christentums“ befindet, ist dazu nicht imstande.

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1   Zitiert nach Will Durant: Kulturgeschichte der Menschheit, Bd. 9, S. 363
2   Will Durant: Kulturgeschichte der Menschheit, Bd. 9, S. 380
3   zitiert nach Durant a.a.O. S. 371
4   Der Satz wird nicht als absolut authentisch betrachtet. Im Reichstagsprotokoll
steht er nicht, ist aber bereits im ersten Abdruck seiner Rede enthalten.
Gleichviel, er drückt Luthers Haltung trefflich aus.
5   Vgl. Emil Bock in: Martin Luther, Stuttgart 1983, S. 147
6   Friedrich Rittelmeyer in: Martin Luther, Stuttgart 1983, S. 44
7   Vgl. Anm. 2, S. 383
8   Schilderungen und Nachweise bei Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische
Tatsache,
TB Dornach 2002, Kap. Mysterien und Mysterienweisheit, S. 18 f.
9   Vgl. Rudolf Steiner: Das Johannes-Evangelium, Dornach 1962, S. 92 – 93
10   Vgl.: Die Krise des christlichen Glaubens
11    Friedrich Rittelmeyer wie Anm. 6, S. 48
12   Emil Bock wie Anm. 5, S. 89-90
13   Christoph Rau in: Martin Luther, Stuttgart 1983, S. 8
14   Emil Bock wie Anm. 5, S. 103-105
15   Radio Bayern2, 12.5.201

79 Kommentare zu „Luthers Rebellion und die Protestanten heute“

  1. „Bruder Martin“ – der wohl größte Deutsche!

    Glücklicherweise muß er nicht in carne erleben, welche unchristlichen Verbrechen diejenigen heute begehen, die sich als seine Nachfolger sehen: Verbrechen gegen Christi Lehre und gegen die Menschen gleichermaßen.

    Das Ablegen des Kreuzes als Kotau vor einem satanischen Staatssystem in Verkleidung einer Religion ist da noch das Geringste. Viel schlimmer ist es, diese Barbaren massenweise ins Land zu holen, um das eigene Volk zu zerstören, damit das Gebot der Liebe zum Nächsten mit Füßen zu treten, denn der Nächste ist immer die eigene Familie und das eigene Volk, dann der Nachbar, nie aber der Fernste, dessen Ziel es ist, Christen zu vernichten.

    Man lese ferner sehr genau, was Bruder Martin über das Tätervolk am Messias schrieb, nachdem er die Greuel des Talmud kennen gelernt hatte. Dieser wichtige Aspekt Luthers wird heute allzugern ausgeklammert, einem die Fakten leugnenden Zeitgeist zufolge.

    Bruder Martin war der Lehre des Marcion sehr nahe und die führt zu den willigen Vollstreckern und inkarnierten Hiwis des Fürsten dieser Welt, zu denen schon der Herr eine klare Aussage machte in Joh. 8:44.

  2. Den wichtigsten Schritt hat Luther nicht beschritten. Die echte Reformation wäre diejenige gewesen, den Menschen zu zeigen, dass Jahwe im alten Testament nicht Gott im Sinne Jesu ist. Die Vereinerleihung Jahwe=Gott ist eine Täuschung. Luther dichtet die Dinge nur etwas um, das Verbrennen derer die man Brüder nennt, hält er genau so für gerechtfertigt wie die meisten seiner reformierten Kollegen. In diesem Denken grenzt er dann auch einen Kopernikus ab, nennt ihn einen Narren, der die Kunst der Astronomie verkehren wolle. Die meisten scheinen die Worte Jesu weder verstanden, geschweige denn umgesetzt zu haben.

  3. Zitat: „Lukas spricht sogar eingangs (nach dem griechischen Urtext) davon, …“

    Da die Urtexte der jeweiligen Schriften schon lange nicht mehr existieren, ist die in Klammern eingefügte Bemerkung vollkommen unsinnig, … richtigerweise müßte es (nach dem griechischen Grundtext) heißen !!!

  4. @Hans Reuter

    100% Zustimmung!

    Um das Problem beim Namen zu nennen: Jahwe = Satan.

    Man lese Marcion und verstehe die klare Ansage in Joh 8:44 in Verbindung mit Matt. 11:27, wo der Christus sinngemäß sagt, daß vor Seinem Erscheinen niemand den Vater kannte. Ergo kann Jahwe niemals identisch sein mit dem, den der Christus den „Vater“ nannte.

    Das sollte für jeden Christen die epochale Erkenntnis überhaupt sein!

    Wer in Kenntnis dieser Worte die jüngste und aktuelle Geschichte generell und speziell unseres Volkes betrachtet und der Spur des Geldes und der Finanziers aller Großverbrechen folgt, der weiß sofort, warum man wen weshalb nicht kritisieren darf.

    Auch zu Luthers Zeiten wäre diese öffentliche Ansage sein Aus gewesen. Dafür war die Amtskirche damals und sind die Amtskirchen heute noch mehr durchsetzt mit Satanisten, egal wie die sich nennen. Ich erspare es Herrn Ludwig, deren Erscheinungsformen und Organisationen hier aufzuzählen.

  5. Zitat: „Man lese ferner sehr genau, was Bruder Martin über das Tätervolk am Messias schrieb, …“

    Tätervolk ???

    „Denn in dieser Stadt versammelten sich in Wahrheit gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, sowohl Herodes als auch Pontius Pilatus mit den Nationen und den Völkern Israels, alles zu tun, was deine Hand und dein Ratschluss vorherbestimmt hat, dass es geschehen sollte.“

    Apostelgeschichte 4, 27 – 28

  6. Frank. Was Sie sagen ist richtig. Der Wissenschaftler Prof. Dr:Dr. Hermann Schneider führt in seiner Arbeit „Kultur und Denken der Babylonier und Juden“ aus, dass Jahwe in seinem Ursprung nichts anderes ist als der Stammesgott einer Räuberbande. Sein eigentlicher Name ist Jahuh oder Jahu, dies ist nach Prof. Schneider der Schlangenname. So wird Jahuh in seinen Anfängen dann auch in Form einer Schlange verehrt. Dies wird auch von anderen Forschern bestätigt. Seine Priester heissen seitdem Leviten = Söhne der Schlange. Diese Leviten konstruieren Jahuhs Gegenpol in Form des Leviathan. Im Laufe der Entwicklung wird Jahuh Stadtgott, dann Gott einer Bodenfläche und schliesslich eines babylonischen Zwergenreiches. Er ist in Babylon nur einer unter mehreren Göttern. Im Laufe dieser Entwicklung wird er vermenschlicht. Prof. Schneider beschreibt auch einen Tempel in welchem er als Gussform dargestellt wurde. Schneider gibt sogar die genauen Masse an. Die Seraphim bleiben geflügelte Schlangen. Dies habe man später zu verbergen versucht, was aber nicht ganz gelungen sei. An die Stelle dieser Gussform treten dann die Säulen mit der Orisflamme. Schneider bezeichnet Jahuh als einen barbarischen Gott gegen welchen selbst ein babylonischer Marduk noch milde wirkt. Weiter führt Schneider aus, dass der Liebling Jahuhs, der Brudermörder Salomoin (richtig Selomon) auch der Ishtar (hebr. Ashera) huldigte, dies werde von Theologen bestritten ist für aber Fakt. Auch der verkündete Monotheismus ist Unsinn. Denn Jahuh betont im alten Testament oft und eindeutig genug ausschliesslich die Gottheit der Hebräer sein zu wollen. Das ist eine Monolatrie, ein Nationalgott und nicht Gott im umfassenden Sinne wie uns Jesu bringt. So kommt Prof. Schneider zu dem Ergebnis, dass es sich bei der Schlange am Baum der Erkenntnis aller Wahrscheinlichkeit nach um Jahuh selbst handelt. Schneider zieht dann auch den klaren Schluss, dass Jesus das klassische Judentum auflöst und ihm die Liebe entgegenstellt. Da Sie das Thema interessiert sollten Sie auch die Arbeit des Theologen Friedrich Delitzsch kennen mit dem Titel „Die grosse Täuschung“. Delitzsch befasst sich eingehend mit dem alten Testament und zeigt auf zu was Jahwe alles anstiftet. Er warnt den Christen davor nicht unfreiwillig zum Zionswächter zu werden. Erwähnenswert ist auch die Arbeit des kanadischen Forscherrs und Sprachwissenschaftlers R.M. Kerr, welcher eine Arbeit über den Moloch schreibt und ausführt, dass es sich bei Moloch (Molech) nicht, wie in der Bibel dargestellt, um eine eigenständige Gottheit handele sondern um ein Opfersystem, quasi einen Terminus Technicus für Menschen- und insbesondere Kinderopfer, diese seien auch Jahwe dargebracht worden, sogar recht lange bis kurz vor die Zeit des Exils, man habe dann später aus Moloch eine eigene Gottheit gemacht um mit Jahwe dagegen polemisieren zu können. Was hier betrieben wurde ist nichts anderen als Nekromantie = Totenbeschwörung. Diese Dinge wurden an vielen Stellen der Welt betrieben, z.B. in Aegypten, und sind meiner Ansicht nach der Hauptgrund, dass man im Altertum nur die Unterwelten (griech. Hades) kannte. Von den göttlich Himmeln wussten sie nichts.

  7. @Hans Reuter

    Meinen herzlichsten Dank für Ihre Hintergründe und Quellen!

    Dieses Thema ist nicht allein für mich wichtig, sondern m.E. noch mehr für die irregeleitete Allgemeinheit und zwar egal, ob Christen oder „nur“ generell spirituell interessierte Menschen.

    Ich halte dies für die größte Lüge und Täuschung der Menschheit!

    Denn diese Lüge hält fast alle Menschen davon ab, die wahre und damals wie heute revolutionäre Lehre des Christus zu verstehen, was die Voraussetzung ist, um sie zu verinnerlichen und zu befolgen.

    Ferner werden zwei total gegensätzliche und absolut Inkompatible Lehren so vermengt, daß die Untaten der älteren den Anhängern der jüngeren Lehre nicht nur erlaubt, sondern oft gar empfohlen werden.

    Man schaue sich nur die Bigotterie der „evangelikalen“ Pseudo-„Christen“ in den USA an, die kein Problem mit Todesstrafe, Drohnenmorden und Bomben auf andere Völker haben, solange es ihnen, den vermeintlich „Auserwählten“ nützt.

  8. Zitat: „Im Übrigen wusste Karl V. von der “Entführung”, als er am 26 Mai 1521 das Edikt unterschrieb. “Karl wusste also, (…) dass er faktisch nur die Verbrennung von Luthers Büchern verfügte, nicht aber dessen Leben in Gefahr brachte.” Vielleicht bestand auch ein Vereinbarung zwischen dem Habsburger und Kursachsen. (Schiller, 2012, S. 232)

    Das Wormser Edikt galt im Übrigen auch für die Anhänger Luthers: Seine Schriften durften weder gekauft und gelesen noch gedruckt, abgeschrieben und verkauft werden. Wer das tue, zog ebenfalls die Ächtung auf sich. Über die Gültigkeit des Edikts gab es durchaus Diskussionen, da es nicht in den Reichstagsabschied mitaufgenommen wurde. (Iserloh 1980, S. 42) Die Umsetzung des Edikts wurde 1526 den Ständen überlassen, d.h. in einigen Ländern des Reichs faktisch aufgehoben.

    Dabei war Luther erst vor wenigen Wochen durch den päpstlichen Kirchenbann quasi zum Ketzer erklärt worden. Früher hätte das automatisch den Tod bedeutet. Seit kaum zwei Jahren steht aber auch einem Ketzer ein Ächtungsverfahren zu.“

    .
    Von solchen luxuriösen Bedingungen konnte ein Jan Hus nur träumen !!!

  9. @ hwludwig: “ Ja, er rief Kaiser, Könige und Fürsten auf, wenn die Raserei der Römlinge so weitergehe,..“
    Besonders Dankeschön für diesen Beitrag !!!
    Hoffe, der wird von sehr vielen Menschen gelesen und mit-gedacht, weil der meiner Meinung nach ein „Stoff“ ist, den diese heutige Zeit braucht. Der Erstschlag gegen die Geistes-Freiheit ging historisch betrachtet von der katholischen Kirche aus: Die Abschaffung des Geistes, die Entfernung des Geistes aus der Wissenschaft per Konzilsbeschluss von 869 zu Byzanz war dieser erste Schlag gewesen. Abschaffung der Mysterien. Verfolgung der Alchemisten und so weiter. Luther holte zum Gegenschlag aus, nachdem das Christentum bereits zwei „Ohrfeigen“ bekommen hatte: Eine war die Geistabschaffung, die zweite war die Verfolgung der Alchemisten.

    Sie schrieben: “ Diese übersinnlichen Erkenntnisfähigkeiten gingen aber ganz allgemein sukzessive zurück..( )… Darauf hatte der Mensch keinerlei Einfluss..“
    Der Mensch hatte diese übersinnlichen Erkenntnisfähigkeiten in urferner Vergangenheit (vor der Eiszeit, die etwa vor 12000 Jahren endete) mühelos erlangen können. Da Sie auch „Hellsehen“ erwähnten, möchte ich auf zwei METHODEN hinweisen, wie ein Mensch ein geistiges Schauen entwickeln kann. Das eine ist das NATUERLICHE Hellsehen. Das andere ist das KUENSTLICHE Hellsehen.
    Das natürliche Hellsehen entsteht mühelos dadurch, dass ein Mensch bestimmte natürliche Dinge verdaut. Binnen sehr kurzer Zeit gelangt der Mensch so in einen überwachen Zustand des Bewusstseins, in dem hellsichtig die Gegenwart erlebbar wird. (Nicht zu verwechseln mit der Medialität der „Hellseher“, die per Kartenlegen „in die Zukunft sehen“.)
    Das künstliche Hellsehen entsteht durch Anstrengung, durch Uebungen der Meditation und Konzentration. Und es dauert sehr viel länger, um dieses künstliche Hellsehen und Hellhören usw. sich zu erarbeiten.
    Das natürliche Hellsehen und die damit verbundenen übersinnlichen Erkenntnisfähigkeiten sind missbraucht worden.
    Das mühelos erlangbare natürliche Hellsehen samt dessen Methoden wurde intern der Klasse der Eingeweihten exklusiv geheim gehalten und vor dem Volk (!) verborgen. Und man gab dem Volke als Ersatz die Meditations -usw.Methoden, wodurch künstliches Hellsehen erarbeitbar ist.
    Intern der antiken Mysterien wusste man aber um die Dinge, die man braucht, um mühelos ein natürliches Hellsehen zu entwickeln. Das Wissen vorenthielt man dem „unreifen“ Volk.
    Christus befand aber das Volk zu Seiner Erdenzeit als reif genug, um wieder den Weg in die geistige Welt zu finden, und deswegen „verriet“ er beide Methoden.

    Zur Zeit des Luther hatte aber die katholische Kirche bereits all dieses Wissen ausgerottet. Diejenigen, die noch Alchemie betrieben oder auch die sogenannten Hexen, die medial waren für die geheimen Dinge auch der Machthaber, die hatten sie geröstet oder totgeschlagen oder erwürgt. Auch die Druiden waren abgeschafft worden samt deren Geheimwissen.
    Hätte Luther den Vergessenheitstrank der Mysterien noch gehabt, hätte der Mann nichtmal nötig gehabt, mit Kaiser, König und Fürst zu paktieren. Da wäre eine Bewegung entstanden – und ich meine, die muss kommen – die man nur so bildhaft veranschaulichen kann: Es gibt den Comic „Asterix und Obelix“. Da ist ein „Zaubertrank“ erwähnt.
    Da haben die Römer nichts mehr zu melden. Die sammeln höchstens noch ihre „frommen“ Helme und Sandalen und verschwinden aus der Geschichte. Man wird sagen: Was WAREN das für antifreiheitliche und antichristliche Katholiken ? Was WAREN die Jesuiten ?
    Wo sind sie nur hin verschwunden ? Liegen sie bei den Wildschweinen ? Oder bei den Fischen?
    Wir werden ein Museum brauchen, um die nicht zu vergessen. Da reicht aus, eine linke Sandale und einen verbeulten Helm auszustellen.

  10. Nur in Kirchen, die auf neuen spirituellen Erkenntnissen aufbauen, kann eine fortdauernde Reformation stattfinden.

    Unter dem Begriff “Kirche” versteht man in der Regel (neben der Gebäudeart) eine Glaubensgemeinschaft, die von sich annimmt, die richtige Lehre, den richtigen Weg zu Religion gefunden zu haben.

    Diesbezüglich ist die Evangelische Kirche in Deutschland einer Lehre in Ruinen und ein Weg, der mehr Schlaglöcher als befestigte Flächen aufweist. So habe ich verschiedene Pfarrer kennengelernt, die längst das zu Glaubende im protestantisch-christlichen Sinne nicht mehr ernst nehmen können, aber aus Bequemlichkeit und Feigheit so tun als täten sie das mit voller Überzeugung. Diese Kirche ist nur noch eine lächerliche Behörde, die sich, in Kuckucksmanier, üppig durch Steuern durchfüttern lässt.

    Ist es nicht so, dass man diesen Weg zur Religion gar nicht vollendlich finden kann? Ist es nicht so, dass es vor allem aber darum geht den Weg durch freie Begeisterung immer wieder aufs neue zu bauen und immer wieder zu verbessern? Wenn dem so ist, dann wäre eine gesetzte, bindende Lehre doch nur hinderlich, oder? So dekadent wir im europäischen Westen auch geworden sind, so haben wir dennoch eines nicht verloren: Die Sehnsucht nach Freiheit durch Erkenntnis und eben auch nach der Erkenntnis durch Freiheit.

    Durch meine Familie, die über mehrere Generationen durch die anthroposophischen Gedankenkräfte geprägt wurde, sind mir die Geistesernten Rudolf Steiners, begleitet von einem angenehmen Bauchgefühl, sehr vertraut. Mit einem weniger angenehmen Gefühl bin ich aber auch einigen Menschen in diesem Umfeld begegnet, die sich nur einen anthroposophisch angestrichenen Deckmantel umgelegt haben, um sich ein bisschen wichtig zu machen und auch um irgendwo dabei sein zu können. Letzteres ist natürlich menschlich verständlich und eigentlich ganz in Ordnung. Oft fand ich es auch unverständlich, dass mir immer wieder verschwurbelte Vorwürfe gemacht wurden, wenn ich versucht habe, einmal über die Erkenntnisse von R. Steiner hinaus, selbst zu neuen (Folge-)Erkenntnissen zu kommen.

    So wünsche ich mir heute eine Ekklesia des freien Geistes. Ein Forum, wo nicht irgend eine von allen anzunehmende Lehre oder Philosophie -sei es explizit oder nur implizit- im Vordergrund steht, sondern wo Menschen als Mensch frei über ihre Erkenntnisse und Einsichten des zu Religion Führendem berichten können, ohne irgend einer Doktrin unterworfen sein zu müssen. Das verbindende und gemeinschaftsschaffende in der erwünschten Ekklesia, sollte das gemeinsame Erleben der Begeisterung des jeweiligen Redners als eigenständiger, freier Mensch sein. Natürlich könnte das statt dem Redner auch ein Musiker oder anderer Künstler sein. Gemeinsame Begeisterung und Inspiration, das wünsche ich mir.

    Eine solche Ekklesia des freien Geistes, so denke ich, kann sicher die klaffende, spirituelle Lücke, die wir heute erkennen müssen, mehr als nur wieder ausfüllen. Die sich ständig weiter entwickelte, europäische Kultur der Freiheit hat uns bereits zu der dafür notwendigen Maturität geführt.

    Vor einiger Zeit habe ich mich einmal gefragt, was ich denn vermissen würde, wenn es keine Kirchen mehr gebe, und da fiel mir spontan ein: Die Glocken. Die haben mir schon als Kind gefallen. Glocken finde ich klasse. Die könnte man auch für unser neues Ekklesiastérion übernehmen, oder sogar als Symbol verwenden. Glocken gab es schon lange weltweit und kamen wohl aus China nach Europa. Es wäre ein relativ neutrales, aber dennoch Identität stiftendes Symbol, das zur gemeinsamen Reunion einlädt.

    Das kirchliche Kreuz finde ich abstoßend. Es ist mir sehr befremdlich, dass dieses Abbild eines römischen Mordwerkzeugs (mit oder ohne Mordopfer) als Symbol des Christentums übernommen wurde. Ganz anders sehe ich das beim symmetrische (Sonnen-)Kreuz der Kelten. Dies ist wohl mehr die westliche Version des Ying-Yang-Symbols.

    LG, enrico

  11. Frank. Sie erwähnten schon Marcion. Eine zentrale Forderung Jesu war keinen neuen Wein (seine Lehre) in alte Schläuche zu füllen Also Jesu wollte seine Lehre rein erhalten. Mit diesem Argument trat schon Marcion im Jahre 144n.(Chr. vor die Gemeinde in Rom und wurde mit seichtem Geschwätz fortgeschickt. Und schon Marcion bezeichnete Jahwe als einen mangelhaften Weltschöpfer (für mich fraglich ob er es überhaupt ist) und stellte ihm einen superioren Gott gegenüber. Die Marcioniten, neben der Romkirche keine kleine Gemeinschaft, wurden dann wie später die Albigenser und Waldenser deswegen hingemordet, weil sie das „Verbrechen“ begangen hatten dieser Forderung Jesu zu folgen. Der Spitzentheologe Adolf von Harnack hat eine sehr lesenswerte Arbeit mit dem Titel „Das Evangelium vom fremden Gott“ über Marcion geschrieben. Wenn Jesu zu Anfang seiner wunderschönen Bergpredigt sagt „zu den Alten wurde gesagt, ich aber sage euch…… geht dies in die gleiche Richtung. Wenn Jesu von den vielen Wohnungen im Hause seines Vaters spricht sind damit ohne jeden Zweifel jenseitige Bereiche gemeint. Für diese ist Jahwe aber gar nicht mehr zuständig. Er gibt sich selbst nur als Gott von diesseitigen Menschen, nicht von Verstorbenen, deswegen gelten ihm alle anderen Eolohim als Elohim metim. Daraus eklärt sich auch die krasse Diesseitsbezogenheit des alten Testaments in welchem es nur um irdische Macht und sinnliche Genüsse geht. Der von mir schon erwähnte Friedrich Delitzsch macht diesen elementaren Unterschied am Bestattungsritual zwischen Juden und Urchristen sehr deutlich. Die Juden streuten sich Asche aufs Haupt, stülpten sich Säcke über den Kopf und zerrissen sich die Kleider, dabei trugen sie Zypressenzweige als ein Zeichen der Trauer. Bei den Urchristen völlig umgekehrt. Diese trugen helle Kleidung, schwenkten Palm- und Oelbaumzweige als ein Zeichen der Freude und sahen den „Tod“ eines der ihren als Rückgeburt in die angestammte Heimat an. Erwähnenswert ist noch, dass das alte Testament etwa um 700n./Chr. von Masoreten, das waren Rabbiner, übersetzt und geschrieben wurde. Bemerkenswert auch, wenn sogar ehrlicherweise von orthodox jüdischer Seite zugegeben wird, dass Jahwe weder allmächtig noch allwissend ist, ja das er im Kampf mit den anderen Elohim sogar unterliegen kann. Dies schliesst völlig aus, das Jahwe mit dem Urschöpfergott von welchem Jesus spricht identisch ist.

  12. Die Bedürfnisse sind verschieden. Es gibt Menschen, die eine christliche Glaubensgemeinschaft suchen, welche einen vollständigen Kultus als gemeinsamen Weg der Andacht zur Gegenwart Christi hat. Der vollständige Kultus (Verkündigung, Opferung, Wandlung, Kommunion) ist ja in der evangelischen Kirche auch verloren gegangen. Für solche suchenden Menschen hat Rudolf Steiner auf Anfrage einer Gruppe von überwiegend evangelischen Theologen einen neuen, auf spirituellen Erkenntnissen beruhenden Kultus gegeben, der zur Grundlage der von diesen Theologen gegründeten „Christengemeinschaft“ geworden ist.

  13. hwludwig. Bei der Lehre Rudolf Steiners, basierend auf den Lehren einer Frau Blavatsky (z.B. Isis entschleiert) wäre ich äusserst vorsichtig. Steiner bringt hier ein recht buntes Gemisch. Noch im Sommer letzten Jahres brachte mir ein befreundeter Arzt ein. Buch eines anthroposophischen Autors mit. Den Namen habe ich vergessen. Jedenfalls ging aus diesem Buch unzweideutig hervor, dass der „Gott“ der Anthroposophen und er wurde dort auch so benannt Luzifer ist. Ich denke nicht das dies eine Alternative zum echten Christentum darstellt. Man findet dort dann auch viel Gerede über die Entwicklung von Gedanken- und Geisteskräfte, aber eine praktische Anleitung ein liebevollerer Mensch zu werden sucht man dort vergebens. Es würde diesen Rahmen sprengen hier vertieft auf die Theosophie und die Lehre Steiners bzw. deren Ursprünge einzugehen. Ich bin der Ansicht, dass man sich manchen Umweg ersparen kann wenn man der Maxime Jesu folgt, liebet Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst, dies ist das ganze Gesetz und alle Propheten. Kürzer und besser kann man es nicht sagen.

  14. Luther hat ja in erster Linie die Verlogenheit und das Antichristliche Verhalten angeprangert.
    Antichrist = Anti Christus = Wider/Gegen die Jesuchristlichen Gebote/Anordnungen handelnd.

    Wäre die von Kaiser Konstantin im 4. Jahrhundert gegründete 1. Römisch-Katholische Kirche
    die Richtige Religion,wären die Evangelischen Kirchen Groß-Sekten.
    Denn diese Protestanten und Rebellen haben sich ja von der 1. Kirche abgespalten.
    Und von den Lehren Jesu sind diese Voll-Blasphemisten und Spaß-Bataillone eh abgewichen.
    Das weiß nur kaum ein Mensch,weil kein Bedarf und keine Zeit auf Recherche vorhanden ist.

    Auch 40 – 60% der Kirchensteuer sind überflüssig.
    Diese gehen nur in die Bereicherung der Kirchen,in Aktien,Edelmetalle,Immobilien,Edelsteine,
    Ländereien,Antike Kunstgegenstände,usw.
    Stellen Sie sich das mal vor !
    Und die Dividenden und Gewinne werden nicht rückwirkend erstattet.

    kirchenopfer(.de) , spart-euch-die-kirche(.de) , theologe(.de) –> Von 3 Ex-Theologen zur
    Falschheit,Hetze und Verlogenheit der Kirchen.
    Google: Kreuzsekten , Buch: Der Steinadler und sein Schwefelgeruch

  15. @Frank:

    „Viel schlimmer ist es, diese Barbaren massenweise ins Land zu holen, um das eigene Volk zu zerstören, damit das Gebot der Liebe zum Nächsten mit Füßen zu treten, denn der Nächste ist immer die eigene Familie und das eigene Volk, dann der Nachbar, nie aber der Fernste, dessen Ziel es ist, Christen zu vernichten.“

    „Man schaue sich nur die Bigotterie der „evangelikalen“ Pseudo-„Christen“ in den USA an, die kein Problem mit Todesstrafe, Drohnenmorden und Bomben auf andere Völker haben, solange es ihnen, den vermeintlich „Auserwählten“ nützt.“

    Man vergleiche die Aussagen der beiden Zitate über Fremde. Aber die anderen sind bigott?

    Übrigens meinten schon Zeitgenossen Christi dessen Lehre so verbiegen zu müssen wie im ersten Kommentar hier. Daraufhin erzählte Jesus dann die Geschichte vom barmherzigen Samariter, um zu verdeutlichen, daß nichts noch irrelevanter sein könnte als Ethnie oder Nationalität.

    @Michaela Wolff:

    „Das natürliche Hellsehen entsteht mühelos dadurch, dass ein Mensch bestimmte natürliche Dinge verdaut. Binnen sehr kurzer Zeit gelangt der Mensch so in einen überwachen Zustand des Bewusstseins, in dem hellsichtig die Gegenwart erlebbar wird.“

    Ein erstmal zu lösendes Rätsel. Du sprichst von Tetrahydrocannabinol? Das könntest du doch genauso klar wie ich sagen?

    @enrico:

    „Vor einiger Zeit habe ich mich einmal gefragt, was ich denn vermissen würde, wenn es keine Kirchen mehr gebe, und da fiel mir spontan ein: Die Glocken. Die haben mir schon als Kind gefallen. Glocken finde ich klasse. Die könnte man auch für unser neues Ekklesiastérion übernehmen, oder sogar als Symbol verwenden. Glocken gab es schon lange weltweit und kamen wohl aus China nach Europa.“

    Die Glocken kamen vor allem schon lange vor dem Christentum nach Europa. (Übrigens ist schon darum das Gleichsetzen eines Muezzin-Rufs mit Glockengeläut Schwachsinn.) Die Kirchen entstanden erst nach dem Christentum. Also wenn die Kirchen weg wären, warum sollte das dann auch für die Glocken gelten?

    „Das kirchliche Kreuz finde ich abstoßend. Es ist mir sehr befremdlich, dass dieses Abbild eines römischen Mordwerkzeugs (mit oder ohne Mordopfer) als Symbol des Christentums übernommen wurde.“

    Dreizehn Jahrhunderte lang hätte es kein christlicher Künstler gewagt, Christus am Kreuz darzustellen. Das zwar vor allem aus eigener Pietät heraus, aber es hätte dem Künstler auch eine Anklage und Verurteilung wegen Blasphemie eingebracht.
    Ranma

  16. @Ramna
    Die Vertreter der Vernichtung des eigenen Volkes lieben die Lüge und die Verleumdung. Das haben Sie erneut bewiesen. Nur haben Sie weder Taquiyya noch Kol Nidre, auf die Sie sich berufen dürfen.

    Ich schrieb nichts von Ethnie oder Nationalität, wie Sie lügenhaft behaupten.

    Sondern allein von solchen, deren Glaube es gebietet, alle Nicht-Mohammedaner zu unterwerfen oder zu ermorden. Sie ignorieren wissentlich die Massaker, die diese Barbaren vor >300 Jahren in Ungarn und vor Wien angerichtet haben. Fast 2/3 aller Ungarn wurden ermordet und z.B. in Hainburg an der Donau wurde die gesamte Bevölkerung von über 1.000 Christen geköpft, NUR WEIL sie Christen waren. Das wäre heute nicht anders bei Machtverhältnissen wie damals.

    Selbstverständlich sollen wir Christen aus dem Nahen Osten aufnehmen, denn die werden von allen verfolgt, von Mohammedanern und Jahweleuten. Und die machen auch keine Probleme.

    Wer aber Vertreter des barbarischen Systems des Mohammed massenweise ins Land holt, vergeht sich zwingend an seinem Nächsten, denn nach deren Leben, Körper, Hab und Gut trachen die zu >80% männlichen Invasoren, die meinen unsere Kinder, Jungen, Mädchen und Frauen für ihre Perversionen benutzen zu dürfen, denn das erlaubt ihnen deren barbarisches Staatssystem in Verkleidung einer Religion.

    Das ist Leuten wie Ihnen aber egal, denn Sie sulen sich in komplett unbegründeter Selbstbezichtigung, und fördern gern die Vergewaltigung des eigenen Volkes.

    Und das soll christlich sein?! Sie Heuchler!

    Richtg wäre es, die Mitwirkung an diesen Morden zu unterbinden, also Ramstein etc. zu blockieren und dem Mörderstaat Israel keine Uboote zu schenken etc etc. Aber dazu hat ja niemand hier die Eier, sondern sie fürchten sich alle vor dem „Rosenholz“ (Stasi-Daten in Händen von CIA und Mossad).

    Der Christus was durchaus militant, wenn es nötig war. Er nannte die Anhänger Jahwes „Schlangenbrut und Natterngezücht“ und einiges mehr. Sie sollten mal das Neue Testament lesen!

  17. @ Ranma: “ Tetrahydrocannabinol..?“ Nein, nein, das ist nicht von mir gemeint. Gemeint von mir ist das legendäre „Kykeion“ der griechischen Mysterien, in die der Saulus, der zum Paulius wurde, noch eingeweiht worden war.
    Und es gibt auch irgendwo im Alten Testament einen Hinweis auf ein „Manna“, das differenziert wird vom „Manna der Väter in der Wüste“, und von diesem „Manna“ wird gesagt, es würde denen, die es verzehren, die geistigen Augen öffnen. So sinngemäss im A.T.
    Aber das grosse Problem, was mit diesen Dingen zusammenhängt, ist, dass sie eine geistige Vorbereitung brauchen, die in den antiken Mysterien noch ermöglicht wurde. Wenn aber heutzutage ein Materialist diese Dinge verzehrt, der keine solche Vorbereitung hatte und alles Geistige, Uebersinnliche und Göttliche für irreal denkt, wenn der dann übersinnliche Dinge und Wesen geistig sieht,hört,fühlt usw., dann erklärt der sich selber für verrückt.
    Denn was er da erlebt, passt nicht zusammen mit seiner materialistischen atheistischen Denkweise. So jemand bekommt dann eine Angstkrankheit, Panik-Attacken. Deswegen ist es heutzutage unbedingt notwendig, diese Dinge konsequent von der zeitgemässen regulären Esoterik auszuschliessen, welche dazu anleitet, durch eigene Anstrengung das künstliche Schauen zu entwickeln.
    Und diejenigen, welche zuerst das natürliche Schauen kennenlernen, werden gerade DURCH solche Erfahrungen zu der Erkenntnis gebracht, dass sie diese Substanz nun nicht mehr brauchen. Dass sie von da an nun sich das künstliche Schauen durch rein geistige Methode selbst erarbeiten können. Nur dasjenige, was wir uns selbst erarbeiten, bleibt uns als Fähigkeit erhalten.
    Das natürliche Schauen, das durch Verzehr usw. entsteht, ist nur Leihgabe auf gewisse Zeit.
    Viel besser ist es, wenn man sich trainiert und all diese Dinge meidet.

  18. @ Ranma: P.S. Korrektur meines vorigen Kommentares: Es könnte auch sein, dass der Hinweis auf „verborgenes Manna“ im Neuen Testament zu lesen steht.

  19. Faust:
    “ Und doch von Jugend auf an diesen Klang gewöhnt , ruft er auch jetzt zurück mich in das Leben“
    “ Da klang so ahnungsvoll des Glockentones Fülle und ein Gebet war brünstiger Genuss “

    Als Kind sind wir dem Geistigen nahe .
    Heute erscheint mir der Ton der Glocken nur noch wie ein Klopfen an die Tür zu jener Sphäre, in der der Geist weht. Im kirchlichen Ritus finde ich ihn allerdings nicht. Das mag an mir liegen.
    Als Erwachsener wurde ich in die Intellektualisierung gelockt. Dieser Baum der Erkenntnis brachte mich aus dem Paradies des Geistes.
    In der Diagnosestellung ist der Verstand gut, die Heilung gehört nicht mehr in seinen Bereich.
    Deshalb bietet die Medizin nur Ersatzprodukte anbieten.

    Die Kommentare klagen über einen Verlust, den wir meiner Meinung nach nicht rückgängig machen können. Sie versuchen zu erklären, an welcher Stelle man am besten klopft, auf dass die Türe geöffnet werde.
    Diese Türe bin ich selber. Mich öffnen bedeutet mich allen Konzepten, allen sprachlichen Scheinwelten zu entziehen um ungeahntes, überraschendes Neuland zuzulassen.
    Sprache reicht immer nur bis ans Ufer.

  20. @ Hans Reuter
    „Bei der Lehre Rudolf Steiners, basierend auf den Lehren einer Frau Blavatsky (z.B. Isis entschleiert) wäre ich äusserst vorsichtig.“

    Die Lehre Rudolf Steiners basiert nicht auf den Lehren von Frau Bavatsky, sondern ausschließlich auf seinen eigenen übersinnlichen Forschungen, die er dann mit den Aussagen anderer in Beziehung setzt. Und um die Erweiterung des zur Zeit auf die physische Welt reduzierten Erkenntnisvermögens in geistige, göttliche Welten hinein, die allem Physischen zugrunde liegen, geht es auch in dem Artikel. Denn ohne diese ist die Bibel, also das, was Jesus gesagt hat, nicht mehr in seiner vollen Bedeutung zu verstehen.

    Was Sie weiter schreiben, beruht auf Unkenntnis der Anthroposophie. Es gibt niemand, der die Erkenntnis des Christuswesens so vertieft und als zentrale Gottheit in den Mittelpunkt der gesamten Menschheitsevolution gestellt hat, wie Rudolf Steiner.

  21. @Hans Reuter

    Danke für die Ausführungen; das war mir im wesentlichen bereits bekannt ebenso wie von Harnack, auch insbesondere der weitestgehende Mangel einer plausiblen Jenseits-Vorstellung im Jahwe-Glauben und daraus resultierend die überwiegende Fokussierung auf das Materielle.

    Umso erschreckender sind für mich die Reaktionen, das Unwissen, die komplette Ablehnung, ja oft geradezu die Panik (vor neuen Erkenntnissen) bei „konventionellen“ Theologen, wenn man sie mit den Widersprüchen zwischen Jahwe und dem „Vater“ konfrontiert. So meine Erfahrung.

    Ich habe mir, weil mir dieses Thema sehr wichtig ist, eine längere Liste von Fakten, Widersprüchen und logischen Inkompatibilitäten bzw. Unmöglichkeiten erarbeitet, die bei Theologen Entsetzen bis hin zur Blockade ausgelöst hat, zu der ich aber noch keine überzeugenden Gegenargumente gehört habe. Manchen ist dieses Thema sogar völlig neu.

    Bezüglich Luther las ich mehrfach, daß er dem Marcion recht nahe gekommen sein soll, was ich aus eigener Kenntnis nicht beurteilen kann, weil mir die Zeit fehlt, dafür tief genug in diese umfangreiche Meterie einzudringen. Jedenfalls ist es extrem schwer, zu diesem zentralen und fundamentalen Thema kompetente Gesprächspartner zu finden, zumal solche, die sich von der herrschenden Le(e)hrmeinung und also der Lehre der Herrschenden befreit haben.

    Genauso erschreckend wie traurig ist es zu erkennen, was von der Lehre des Christus übrig blieb bzw. was daraus gemacht wurde, in weiten Teilen gar das Gegenteil!

    Man sollte etwas tun, um dies zu ändern!

    Diese Fakten sollten vor allem den vielen Menschen bewußt gemacht werden, die sich von den Amtskirchen, von Freimaurer-Päpsten (siehe dazu Malachi Martin) und Bischöfen, von genderverseuchten Priestern etc. meist intuitiv und nicht selten angewidert abgewandt haben. Deren gibt es sehr viele, und kaum jemand weiß von der fast toatalen geistigen Infiltration des heutigen „Bodenpersonals“ des Christus.

  22. @ Hans Reuter: „krasse Diesseitsbezogenheit des alten Testamentes“

    Man kann diese Diesseitsbezogenheit allerdings auch anders bewerten. Das jüdische Volk hatte die Mission, das Mysterium von Golgatha, das ja auf Erden stattfand, vorzubereiten.
    Es hatte die Mission, für den aus dem Uebersinnlichen herabsteigenden Christus den Leib vorzubereiten, in den er inkarnieren konnte.
    Und man kann auch das Wesentliche des Jahve darin sehen, dass er zu Mose am brennenden Dornbusch sprach: Ich bin der: Ich bin.
    Die anderen Völker, die in der Umgebung des jüdischen Volkes lebten, hatten allesamt ihre auf ein Götterkollektiv bezogene Vorstellung. D.h., sie dachten das Göttliche , das Geistige zusammen mit einem „Wir“ statt mit einer Ichheit.
    Ein Kollektiv ist aber niemals wirklich moralisch oder unmoralisch, sondern Moral ist immer mit dem Individuum verbunden.

    Wenn wir bedenken, dass der Christus aus dem Uebersinnlichen ins Irdische,Sinnliche herabstieg, um auf Erden Mensch zu werden, dann ist doch erkennbar, warum das jüdische Volk gerade die Betonung auf das Diesseits legte, denn der Messias – Christus – würde auf Erden wandeln.
    Sie hatten die Aufgabe, auf der Erde solche Verhältnisse einzurichten, die das ermöglichten.

    Alle anderen Völker suchten ihre Götter über der Erde bei den Sternen. Das waren Astralreligionen. Als aber der Christus aus dem Kosmos herabstieg, um auf Erden zu leben, war die Zeit vorbei, die Götter oben am Himmel über der Erde zu suchen. Es war die Zeit dafür reif, den EINEN Gott IM DIESSEITS zu finden. Den Gott der Ichheit.
    Er war da, doch die Erkenntnisfähigkeiten waren zu gering, um Ihn erkennen zu können.
    Nur Petrus ist da eine Ausnahme, und erst Paulus erkannte den übersinnlichen Christus auf der Strasse nach Damaskus.
    Luther hatte den „papierenen Papst“: Die Bibel. Die hatte der Paulus nicht nötig ! Einen papierenen Papst hatte dieser Initiat der Mysterien nicht notwendig, um direktes Wissen vom Christus zu bekommen. Der irdische Jesus hatte den Paulus nicht überzeugt, denn als Saulus verfolgte er die Christen. Erst der übersinnlich erkennbare Christus hat ihn überzeugt.
    Bin der Meinung, dass wir zwischen Religion und Hochschulen strikt trennen müssen.
    Ebenso sollten wir zwischen Politik (dem Staatsbeamtentum) und Hochschulen strikt trennen, denn sowohl Religion als auch Politik sind Glaubenssache, doch in der Wissenschaft geht es um Erlangung von Erkenntnissen, also um unstrittiges Wissen.
    Religion dürfte auch gar nicht sich mit dem Staatsbeamtentum allzu sehr verbinden. Auch da brauchte es eine Trennung zwischen Kirchen und Rechtsstaat.

  23. hwludwig. Das mag ja Ihre Anschauung sein. Frau Besant als auch Steiner publizierten anfänglich unter Luzifer. Der von mir erwähnte Buch nimmt auch darauf Bezug. Bemerkenswert wie die Geschichte der TG selber, ist die scheinbare Hinwendung zum Christentum, das so lange verächtlich abgetan wurde. Gleich Rudolf Steiner in seinem „Christentum als mystische Tatsache“ verfasste Frau Besant ihr“ esoterisches Christentum“. und versuchte christliches Gedankengut theosophisch zu interpretieren. Solches hatte schon Blavatsky begonnen mit ihrer Abhandlung „Esoterik der Evangelien“, doch blieb nach wie vor Luzifer die eine „erlösende“ Kraft. Die andere Kraft freilich ist die des Christus, aber nicht des historischen, sondern als Christusprinzip im Menschen. Der theosophische Alleinseligmachungs-Anspruch ist typisch menschlich. Göttliche Wahrheit strahlte zu allen Zeiten in alle dafür empfänglichen Gemüter auch ohne Luzifer Kult. Um letzteren zum Gipfel aller Weisheit zu erheben, bedurfte es offenbar, einer sehr an irdischer Machtentfaltung interessierten Meister- und Adepten-Hierarchie, mit Weltregierung und falschem Christus als Machthaber.

  24. @Hans Reuter
    „Sogleich bei der Begründung der deutschen Sektion der Theosophischen Gesellschaft erschien es mir als eine Notwendigkeit, eine eigene Zeitschrift zu haben. So begründeten denn Marie von Sivers und ich die Monatsschrift «Luzifer». Der Name wurde damals selbstverständlich in keinen Zusammenhang gebracht mit der geistigen Macht, die ich später als Luzifer, den Gegenpol von Ahriman, bezeichnete. So weit war damals der Inhalt der Anthroposophie noch nicht ausgebildet, daß von diesen Mächten schon hätte die Rede sein können. – Es sollte der Name einfach «Lichtträger» bedeuten.“ (Rudof Steiner in Gesamtausgabe Bd. 34, S.11)

    Sie bestätigen erneut ihre Unkenntnis des Steinerschen Werkes. Was man nicht genau kennt, darüber kann man auch kein in der Sache begründetes wahres Urteil fällen. Sie geben so grob fahrlässig die Unwahrheit als Wahrheit aus. Christlich ist das nicht.

  25. @hwludwig

    Also so unwissend kann ein R. Steiner auch in jüngeren Jahren nicht gewesen sein, daß er quasi „aus Versehen“ oder Unkenntnis einen der vielen Namen der dunklen Seite, hier Luzifer, für seine Zeitschrift wählte. Da muß schon Bewußtsein dahinter gewesen sein. „Gnade der Dummheit“ würde ich Steiner nicht zubilligen. Darum nehme ich Steiners o.a. Aussage ihm auch nicht ab, halte sie für nicht glaubwürdig.

    Und wie kann ein Luzifer der Gegenpol des „Ahriman“ sein, was bei einer Suche schlicht als Synonym für Satan verwendet wird!?

    Noch eins zum Thema Steiner, wobei ich hier sicher Laie bin: Bein früheren Lesen von zwei oder drei Schriften von Steiner hatte ich alsbald ein „ungutes Bauchgefühl“ (und auf mein Bauchgefühl kann ich mich verlassen).

    Mir kamen seine Bezüge zum Christentum gezwungen, gekünstelt, nicht wirklich glaubhaft vor, zumal er mir krampfhaft bemüht schien, seine eigene Terminologie aufzubauen und zu benutzen – und bei so etwas bin ich immer sehr vorsichtig und skeptisch. Und seine Sprache empfand ich als gezwungen gestelzt, künstlich, absichtlich verkompliziert – und die Sprache vor 100 Jahren unterschied sich von unserer heute kaum, so daß ich den Verdacht (Gefühl) hatte, er wollte dadurch weiser wirken. Nach diesen eher negativen Erfahrungen war mir meine Zeit zu schade, für weiteres Studium mehr davon zu opfern.

    Und noch eine subjektive Aussage: Ein erster kurzer Blick auf das Porträt der Blavatzky vor vielen Jahren sagte mir alles, denn ich empfand diese Visage als extrem abstoßend und widerwärtig. Naheliegende Analogien zu aktuellen Politikerinnen verkneife ich mir mal schweren Herzens.

  26. hwlludwig. Das hier andauernd von Luzifer die Rede ist können Sie nicht bestreiten. Luzifer und Ahriman sind nur zwei Seiten ein und desselben Wesens und keine Gegenpole. Luzifer ist identisch mit dem Halbgott (und mehr ist er nicht)Prometheus.der griechischen Mythologie, der den Göttern das Feuer stahl, um es den Menschen zu bringen. Er ist also kein Licht- sondern Feuerbringer. Zwar wird „Lucifer“ (griech. phosphoros) mit „Lichtbringer“ übersetzt, aber Phosphor brennt bekanntlich und ist mit Wasser nicht zu löschen. Das dabei entstehende Licht ist ein solches des Feuers und hat nichts mit dem göttlichen Urlicht zu tun, sondern stellt verzerrte Erkenntniskraft dar, es repräsentiert das Geistprinzip des falschen Logos und äussert sich im kalten Verstandesdenken, in purer Ratio bzw. Linkshirnigkeit. Von tröstender Liebe, Demut, Mitleid und Barmherzigkeit keine Spur. Das Negative Prinzip kann, ebenso konkret wie das Positive, personifiziert in Erscheinung treten. Das weiss jeder simple Magier. Luzifer ist daher ebenso erfahrbar wie die christlich-göttliche Wirklichkeit. Er ist auch bloss ein Geschöpf und als solches den Natur- und Geistesgesetzen unterworfen. Da er diese nicht zu ändern vermag, können sie nicht von ihm stammen, mag er in seinem Einflussbereich auch noch so viel Macht besitzen. Diese Macht auszudehnen, zu festigen und immer mehr gutgläubige Menschenherzen zu betören, in seinen Bann zu ziehen, ist offensichtlich sein vordringliches Ziel. Luzifer und Satan (Ahriman) sind identisch und nur zwei Seiten eines Wesens. Luziferisch sind alle Dinge und Bestrebungen /revolutionärer statt evolutionärer und überheblicher Tendenz. Fanatismus, Hass, Manipulation, heisse und kalte Kriege sind sein Metier. Ahriman hingegen gilt als Geistprinzip der Verstofflichung und damit dichtester Dunkelheit. (Farbensymbolik: Ahriman=schwarz, Luzifer=rot.) Weltweit gelten schwarz/rot als die Farbe Satans) Ahriman lässt uns in dem Wahn zu glauben, diese Welt sei alles, wir sollen vergessen, dass wir Bürger zweier Welten sind. Seit altersher wurde das Prinzip des Bösen doppelgesichtig aufgefasst In Blavatskys „Geheimlehre“ wimmelt es nur so von „Herren der Flamme“ und der „dunklen Weisheit“, wobei deren Oberhaupt als von der Venus herkommend dargestellt wird. (Venus=Morgenstern= lat. Lucifer) Er gilt als Vertreter des „Sonnenlogos“ auf Erden. Dabei gilt auch als „Herr der sieben Wohnungen (Sphären) des Hades (Unterwelt) sondern wird auch als „Herr“ dieser Welt betrachtet.

  27. Es gibt Menschen, die eine christliche Glaubensgemeinschaft suchen, welche einen vollständigen Kultus als gemeinsamen Weg der Andacht zur Gegenwart Christi hat.

    Wenn Menschen eine solche christliche Glaubensgemeinschaft suchen und dies bei der “Christengemeinschaft” finden, dann sind aufrichtige Wünsche in Erfüllung gegangen und das ist wie ein Geschenk für alle.

    Ankommen und Reisen als Metapher des verbleibenden Denkens und des Weiterdenkens:
    Es gibt Menschen die suchen einen vertrauten Hafen um dort in Geborgenheit verbleiben zu können und es gibt auch Menschen, die es in die Ferne, zu neuen Gestaden der Erkenntnis zieht. Gestaden die fern der alten Ordnung und Sicherheit sind. Reisen bedeutet, diese vertraute Umwelt hinter sich zu lassen. Reisen bedeutet Loslassen. Am Anfang vielleicht ein bisschen beängstigend, wie beim Fallschirmspringen. Alleine auf einer langen Reisen sein, lässt die eigene Aufmerksamkeit immer mehr wachsen. Es ist diejenige Aufmerksamkeit, welche es erst möglich macht, immer wieder Neues zu erkennen, vor allem auch solches, das vorher völlig unvorstellbar war. Das erweckt danach bei vielen ein Bedürfnis, das Erkannte jemandem mitzuteilen und Menschen zu treffen, die ähnliches erlebt haben. Treffen sich allein Reisende unterwegs, dann sind das oft unvergessliche und aufbauende Momente, die einem die erzählten Erlebnisse der anderen manchmal so erscheinen lassen, als hätte man sie selbst auch erlebt. Diese Momente bleiben vielleicht auch deshalb oft unvergesslich, weil sie nicht auf Ewigkeit angelegt sind.

    Ob daheim Bleiben oder in die Welt hinaus Ziehen, beides ist weder besser noch schlechter.
    Oft stört es jedoch einige daheim-Gebliebene mehr, dass Reiselustige gehen, als dass sich Reisende über daheim-Gebliebenen ärgern.

    Eigenständig denken, frei von alten Modellen und Lehren und immer mal wieder die Gedankenernten mit anderen austauschen, darum ging es mir. Mit “Ekklesia des freien Geistes” meinte ich also ein, oder natürlich auch mehrere Foren und Treffpunkte, für Menschen, die alleine auf Gedankenreisen sind.
    Das wünsche ich mir…

    Liebe Grüße aus der Ferne, enrico

  28. @Hans Reuter @Frank
    Es wird weiter aus Unkenntnis und Vorurteilen argumentiert. Ich möchte daher nicht mehr darauf eingehen, da es zu einem endlosen Hin und Her führt. Die Lehre der Anthroposophie ist ja auch nicht Thema des Artikels, sondern wurde hier zu einem Nebenthema gemacht, das ich hiermit abschließen möchte.

    Thema des Artikels ist das Aufzeigen der bewusstseinsgeschichtlichen Notwendigkeit, das gegenwärtig auf die reine Sinneswelt beschränkte Verstandesdenken wieder zu einer anschauenden Erkenntnis höherer Welten zu erweitern, wenn die Bibel in ihren Tiefen verstanden werden soll, die aus einem solchen spirituellen Erkennen von Eingeweihten hervorgegangen ist. Dazu wurde auf Rudolf Steiner hingewiesen, der eine solche Erweiterung des Bewusstseins zur Erkenntnis höherer Welten methodisch entwickelt und aufgezeigt hat.

    Agitation für die Anthroposophie möchte ich auf diesem Blog nicht betreiben, andere Agitationen aber auch nicht zulassen, wobei ich mir der Schwierigkeit der Abgrenzung bewusst bin. Wenn sich im Aufgreifen zeitgeschichtlicher Probleme indessen zeigt, dass man bei Rudolf Steiner wesentliche Lösungsansätze finden kann, werde ich darauf hinweisen. Dem Leser steht es ja völlig frei, dem aus Interesse nachzugehen und sich näher damit zu befassen oder auch nicht.

  29. hwludwig. Wer die Worte Jesu verstanden hat braucht keinen Rudolf Steiner. Er weiss das der Heimweg ins Vaterhaus nichts anderes ist als die Reassimilierung an die All-Liebe die wir Gott nennen. Ein solcher Mensch spürt intuitiv, dass ein himmlischer Zustand nur durch seine positiven Gemütskräfte erreicht werden kann. Alles zu sehr auf den Intellekt bezogene ist dabei eher hinderlich.

  30. Wir schauen als Einzelne zusammen aus dem gleichen Fenster und beobachten ein Gebilde, von dem wir wissen wollen was und wie es ist. Der Eine sieht einen Baum, der andere vielleicht einen Elefanten, eine mechanische Maschine, oder noch vieles andere. Und bald entstehen heftige Diskussionen, weil jeder den Anderen nicht verstehen kann. Vielleicht einigt man sich am Ende darauf, was es sei (um Frieden zu haben) und verurteilt jeden, der an dieser Konvention zweifelt. Dies ist dann das Ende der freien Erkenntnis. Tritt aber an Stelle der erstarrten Konvention, diejenige Erkenntnis ein, dass alles möglich ist und deshalb alles immer interessanter wird, dann entsteht eine ständig wachsende Morphologie des Erkannten, ohne das das bereits Erkannte zum Hemmschuh neuer Erkenntnisse wird.

    Die geozentrische Erklärung des Verlaufs der Planeten vor der “Kopernikanischen Wende” wurde durch die neue heliozentrische Erklärung ersetzt. Das heißt aber nicht, dass das geozentrisch gezeichnete Bild falsch war (!). Es war nur unnötig kompliziert, während die (gedankliche) Sicht von der Sonne aus gesehen, ein viel einfacheres und klareres Bild ergibt. Diese klarere, weil einfachere Sicht konnte aber nur gefunden werden, weil es Menschen gab, die sich nicht beirren ließen frei zu denken und frei zu empfinden.

    LG, enrico

  31. @Hans Reuter
    „Wer die Worte Jesu verstanden hat …“

    Darum geht es ja gerade in dem Artikel, Herr Reuter, dass die Worte Jesu in ihrer vollen Tiefe ohne eine Ausweitung des derzeit auf die Sinneswelt reduzierten intellektuellen Denkens in eine wahrnehmende Erkenntnis der geistig-göttlichen Welten nicht möglich ist. Wer sich damit anhand der Steinerschen Anregungen befasst, weiß, dass damit alle „positiven Gemütskräfte“ verbunden sind und auch verbunden sein müssen, Aber dies ohne eine Vertiefung auch des gewöhnlichen Denkens in ein höheres helles spirituelles Denken zu erreichen, wie es von den deutschen idealistischen Denkern begonnen worden ist, halte ich für eine Illusion.

    Das hier näher auszuführen, würde zu weit führen. Es ist von Rudolf Steiner z. B. in seiner Schrift „Vom Menschenrätsel“ in Anknüpfung an die Philosophie des deutschen Idealismus aufgezeigt worden.

  32. hwludwig. Ich weiss nicht ob Sie mich nicht verstehen können oder wollen. Sie sprechen vom spirituellen “ Denken“. Was Sie genau damit meinen ist mir nicht ganz klar. Lieben können Sie nur mit dem Herzen nicht mit dem Denken. Dies ist genau der Punkt der mich bei Steiner stört. Wenn Sie Gott nicht im Herzen empfinden suchen Sie ihn anderswo vergebens.

  33. „Ich schrieb nichts von Ethnie oder Nationalität, wie Sie lügenhaft behaupten.“

    Wo habe ich das denn je behauptet? Zum Glück kann jeder Leser sehen, daß ich das offensichtlich niemals nie nicht irgendwann oder irgendwo behauptet habe. Aber der Leser möge sich auch noch einen Ausschnitt aus dem Kommentar von Frank ansehen:

    „… Drohnenmorden und Bomben auf andere Völker …“

    Natürlich hätte man zu Zeiten Jesu nicht von Ethnien oder Nationalitäten gesprochen (Nationalismus wurde erst im achtzehnten Jahrhundert erfunden), sondern von anderen Völkern. Von denen redet Frank ganz explizit!

    Damit ist eindeutig festgestellt, wessen Behauptungen lügenhaft sind. Die eigenen Lügen dann auch noch jemand anderem in die Schuhe schieben zu wollen, das überschreitet mehr als eine Grenze! Dabei sollte man noch besonders würdigen, daß die Grenzen von jemandem bedenkenlos überschritten werden, der eigentlich für Grenzen eintritt. Nun ist die Schlußfolgerung unumgänglich, daß man keiner Behauptung von diesem Frank irgendwann oder irgendwo mehr Glauben schenken kann. Das ist sehr schade, weil mir manche der Thesen eigentlich diskussionswürdig erschienen wären.

    Ein guter Rat für alle, die noch ernstgenommen werden wollen: Soll man einer Warnung noch glauben können, dann nicht ständig nur aus Jux laut Wolf schreien.
    Ranma

  34. @Michaela Wolff:

    Irgendwo im Alten Testament oder vielleicht irgendwo im Neuen Testament schränkt die Möglichkeiten ja richtig ein…

    Über Kykeion gibt es jedenfalls unterschiedliche Ansichten, was das gewesen sei. Wahrscheinlich war es sogar ein Oberbegriff für eine ganze Reihe von Getränken, die vielleicht gemeinsam hatten, daß sie alle bewußtseinsverändernd wirkten. Am verbreitetsten scheint ein Kykeion gewesen zu sein, das aus Gerste gebraut wurde. Also so etwas wie Bier?

    An Tetrahydrocannabinol dachte ich, weil das auch in Weihrauch enthalten ist…
    Und weil Meskalin im antiken Europa nicht erhältlich gewesen sein dürfte…
    Natürlich gibt es weitere Möglichkeiten, um sich in einen bewußtseinsverändernden Zustand zu versetzen. Mitteleuropäische Hexen verwendeten Bilsenkraut und sibirische Schamanen verwend(et)en Fliegenpilze. Tatsächlich nicht besonders zu empfehlen. Aber nach deinem ersten Kommentar hatte ich den Eindruck, daß du vor allem die künstliche Methode nicht empfehlen wolltest, und nun habe ich den Eindruck, daß du deine Meinung darüber geändert hast.
    Ranma

  35. Nur braucht man dazu keine Religion, noch das diesbezügliche abstruse pseudo-intellektuelle Geschwurbel aus den orientalischen Wüstenländern. Und wenn man sieht, was die Gottesvertreter alles treiben in punkto Pädophilie und Homosexualität, Finanzinvestitionen in Drogen, Waffen und anderen Machtstrategien, ja dann kann man den ganzen Religionsschrott des Abendlandes genauso wie des Morgenlandes geradeaus im Abfalleimer entsorgen. Schade für die Zeit, die man diesem Thema widmet. Würde es bevorzugen, wenn wir an unseren ehemaligen germanischen und keltischen Naturereignissen anknüpfen und darüber wieder viel mehr erfahren. Dort sind wir zuhause.

  36. @Hans Reuter
    Ich glaube, dass ich Sie sehr gut verstehe. Und ich stimme auch voll mit Ihrem Satz überein:“Wenn Sie Gott nicht im Herzen empfinden, suchen Sie ihn anderswo vergebens.“ Nur von hier aus kann das an der Oberfläche haftende intellektuelle Verstandesdenken auch vertieft werden. Aber diese Vertiefung des Denkens, die dadurch zu erlangende Weisheit des Denkens muss zur Liebe des Herzens hinzukommen. Mit der Liebe des Herzens muss ich Gott auch im Denken suchen, das dann sozusagen zu einem Herzdenken wird.

    Die Gedanken des gewöhnlichen Verstandesdenkens sind tote Schatten. Aber tote Schatten gibt es nicht für sich. Sie sind der tote Schattenwurf von lebendigen spirituellen Ideen, eines lebendigen Denkens, das im gewöhnlichen Bewusstsein dahinter verborgen ist.

    Bei Rudolf Steiner kommt es darauf an, was Sie gerade von ihm lesen. Er betrachtet immer streng einen ganz bestimmten Aspekt einer Sache. Wenn Sie seine erkenntnistheoretischen Schriften z. B. lesen, können diese Ihnen furchtbar intellektuell und abstrakt vorkommen. Aber sie sind ein Schulungsprozess, der aus dem Verstandesdenken in die Tiefe des Denk- und Ideeerlebens führt, wobei dazu auch eine Vertiefung und Verstärkung des Willenselementes im Denken hinzukommen muss, da wir im gewöhnlichen Denken meist ganz assoziativ, mit nur wenig eigener willentlicher logischer Gedankenführung denken.

    So schreibt Steiner am Ende des VIII. Kapitels von „Die Philosophie der Freiheit“: (Es kann natürlich nur ein kurzes Zitat aus einem größeren Zusammenhang sein):
    „Aber wer sich dazu bringt, das Leben im Denken wahrhaft zu haben, der gelangt zur Einsicht, daß dem inneren Reichtum und der in sich ruhenden, aber zugleich in sich bewegten Erfahrung innerhalb dieses Lebens das Weben in bloßen Gefühlen oder das Anschauen des Willenselementes nicht einmal verglichen werden kann, geschweige denn, daß diese über jenes gesetzt werden dürften. Gerade von diesem Reichtum, von dieser inneren Fülle des Erlebens rührt es her, daß sein Gegenbild in der gewöhnlichen Seeleneinstellung tot, abstrakt aussieht. … Das Wollen, das Fühlen, sie erwarmen die Menschenseele auch noch im Nacherleben ihres Ursprungszustandes. Das Denken läßt nur allzuleicht in diesem Nacherleben kalt; es scheint das Seelenleben auszutrocknen. Doch dies ist eben nur der stark sich geltend machende Schatten seiner lichtdurchwobenen, warm in die Welterscheinungen untertauchenden Wirklichkeit. Dieses Untertauchen geschieht mit einer in der Denkbetätigung selbst dahinfließenden Kraft, welche Kraft der Liebe in geistiger Art ist. … Wer nämlich zum wesenhaften Denken sich hinwendet, der findet in demselben sowohl Gefühl wie Willen, die letztern auch in den Tiefen ihrer Wirklichkeit; wer von dem Denken sich ab- und nur dem «bloßen» Fühlen und Wollen zuwendet, der verliert aus diesen die wahre Wirklichkeit. Wer im Denken Intuitiv erleben will, der wird auch dem gefühlsmäßigen und willensartigen Erleben gerecht.“

    Also es geht im Schulungsweg zu einer Erweiterung des Bewusstseins um eine Vertiefung aller drei Seelenkräfte: des Fühlens, des Wollens und des Denkens, die sich alle im höheren spirituellen Denken vereinigt finden. Aber das können ja hier nur Andeutungen sein.

  37. @ Elisa: „…germanischen und keltischen Naturereignissen anknüpfen..“

    Zur Zeit der alten Nordvölker schauten die Menschen diese Naturereignisse noch ganz anders an, als der allgemeine Mitteleuropäer von heute es tut. Man glaubt allgemein heutzutage, diese Naturerscheinungen wie Gewitter, Erdbeben und Sonnenfinsternisse etc. „entzaubert“ zu haben. Man glotzt auf die materielle Oberfläche dieser Natur und zieht aus diesem bloss äusserlich – sinnlichen Anglotzen verstandesmässige Schlüsse.
    Man glaubt, die Welt entgöttert und entgeistert zu haben und bildet sich sonstwas ein auf diese vermeintliche „Entzauberung“. Man glaubt, „aufgeklärt“ zu sein und hält diejenigen, die von Geist sprechen, von Gott und Göttern sprechen, für rückständig.

    Die alten Nordvölker beobachteten z.B. die Naturerscheinung Sonnenfinsternis, und sie glotzten nicht nur äusserlich auf die Oberfläche der Erscheinung, sondern sie vermochten noch, hellsichtig das Geistige zu schauen, das mit dem Phänomen verbunden ist.
    Deswegen sagten sie betreffs der Sonnenfinsternis: Der Fenriswolf verschlingt die Sonne.
    Der allgemeine Intellektuelle unserer Zeit kennt gar nicht mehr den Bewusstseinszustand, aus dem heraus solche Aussage richtig ist.

    Es geht auch gar nicht um ein entweder – oder – Denken: Entweder ist die moderne Denkweise richtig, dass alles Geistige und Göttliche „Schrott“ sei, oder die alten Hellseher der Antike hätten „Recht“, die noch diese Naturerscheinungen wie Blitz und Donner usw. mit Göttern verbanden. Sondern das eine ergänzt das andere. Alles ist verknüpft mit der Frage der Bewusstseinserweiterung und mit der Frage nach zeitgemässer Methode.
    Es ist die katholische Kirche gewesen, die all solches Suchen nach Methoden der Erweiterung des Bewusstseins bekämpfte und ausmerzte.

  38. @Ramna
    Hier werden Ihre erneuten Lügen blosgelegt und korrigiert:

    (Ausgangs-) Zitat Frank:

    „Ich schrieb nichts von Ethnie oder Nationalität, wie Sie lügenhaft behaupten. Sondern allein von solchen, deren Glaube es gebietet, alle Nicht-Mohammedaner zu unterwerfen oder zu ermorden.“

    Zitat Ranma:

    „Wo habe ich das [von Ethnie oder Nationalität] denn je behauptet? Zum Glück kann jeder Leser sehen, daß ich das offensichtlich niemals nie nicht irgendwann oder irgendwo behauptet habe“

    Hier haben Sie das zuvor behauptet:

    Zitat Ranma:

    „Daraufhin erzählte Jesus dann die Geschichte vom barmherzigen Samariter, um zu verdeutlichen, daß nichts noch irrelevanter sein könnte als ***Ethnie oder Nationalität***“.

    Also haben Sie erneut gelogen, so dreist wie Politiker!

    Hier mein Ur-Beitrag, den Sie @Ranma als Anlaß für Ihre Lügen genommen hatten:

    „Das Ablegen des Kreuzes als Kotau vor einem satanischen Staatssystem in Verkleidung einer Religion ist da noch das Geringste. Viel schlimmer ist es, diese Barbaren massenweise ins Land zu holen, um das eigene Volk zu zerstören, damit das Gebot der Liebe zum Nächsten mit Füßen zu treten, denn der Nächste ist immer die eigene Familie und das eigene Volk, dann der Nachbar, nie aber der Fernste, dessen Ziel es ist, Christen zu vernichten.“

    Es ging also klar um Anhänger des satanischen Mohammed-Systems, nicht „um Fremde“ per se.

    Wer die Zuwanderung von Mohammedanern fordert oder nur duldet, fördert damit zwangsläufig und automatisch, daß die Kinder, Jungen, Mädchen und Frauen des eigenen Volkes der (nicht nur) sexiellen Gewalt der Anhänger dieses barbarischen System überantwortet werden, wie es ja schon zigtausend Mal durch die Invasoren geschehen ist. Das liegt im Koran begründet.

    Die Nächsten einer solchen Gefahr auszusetzen, ist völlig wider die Lehre des Christus („Liebe deinen Nächsten“), umso mehr wenn dieselben Gutmenschen nichts gegen die Aggressoren tun, denn dort herrscht kein Bürgerkrieg, sondern ein Eroberungskrieg begonnen allein von USrael, verursacht von Jahweleuten.

    Hinzu kommt die mindere Intelligenz der Mohammedaner, biologisch begündet durch Jahrhunderte der Inzucht. Im Vergleich zu uns christlichen Europäern liegt deren Intelligenz um 15-20 Punkte unter Europa.

    Solche sinnlosen Diskussionen sind mir zuwider. Darum war das mein letzter Beitrag an @Ranma, der sich offensichtlich auf Taquiyya oder Kol Nidre stützt und deshalb nach Belieben lügt. Aber dreistes Lügen darf nicht ohne Widerspruch bleiben!

  39. @Elisa

    Der Herr such sich sein Bodenpersonal nicht aus. Es herrscht Willensfreiheit *nur* im Christentum. Sie sollten das zur Kenntnis nehmen und verinnerlichen!

    Über das Personal die ursprüngliche Lehre zu kritisieren, ist nicht legitim und zeugt von – Pardon – Dummheit, denn wie sollte sich eine Lehre gegen Mißbrauch wehren?!

  40. @ Ranma: „Methode“ Bin der Auffassung, dass Herr Ludwig die zeitgemässe Methode der Spiritualisierung des Denkens für „Hans Reuter“ genauer beschrieben hat: „Also es geht im Schulungsweg zu einer Erweiterung des Bewusstseins um die Vertiefung aller drei Seelenkräfte: des Fühlens, des Wollens und des Denkens,..“

    Allgemein ist Mensch sich dessen klar bewusst, was Mensch denkt. Was man fühlt, kann schon mehr diffus sein, so dass man sich nicht immer so klar darüber bewusst ist, was man fühlt.
    Und betreffs dessen, was im Wollen lebt, ist Mensch oft noch weniger bewusst oder wach.
    Betreffs dessen, was im Willen lebt, schlafen viele Menschen.
    Doch dafür gilt es, aufzuwachen.

    Wenn Du z.B. bewusst nachdenkst über konkret das 21. Kapitel des Johannes-Evangeliums:“Der Auferstandene am See Tiberias“ kannst Du Dich fragen, worum es da geht. Was ist das ?
    Es ist Mysteriensprache. Die Naturwissenschaft wendet sich davon ab und sagt sinngemäss: Auferstehung finde ich nirgends in der Natur. Das ist ein Mysterium. Das ist nicht mein Objekt. Mein Objekt ist die Natur.
    Nun kommt die Geheimwissenschaft, die Einweihungswissenschaft und sagt: Alles, was Mysterium ist, was mysteriös ist, geheimniosvoll ist, ist mein Objekt ! Mag die Naturwissenschaft über Natur sprechen, ich habe das Mysteriöse zu erforschen, weil das mein Objekt ist.

    Um diesen Text entschlüsseln zu können, wirst Du selber zur Geheimwissenschaft und sagst Dir: Alles ist Mysterium, Mysteriensprache, und um besagten Text entschlüsseln zu können, muss ich ihn als Verschlüsselung betrachten. Jeder einzelne Begriff im Text ist codiert, weil alles ein Mysterium ist. Du liest z.B. die Zahl: 153. 153 grosse Fische – so der Text- wurden in einem Netz gefangen, von dem extra betont ist, dass es nicht zerriss. Die Zahl 153 ist Blendung,Verschlüsselung. Da die Gesamtaussage des Textes Erfüllung gibt – das Netz ist voll – ist Addition ein Schlüssel zur Entschlüsselung der Zahl 153.
    153 ist das Ergebnis der Addition aller Zahlen bis zur 17. 1+2+3+usw.+17=153.
    Die 17 ist okkult in der 153. 17 ist Synthese aus 7 und 10. Die 7 steht für das Obere. Die 10 steht für das Untere. Oben 7 Planeten Mond,Merkur, Venus, Sonne, Mars, Jupiter und Saturn.
    Nun denke Dir den Menschen als eine 17: Oben im Haupt hat der Mensch 7 Oeffnungen.
    Und mit 10 Zehen stenht Mensch auf der Erde.
    „Himmel auf Erden“ ist der Bewusstseinszustand, auf den das Evangelium hinweist.
    „Auferstehung“.
    Nun liest Du in dem Text den Begriff „Brot“. Gewöhnliches Brot ist nicht nur gemeint, sondern weil alles Mysteriensprache ist, muss Mensch nach mysteriösem Brot suchen.
    Christus ist Brot des Lebens. Und das Leben bringt mancherlei Brot hervor, das nicht nach dem Bäcker sondern nach dem Chemiker ruft.
    Du findest den Begriff „Kohlenfeuer“ im Text. Gewöhnliches Kohlenfeuer wäre Objekt der Naturwissenschaft. Aber die Geheimwissenschaft kennt ein mysteriöses Kohlenfeuer, in dem sozusagen das alte Selbst des Menschen verbrennt, damit der neue Mensch in einen höheren Bewusstseinszustand gelangt. (Der alte Saulus verbrannte in solchem Kohlenfeuer, und der neue Paulus kam ins Schauen)
    Nun liest Du von der Reissfestigkeit eines Netzes. Gewöhnliche Netze bestehen aus den Fasern des toten Holzes. Doch am See Tiberias ist Weg, Wahrheit und Leben.
    Es findet alles am Morgen statt, nach nächtlichem Fischzug. Ein MORGENMAHL ist beschrieben, bei dem zwar Speise erwähnt ist: Fische und Brot. Nur ist kein Trank direkt erwähnt, wie beim ABENDMAHL erwähnt ist. Leonardo da Vinci malte das „Abendmahl“ ohne den Kelch.
    Und das Evangelium beschreibt ein Morgenmahl ohne Trank direkt zu erwähnen.

  41. hwludwig. Wenn Ihnen so etwas gefällt. Es sind für mich schrecklich abstrakte Ausführungen. Denken Sie an die Worte Jesu als er sagte wenn ihr nicht werdet wie die Kleinen werdet ihr das Himmelreich nicht sehen. Jesus meinte damit das kindlich reine Gemüt der Kinder, kein abstraktes und analytisches Denken.. Es gibt einen Anthroposophenwitz der dies vielleicht deutlich macht. Ein verstorbener Anthroposoph klopft an das Himmelstor und bittet um Einlass. Man verweigert ihm den Einlass und verweist ihn darauf, dass die Abteilung Vorträge über Gott etliche Etagen tiefer zu finden sei.

  42. @Hans Reuter
    Abstrakt sind diese Dinge nur, solange man sich mit den Phänomenen der Erkenntnis noch nicht konkret befasst hat. Gewöhnlich richten wir unser Denken ja auch auf anderes und nicht auf das Denken selbst. Dies spielt aber bei Steiners Methode der Erkenntniserweiterung – und darauf zielt ja mein Hinweis im Artiklel – eine fundamentale Rolle. Denn man kann nur etwas weiterentwickeln, wenn man es genau kennt.
    Vgl.: https://fassadenkratzer.wordpress.com/2014/06/06/erkenntnis-der-erkenntnis-voraussetzung-einer-erneuerung-von-kultur-und-gesellschaft/

    Sie müssen sich damit ja auch nicht befassen. Es kommt nur darauf an, dass man die Toleranz entwickelt, das andere nicht über den Leisten der eigenen subjektiven Kriterien zu schlagen.

    Ich sehe den Sinn des Ausspruches Christi „Wenn ihr nicht werdet wie die Kindlein …“ darin, dass wir die Reinheit des kindlichen Gemütes in unsere erwachsene Seele heraufholen sollen, ohne auf deren Erkenntnisfahigkeiten zu verzichten. Immerhin hat Christus ja auch gesagt: „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“

  43. hwludwig. Die göttliche Wahrheit ist die Liebe und dies ist Teil unserer Empfindungswelt und nicht unseres Intellekts. Echtes Christentum ist für mein Verständnis nichts anderes als gelebte Selbstlosigkeit.

  44. @Hans Reuter
    Ja, die Liebe ist das höchste. Aber die Weisheit muss dazukommen. Denn Liebe ohne Weisheit wirkt oft zerstörerisch. (Affenliebe einer Mutter, Migranten-Willkommenskultur vieler Christen) Deshalb muss ja auch der Intellekt in der vorher angedeuteten Weise verwandelt, vertieft werden, damit die Liebe in ihn einzieht. Wir können nicht die Nachteile des Intellekts beklagen, ihn aber weiter so negativ wirken lassen. Im Leben ganz auf ihn verzichten, können wir schließlich auch nicht. Er ist ein entwicklungsgeschichtliches Durchgangsstadium.

    Schließlich findet auch unser Gespräch im Element des Denkens statt.

    „Echtes Christentum ist gelebte Selbstlosigkeit“, ja, daher muss auch das intellektuelle Denken verchristlicht werden und die Selbstlosigkeit in seine selbstsüchtigen Abläufe einziehen.

  45. @ Hans Reuter: “ wie die Kindlein“

    Wenn Sie einmal gerade dieses Wort gemäss der geistigen Entwickelung der Saulus-Paulus-Individualität unbefangen denken wollen, könnten Sie sich sagen, der Saulus war das alte Selbst des neuen Paulus. Jünger ist der Paulus ! Der ist verjüngt worden um die Zeit, die der Saulus lebte. Können wir denn den Begriff: „Jünger“ einmal mit dem Begriff:“Verjüngung“ zusammendenken ? Der deutsche Sprachgeist enthät ja Schätze, die es zu heben gilt, und dem Luther kommt das grosse Verdienst zu, die deutsche Sprache höher gebracht zu haben.

  46. hwludwig. Die von Ihnen erwähnte „Affenliebe“, wobei wir den Affen damit sicherlich Unrecht tun, ist keine echte Liebe sondern nichts anderes als Selbstliebe oder Egozentrismus. Und was die absurde Asylpolitik betrifft, spüren viele Menschen mittlerweile, dass diese ganz anderen Zwecken dient, als die propagierte Hilfe armer Kriegsflüchtlinge. Liebevolle Menschen müssen deswegen keine dummen Menschen sein, aber je mehr Sie wirklich liebevoll werden, des stärker und klarer erkennen Sie üble Absichten, welche uns dann in der Verpackung des „christlichen“ verkauft werden sollen,

  47. @Hans Reuter schrieb:

    „…die absurde Asylpolitik …… erkennen sie üble Absichten, welche uns dann in der Verpackung des „christlichen“ verkauft werden sollen“

    …mit dem gewollten Zweiteffekt, eben dadurch das (Kultur-) Christentum Europas und damit das Fundament unserer gesamten Kultur und unserer relativen Freiheit zu zerstören.

  48. Frank. Dies ist bestimmt ein Aspekt. Durcheinander werfen der unterschiedlichsten Kulturen kann nicht funktionieren. Alleine schon der Sprachen wegen nicht. Aber vielleicht will man Jesus abschaffen. Dies hat man sogar schon innerhalb des „Christentums“ versucht. Entweder durch atheistisch ausgerichtete reformierte Theologen oder im Katholizismus durch Theologen, welche zurück zum Ursprung forderten also zu Jahuh,. , einschliesslich Wiedereinführung der Beschneidung. Bei den „Zeugen Jehovas“ das Gleiche. Für die meisten Gläubigen ist aber Jesus die Zentrale Person, was gut ist. Vielleicht versucht man jetzt durch Allah Jesus aus dem Rennen zu werfen. Allah halte ich persönlich für die spätere Zweitausgabe Jahuhs. Der „Spiegel“ titelte schon, Drei Religionen ein Gott, Christentum, Judentum und Islam. Vergessen Sie alle drei und nehmen Sie nur die Lehre Jesu.

  49. „Wo habe ich das [von Ethnie oder Nationalität] denn je behauptet? Zum Glück kann jeder Leser sehen, daß ich das offensichtlich niemals nie nicht irgendwann oder irgendwo behauptet habe“

    Hier haben Sie das zuvor behauptet:

    Zitat Ranma:

    „Daraufhin erzählte Jesus dann die Geschichte vom barmherzigen Samariter, um zu verdeutlichen, daß nichts noch irrelevanter sein könnte als ***Ethnie oder Nationalität***“.

    Also haben Sie erneut gelogen, so dreist wie Politiker!“

    Äh, hallo! ‚das [von Ethnie oder Nationalität]‘ wurde jetzt von Frank hinzugefügt, während ‚das‘ sich in meinem Kommentar ganz eindeutig nicht auf Ethnie oder Nationalität bezog, denn mit Ethnie oder Nationalität erklärte ich nur das von Jesus von Nazareth erzählte Gleichnis. Aber das ‚das‘ aus meinem Kommentar bezog sich offensichtlich auf den Kommentar von Frank. Falls der sich also nicht für Jesus von Nazareth höchstselbst hält (solche gibt es auch, meistens in psychiatrischen Kliniken zu finden), dann kann ich nicht getan haben, was Frank behauptet, nichtmal aus seiner Sicht.

    Ich frage mich also, was das hier soll. Aber vor allem muß ich die Moderatoren fragen, wozu hier moderiert wird, wenn dann grundlose persönliche Angriffe doch einfach freigeschaltet werden.
    Ranma

  50. @Micheala Wolff:

    In der nordischen Mythologie gibt es drei gewaltige Wölfe. Einer jagt die Sonne. Einer jagt den Mond. Aber Fenris ist angekettet bis zur Götterdämmerung und kann daher nichts und niemanden verschlingen.

    Ob unsere Vorfahren ihre Mythen für bare Münze nahmen, das darf man bezweifeln. Eigentlich sind die Unterschiede zu anderen Religionen, einschließlich der Wüstenreligionen, nicht besonders groß.
    Ranma

  51. „Migranten-Willkommenskultur vieler Christen“

    Bedenke doch erst die Alternativen! Aber nicht Phantastereien wie ‚die Kriege in Syrien, Afghanistand und Eritrea sollten nicht stattfinden‘, ‚die Flüchtlingslager im Nahen Osten hätten weiterversorgt werden müssen‘ oder ‚die Anweisung zur Aussetzung der Personenkontrollen hätte nicht erteilt werden dürfen‘, denn das ist zwar alles richtig, war aber offensichtlich keine Option. Also nicht dem Willen der Hintertanen entsprechend. Es wurden schon Politiker entfernt, die nicht spurten, also wissen wir, daß alle unsere Parlamentarier erpreßbar sind. Darum müssen sie sich dem Willen der Hintertanen unterordnen. Welche Alternativen gab es also als der Migrantenstrom nach Europa kam? Nicht eingebildete, sondern tatsächliche? Welchen Schaden hätte welche Alternative angerichtet? Meine Vorfahren lassen sich ungefähr fünfhundert Jahre zurückverfolgen und waren ziemlich ortsfest. Trotzdem fühle ich mich nicht willkommen, denn Willkommenskultur scheint mir sehr undeutsch zu sein. Kurz bevor die begann erklärte ich sogar noch Ausländern, daß in Deutschland bestimmt niemand willkommen geheißen wird. Es hat mich sehr verwundert als es dann doch geschah. Vielleicht weil es unter allen Optionen einfach nur das kleinste der wählbaren Übel bedeutete? Aber dann fehlte es wohl nicht an Weisheit?
    Ranma

  52. @Michaela Wolff:

    Wie schon Hans Reuter an hwludwig antwortete, muß auch ich feststellen, daß das schrecklich abstrakte Ausführungen sind. Je weiter ein Text kulturell oder historisch von uns entfernt ist, desto schwieriger ist der zu verstehen. Wenn man in einem sowohl kulturell als auch historisch weit von uns entferntem Text auch noch Mysterien entschlüsseln soll, dann geht es kaum noch schlimmer. Das ist schon ziemlich nahe an völlig unmöglich. Auch wenn man mal ein oder zwei kleine Rätsel daraus geknackt haben sollte. Wir verstehen schließlich schon die mysteriösen historischen Schriften von Europäern nicht mehr, zum Beispiel die der Alchimisten oder Nostradamus.

    @Hans Reuter:

    Ist es etwa nicht so, daß man Liebenden kein X für ein U vormachen kann? Auch wenn sie das dann nicht wahrhaben wollen?
    Ranma

  53. @ Ranma: „Aber Fenris ist angekettet..“ Dankeschön für die Korrektur meines Irrtumes in puncto Fenris. Es sind die Wölfe Skalli und Hati, welche zu Ragnarök Sonne und Mond verschlingen.
    „Ob unsere Vorfahren ihre Mythen für bare Münze nahmen, das darf man bezweifeln.“

    Bin der Auffassung, dass die Mythen bildhafte Veranschaulichungen sind von Dingen, die in hellsichtigen Bewusstseinszuständen erlebt worden sind. Das sind Bilder von im Wachtraum usw. erlebten Dingen.
    Bin in dem Punkt einer Meinung mit Herrn Ludwig, der ja auch sagt, dass es betreffs Bewusstseinszuständen einen Wandel gab. Menschen aus früheren Zeiten sprachen noch von Naturgeistern, von Sylphen, Undinen und Gnomen usw. Woher stammen Deiner Meinung nach solche Begriffe ?

    Bei den antiken Juden gab es Gesetze gegen die „Zauberei“. „Aufgeklärte“ Intellektuelle unserer Zeit dünken sich erhaben über solche „kindlichen“ Vorstellungen. Dieser Dünkel stammt allerdings aus Unkenntnis geistiger Dinge. Dasjenige, was zur Zeit der früheren Juden – und übrigens auch unter den alten Nordvölkern gab es Verbote gegen die Zauberei – als Zauberei benannt wurde,genau dasjenige betreibt heutzutage die sogenannte Plazeboforschung.
    Diese Plazeboforschung lässt täuschend echt aussehende Mogelpackungen von Medikamenten herstellen, die gar keine realen Wirkstoffe enthalten. Und man hat anhand von breit angelegten Doppelblindbversuchen ohne Einweihung der Hausärzte empirisch belegt, dass gemäss der suggerierten (!!!) „Neben“wirkungen dieser völlig wirkungslosen Stoffe (Milchzucker usw.) dann reale, statistisch messbare Symptome auftreten. Deklarierte man z.B. „Gewebeschwellungen“ als Nebenwirkung im Beipackzettel der Mogelpackungen, traten reale Gewebeschwellungen auf.
    Quelle: Buch “ Hausarzt“ des Mediziners Dr.med. Schneidrzik, Lechner-Verlag.
    Als „die Spitze“ dieser Dinge benennt Dr.Schneidrzik „Sucht“. Man gab den Versuchspersonen völlig wirkungslose Scheinmedikamente, suggerierte (!!!) aber per Beipackhzetteln „Sucht“ als Nebenwirkung.
    Effekt war, dass diese „Versuchskaninchen“ dann tatsächlich stationäre „Entwöhnungskuren“ brauchten, weil die realen Symptome von Sucht so akut wurden, dass das notwendig wurde.

    Bewiesen ist: Duch den Geist (z.B. durch Suggestion) entsteht reale Wirkung !
    Das benenne ich als Zauberei, und genau diese Dinge waren in der Antike streng verboten, anzuwenden. Dem modernen verkopften Intellektuellen unserer Zeit fehlt da das Bewusstsein betreffs geistiger Dinge. Und eben genau solche Suggestionen werden heutzutage auf Tabakprodukten plaziert. Nicht jedoch auf alkoholischen Produkten der Klosterbrauereien.
    CUI BONO ?

  54. @ Ranma: “ Wenn man in einem sowohl kulturell als auch historisch weit von uns entferntem Text auch noch Mysterien entschlüsseln soll, dann geht es kaum noch schlimmer.“

    Von „Sollen“ kann doch keine Rede sein. Frage ist die nach dem Wollen !
    Wer null Interesse an spirituellen Dingen hat, der muss doch diese Mysterien nicht untersuchen !
    Wer jedoch selber spirituelle Dinge erlebt hat, der brennt darauf, das zu hinterfragen.

    Ich erweitere noch mal den vorigen Kommentar betreffs Saulus-Paulus, weil es darum ging, das Wollen , das Fühlen und das Denken zu hinterfragen. Dieser Saulus – so die Ueberlieferung – glaubte zuerst, die Christen verfolgen zu wollen. Und er tat das auch ! Erst auf der Strasse nach Damaskus erlebte er den Geist, der ihn wach machte für das, was wirklich im Willen des neuen Paulus lebte: Das Christentum zu begründen.
    Und nun noch etwas zu dem „Brot“, das nach dem Chemiker ruft: Denke es als flüssigen Trank.
    Im von mir so genannten Morgenmahl ist zwar nicht direkt ein Trank erwähnt, wie er beim Abendmahl erwähnt ist. Aber wenn man diese Texte im „Licht des Luzifer“ der medizinhistorischen Beleuchtung liest, kann einem aufgehen, dass auch beim Morgenmahl ein Trank angedeutet ist.
    Zur Zeit Luthers gab es betreffs der sogenannten Hexen das Sprichwort: „Die können mehr als Brot essen.“ Ja, die konnten Brot trinken ! Nur durfte das nicht laut gesagt werden in einer Zeit, in der das Können bestraft wurde !

  55. @Michaela Wolff:

    „Es sind die Wölfe Skalli und Hati, welche zu Ragnarök Sonne und Mond verschlingen.“

    Skalli und Hati. Die beiden Namen wollen mir immer nicht einfallen. Sie dürften Entsprechungen zu den indischen Dämonen Rahu und Ketu sein. Nur welcher ist welcher? Rahu und Ketu sind der Aufsteigende und der Absteigende Mondknoten. Deshalb halte ich Skalli und Hati für den Rest eines verschwundenen astrologischen Wissens.

    „Menschen aus früheren Zeiten sprachen noch von Naturgeistern, von Sylphen, Undinen und Gnomen usw. Woher stammen Deiner Meinung nach solche Begriffe ?“

    Die Herkunft der Namen ist mir ziemlich schleierhaft, die Bezeichnung Undine wahrscheinlich aus einer romanischen Sprache und dort vom Wort für Welle abgeleitet. Die aufgezählten sind Elementargeister, also Geistwesen, die die ursprünglichen Elemente Feuer (der Salamander, der in deiner Aufzählung fehlt), Luft, Wasser und Erde als Körper benutzen. Die Menschen früherer Zeiten wußten von denen, weil damals Naturgeister oder auch Elementare häufiger gesehen wurden. Sie werden auch heute noch gesehen. Ich kenne zwei Methoden, die das erleichtern: Absinth (wahrscheinlich klappt das nicht mehr mit der inzwischen zugelassenen Rezeptur) und dösen unter einer Eibe.

    „Dasjenige, was zur Zeit der früheren Juden – und übrigens auch unter den alten Nordvölkern gab es Verbote gegen die Zauberei – als Zauberei benannt wurde,genau dasjenige betreibt heutzutage die sogenannte Plazeboforschung.“

    Als König Saul die Hexe von Endor aufsucht, die verbotene Zauberei praktiziert und wegen dem von Saul selbst erlassenen Gesetz eigentlich gejagt werden müßte, da beschwört die einen Verstorbenen herbei. Zauberei wurde in früheren Zeiten oft mit Nekromantie gleichgesetzt. Also Zauberer waren dann welche, die die Ruhe der Toten störten. Das ist das Allerverbotenste von allem Verbotenem im Judentum. Man frägt sich, wieso eigentlich, wenn das Judentum doch eine nur diesseitsbezogene Religion sein soll? Aber Placebos haben eigentlich nicht diese Wirkung. Andere Definitionen von Zauberei gibt es auch noch, zum Beispiel sich in Magie zu versuchen ohne zu wissen, was man tut. Also einfach nur alte Zauberbücher wörtlich befolgen. Zum Glück führt das meistens zu nichts.

    „Man gab den Versuchspersonen völlig wirkungslose Scheinmedikamente, suggerierte (!!!) aber per Beipackhzetteln „Sucht“ als Nebenwirkung.
    Effekt war, dass diese „Versuchskaninchen“ dann tatsächlich stationäre „Entwöhnungskuren“ brauchten, weil die realen Symptome von Sucht so akut wurden, dass das notwendig wurde.“

    Bei Sucht hätte ich nicht unbedingt erwartet, daß das klappt. Das sollte dann aber auch bedeuten, daß sich Sucht und Gewebeschwellungen gleichermaßen leicht durch Placebos kurieren lassen. Das ist dann auch die eigentliche Idee eines Placebos. Wenn es nur schädliche Effekte auslöst, dann nennt man es ein Nocebo.

    „Bewiesen ist: Duch den Geist (z.B. durch Suggestion) entsteht reale Wirkung !“

    Ist doch eigentlich gut, daß man mit einer Tüte Smarties/M&Ms/… Krankheiten kurieren kann, wenn man sich nur fest genug entschließt daran zu glauben?

    „Das benenne ich als Zauberei, und genau diese Dinge waren in der Antike streng verboten, anzuwenden. Dem modernen verkopften Intellektuellen unserer Zeit fehlt da das Bewusstsein betreffs geistiger Dinge.“

    Nicht zuletzt deswegen, weil es an der Anwendung fehlt. Die Verbote haben Wirkung hinterlassen. Vielleicht waren sie gut gemeint, andererseits werden geistige Gesetze heute unbewußt und nur zum Schaden angewandt, weil es am Bewußtsein der Notwendigkeit von Gedankenhygiene fehlt. Auch ich schade mir auf diese Weise wohl immernoch, obwohl ich inzwischen um die Notwendigkeit von Gedankenhygiene weiß.

    „Und eben genau solche Suggestionen werden heutzutage auf Tabakprodukten plaziert. Nicht jedoch auf alkoholischen Produkten der Klosterbrauereien.“

    Das besonders Problematische an den Tabakprodukten ist, daß die gerne zum Schaden anderer eingesetzt werden. Wer das tut, darf doch gerne mal etwas von der eigenen Medizin abbekommen. Übrigens hast du ja einen großen Garten, werfen dort auch andere Leute einfach Kippen und ganze Zigarettenschachteln einfach so rein? (Bei mir über den Zaun in die Hecke, so daß die Müllentsorgung auch noch besonders schwer gemacht wird.)

    „Wer null Interesse an spirituellen Dingen hat, der muss doch diese Mysterien nicht untersuchen !“

    Vielleicht muß man das nicht, aber dann versteht man den entsprechenden Text auch nicht. Wenn man den Text beispielsweise ‚nur‘ übersetzen möchte so wie Martin Luther die Bibel, dann läuft man doch Gefahr, wesentliche Informationen des Textes unwissentlich zu vernichten?

    „Wer jedoch selber spirituelle Dinge erlebt hat, der brennt darauf, das zu hinterfragen.“

    Wenn man dann findet, daß die Hundertdreiundfünfzig die Siebzehn verschlüsselt… Also mir wäre das nicht aufgefallen, einem Mathematiker wäre das vielleicht sogar offensichtlich. Aber eine spirituelle Aussage enthielte das wohl für uns beide nicht und so wären wir beide enttäuscht, falls wir auf der Suche nach tieferen Erkenntnissen gewesen wären.

    „Erst auf der Strasse nach Damaskus erlebte er den Geist, der ihn wach machte für das, was wirklich im Willen des neuen Paulus lebte: Das Christentum zu begründen.“

    Die Bibel erzählt die Geschichte anders. Da verfolgte Saulus zwar die Christen, wurde aber von Christus mit Schmerzen und Blindheit gepeinigt bis Saulus drei Tage später aufgab und aus purem Selbsterhaltungstrieb die Seite wechselte. Aber Paulus ist der einzige, der diese Geschichte kannte und weitergeben konnte, so daß man gerade bei dem fragen kann, ob der sich nicht als Trojanisches Pferd unter die Apostel gemischt hat. Ist Paulus nicht der Begründer des Kirchenchristentums?

    „Und nun noch etwas zu dem „Brot“, das nach dem Chemiker ruft: Denke es als flüssigen Trank.“

    Also als Bier?

    „Zur Zeit Luthers gab es betreffs der sogenannten Hexen das Sprichwort: „Die können mehr als Brot essen.“ Ja, die konnten Brot trinken ! Nur durfte das nicht laut gesagt werden in einer Zeit, in der das Können bestraft wurde !“

    Hä? Durfte man außerhalb der Klöster kein Bier brauen? Zweifelhaft. Zumindest in Bayern wird Bier bis heute ganz offizjell zu den Grundnahrungsmitteln gezählt.

    Die biblischen Juden dürften eher Wein getrunken haben, denn wieso sonst werden ständig Weinberge in der Bibel erwähnt?
    Ranma

  56. @ Ranma: “ Ist doch eigentlich gut, dass man mit einer Tüte Smarties/M&Ms Krankheiten kurieren kann, wenn man sich nur fest genug entschliesst daran zu glauben.“

    Eigentliches Thema ist ja Luther, der sich gegen den römischen Geistdespotismus zur Wehr setzte, der anfangs gegen den Alkoholmissbrauch predigte und dann später selber angeblich mehrere Liter Wein und Bier täglich konsumierte und dann für die Verbrennung der „Hexen“ eintrat und gegen „die Juden“ hetzte und zu Kriegen gegen die Bauern aufrief.
    Man würde heutzutage so Jemanden als Alkoholiker betrachten und als gefährlichen Antisemiten und Menschenschlächter wegsperren. Ja ?
    Luther predigte im Zorn. Und man kann ihm zugute halten, dass auch hinter Zorn die Liebe das Motiv sein kann. Aber der Mann liess „Ketzer“ – Andersdenkende – an den Füssen aufhängen und mit der Säge längs durchsägen und liess andere rädern. War der ein Christ ?

    Was taten die Katholiken ? Die hatten Giordano Bruno verbrannt, und auch die verbrannten diese „Hexen“ und standen dem Luther da in nichts nach. Und es gibt ja im Katholizismus dieses Festhalten an Reliquien, an Knochen von angeblichen Heiligen. Das grenzt ja einerseits auch schon an Nekromantie, doch es gibt da eine Parallele zum Plazeboeffekt.
    Denn man stellte irgendwann fest, dass diese Reliquien nicht echt waren. Und als man das aufgedeckt hatte, entgegneten die Katholiken sinngemäss, es sei egal, ob die Reliquien echt oder unecht sind. Hauptsache sei, der „Glaube“ an diese Echtheit sei vorhanden. Hauptsache der „Glaube“ an diese Echtheit sei echt. Solcher „echter“ Glaube haftet allerdings nicht an der Wahrheit sondern an der Lüge. Christus – so die Evangelien, auf die diese Kreise sich angeblich stützen wollen – ist Weg,Wahrheit und Leben. Sind das Christen ? Diese frommen Betrüger ?

    Wenn man den Plazeboeffekt oder Noceboeffekt anwenden will, muss man die Versuchspersonen belügen, sonst funktioniert das nicht. Und wie könnte man denn sich selber in puncto einer Tüte Smarties belügen, wenn man erkennt, dass es Smarties sind ? Man müsste sich selber derart effektiv belügen, dass man selber an die Unwahrheit glaubt, es seien reale Wirkstoffe enthalten in den Smarties. Wäre das nicht Selbstverdummung ?

    Zur Frage, ob Kykeion „Bier“ war: Diejenigen, die in diese griechischen Mysterien eingeweiht worden waren, durften ja die geheimen Dinge nicht an das Volk verraten. Einer hat das getan, und der wurde deswegen im Meer ertränkt. Quelle: Ernst Bindel, Buch: “ Die geistigen Grundlagen der Zahlen“, Fischer-Verlag. Es wird behauptet, es sei eine Art von „Bier“ auf Getreidebasis gewesen.
    Nur wird dann der in diesem „Bier“ enthaltene Alkohol gar nicht zur Wirkung gekommen sein, weil ein Alkohol-Antagonist drin war.
    Dieses Thema möchte ich hier nicht weiter behandeln.

    Zum „Selbsterhaltungstrieb“ des Saulus: Der wurde für kurze Zeit mit Blindheit geschlagen, aber gerade durch diese Blendung der äusseren Sehkraft kam es bei ihm zum schauenden Erkennen, und diese Erkenntnis betraf auch sein Selbst namens Saulus, das ja gerade NICHT erhalten wurde. Der ganze Mensch erfuhr ja eine Neugeburt ! Die Erkenntnis des übersinnlichen Christus verwandelte den ganzen Menschen, der einen neuen Namen erhielt:Paulus.
    Da finden wir ein altes Selbst und eine neue Ichheit.
    Und nun war Paulus ein Jude, der aber die höchsten Weihen der griechischen Mysterien auch erlangt hatte. Und bei den Griechen finden wir den Begriff des „blinden Sehers.“
    Eigentlich ein paradoxes Ding, jemanden, der blind ist, als Seher zu benennen.
    Da gibt es in der griechischen Kultur den „Teiresias“, den „blinden Seher.“

    Zur Zeit des Luther hatte bereits die katholische Kirche dafür gesorgt, dass die Mysterien abgeschafft wurden. Und mit ihnen war auch ein Wissen abgeschafft worden, ohne das wir gar kein wirkliches Verständnis für das christliche, viel grössere MYSTERIUM haben können.
    Meiner Meinung nach war Paulus kein „Trojanisches Pferd“. Sondern der eröffnete auch den Heiden den Zugang zu diesem grösseren MYSTERIUM. Nur meine ich eben, dass dieses Christentum in erster Linie eine Geheimwissenschaft ist und sekundär eine Religion ist.
    Und diese Geheimwissenschaft gehört der ganzen Menschheit.
    Glauben ist etwas, das missbrauchbar ist ! Wenn Glauben nicht an der Wahrheit haftet und einer an die LIEBE ist, kann Glaube verheerende Wirkungen entfalten.
    Zu Deinem Garten: Wenn irgendwelche Leutz Dir da Müll in den Garten werfen, finde ich das einfach unter aller Sau. Aergere Dich nicht darüber. Es gibt eben Dreckschweine in Menschengestalt.

  57. @ Ranma: Hier noch eine Ergänzung, weil Du ja auf den Kern der Dinge zu sprechen kommst und geschrieben hattest: “ Wenn man den Text beispielsweise „nur“ übersetzen möchte so wie Martin Luther die Bibel, dann läuft man doch Gefahr, wesentliche Informationen des Textes unwissentlich zu vernichten.“

    Genau das ist eine reale Gefahr. Und es gab ja den Kirchenvater Hieronymus, der von den Urchristen eine Urform des Matthäus-Evangeliums erhielt. Diese Urchristen gaben dem das Dokument und erklärten dem Hiernonymus, dass nur diejenigen, welche in die Mysterien eingeweiht waren, – also heute würde man sagen: Die die höheren Weihen der Bildung erlangt hatten – überhaupt fähig seien, das Inhaltliche zu verstehen !
    Hieronymus bekannte aber, selber, kein solcher Eingeweihter zu sein, und trotzdem übersetzte der das Ding.
    Und nicht nur das. Sondern der soll sogar willkürlich die Texte gemäss seinem Gusto verändert haben, und nachher erklärte der alles dasjenige für Ketzerei, was nicht bei ihm zu lesen stand.

    Luther hat dann später ja wiederum die lateinische Fassung ins Deutsche übersetzt.
    Aber Teile dessen, was ihm vorlag als Matthäusevangelium, hatte schon Hieronymus willkürlich abgeändert. Also was liegt uns heute als Matthäusevangelium genau vor ?
    Bevor Luther die Texte ins Deutsche übersetzte, waren da katholische Theologen gewesen, die in lateinischer Sprache vor Bauern usw. predigten, welche kein Latinum hatten, die also nur Bahnhof verstehen durften.

  58. Wir, die wir historisch nach Martin Luther leben, bezeichnen seine Wirkungszeit heute als den Beginn der Neuzeit. Grund genug einmal nachzuschauen, was in der Morgenröte dieser neuen Zeit heraufzieht – und ob wir Bedingungen, gewissermaßen Zeitforderungen entdecken, die für uns Heutige immer noch Gültigkeit haben – schließlich leben ja auch wir in der Neuzeit.

    Die Kunde sagenhafter Schätze aus fernen Landen erreicht in jener Zeit die Menschen in den Ländern, die wir heute als die europäischen Stammländer bezeichnen. Ferne Herrscher haben sich mit unvorstellbar mächtigen Goldschätzen freikaufen wollen, nachdem sie von Portugiesen oder Spaniern festgesetzt worden waren. Die Geschichte und das Schicksal des Inka Atahualpa ist fest verknüpft mit dem Eroberer Francisco Pizarro. Von ihm sagt die Legende, er wäre Schweinehirte gewesen, bis er eines Tages und wie ‚ mir nichts, dir nichts‘ beschloss, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen und von seiner Sauhüteraufgabe floh. Für uns ist das heute nichts mehr besonderes, aber für diese Zeit war das mit dem Bruch der Traditionen verbunden- schließlich hatte der jungen Francisco Pizarro den Platz einfach verlassen, der ihm von der ständischen Gesellschaft gewiesen worden war.

    Ein durchaus Vergleichbares findet sich auch in der Biografie des Martin L., hatte der soeben magistrierte Jurastudent doch der Legende nach im Juli 1505 während eines Gewitters ein Erlebnis, das ihn den Schwur Mönch zu werden tun ließ, den er nur wenige Tage danach und zum äußersten Missfallen seines Vaters auch einlöste; auch Luther nimmt entgegen den Erwartungen der Traditionen, repräsentiert durch die Eltern, sein Leben selbst in die Hand. Und wie eine Steigerung des Gewittererlebnisses sehen wir den Mönch Martin vor dem Reichstage im April 1521 in Worms stehen, jetzt nur auf sich und sein Gewissen gestützt und vernehmen seine Rede: “ Wenn ich nicht durch Zeugnisse der Schrift und klare Vernunftgründe überzeugt werde; denn weder dem Papst noch den Konzilien allein glaube ich, da es feststeht, daß sie öfter geirrt und sich selbst widersprochen haben, so bin ich durch die Stellen der heiligen Schrift, die ich angeführt habe, überwunden in meinem Gewissen und gefangen in dem Worte Gottes. Daher kann und will ich nichts widerrufen, weil wider das Gewissen etwas zu tun weder sicher noch heilsam ist. Gott helfe mir, Amen!“

    Wir kennen aus dem Geschichtsunterricht oder unserer eigenen Beschäftigung mit den Geschehnissen die Ereignisse der Folgezeit. Flucht auf die Wartburg, Junker Jörg, Übersetzung der Bibel, Rückkehr nach Wittenberg. Doch die Ereignisse dynamisierten sich in eine ganz andere als Luther liebe Richtung, so dass er sich veranlasst sieht, die Schrift „Von der weltlichen Obrigkeit, wie weit man ihr Gehorsam schuldig ist“ herauszugeben, worin er die Grundlagen seiner politischen Ethik editiert.

    Was war geschehen? Was wie eine Entschlackungskur für die Kirche und den Kultus wirken sollte, wurde eine Veranstaltung der Massen. Jahrhunderte lang hatten sie die Priester das eine Gottesverständnis gelehrt und nun hörte das breite Volk erstmals das Wort Gottes in teutscher Sprache und vernahm Kunde eines ganz anderen Gottes, eines liebenden und verzeihenden Gottes- keines Gottes, den es zu fürchten galt! Die jahrhundertelang benutzte Knute, die Peitsche mit der das Volk in der Kirche gezüchtigt wurde, war schlagartig weg- das konnte nicht gut gehen.

    Wir sehen Luther nun als einen Menschen, dem die betrachtende Distanz zu sich selbst vollkommen fehlt, denn mit ihr hätte er erkennen können, dass die Eigenverpflichtung des Gewissens nicht nur ihm zusteht, sondern eine breit angelegte Forderung der neuen Zeit an die Menschen ist. Luther war eine Menschenseele, die noch ganz in den Traditionen der ständischen Gesellschaft verhaftet blieb- wenn es die anderen betrifft; für sich selbst beansprucht er die Gewissenfreiheit- wie wir es vor dem Reichstage in Worms sahen. Und gerade das macht ihn zum Archetypus eines modernen Menschen! Uns selbst trauen wir immer das Gute zu, den anderen aber gerne das Schlechte. Hier ist Luther Modellmensch der Neuzeit, der moderne Mensch ist mit enormer Blindheit ausgestattet- sich Selbst gegenüber!

    Eine ‚ historische Blindheit‘ herrscht auf einem anderen Gebiete vor. Denn in die Zeit der Reformation fallen ja eben auch die Bauernkriege. Und hier ist es von Bedeutung, wenn auch in gebotener Kürze, festzuhalten was passierte war. Erhebungen gegen die Herrschaften hatte es schon einige gegeben, was war der Unterschied zu diesen kriegerischen Erhebungen? Wir sehen in Waldshut am Rhein Bauern unter der Anführerschaft eines Pfarrers sich hinter der Fahne der ‚ Brüderlichkeit‘ sammeln. Anderenorts und nur einen Tagesmarsch entfernt folgen die Stühlinger Rotten der Fahne der ‚ Freiheit‘ . Und wieder an einem anderen nahen Ort im Hotzenwald folgen sie der Fahne der ‚ Gleichheit‘. Historisch zum ersten Male, treten ‚ Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit‘ auf- auf deutschem Boden! Diese drei großen Ideale der Menschheit in der Neuzeit sind schon gleich von Beginn der neuen Epoche an vertreten! Nur- keiner versteht sie! Die einen wollen frei von Frondiensten sein, die sie während der Heuernte für die Herrschaften leisten müssen. Die anderen wollen gleiche Bestrafung für alle, hatte doch eine Herrschaft einen Bauern bei der Jagd einfach zu Tode überritten. Wieder andere fühlen sich verbrüdert- aber sie empfinden sich nur so, sie wissen aber nicht auszudrücken, was Verbrüderung im Leben bedeutet. Unter exakt dem gleichen Malheur werden in etwa 250 Jahren in Frankreich diese Ideale erneut in ein riesiges Totengrab führen. Denn wieder ist keiner vorhanden, der sie in einen sinnvollen Zusammenhang bringen kann, aus dem heraus sie in gesunde Zusammenhänge führen- anstatt auf`s Schafott. Friedrich von Schiller lässt kurz vor den Wirren der französischen Revolution seinen Marquis Posa im Don Carlos erstmals anfänglich erklären, wie diese drei Ideale zusammenstimmen könnten. Erst Rudolf Steiner wird nach 1917 (und damit noch früh genug vor den Wirren der Novemberrevolution in Deutschland 1918!) Hunderte von Vorträgen halten und im Lande Baden versuchen, die ‚ Dreigliederung des sozialen Organismus‘ als Staatsordnung hervor gehen zu lassen. Doch wieder versteht Niemand so recht, was die Bedeutung für ein gesundes Staatswesen ist, woran sich bis heute rein garnichts geändert hat.

    Mit Martin Luther sehen wir einen Deutschen vor uns, der uns noch am allermeisten in seinem Scheitern lehrhaft ist. Den Namen Junker Jörg hatte er angenommen. Den Inhalt des Namens als einem jungen Adligen namens Georg war er schuldig geblieben- als Georg, den Drachentöter, wie wir ihn aus der legenda aurea kennen.

  59. @ Thilo Hahn schreibt: “ Wir sehen Luther nun als einen Menschen, dem die betrachtende Distanz zu sich selbst vollkommen fehlt, denn mit ihr hätte er erkennen können, dass die Eigenverpflichtung des Gewissens nicht nur ihm zusteht, sondern eine breit angelegte Forderung der neuen Zeit an die Menschen ist.“

    Es gehört ja zu dem Schwierigsten, zu sich selbst auf Distanz zu gehen bzw. sich selbst gegenüber genauso objektiv zu werden, wie man glaubt, andern gegenüber objektiv werden zu können.
    Gerade der vorige Artikel über die Nahtoderfahrung eines Soldaten macht das drastisch deutlich, weil der beschrieb, wie er den eigenen Körper aus einer Distanz heraus beobachtete.
    Für das Denken – das ja Quelle der Begriffe Objektivität und Subjektivität ist – eine Crux.

    Weil ich von mir selber kenne, nicht andauernd solche „betrachtende Distanz“ zu mir selber aufbringen zu können, mag ich den Luther nicht „mit Steinen bewerfen“.
    In dem Begriff „Gewissen“ steckt der Begriff „Wissen“ drin. Sofern man Ernst machen will mit solcher „Eigenverpflichtung des Gewissens“, muss man strikt trennen zwischen dem, was einem wirklich gewiss ist und dem, woran man glaubt, es müsse wahr sein.
    Ich kann z.B. glauben, dass irgendein Berg eine Goldader enthält, weil Indizien dafür sprechen, dass dem so ist. Aber Gewissheit erlange ich nur dadurch, dass ich das erforsche, bis ich Erkenntnis erlangte. Solche Recherche braucht Freiheit und Initiativwerdung.
    Heutzutage reden manche von „Glaubensgewissheit“. Das erscheint mir als ein Mischmasch von Begriffen, der nichts besagt. Oder der höchstens besagt, dass jemand sich darüber gewiss ist, was er glaubt. Nur besagt das wiederum nichts darüber, ob solcher Glaube an einer Wahrheit haftet.
    Wenn wir auch betreffs höherer Welten Erkenntnisse erlangen wollen, weil wir “ no Satifaction“ an irgendeinem Dogmatismus empfinden, dann müssen wir noch viel radikaler werden, als Luther radikal war und müssen genau diese oben genannte „betrachtende Distanz“ zum eigenen Selbst als erste Voraussetzung nehmen. Und sollte sich dieses eigene Selbst als Drache entpuppen, dürfen wir nicht zögern, den Drachen zu durchbohren.
    Da dürfen wir die Drachen nicht bloss in der äusseren Welt bei anderen Menschen suchen.
    Es gibt ja das Bild: Sigurd tötet Fafnir von unten, so dass ihn das Blut überströmt.
    Hätte er von oben her gestochen, wäre er nicht unverwundbar – abgesehen von der Stelle, wo das Lindenblatt war – geworden. Das sind natürlich nur Bilder, die innerseelische Dinge veranschaulichen. Aber ich meine, sie müssen dem allgemeinen Deutschen gegeben werden, weil der gerne „drüberstehen“ will. „Deutschland über Alles“ usw. Der allgemeine Engländer ist schlauer. Der sang 1945 das Lied: „Wie `re hanging our washing on the Sigfrid-Line.“
    Das Verb „verstehen“ heisst bei dem: “ to understand“. Drunterstehen wörtlich übersetzt.
    Intellektuelle Bescheidenheit statt des Hochmutes.

  60. „Aber ich meine, sie müssen dem allgemeinen Deutschen gegeben werden, weil der gerne „drüberstehen“ will. „Deutschland über Alles“ usw“

    Mit Verlaub, solch einen Unsinn hätte ich nicht für möglich gehalten hier zu lesen.

    Hoffmann von Fallerslebens Textzeile aus der Mitte des 19. Jahrhunderts meint mitnichten, dass ein deutscher Staat über anderen Staaten (oder deutsche Menschen über andere Menschen) stehen, sondern dass die Idee(!) eines geeinten Deutschlands über allem anderen stehen sollte.

    Aber da haben wir es wieder, Schuldkult und Selbsthass allenthalben. Ein Volk, das sich mehrheitlich aus Menschen zusammensetzt, welche der Geschichte/Gegenwart des eigenen Volkes überwiegend negativ gegenüberstehen (ja sich geradezu in dieser zur Schau gestellten Ablehnung suhlen), ist nichts weiter als eine willfährige, leicht manipulierbare Masse, am Ende nicht mehr als eine blosse, passiv träge Bevölkerung.

    MfG
    „Ein allgemeiner Deutscher“

  61. @valjean72

    100% Zustimmung!

    Die Implanierung dieses höchst wider-christlichen Selbst-Hasses basiert fast ausschließlich auf Lügen und wurde überwiegend initiiert von Menschen, denen es durch ihr Glaubenssystem erlaubt ist, gegenüber anderen zu lügen, wobei „andere“ hier mal pur „rassisch“ gesehen wird (man vergleiche hierzu Luthers klare Worte), mal religions-rassistisch, also per totaler Intoleranz bis zum Mord gegenüber jedem anderen Bekenntnis.

    Leider will die tumbe Masse nicht verstehen, daß und wie grundsätzlich andere Glaubenssysteme durch Kol Nidre und Taquiyya deren Anhängern Dinge erlauben, ja sogar gebieten, die jedem auch nur Kultur-Christen strikt verboten sind.

    Um die spirituellen Hintergründe zu erkennen, muß man sich mit Marcion beschäftigen (siehe oben).

  62. @ valjean 72: “ Schuldkult“ ? Was mich betrifft, können Sie „Schuldkult“ komplett vergessen, denn miir sind diese Lügen, die über „die Deutschen“ in die Welt gesetzt wurden und noch immer werden, klar bewusst. Schon während WK 1 wurde über „die Deutschen“ die Lüge verbreitet, dass sie Kindern die Hände abgehackt hätten. Die Lüge ist Mittel der Kriegsführung.
    Und heute wirken noch ganz andere Lügen, die zu hinterfragen (!) allerdings sogar strafbar ist.

    Ich will doch Hoffmann von Fallersleben nicht kritisieren ! Im Gegenteil. Sondern mir geht es darum, zu erkennen, warum denn heutzutage so viele Deutsche diesen Lügen Glauben schenken.
    Meiner Meinung nach wird der allgemeine Deutsche systematisch durch die staatlichen (!) Schulen verdummt in puncto z.B. Geschichte und anderer Dinge. Deswegen halte ich für notwendig, dem Beamtentum der Politik die Verwaltung der Bildung zu entziehen. Es geht nur noch um die Frage des Wie. Also um eine strategische Frage. Wir befinden uns in einem Wirtschaftskrieg, den angloamerikanische Kreise angezettelt haben.
    Und „unsere Regierung“ ist nicht unsere souveräne Regierung. Das ist ein Problem.

    Mir geht es darum, dass eine Spiritualisierung des Denkens wieder möglich wird, die dem antigeistigen intellektuellen Hochmut unserer Zeit ein Gegengewicht gibt.
    Der Verstand ist nicht das Mittel, um spirituelle Wesen und Welten AUFZUFINDEN.
    Sondern dafür braucht es esoterische Methoden. Und der heutige Hochmut gegenüber den wahren esoterischen Methoden resultiert im Materialismus der Weltanschauung, den es zu überwinden gilt.

    @ Frank: “ Um die spirituellen Hintergründe zu erkennen, muss man sich mit Marcion beschäftigen.“ Es würde auch nicht schaden, sich mit Rudolf Steiner zu beschäftigen.

  63. Zwar wenn keyn anderer nutz an den sprachen were,
    sollt doch uns das billich erfrewen und anzuenden,
    das es so eyn edle feyne gabe Gottis ist,
    da mit uns deutschen Gott itzt so reichlich
    fast uber alle lender heymsucht und begnadet.
    Martin Luther (1483 – 1546)

    Das Zitat als Beitrag zur Frage des Verständnisses Luthers zu “ uns Deutschen „.

  64. @ Thilo Hahn

    Auch deshalb nannte ich eingangs Luther den wohl größten Deutschen.

    Ihr Zitat zeigt:

    Luther war sehr wohl, den meisten Deutschen hingegen ist leider nicht (mehr) bewußt, daß und welch große Gabe unsere mächtige Sprache bedeutet, die präziseste und mächtigste Sprache europäischer Herkunft.

    Sprache ist Werkzeug und Baustein der Gedanken.

    Am Anfang war immer der Gedanke („Wort“ ist hier eine Falschübersetzung von „Logos“), und wer Sprache zerstört, will Gedanken unterbinden oder zerstören.

    Darum wollen die Völker-Zerstörer ja das höchst primitive Englisch etablieren, dieses maximal minimalisierte Alt- und Primitiv-Deutsch mit romanischen Einsprengseln!

  65. Im Hochsprung fällt eines Tages wohl auch die 2,60 m Marke.

    Stellen Sie sich vor, durch bestimmte ‚ Manipulationen ‚ würde danach erreicht, dass Athleten die zwar nur 2, 20 m hoch sprangen, nun trotzdem als Inhaber des neuen Welthöchstniveaus angesehen würden.

    Das Beispiel finden Sie grotesk?
    Ja, kann sein….
    Nur: Die Deutsche Sprache hat eine Entwicklungshöhe erreicht wie keine andere Sprache in der Welt- wir sind durch die 2. Lautverschiebung nicht nur durch die Benrather Linie getrennt. Die Deutsche Sprache steht nämlich recht einsam und allein auf weiter Flur, weil durch bestimmte Manipulationen das ‚ darunter stehende Englisch ‚ zur Weltsprache emporgehoben wurde- was sehr wohl Auswirkungen auf die kulturelle Weiterentwicklung der Menschen hat. Und nun stellen Sie sich doch einmal eine ‚ Globalisierung ‚ unter Herrschaft der Deutschen Sprache vor. Was wäre anders?

  66. @ Thilo Hahn

    Man kann Sprache nicht isoliert und getrennt von deren Eigentümern betrachten. Auch darum sehe ich den Terminus „Deutsche“ nie politisch, sondern allein ethnisch, wie er vor 1914 üblich war.

    Und wie bekannt, liegt Luthers größtes Verdienst ja in der faktischen Normierung unserer Sprache als Nebeneffekt seiner Bibel-Übersetzung.

    Erkenntnisse aus vielen Auslandsaufenthalten: Die Schweizer sind die „deutschesten“ Deutschen, was aber frühestens nach dem dritten Viertele zugegeben wird, und der Röstigraben ist breiter als der Rhein und tiefer als der Bodensee. Und kaum einem Wiener ist bewußt, daß er in der alten deutschen Reichshauptstadt lebt.

    Eine „Weltherrschaft“ oder Dominanz (vulgo: „Globalisierung“) „unter“ Deutschen wäre undenkbar, weil das der deutschen Volksseele völlig widerspräche. Es bräuchte dafür schon geistige Besatzer wie die 12-Jahres-Sozialisten (Mitläufer gibt es immer und überall), die den Auftrag hatten, das Deutsche Volk zu zerstören.

    Geschichtslose und Hirnmanipulierte werden sofort einwerfen, daß das ja angeblich „1000 Jahre“ lang anders war, aber sie wissen nicht, wovon sie reden.

    Hinzu kommt:

    Nähme man slawische Maßstäbe zur Beurteilung, was eine autonome Sprache ausmacht, dann hätten wir in DeutschSprachLand 5-8 eigenständige Sprachen, denn die deutschen Dialekte unterscheiden sich viel mehr als z.B Tschechisch von Slowakisch (sehr wenig), Serbisch von Kroatisch (gar nicht) oder Ukrainisch von Russisch (kaum, wie mir eine gute Freundin aus Minsk versichert, deren zweite Muttersprache Deutsch ist).

    Ferner:

    Hätten sich Preußen und Habsburg so verhalten wie Frankreich, dann spräche niemand heute mehr Polnisch, Tschechisch, Slowakisch, Slowenisch oder Ungarisch etc., denn das wären alles Deutsche geworden! Man schaue sich Elsaß-Lothringen an, wo bis in die 80-iger Jahre Deutsch sogar als Fremdsprache (!!!) an Schulen verboten war und heute fast ausradiert ist.

    Natürliche „Diversität“ war unter allen deutschen Fürsten die Regel. Wien und Berlin des 18. und 19. Jahrhunderts sind der beste Beweis. Aber alle Beteiligten waren Christen, standen also auf identischem Fundament. Das ist der große Unterschied zu heute.

    Die Hintertanen wußten sehr wohl, warum sie die alte Raubmödernation zu ihrem Sitz und deren Primitiv-Sprache als ihr Werkzeug aussuchten.

  67. Was uns Deutsche betrifft, so gibt es ja tatsächlich eine „Schuldkultur“, deren Repräsentanten die „Gutmenschen“ sind. Aber wie kann man denn ernsthaft einem ganzen Volk eine „Schuld“ zuweisen, als sei dieses Volk ein Individuum ?
    Ein Volk ist kein Individuum, sondern es ist eine Kulturgemeinschaft, Sprachgemeinschaft, die aus lauter Individuen besteht, und es würde nur Sinn machen, von „Schuld“ zu sprechen, wenn man sie beim einzelnen Menschen findet.
    Irgendeinem ganzen Volk „Schuld“ oder „Unschuld“ zu attestieren, wäre genauso verrückt, als würde man ein Schwein vor Gericht stellen, weil es den Bauern gebissen hat.

    Weder Tiere noch ganze Völker sind gut oder böse. Individuen sind es. „Kollektivschuld“ ist an sich ein Unding. Wenn die Antideutschen oder die Antisemiten usw. das nicht erkennen können , dann beweisen sie mir dadurch nur, dass ihr Bewusstsein noch nicht den Zeitgeist erfasst, der in Richtung Individualisierung wirkt. Früher gab es die Stände und die Adelsfamilien.
    Heutzutage wird ein Mensch weniger danach beurteilt, ob er diesem oder jenem Stand, dieser oder jener Familie zugehörig ist,, sondern heute geht es um das Können des Einzelnen.

    Die Mission des deutschen Volkes ist es, die Ichheit an die Stelle des Wir zu bringen.
    Wie spricht Obambi ? „Yes we can.“ Da ist das Wir-Prinzip, das über das Ich-Prinzip gestellt wird.
    Wie macht GröMaZ aus Berlin das nach ? „Wir schaffen das.“ Der WILLE, der im Individuum lebt, wird gar nicht HINTERFRAGT. Merkel fragt nicht , OB Mensch das schaffen WILL.
    Es ist eine Frage individueller Bewusstseinsentwickelung, für diese Dinge aufzuwachen.
    Die „Gutmenschen“ schlafen selbst dann, wenn sie tagsüber ihr Unwesen treiben.
    Das sind Marionetten des „American Dream“, die eigentlich Nachtmützen tragen müssten.
    Das Europäische Erwachen kann nur von Deutschland ausgehen. Ansonsten überkäme der amerikanische Albtraum dieses künstlich von Russland separierte „Europa“…

  68. @Michaela Wolff:
    „Das Europäische Erwachen kann nur von Deutschland ausgehen….“

    Wenn dem so wäre – und ich will gerne glauben, dass den Deutschen eine Aufgabe weltgeschichtlicher Bedeutung bestimmt wurde – so zweifle ich doch, ob das deutsche Volk in sich allein noch die notwendige Kraft besitzt diese Tat zu vollbringen.

    Persönlich sehe ich es gegenwärtig so, dass wir Impulse von außen benötigen; Impulse die aus dem östlichen Europa zu uns kommen (und jenseits davon).

    So oder so. Wenn Sie also Deutschland in dieser wichtigen Rolle sehen, dann muss es auch in Ihrem Interesse sein, das deutsche Volk wieder zu erheben und aufzurichten.
    Damit meine ich eben überhaupt nicht arrogant, dominierend oder „über anderen stehend“ aber aufrecht, selbstbewusst und unverzagt, kurz: mit sich im Reinen.

    Von Gram, Selbstzweifeln und Selbstablehnung gebeugte Menschen werden niemals ein kollektives Erwachen herbeiführen können.

  69. „Nur die Wahrheit wird Euch [uns] befreien“

    Und auch dann wird es noch 1-2 Generationen dauern, bis die auf Lügen basierende Indoktrination und der Schuld-Kult Geschichte sind.

  70. Am 20.11.1985 hielt Josph Beuys in den Münchner Kammerspielen eine Rede, aus der das Zitat stammt:
    (…) Mit der Liebe wird bald etwas zu machen sein »im eigenen Lande« mit dem erweiterten Kunstbegriff, mit der Sozialen Plastik. Das wird von uns sogar erwartet. Es war zu beobachten, daß unsere europäischen Nachbarn sehr angerührt interessiert waren, als damals die Grüne Bewegung von unten her sich erhob. Daß diese Neugierde nachgelassen hat, liegt daran, daß es bei den Grünen nicht mehr viel zu gucken gibt. Da hat man sich natürlich wieder in die alten Gleise, in die
    sogenannte Politikfähigkeit hineinbegeben. Was heißt das? Das heißt doch das Schlimmste
    von allem, politikfähig zu sein heißt, auf alles zukünftige Ideenpotential zu verzichten.
    Deswegen wieder an dieser Stelle, Sie sehen, ich komme immer wieder auf gewisse
    Punkte zurück, also, es ist ein Kreislauf, immer wieder auf bestimmte Punkte zurück. Es
    sind auch Zacken in diesen Runden, und hier ist ein solcher Zacken, da sieht man, wie
    etwas, was von den Deutschen, also von dem Lande erwartet wird, auch eigentlich erwartet
    werden kann, nämlich schon allein aus der Genialität dieser Sprache, die wir sprechen.
    Diese Sprache, die in vieler Weise tiefer den Menschen erlebbar macht, wie die Sprache
    am menschlichen Bewußtsein arbeitet, wo er selbst dabei ist, wenn er bewußt spricht und
    das übt, meditiert, wie durch diese Sprache das Bewußtsein, das Selbstbewußtsein sich
    bildet und fähig wird der Selbstbestimmung und dann folgerichtig der Selbstverwaltung aller
    Produktionsstätten im Produktionsbereich der arbeitsteiligen Wirtschaft, Schulen und
    Hochschulen eingeschlossen. Unter diesem Begriff der Selbstverwaltung entfällt der Begriff
    der Politik. (…)

    Nun geht es garantiert nicht darum, hier Beuys als Künstler oder Scharlatan zu diskutieren (das tut er in dieser Rede an anderer Stelle bereits selbst), sondern eher darum, festzustellen, dass im Kontext der Europäischen Völker jedem eine Aufgabe zukommt und das wir diese Aufgabe der Völker Europas kennen sollten und auch die Deutsche Aufgabe, wenn wir nicht zusehen wollen, wie dieses Land verschwindet……

  71. @ valjean 72: „..Impulse von aussen..“

    Deutschland wurde bereits per WK1 niedergetreten, und ob es sich wieder erheben kann, ohne diese von Ihnen erwähnten „Impule von aussen“, ist wohl fraglich.
    Betreffs der Impulse von aussen kommt mir zuerst Russland in den Sinn. Ausserdem die Lage Mitteleuropas zwischen Ost und West. Drittens die Rede des George Friedman, die der am 4.Februar 2015 in Chicago hielt.
    Diese Rede wurde hier ja bereits behandelt, und ich gehe davon aus, dass sie inhaltlich bekannt ist. Derzeit wird der „Cordon Sanitaire“, den Friedman erwähnte, installiert.
    Von Bremerhaven aus rollen bereits US Panzer gen Osten…

    Bedenken wir, was der frühere Logenbruder und amerikanische Präsident Wilson bereits nach WK1 für Phrasen über das „Selbstbestimmungsrecht der Völker“ gedroschen hatte, das ja ohne das Selbstbestimmungsrecht oder präziser formuliert : ohne die Freiheit des Individuums ein Unding wäre. „Recht auf Selbstbestimmung bzw. Freiheit“ ist ja eine Phrase.
    Denn was wäre irgendein „Recht auf Freiheit“ wert OHNE die Freiheit Selber, dieses Recht auch wirklich DURCHSETZEN zu können ? NICHTS wäre das wert.
    Doch dieselben Phrasen wurden wieder in puncto Ukraine und Krim gedroschen.

    Es müsste zuerst von Deutschland aus ein Impuls von innen kommen, der dieser Phrase die lebendige Idee der Freiheit des Individuums entgegenstellt und damit die Russen begeistert dafür, einen Impuls von aussen zurück zu geben.
    In dem Zusammenhang möchte ich auch noch auf Luther zu sprechen kommen, doch vorher diese Veranschaulichung dafür, warum Russland und Deutschland eine Art „Ehe“ eingehen könnten: Russland ist wie ein Gefäss, wie eine Schale, die all das getreulich bewahrt, was man hineingibt. Die Orthodoxie ist schon vor sehr langer Zeit ins Russische übergeben worden, und im Gegensatz zu Deutschland, das gegen den Katholizismus revoltierte, hat Russland die Orthodoxie nicht eigenmächtig verändert. Russland ist im wahren Sinn des Wortes konservierend – konservativ. Geistig gesehen ist Russland eine Frau, die das getreu bewahrt, was sie empfing.
    Ganz anders Deutschland. Es empfing den Katholizismus, und gegen den rebellierte Luther, und dann kam es zu Reformation und Gegenreformation usw. Deutschland ist da mehr der Mann, geistig gesehen. Mehr initiativ. Und eine russisch-deutsche „Ehe“ täte ganz Europa gut.
    Solche „Ehe“ ware eine „gute Partie“ für Deutschland, weil die russische „Braut“ den Keller voller Bodenschätze hat. Das täte ganz Europa sehr gut, weil der gigantische russische Markt direkt vor unserer Haustüre liegt, der eine Drehtür zum Pazifischen Raum auch ist, der zukünftig immer wichtiger werden wird.
    Dem steht diese „EU“ – Europas Untergang – entgegen. Es bräuchte meiner Meinung nach statt des geplanten „Bundesstaates Eurozone“ einen Bund europäischer souveräner Rechtsstaaten, welche Russland in den Begriff Europa integrieren.

  72. @ Michaela Wolff

    Kurz gesagt: DE + RUS = „Kopf und Körper“

    Die perfekte Symbiose – auch mental.

  73. Wolff.. Das Wesensmerkmal Jahus ist die Grausamkeit und der lodernde Hass, der einem aus den alttestamentlichen Texten entgegenschlägt und der sich fortwährend und Greueltaten auswirkt. Auch des „Herrn“ letztes Gericht ist sehr erbaulich und wird als Tag weltweiten Schlachtens besungen (Joel. 4,13 ff.) , die Leichen würden nicht begraben, sondern als Mist auf dem Erdboden liegen bleiben (Jerem 25,33) und sogar die Tiere werden zum Fleischfressen und Blutsaufen eingeladen (Hes. 39,17 ff.) Selbst der seinerzeitige französische Minister jüdischer Abkunft und Präsident der „Alliance Israelite“ , Cremieux, sah sich veranlasst zu erklären, „Wenn die jüdische Religion in dieser Weise den Mord und das Vergiessen von Menschenblut befiehlt, dann lasset uns Juden-Philosophen, Christen und Moslems in Masse uns erheben und diesen barbarischen und gottesräuberischen Kult, welcher Mord und Totschlag zum Range göttlicher Gebote erhebt…beseitigen. Er hätte allerdings hinzu fügen können, das es im Koran nicht wesentlich besser aussieht. Bei der Erscheinung im Dornbusch wird Gott als barmherzig gepriesen. Es ist also nicht Gott selbst der hier spricht. Diese Dornbuscherscheinung erfolgt auch nicht durch Nekromantie und hier ist mit Sicherheit nicht von Jahuh die Rede.

  74. Zum Thema Dornbusch:

    Man muß schon sehr naiv sein, um so etwas als Nachricht eines „Gottes“ ernst zu nehmen, denn das bekommt jeder bessere Foppgeist zustande, von denen es Zillionen gibt.

  75. Frank. Das es Foppgeister gibt ist zumindest jedem erfahrenen spiritistischen Forscher bekannt. Aber was veranlasst Sie zu der Annahme, ausgerechnet eine positive Mitteilung eines barmherzigen Gottes, eben nicht durch Nekromantie und Blutopfer zustande gekommen, einem Foppgeist zuzuschreiben?

  76. @ Hans Reuter

    Zuerst: Foppgeist ist hier vielleicht nicht der perfekte Ausdruck, wobei ich unterstelle (nach Berichten von Vertrauten, die damit Erfahrung haben), daß Foppgeister nicht unbedingt Übel wollen.

    Aber konkret:

    Ich lese seit Jahren im Weltenwendeforum zum Thema Präkognition, Schauungen etc und habe ferner eine Menge Literatur dazu gelesen.

    Nach sehr kritischer Analyse (primär im Forum) muß unterstellt werden, daß viele und insbesondere sehr religiöse Menschen „Durchgaben“ von der metaphysischen Seite erhalten von Entitäten, die vorgeben, Jesus. Maria oder einer der Erzengel zu sein. (Fatima würde ich hiervon eher ausnehmen)

    Dabei ist klar – und wird spätestens Jahrzehnte oder länger nach diesen Durchgaben klar, daß es sich meist um fehlerhafte „Voraussagen“ handelt, die also sicher nicht von sehr hohen immateriellen Entitäten stammen, sondern von erdgebundenen aber oft durchaus benignen Geistwesen, die möglicherweise sogar in gutem Glauben handeln.

    Nehmen Sie als extremes Beispiel Jakob Lorber, dem dicke Bände von solchen Wesen diktiert wurden. Teile davon enthalten Informationen, die zur Zeit der Duchgabe und Niederschrift der Wissenschaft noch völlig unbekannt waren. Andere Teile enthalten einfach nur Blödsinn, z.B. Sperlinge auf dem Mond und anderen Unsinn über andere Planeten.

    Sodann unterstelle ich, daß nur sehr hohe Geistwesen „zeitlos“ sind, d.h. nicht an die Zeit als uns nicht begreifliche Einheit der materiellen Welt gebunden sind. Anders jedoch niedere, erdgebundene Geistwesen, die – wie alle matrie-nahen Dimensionen – durchaus noch an die Zeit gebunden sind.

    Darum schien mir nicht nur die Sache mit dem Dornbusch jemals ein ernstzunehmender Eingriff des Schöpfergottes zu sein, sondern eher der Versuch niederer Geistwesen, auf die inkarnierten Menschen Einfluß zu nehmen, wobei durchaus gutartige Motive dahinter stehen mögen.

    Sowas aber zu einem Eckpfeiler einer Religion zu machen, lehne ich intuitiv und intellektuell ab, zumal es solchen niederen Geistwesen durchaus möglich ist, auf Materie Einfluß zu nehmen. Ungedreht würden sehr hohen Entitäten m.E. nicht solche primitiven Wege gehen und hier wiederum Fatima als Beispiel, das ja von zigtausenden Menschen bezeugt wurde und m.E. schon eine andere „Qualität“ der Erscheinung hatte.

    Da hatte Jesus von Nazareth wesentlich Überzeugenderes zu bieten, und es scheint mir sehr unwahrscheinlich, daß diese uns unbegreifliche Trinität zeitlich früher zu so primitiven Mitteln gegriffen haben soll, zumal nach Jesu Aussage vor Seinem Erscheinen der Vater niemandem bekannt war.

    P.S. Haben Sie übrigens meine Email erhalten?

  77. Frank. Habe Ihre Mail erhalten, aber haben Sie bitte etwas Geduld. Vieles von dem was Sie sagen kann ich bestätigen. Die Fatima Sache halte ich persönlich für bedenklich. In dem Punkt sogn. „Vatermedien“, also bei Mitteilungen in welchen sich Christus oder gar Gott selbst mitteilen, würde ich ebenfalls grösste Vorsicht walten lassen. Das Problem der Mitteilungen besteht natürlich daraus aus welchem jenseitigen Bereich Sie eine Information erhalten. Denn der Entwicklungsstand ist auch drüben sehr unterschiedlich. Das geht von ganz üblen Gegensatzgeistern, welche sich gegen die göttliche Ordnung stellen, über unwissende zumeist noch an das Irdische gebundene Jenseitige bis hin zu höchsten Wesen unmittelbarer Gottesnähe, welche für uns nicht mehr fassbar sind. Wenn Jesus von den vielen Wohnung im Hause seines Vaters spricht, deckt diese Aussage es weit genauer ab, als ein kirchliches Dreistufenmodel aus Himmel, Hölle und Fegefeuer. Was diese Gegensatzgeister angeht, wäre noch anzumerken, dass es bei ihnen zu Rückbildungen kommen muss, also fortschreitender Degeneration, da sie sich der Urquelle entgegenstellen. Solche Erscheinungen können Sie auch im irdischen Leben schon beobachten, wenn auch in geringerem Umfang. Der Hasserfüllte Mensch sieht anders aus als der Liebende, der Lügner und Täuscher anders als der Ehrliche usw. Die jenseitige Welt ist ohne den geringsten Zweifel auf einem ethischen Prinzip aufgebaut, was ich das göttliche nenne und die niederen Astralwelten sind unwissend über das, was über ihnen ist. Ich persönlich bin auch von der Prädestination des Menschen überzeugt, was auch logischer ist und weit eher die unterschiedlichen Menschen Schicksale zu erklären vermag. Das irdische Leben ist meiner Ansicht nach eine Notwendigkeit (die Not wendend) bis zu einer gewissen Entwicklungsstufe und es liegt an jedem selbst für welche Richtung er sich entscheidet.

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